Titel: Die Blutkönigin
Autorin: Sarah Beth Durst
Originaltitel: The Queen of Blood
Verlag: Penhaligon
ISBN: 978-3764531881
Euro: 15,00
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2017
Seiten: 544
Serie: Die Königinnen von Renthia 01
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Daleina
ist eines der wenigen Mädchen, welche die Geister, die den Menschen
nicht wohlgesonnen sind, beherrschen und ihnen befehlen können. Zunächst
wird sie von einer Dorfhexe ausgebildet und bewirbt sich schließlich an
der Akademie für zukünftige Königinnen. Durch die jahrelange und harte
Ausbildung kämpft sie sich mehr schlecht als recht durch, immer im
Zweifel, ob sie je gut genug für das wichtige Amt sein wird. Als sie von
einem Meister erwählt wird, ist es ausgerechnet Ven, der einstige
Geliebte der regierenden Königin und von ihr verstoßen. Doch Ven sieht
etwas in Daleina, das wichter ist als Macht. Und die Wahl steht
schneller an, als alle gedacht haben.
(Mit
Spoilern!) "Die Blutkönigin" ist der Auftakt einer Trilogie, die aber
wie in sich abgeschlossen wirkt und am Ende nicht mit einem unangenehmen
Cliffhanger endet. Die Geschichte liest sich flott weg, keine Frage,
jedoch lässt sich über die inhaltliche Aussage streiten.
Daleina ist
ein kleines Mädchen, als ihr Dorf überfallen wird. Einzig ihre Gabe
rettet sie und Eltern und Schwester, alle anderen sterben. Weil das
Befehligen von Geistern etwas Besonderes ist, wird sie zu einer Dorfhexe
gebracht, die ihr die Grundlagen beibringt. Nur mithilfe der Geister
wachsen Pflanzen, und reagiert überhaupt alles, was unter Natur zu
verstehen ist. Die Menschen leben in riesigen Bäumen, aus denen sich
dann Häuser herausschälen und durch Stege miteinander verbunden sind.
Obwohl
Daleina keine großen Fähigkeiten zeigt, aber Ambitionen hegt, bewirbt
sie sich an der Akademie. Schon die Aufnahmeprüfung kann Leben kosten,
die Geister verstehen keinen Spaß und sind nicht am Fortbestehen der
menschlichen Rasse interessiert. Allerdings akzeptieren sie eine
menschliche Königin, was im Konzept allerdings reichlich wackelt. Stirbt
die alte Königin, sind die Geister frei und zerstören wahllos, bis sie
eine neue Königin gewählt haben. Für gewöhnlich die in ihrer Macht
Stärkste. Das jedoch kann man von Daleina auch nach Jahren der
Ausbildung, die immer mal wieder glaubhaft geschildert wird, nicht
sagen. Und sie weiß es, allein sie zieht keine Konsequenzen daraus.
Stetig gibt sie während des gesamten Romans ihre Selbstzweifel wider,
was leider ausgehalten werden muss. Daleinas Qualitäten liegen jedoch in
der theoretischen Ausbildung, dem Wissen, das sie sich gut und schnell
aneignet und auch in ihrer Fähigkeit, andere dazu zu bringen, gemeinsam
(und eben nicht auch noch gegeneinander) ein Problem anzugehen. Hier
hätten viele Vorzüge gelegen, denn dass Daleina Königin wird, daran
besteht von Anfang an kein Zweifel. Leider greift die Autorin nichts
davon auf, es wird sogar zweimal ins Gegenteil verkehrt, wenn Daleina
zwar mit anderen zusammen kämpft, aber stets nur zu ihrem eigenen
Vorteil, wenn natürlich auch unbeabsichtigt. Am Ende erlangt sie das
ersehnte Amt nur durch einen völlig an den Haaren herbeigezogenen
Meuchelmord, der zudem nicht vorher überlegt wird und zahllose Menschen
das Leben kostet und der Tatsache, dass außer ihr schlicht und
ergreifend niemand übrig geblieben ist nach dem großen Kampf um den
Posten als Königin. Auch hier nachdem alle anderen mutig ihren Wert
bewiesen haben und nach Anleitung Daleinas in den Tod spaziert sind.
Reichlich fragwürdig kommt das Ende also schon daher.
Die amtierende
Königin ist zwar mächtig und wunderschön, besitzt jedoch keinen
ebensolchen Charakter. Dass Ven nun einerseits an einer Charakterfesten
neuen Königin interessiert ist, aber gleichzeitig auch immer wieder auf
die alte hereinfällt und sich erneut mit ihr einlässt, wirkt ein wenig
unglaubhaft. Er ist ein wenig unnahbar gelungen, soll aber vermutlich
auch genauso wirken.
Obwohl es sich um einen Roman für Erwachsene
handeln soll, ist die Geschichte bestenfalls All Age und sollte auch
genauso gelesen werden. Wer mit ein paar Logiklücken, einer unsteten,
aber sympathischen Heldin und einer recht fragwürdigen inneren Aussage
leben kann, sollte zugreifen. Die Handlung ist spannend, schnell gelesen
und in der Idee vollends überzeugend (und nicht für Zartbesaitete!).
Die Umsetzung wackelt aber beim genaueren Hinsehen doch ziemlich und das
liegt sicher nicht jedem Leser.
Die Königinnen von Renthia:
1. The Queen of Blood (Die Blutkönigin)
2. The Reluctant Queen
3. The Queen of Sorrow (Mai 2018)
Sarah
Beth Durst hat an der Princeton University Anglistik studiert. Sie
verbrachte dort vier Jahre damit, über Drachen zu schreiben und sich zu
fragen, was die Campus-Gargoyle wohl sagen würden, wenn sie sprechen
könnten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Stony Brook, New
York.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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