Titel: Der Ring des Drachen
Regisseur(e): Lamberto Bava
Darsteller: Anna Falchi, Sophie von Kessel, Franco Nero, Ute Christensen, Joel Beeson
Sprachen: Deutsch
Euro: je nach Anbieter
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2016
Produktionsjahr:1994
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Spieldauer: 183 Minuten (1 DVD)
Come in: Agentur
Inhalt
Der Drachenkönig
beherrscht ein Imperium dank seines magischen Drachenrings, der ihm
unvorstellbare Macht verleiht. Als er ein weiteres Land einverleiben
will, kann der junge Prinz Victor fliehen. Auf dem Rückweg findet der
König ein verlassenes Findelkind im Wald - ein Mädchen, das er mitnimmt
und zusammen mit seiner eigenen Tochter großzieht. Die leibliche
Desideria verliert durch die Intrigen ihrer neuen kleinen Schwester
Selvaggia die Gunst ihrer Eltern. Was niemand weiß: Selvaggia ist die
Tochter eines bösen Magiers, der zusammen mit seinem Volk in Wölfe
verwandelt wurde. Nur seine Tochter kann sie befreien, muss dazu aber
den Thron besteigen und damit den magischen Ring an sich binden.
Prinz
Victor kämpft als Erwachsener zusammen mit einigen Rebellen gegen den
König - der ihn gefangen nimmt. Desideria, die gütig und gerecht ist,
befreit ihn. Vollends der Zuneigung ihrer Eltern beraubt, bleibt ihr
selbst nur die Flucht. Als diese misslingt, offenbart ihr der König,
dass sie das Reich erben soll, das ihr dazu jedoch der passende Ehemann
fehlt. Da Desideria sich zwischen den Prinzen der unterjochten Länder
nicht entscheiden kann, soll ein Wettkampf um ihre Hand stattfinden.
Doch ihr Herz ist längst vergeben - an den einzigen, den sie nicht haben
kann. Victor.
Meinung
Nach
dem großen Erfolg von "Prinzessin Fantaghirò" legten die Macher der
Serie erst mit "Die falsche Prinzessin" und schließlich mit dem
Zweiteiler "Der Ring des Drachen" nach. Die für das italienische
Fernsehen gedrehte Serie kommt im Bildformat der 90er Jahre daher,
schmal eben, aber zumeist ohne Rauschen oder Schnee, insgesamt ziemlich
gut. Ausstattung und Kostüme sind sehr ansehnlich gelungen, wenn auch
mit begrenztem Budget. Was möglich war, ist jedoch umgesetzt worden.
Obwohl
es sich um eine sehr kurzweilige Geschichte handelt, muss der Zuschauer
leider doch mit einigen Unlogiken lernen zu leben, die mitunter stark
den Fortgang der Handlung bestimmen, aber nicht immer Sinn ergeben. Auch
(sehr) junge Zuschauer werden daran nicht vorbeikommen.
Da ist der
grausame König, der aber beständig völlig abseits seiner Rolle gute
Taten begeht, nicht zuletzt ein Kind mitzunehmen und als sein eigenes
aufzuziehen. Obwohl er alle Länder unterjocht hat, versammeln sich
schließlich die Prinzen derer, um um die Hand Desiderias zu streiten.
Das Verhaltern der Männer jedoch widerspricht der Situation, sie sind
unverschämt, laut und ohne Respekt.
Desideria, die unter ihrer
Kindheit stark gelitten hat, verzeiht alles - das passt zwar zu ihrer
relativ steif angelegten Rolle (schöne, gutherzige Prinzessin),
nachzuvollziehen ist es allerdings nicht. Auch ihre neue Schwester, die
sie schon früh durchschaut, wird von ihr nicht aktiv bekämpft, nicht als
Kind und auch später nicht. Selvaggia präsentiert einen durchwachsenen
Charakter, bei dem beständig die Frage im Raum hängt, ob er nun durch
und durch böse ist oder nicht. Die sprechenden Puppen und die
Ritterepisode erinnern sehr an "Fantaghirò", bleiben aber leider nur ein
mittelmäßiger Versuch, an das Original heranzureichen. Das sind nur
wenige Beispiele, zeigen aber schon ein deutliches Bild.
Obwohl all
diese Dinge enthalten sind, handelt es sich bei "Der Ring des Drachen"
dennoch um einen sehenswerten Zweiteiler, denn die Grundhandlung vermag
zu überzeugen. Vor allem das Ende ist nicht nur spannend, sondern auch
mit der nötigen Portion Herz und Lektion-fürs-Leben ausgestattet worden.
Vielleicht sollte schlicht zu viel Geschehen in zu wenige Minuten
filmisches Material gepackt werden. Als mehrteilige Buchreihe wäre die
Story vermutlich ein Kassenschlager. Die Anlehnung an alte Märchen und
Sagen ist sehr präsent, was vermutlich nicht so ganz zeitgemäß ist, aber
für Liebhaber durchaus zu empfehlen.
Wer ein bisschen nostalgischen
Charme, sehenswerte Schauspieler und Kostüme und eine ans Herz gehende
Geschichte sucht, ist bei Bavas "Der Ring des Drachen" bestens
aufgehoben. Da lässt sich über das, was nicht so ganz stimmig ist,
leicht hinwegsehen.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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