Titel: Planet der Affen
Autorin: Pierre Boulle
Originaltitel: La Planète de Singes
Verlag: Cross Cult
ISBN: 978-3864254253
Euro: 12,80
Veröffentlichungsdatum: April 2014
Seiten: 240
Kein Serientitel
Come in: Tausch
Autorin: Pierre Boulle
Originaltitel: La Planète de Singes
Verlag: Cross Cult
ISBN: 978-3864254253
Euro: 12,80
Veröffentlichungsdatum: April 2014
Seiten: 240
Kein Serientitel
Come in: Tausch
Inhalt
Das Paar Jinn und Phyllis reist durchs All, als es eine Flaschenpost findet, die es übersetzt und liest. Darin berichtet der Journalist Ulysses Mérou wie er mit zwei Wissenschaftlern im Jahr 2500 nach Beteigeuze fliegt, eine Reise, die sie mehrere Jahrhunderte in die Zukunft tragen wird. Dort finden sie eine hochtechnologisierte Affenpopulation vor, die ein sehr viel niederes Menschenvolk, das nicht einmal sprechen kann, dominiert. Ulysses wird gefangengenommen und versucht nun verzweifelt, den Affen zu beweisen, dass er genauso intelligent und entwickelt ist wie sie. Hilfe erhält er nur von der Wissenschaftlerin Zira, die ihn ihre Sprache lehrt. Zusammen entdecken sie, welche historischen Ereignisse zu dieser neumodischen Welt geführt haben, doch es gibt andere, die sich vor der Wahrheit fürchten - und alles daran setzen, sie geheim zu halten.
Meinung
Pierre
Boulles Originalroman erschien bereits 1963 und wurde inzwischen
mannigfaltig verfilmt, erstmals 1968. Obwohl die Geschichte deshalb mehr
als bekannt sein dürfte, lohnt sich die Lektüre des Klassikers
durchaus, denn auch wenn die Eckpunkte übereinstimmen, Boulles hat noch
ein paar mehr Clous eingebaut und so für Überraschungen gesorgt.
Ulysses erzählt seine Geschichte in der Ich-Form selbst und wird dadurch sehr lebendig, wenn er auch darauf verzichtet, zu sehr ins Detail zu gehen. Die knapp zweihundert Seiten tragen novellenartige Züge und sollten sowohl unter dieser Voraussetzung, als auch der, dass der Autor die Handlung in den 60er Jahren niederschrieb, gelesen werden. Technische Details fehlen ebenso, wie Umgebungsbeschreibungen oder Flora und Fauna des fremdartigen Planeten; Boulles findet dafür tatsächlich nur sehr wenige Sätze, wenn Wildschweine in etwa Geweihe tragen.
Mit Sexismus muss man leider leben. Die knallige Blondine in Evamanier, die dumm ist (und sehr jung) und nicht sprechen kann, sich aber durchaus bereitwillig Ulysses hingibt, erschließt sich mir nicht. Seit wann Puppen "Papa" sagen, ebenfalls nicht. Immerhin, Zira ist eine Wissenschaftlerin und durchaus verständig.
Der Spiegel, den Boulles der Gesellschaft vorhält, ein Autor, der in einem großen Krieg mitkämpfte und auch in Gefangenschaft geriet, die er in seinem ebenfalls sehr bekannten Werk "Die Brücke am Kwai" verarbeitet hat, ist enorm. Dafür braucht es auch keine Kleinigkeiten in den Beschreibungen, jede Stofffalte bei den Affenfrauen, die ihren Männern zuprosten, während diese die toten Menschen nach der Jagd arrangieren. Die Länge der Strohhalme in den Käfigen, in denen die kräftigeren Menschen gefangengehalten und diversen Experimenten ausgesetzt werden. Die Form der Brille der Sekretärin des obersten Wissenschaftlers. Diese Dinge sind unwichtig und treten, sehr folgerichtig, hinter der enormen Aussagekraft der Story zurück. Der Handlung zu folgen, gerät so sehr leicht und das Büchlein ist schnell gelesen, wenn es auch lange nachwirkt.
Für meinen Geschmack ist das Ende ein wenig zu schnell geraten und in der Auflösung der "Historie" des Planeten reichlich merkwürdig - ein kollektives Bewusstsein im Hirn eines Menschen, der nicht einmal sprechen kann, berichtet während eines Experiments davon. Aber nun gut, das Wie ist nebensächlich. Die letztendliche Auflösung des Buches unterscheidet sich vom Film und wird daher nicht verraten.
Wer nach gutem Lesestoff mit Aussage in einer unterhaltsamen, aber nicht zu langatmigen Geschichte sucht ist hier bestens beraten. Und solche Klassiker gehören ohnehin ins Regal.
Ulysses erzählt seine Geschichte in der Ich-Form selbst und wird dadurch sehr lebendig, wenn er auch darauf verzichtet, zu sehr ins Detail zu gehen. Die knapp zweihundert Seiten tragen novellenartige Züge und sollten sowohl unter dieser Voraussetzung, als auch der, dass der Autor die Handlung in den 60er Jahren niederschrieb, gelesen werden. Technische Details fehlen ebenso, wie Umgebungsbeschreibungen oder Flora und Fauna des fremdartigen Planeten; Boulles findet dafür tatsächlich nur sehr wenige Sätze, wenn Wildschweine in etwa Geweihe tragen.
Mit Sexismus muss man leider leben. Die knallige Blondine in Evamanier, die dumm ist (und sehr jung) und nicht sprechen kann, sich aber durchaus bereitwillig Ulysses hingibt, erschließt sich mir nicht. Seit wann Puppen "Papa" sagen, ebenfalls nicht. Immerhin, Zira ist eine Wissenschaftlerin und durchaus verständig.
Der Spiegel, den Boulles der Gesellschaft vorhält, ein Autor, der in einem großen Krieg mitkämpfte und auch in Gefangenschaft geriet, die er in seinem ebenfalls sehr bekannten Werk "Die Brücke am Kwai" verarbeitet hat, ist enorm. Dafür braucht es auch keine Kleinigkeiten in den Beschreibungen, jede Stofffalte bei den Affenfrauen, die ihren Männern zuprosten, während diese die toten Menschen nach der Jagd arrangieren. Die Länge der Strohhalme in den Käfigen, in denen die kräftigeren Menschen gefangengehalten und diversen Experimenten ausgesetzt werden. Die Form der Brille der Sekretärin des obersten Wissenschaftlers. Diese Dinge sind unwichtig und treten, sehr folgerichtig, hinter der enormen Aussagekraft der Story zurück. Der Handlung zu folgen, gerät so sehr leicht und das Büchlein ist schnell gelesen, wenn es auch lange nachwirkt.
Für meinen Geschmack ist das Ende ein wenig zu schnell geraten und in der Auflösung der "Historie" des Planeten reichlich merkwürdig - ein kollektives Bewusstsein im Hirn eines Menschen, der nicht einmal sprechen kann, berichtet während eines Experiments davon. Aber nun gut, das Wie ist nebensächlich. Die letztendliche Auflösung des Buches unterscheidet sich vom Film und wird daher nicht verraten.
Wer nach gutem Lesestoff mit Aussage in einer unterhaltsamen, aber nicht zu langatmigen Geschichte sucht ist hier bestens beraten. Und solche Klassiker gehören ohnehin ins Regal.
Pierre Boulle (1912-1994), der auch den Weltbesteller DIE BRÜCKE AM KWAI
schrieb, lieferte mit diesem Roman die Vorlage für zahlreiche
Hollywoodverfilmungen, die den Disput zwischen der Zivilisation der
Menschen und der Affen ab 1968 zu einem Phänomen der Popkultur machten.
Hallöle,
AntwortenLöschenich habe mir das Buch als Hörbuch (ungekürzt) gestern gekauft.
Natürlich habe ich die Filme bzw die div. Verfilmungen fast alle gesehen. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie das Buch so ist.
Danke für den Tipp :)
LG
Gaby
Hallo Gaby,
Löschenda bin ich ja mal gespannt, sag unbedingt bescheid, wie es Dir gefallen hat! Viel Spaß beim Hören :)
LG
Daniela