Donnerstag, 5. Mai 2016

(Autorenplausch) Vanessa Antares: Éttenna – Die Außenseiterin – Mobbing an einer Magier-Schule

Titel: Éttenna – Die Außenseiterin – Mobbing an einer Magier-Schule
Autor: Vanessa Antares
Originaltitel, 433 Seiten
ISBN: 978-3946388081
Euro Taschenbuch: 14,90
Euro E-Book: 3,99











Éttenna – Mobbing an einer Magier-Schule: Eine wahre Biografie als magische Legende

Wie viele Freunde braucht man, um vor Mobbing sicher zu sein? Wer schüchtern ist und die Schule ohne Freunde zu meistern versucht, der ist wie ein Segelboot auf stürmischer See. Von allen Seiten kommen Bedrohungen, man ist vogelfrei.

Im Buch „Éttenna – Mobbing an einer Magierschule“ erzähle ich die Geschichte eines Mädchens, das die Akademie als Einzelgängerin zu meistern versucht. Die Idee fürs Buch kam mir beim Lesen von Trudi Canavans „Die Gilde der schwarzen Magier“ (meine Lieblingsbücher!), gekreuzt mit Episoden aus meiner wahren Biografie. Als Ergebnis ist eine Buchreihe entstanden, die mein Leben als magische Legende erzählt. Ich kann nicht behaupten „Genau so ist es gewesen“, aber ich kann auch nicht sagen: „Alles ist komplett erfunden.“ Mit dem Material meiner Vergangenheit gehe ich sehr frei um. Aus zehn wahren Schnipseln bastle ich eine fiktive Szene, ich bringe gezielt eine literarische Struktur hinein oder schreibe einiges magisch-symbolisch um – so wie ich es spannender und fantasievoller finde. Über die Parallelen zum wahren Schulsystem kann sich der Leser selbst Gedanken machen. Ich denke, ich mache es ihm da leicht.

Mehr noch: Dieses Buch hat mich dazu motiviert, meinem wahren Schulleiter nach zehn Jahren einen langen Brief zu schreiben und ihm die Freundschaft anzubieten – dem Mann, bei dem ich niemals Unterricht haben wollte. Dem Mann, den ich gefürchtet habe. Ja, ich fand sogar gefallen daran, in Form von Gedichten mit ihm zu sprechen:

Getrennt war ich lang von dir,
nun sind zehn Jahre vergangen hier,
bald werden wir uns wiedersehn
und einen Weg gemeinsam gehn.

Einen Weg der Freundschaft,
eine Brücke aus neuem Holz,
einen Pfad, wo wir Steine brechen,
einen Weg, wo du mir folgst.

Wahre Feinde waren wir nicht,
wahre Freunde werden wir nicht,
doch kann Zeit alte Wunden heilen
und es einmal anders sein?

Als alte Gegner,
als neue Partner,
als alte Feinde,
als neue Freunde.

Erhobenen Hauptes,
ein Lächeln in den Augen,
reich ich die Hand dir hin.

Meine magische Biografie führte sogar dazu, dass mir im Alltag das Wort „Medaillen“ leichter über die Lippen käme als Zensuren. Statt unserer Schulnoten gibt es im Roman die Medaillen Schlacke, Stein, Bronze, Silber und Gold.

Doch obwohl ich durch das Buch sehr stark über meine Vergangenheit reflektiert habe, ist es keine „Traumaverarbeitung“. Es ist vielmehr so, dass ich bewusst eine Reise in die Zeit vor fünfzehn Jahren zurückmache. Ich schrieb also nicht aus aktuellen Emotionen heraus, sondern zwang meinen Kopf regelrecht, sich an früher zu erinnern. Das war harte Erinnerungsarbeit und eine sehr aufregende Zeit. Man staunt über sich selbst …

Eine andere Frage: Möchtet ihr eines Tages erfolgreiche Zauberspruchschreiber werden? Die Protagonistin Éttenna will genau das. Sie leiht sich Spruchratgeber aus, so wie Autoren sich Schreibratgeber ausleihen – und begibt sich damit tief ins Reich der verbotenen Magie. Auch da ist Wahrheit dran. In meiner wahren Biografie habe ich früher tatsächlich „verbotene Bücher“ geschrieben und erst eine Lektorin musste mich belehren, dass man so etwas nicht auf den Markt bringt. Im Grunde hatte ich meinem einstigen Deutsch-Lehrer im Grunde beweisen wollen, dass er sich irrt: In der Postmoderne kann man noch neue Geschichten schreiben. Es ist noch nicht alles schon veröffentlicht. Für die Éttenna-Bücherreihe habe ich bewusst ein anderes verbotenes Thema als das reale Thema gewählt. Das Thema ist im Buch als „schwarze Magie“ charakterisiert. Und wie ich damals, so will auch die Protagonistin des Buches mit der Spruchschreiberei nicht klein anfangen, sondern gleich hoch hinaus …

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