Samstag, 27. Februar 2016

Interessante Fantasy/SF Neuerscheinungen März

Seit der Nebel die ganze Welt überzogen hat, leben die Menschen in festungsartigen Städten auf den Gipfeln der Berge. Den Nebel zu betreten kann tödlich sein. Dennoch fallen Truppen der Gipfelfestung Aurora in das Gebiet von Albion ein, und ein Krieg kann nicht mehr abgewendet werden. Der Gipfelfürst von Albion ruft seine Verbündeten zusammen und bereitet sein Volk auf den Kampf vor. Die Flotte ist stark, die Männer und Frauen sind gut ausgebildet. Doch seine größte Hoffnung setzt der Gipfelfürst auf die geheime Mission von Kapitän Grimm und dessen Luftschiff Jäger.

Alix Black dient in der Garde des Königs und ist vor allem für eins bekannt: ihren Kampfgeist. In einer fast verlorenen Schlacht ist sie die Letzte an der Seite des Königs. Und sie rettet ihm das Leben. Zum Dank erklärt König Erik sie zu seiner persönlichen Leibwächterin und stellt Alix damit vor eine große Herausforderung. Denn viele strecken die Hände nach der Krone aus — auch in den eigenen Reihen ...

So hatte sich Alexej Romanow, frisch gebackenes Mitglied der Nachtwache, seinen Dienstantritt nicht vorgestellt: Die ganze Stadt ist in Aufruhr, und das Gleichgewicht zwischen den Mächten des Lichts und der Dunkelheit droht ins Wanken zu geraten, denn im Spiel der größten Magier der Welt ist ein geheimnisvoller Unbekannter aufgetaucht – ein Unbekannter, dessen Kräfte die der Tag- und Nachtwache bei Weitem übersteigen. Ehe er sichs versieht findet sich Alexej in einem Geflecht aus Intrigen, Lügen und Verbrechen wieder ...


Donnerstag, 25. Februar 2016

Infernale - Sophie Jordan

Titel: Infernale
Autorin: Sophie Jordan
Originaltitel: Uninvited
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3785581674
Euro: 17,95
Veröffentlichungsdatum: Februar 2016
Seiten: 384
Serie: 1. Buch
Come in: Vom Verlag









Inhalt

Davy Hamilton ist sechzehn, eine gute Schülerin und mit dem süßesten Jungen der Schule liiert. Doch dann führt die Regierung Bluttests ein, denen sich auch alle Schüler unterziehen müssen. Obwohl es ihr Bruder ist, der den Eltern Probleme bereitet, wird bei Davy das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) festgestellt. Plötzlich ist nichts mehr wie es war und ihre Zukunft absolut ungewiss. Davys beste Freundin ist nun bösartig, ihr Freund trennt sich auf gemeine Weise von ihr und auch ihre Eltern sind mit der Situation überfordert.
Davy muss in eine spezielle Schule gehen, wo die Lehrer hinter Gittern sitzen, um sich vor den Schülern zu schützen. Vor ihr. Sie begreift schnell, dass sie Verbündete braucht. Einen findet sie in dem attraktiven, recht undurchsichtigen Sean, der bereits durch das H am Hals gekennzeichnet ist.
Und dann beschließt die Regierung, alle mit HTS in gesonderte Camps zu bringen ...




Meinung

Wo Sophie Jordan draufsteht, ist auch ganz sicher eine drin. Die Autorin hat ein Händchen für missverstandene, melancholische Mädchenfiguren, die innerlich herzensgute Menschen sind, denen ihre Umwelt jedoch großes Unrecht antut. Meist, weil sie etwas Besonderes sind. War es in Firelight Jacinda, die durch seltene Drachengene begehrt war, ist es hier Davinda (Davy), die eher negativ beglückt wurde.
Die Regierung glaubt, sie könne die steigende Kriminalität bekämpfen, indem sie das von einem bisher eher hintergründig auftauchenden Wissenschaftler gefundene Mördergen HTS im Blut der Bevölkerung aufspürt. Dieses scheint gar nicht so selten zu sein, wie man glaubt und so bekommt die Regierung ein Problem: Wohin mit all diesen Menschen, die oft aus ganz normalen Lebensumständen und Familien gerissen werden? Die Grenze nach Mexiko wird rasch geschlossen, so dass eine Flucht unmöglich wird. Die zunächst getthoisierten Stadtteile entwickeln sich zu Todesfallen und können letztendlich nicht gehalten werden. Es werden also besonders gesicherte und weit entfernte Camps gebaut, in denen die Hs eingepfercht werden sollen.
Von diesen Hintergründen ist nur wenig zu erfahren, weil es die Autorin damit nicht so genau nimmt. Es sind nur kurze Textauszüge, Telefonate, Mails, die das Voranschreiten der sehr despektierlichen Lage der Gekennzeichneten darlegt, oft weniger als eine halbe Seite. Als Sozialwissenschaftlerin fand ich es schade, dass dieses Gedankenexperiment so kurz kam, aber die Zielgruppe der Geschichte liegt auch bei Jugendlichen, denen es vermutlich mehr um die von der Autorin hervorragend gezeichneten Figuren geht. Alles andere ist da eher Beiwerk.
Davy wirkt anfangs zwar sympathisch, aber sie ist zu perfekt gezeigt worden, schon als Kleinkind spielte sie "einfach so" ganze Klavierkonzerte, ist außerordentlich begabt in allen, hat viele Freunde, den Schulschwarm ... das ist ein bisschen viel. Das, was die Autorin vermutlich zeigen will hätte ebenfalls funktioniert, wenn die anfängliche Figur ein paar mehr Ecken und Kanten bekommen hätte. Der Perfektionismus nimmt leider die gesamte Geschichte über nicht ab, auch wenn Davy und ihre Leidensgenossen von ihrem Umfeld einiges wegstecken müssen.
Wermutstropfen für mich war die Beziehung zu Sean. Nicht seine Anwesenheit stets und überall, sein gutes Aussehen, sein kühle Art mit weichem Kern. Davy ist leider so gar nicht in der Lage für sich selbst einzustehen und ehe etwas passieren kann, ist immer der männliche Beschützer zur Stelle, was der Story dann doch stellenweise schlicht die Fahrt und die Spannung nimmt, weil immer klar ist, dass nichts passieren kann. Sean ist ja da. Selbst dann, als Davy sich beweisen muss, weil ihr schlicht nichts anderes übrig bleibt. So ist es auch nicht sie, die durch ihre Handlungen die Geschehnisse vorantreibt, sie ist nur überall dabei und leidet so vor sich hin. In der Fortsetzung hoffe ich deswegen darauf, dass sie eine selbstbewusstere Rolle einnimmt, das Zeug dazu hätte sie allemal. Wenn nicht, ist ihre bisherige Charakterisierung nur Behauptung, weil nicht gezeigt wird, dass es tatsächlich stimmt.
Das Buch liegt sehr gut in der Hand und die Seiten fliegen nur so vorbei, so dass es schade ist, dass Davys weiteres Schicksal in deutscher Sprache wohl mindestens ein Jahr auf sich warten lassen wird.


Bücher der Reihe:
1. Uninvited (Infernale)
2. Unleashed
  
http://www.sophiejordan.net/
Sophie Jordan wuchs auf einer Farm in Texas auf und landete mit ihrer Firelight-Trilogie einen internationalen Bestseller. 2016 legt sie mit „Infernale“ den Auftakt einer packenden Liebesgeschichte vor, die durch geschickt platzierte gesellschaftskritische Anklänge zum Nachdenken anregt. Heute lebt die New York Times-Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Houston.


Dienstag, 23. Februar 2016

(Kurz gedacht) Immer ein Happy End?

In letzter Zeit beschäftige ich mich immer häufiger mit alten Legenden, Mythen und Märchen. Lange vor Hollywood war es eher unüblich jeder Geschichte ein Happy End (für alle Figuren) zu verschaffen, vielmehr wurde es als Lehre für den Leser (oder Hörenden, falls Geschichten mündlich weitergegeben wurden) angesehen, wenn der Schluss düster oder auch schlicht offen war.
Also begann ich nachzudenken über jede Story, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Auch wenn im Plot oft Missgeschicke passierten, die Figuren gefordert oder auch getötet wurden, am Ende gab es nicht nur genau das, nämlich ein absolutes Ende, sondern auch die Entlassung des Lesers in ein (mehr oder weniger) Happy End.
Viele Geschichten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, basieren auf alten Legenden (oft regional) und die meisten davon haben kein Wohlfühlfinale. Aber ist das wirklich etwas Schlechtes? Manchmal sind die Liebenden im Tod vereint, wenn es ihnen schon im Leben nicht vergönnt war. Oder man verlässt seine angestammte Heimat, um in der Fremde das Glück zu suchen (was nicht immer etwas Schlechtes bedeuten musste, wenn man gewisse historische Lebensumstände bedenkt).
Auch offene Enden sind mir hier und da untergekommen und bei ihnen kann ich ebenfalls keine Nachteile erkennen. Diese für heutige Leser vermutlich eher untypischen Showdowns wirken völlig anders und oft sind es genau diese Geschichten, die im Gedächtnis verhaftet bleiben.
Darum wüsste ich gern, welche Geschichten Euch einfallen, die kein Happy End besitzen und die Ihr trotzdem mochtet. Mir selbst fällt da übrigens zuerst "Vom Winde verweht" ein.

Samstag, 20. Februar 2016

(Neu) In einer anderen Welt - Jo Walton

Bereits 2014 habe ich ein Buch rezensiert, das ich für eines dieser kleinen besonderen Werke halte, die jeder von uns einmal gelesen haben sollte. Dabei ist mir jedoch bewusst, dass es nicht unbedingt für jeden Leser geeignet ist.
"In einer anderen Welt" von Jo Walton erschien in deutscher Sprache zunächst beim Golkonda Verlag, der sich ausgewählten Werken und deren Übersetzung gewidmet hat. Ein Blick in die Kataloge schadet nicht.
Am 15.08.2016 wird es in neuer Aufmachung und zu einem sehr bezahlbaren Preis erscheinen. Interessierten Lesern möchte ich es daher wirklich ans Herz legen.




(Klappentext Golkonda)
Die fünfzehnjährige Morwenna ist auf der Flucht - vor einer Mutter, die sich der finsteren Magie verschrieben hat, vor der staatlichen Fürsorge und vor der Erinnerung an den Tod ihrer Zwillingsschwester. Am schlimmsten trifft sie jedoch, dass sie ihre Heimat verlassen muss, das märchenhafte Wales, und damit ihre einzigen Freunde, die Feen und Geister, die dort in den Wäldern zu Hause sind.
Auch ihr Vater, den sie nie gekannt hat, möchte sie nicht bei sich aufnehmen und schickt sie auf ein Mädcheninternat, wo sie mit der Verständnislosigkeit der Lehrer und dem maßlosen Ehrgeiz der anderen Schülerinnen fertig werden muss. Verzweifelt greift sie zu der Magie, die sie seit ihrer Kindheit begleitet, einer Magie, die niemand außer ihr sehen kann. Und zu ihren Büchern. In Science-Fiction- und Fantasy-Romanen findet sie mehr als nur flüchtigen Trost: Sie öffnen Tore zu anderen Welten, und das nicht nur im übertragenen Sinne.
Als ihre Mutter zu einem neuerlichen Schlag ausholt, sind es Bücher, in die Morwenna ihre ganze Hoffnung setzt ...

Donnerstag, 18. Februar 2016

Schicksalstochter - Philippa Gregory

Titel: Schicksalstochter
Autorin: Philippa Gregory
Originaltitel: Changeling
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3733501662
Euro: 8,99
Veröffentlichungsdatum: August 2015
Seiten: 352
Serie: Order of Darkness 01
Come in: Tausch









Inhalt

Italien, 1453. Der junge Ordensbruder Luca, der durch seine Attraktivität und seine Klugheit einigen Brüdern ein Dorn im Auge ist, wird auf eine Reise quer durchs Land geschickt. Er soll seltsame Vorfälle aufklären und die wahren Hintergründe aufdecken. Sein Weg führt ihn in ein Nonnenkloster, das erst kürzlich eine neue Äbtissin bekommen hat. Die junge Adlige Isobel, von ihrem Bruder ums Erbe betrogen und nur knapp einer gewalttätigen Ehe entgangen, wird für die Wahnvorstellungen und Wundmale Christi der anderen Nonnen verantwortlich gemacht. Sie und ihre Dienerin/Freundin haben sich schon selbst auf die Suche nach dem Schuldigen begeben. Luca möchte ihre Unschuld beweisen, aber alle Hinweise deuten auf sie.


Meinung

Philippa Gregory ist durch ihre historischen Romane, besonders die um den englischen Königshof bekannt geworden. Mit "Schicksalstochter" legt sie den ersten Band einer Jugendromantrilogie vor, der zwar auch historisch, aber doch spürbar fiktiver angelegt ist. Obwohl sehr viel Authentizität gegeben ist, wurde das Thema für eine jüngere Zielgruppe aufgearbeitet. So verdichten sich die Ereignisse sehr schnell und es ist nicht allzu schwierig, selbst herauszufinden, wer hinter allem steckt. Die Auflösung kommt dann eine Spur zu hastig und alles was folgt ist mehr Geplänkel.
Der Roman beginnt mit Isobel, die den Tod ihres Vaters verkraften muss, der ihr Burg und Land als Erbe zugestanden hat. Als ihr Bruder nach langjähriger Abwesenheit zurückkehrt, macht er ihr jedoch klar, dass der Vater sein Testament geändert hätte und sie einen älteren Verbündeten heiraten solle. Als dieser sich mit Erlaubnis des Bruder an ihr vergehen will, bleibt ihr nur noch der Gang ins Kloster. Von hier schmiedet sie Rachepläne, die in den Folgebänden sicher aufgegriffen und vertieft werden. Isobel zur Seite steht ihre Ziehschwester, die als Baby aus den arabischen Ländern zu ihr gekommen und sehr gebildet ist. Für die abergläubische Bevölkerung keine gesegnete Mischung. Der Aberglaube zieht sich ohnehin durch den gesamten Roman, der zum Großteil im Kloster spielt und dessen Leben hautnah schildert.
Vor blutigen Ereignissen schreckt Gregory übrigens nicht zurück, wenn sie sie auch in Maßen hält.
Luca war ein klein wenig blass in seiner Charakterisierung, er wirkte manchmal etwas unstet und es bleibt abzuwarten, wohin sein Weg führen wird. Ob sich tatsächlich eine Beziehung der romantischen Art zwischen beiden entwickeln wird, ist anhand der Autorin sehr wahrscheinlich. Ein letztendliches Happy End aber wohl nicht.
Obwohl ich die Geschichte gern gelesen habe, kann ich leider nicht behaupten, weiterlesen zu wollen. So ganz überzeugt hat sich mich nämlich nicht. Bei dem Preis kann es jedoch auch nicht schaden, es einfach einmal auszuprobieren.


Order of Darkness:
1. Changeling (Schicksalstochter)
2. Stormbringers (Sturmbringer)
3. Fools Gold (Schatzwächter)


http://www.philippagregory.com/books
http://www.orderofdarkness.com/
Philippa Gregory, 1954 in Kenia geboren, studierte Geschichte in Brighton und promovierte an der Universität Edinburgh über Englische Literatur des 18. Jahrhunderts. Neben zahlreichen historischen Romanen verfasste sie auch Kinderbücher, Kurzgeschichten, Reiseberichte sowie Drehbücher und arbeitete als Journalistin und Produzentin für Fernsehen und Radio. Sie lebt in Nordengland.

Dienstag, 16. Februar 2016

(Altvorderen) Smaragd und Turm - Moyra Caldecott

Altvordere bezeichnet alle Vorfahren, die den noch Lebenden vorausgingen.

Die Autorin, die leider im Mai 2015 verstorben ist, war sehr fasziniert von den Mythen und Legenden dieser Welt. Für sie war Realität multidimensional. "Smaragd und Turm" erschien in Deutsch 1997.

Viviane, die wunderschöne keltische Prinzessin, befreit unbeabsichtig den bösen Geist von Idoc, den die Priester vor langer Zeit in einen Steinkreis gebannt haben. Kaum ist Idoc frei, trachtet er danach, sich an jenen zu rächen, die ihn gefangen gesetzt haben. Und zu diesen gehört Viviane selbst- in einem früheren Leben- und ihr Geliebter. Idoc bemächtigt sich des Körpers von Prinz Caradawc, der Verlobten von Viviane - und sie kann nunmehr nicht mehr unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist- und was in diesem Leben und was in ihrem früheren Leben geschieht.Und doch, um Caradawc zu retten, muß Viviane alles aufs Spiel setzen und zu dem dräuenden dunklen Turm gehen, wo Idoc wartet. Und nur wenn sie den mächtigen Smaragd findet, der einst dem Erstengel Luzifer gehörte, wird sie Erfolg haben. Die Suche nach diesem Smaragd ist eine bezaubernde Geschichte von geistiger Gnade, und in ihren Bildern spiegelt sich die zeitlose Weisheit und Kraft der Märchen, die tief in uns verwurzelt sind.

Samstag, 13. Februar 2016

Die Fettlöserin - Nicole Jäger

Titel: Die Fettlöserin: Eine Anatomie des Abnehmens
Autorin: Nicole Jäger
Originaltitel
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3499631160
Euro: 12,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2015
Seiten: 288
Kein Serientitel
Come in: Kauf









Meinung

An Nicole Jäger und ihrem Buch kam man fast nicht vorbei und das lag nicht an Dicke oder Dünne der beiden. Sie waren einfach überall und weil es witzig aufgearbeitet klang und zudem von jemandem zu kommen schien, der Ahnung haben muss, habe ich es mir angeschafft. Ein Diätratgeber ist das nicht, es sind keine Kalorientabellen oder Rezepte enthalten. Jägers Ratschlag zum Abnehmen ist so einfach wie altbekannt: Bewusst essen und Sport treiben. Sie hat das Thema biografisch und locker aufgearbeitet, erzählt von Abnehmcamps, die sie als Kind besuchen musste, von ihrer Jugendzeit und vom Schlüsselerlebnis, das sie dazu brachte, sich über ihr eigenes Gewicht Gedanken zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wog sie bereits über dreihundert Kilo und brauchte zwei Waagen, um das herauszufinden. Mit ihrer Gesundheit stand es schlecht und als sie sich begann über das Internet zu informieren, wurden ihr schnell einige Dinge klar. Dass Abnehmen ohne Informationen nicht funktioniert, hat sie leider ein bisschen unterschlagen, denn heute ist sie tatsächlich Abnehmcoach und kann für Auftritte gebucht werden. Auch wer kein Coach werden will, sollte sich aber stets extrem und sehr genau kundig machen. Das wiederum stellt die Autorin sehr gekonnt dar, denn auch wenn vorne "Arzt" draufsteht, muss das nicht heißen, dass aus dem Mund auch nützliche ärztliche Hinweise rauskommen. Ich persönlich bin sehr dankbar dafür, dass Jäger einschlägig davor warnt, sich unters Messer zu legen oder so zweifelhafte Dinge wie einen Bandwurm auszuprobieren - und das vermutlich nur, weil es leicht und schnell gehen soll. Leicht und schnell geht aber nicht und bringt die eigene Gesundheit gleich noch mal doppelt in Gefahr. Ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse sind erschreckend genug.
Was dem Buch leider fehlt sind Vorher-Nachher-Aufnahmen; bei einem so hohen Ausgangsgewicht wäre es einfach zwecks Zweifel "ob das überhaupt geht" schön gewesen.
Jäger erzählt in lockerem Ton, der allerdings manchmal dann doch ein wenig bemüht wirkt. Ein paar Themen am Schluss waren etwas überflüssig, aber wie Dicke Sex haben, passte dann doch wieder zum Rest des Buches.
Wirklich Neues erzählt die Autorin nicht, das allerdings recht locker, so dass die Seiten schnell vorbeifliegen. Einige angeschnittene Themen machen sicher Mut, wenn man selbst einmal nicht weiter weiß, in etwa wenn das Gewicht stagniert, obwohl man seinen Plan voll durchzieht. Ob es sich allerdings lohnt, sich das Buch zu kaufen, liegt im Auge des Betrachters. Mir selbst hat es nichts gebracht, ich habe mich allerdings stets gut unterhalten gefühlt und manchmal reicht das ja schon aus.

Donnerstag, 11. Februar 2016

(Autorenplausch) Corinna Behrens: Indianer im Kopf

Titel: Indianer im Kopf
Autorin: Corinna Behrens
Broschiert: 320 Seiten (demnächst auch als E-Book)
Verlag: Butze Verlag; Auflage: 1 (29. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3940611451












»Solange es Mut braucht, sich zu outen, solange man Angst vor Ablehnung hat, ist in dieser Gesellschaft nichts in Ordnung.«
Deshalb beschäftigte ich mich in meinen Büchern und Kurzgeschichten auch mit dem Thema Coming-out.

Ich heiße Corinna Behrens, lebe seit 1989 in München, liebe die Berge, vermisse manchmal aber doch die raue Seeluft meiner norddeutschen Heimat.
Neben dem Schreiben ist der Fußball meine große Leidenschaft. Ich habe selbst lange und relativ erfolgreich gespielt, später dann Frauen- und Juniorinnenteams trainiert.
Es war dann wohl konsequent, dass meine ersten drei Romane im Umfeld des Frauenfußballs spielten. In dem Buch „Imke-Abseitsfalle“ geht es auch um das Thema Coming-out und Homophobie im Fußball.

In meinem neusten Roman »Indianer im Kopf«, arbeitet die Protagonistin Jacki in einer kirchlichen Verwaltung. Die Auseinandersetzung meiner evangelischen Kirche zum Thema Homosexualität - das gemeinsame Wohnen im Pfarrhaus, kirchlicher Segen oder die Bibelauslegungen - und immer währende Diskussionen über »an wen oder was man glaubt« waren meine Motivation für diesen Roman.

Jacki verliebt sich Hals über Kopf in die neue Pastorin Mirjam. Die ist verheiratet mit dem smarten und undurchsichtigen Pastor Huber, der auch noch ihr Vorgesetzter wird. Ihre beste Freundin Monika fühlt sich spirituell den Indianern verbunden. Sie nennt Jacki »Schwester Hasenfuß«, weil diese nicht zu ihrer lesbischen Seite stehen kann. Nach einer gemeinsamen Meditation hat plötzlich auch Jacki »Indianer im Kopf« und die lassen sich einfach nicht mehr abschütteln. Aus Jackis beschaulichen Leben auf dem Pferdekarussell wird eine rasante Achterbahnfahrt.

Natürlich geht es in diesem Roman vor allem auch um die Liebe, um die Suche nach sich selbst und um Toleranz - sowohl in Bezug auf die sexuelle Orientierung, als auch in Hinblick auf Glaubensvielfalt.

Zwei wichtige Personen in diesem Roman sind Spirit Hawk und Mahpea, die »Indianer im Kopf.«
Ich habe mich schon als Jugendliche für die Geschichte und die Kultur der amerikanischen Ureinwohner interessiert. Natürlich begeisterten mich damals Karl May und Winnetou. In der Schule ging der Unterrichtsstoff bei dem Thema Amerika natürlich weit über das Leben des edlen Apachenhäuptlings hinaus. Mich konnte damals nicht wirklich viel in der Schule begeistern, aber nach diesen Geschichtsstunden war ich wie elektrisiert. Ich begann also, Bücher über Indianer zu lesen, mich zu informieren. Die Philosophie dieses naturverbundenen Volkes faszinierte und prägte mich. Ihre spirituellen Vorstellungen basieren auf einem engen Verhältnis zur Natur: Leben im Einklang mit der Natur, ihren Kräften und Elementen: Pflanzen, Tiere, Himmel, Erde, Sterne, die Berechnungen des Jahreslaufs stehen in fließenden stetigen Bewegungen zueinander. Sie besaßen eine ganzheitliche Weltsicht - eine Fähigkeit, die der zivilisierten Welt leider abhandengekommen ist.

Aber wie geht man heute eigentlich mit dem Begriff »Indianer« um? Tatsächlich gibt es nämlich Tendenzen, diesen Begriff als rassistisch anzusehen.
Vereinsvorstände, deren Einrichtungen sich mit der Kultur der »Native Americans« und indigenen Völker beschäftigen, erklärten, dass von den Stammesangehörigen selbst unterschiedliche Bezeichnungen bevorzugt werden: Native Americans, American Indians, First Nations + Aboriginal in Kanada, Indians / Indianer und weitere.

Die »Indianer im Kopf« Spirit Hawk und Mahpea wurden keinen bestimmten Stamm zugeordnet und sie sind keine real existierenden Native Americans. In dem Buch wird deshalb die im deutschen Sprachraum gebräuchliche Bezeichnung »Indianer« verwendet, die allgemein einen Stammesangehörigen der Ureinwohner Amerikas beschreibt.
Die Intention liegt dabei keinerlei wertende Absicht zu Grunde sondern ist vielmehr der Ermangelung eines alternativen wertfrei geprägten deutschen Terminus geschuldet.
In Vorwort des Buches und auf der Verlagsseite des Butze-Verlages finden die Leser eine entsprechende Erklärung.

Das Manuskript »Indianer im Kopf« hat mich lange Zeit begleitet. Viele wunderbare und geduldige Menschen haben mich dabei unterstützt, dass dieses Buch in der jetzt vorliegenden Form veröffentlich werden konnte.
Der Roman bedeutet mir sehr viel. Ich habe dieses Buch meiner Mutter gewidmet, weil sie mir den Mut und die Stärke gab, meinen Weg zu gehen. 


Dienstag, 9. Februar 2016

Frostnacht - Jennifer Estep

Titel: Frostnacht
Autorin: Jennifer Estep
Originaltitel: Midnight Frost
Verlag: Piper
ISBN: 978-3492280358
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2015
Seiten: 448
Serie: Mythos Academy 05
Come in: Gewinn









Inhalt


Endlich scheint sich alles soweit beruhigt zu haben, da wird auf Gwen in der Bibliothek ein Giftanschlag verübt. Sie entkommt der mörderischen Attacke, aber ihr Boss, Nickamedes, wird dabei schwer verletzt. Es gibt eine Pflanze, die ihn wieder gesund machen könnte, doch diese wächst nur weit entfernt in den Rocky Mountains, ganz oben auf einem Platz, der gern von Schnittern besucht wird.
Gwen macht sich mit ihren Freunden und ihrem Leibwächter auf den Weg - und lernt unerwartet eine gleichaltrige Verwandte kennen. Diese weiß leider nichts Gutes über ihre Eltern und deren Verwandtschaft, immerhin auch Gwens Vater, zu berichten: Sie waren alle Schnitter.
Nicht so leicht, damit zu leben und gleichzeitig mit argem Liebeskummer klarkommen zu müssen; Logan ist noch immer verschwunden.


Meinung

Im bereits fünften Teil der Serie, die unbedingt in Folge gelesen werden sollte, geschieht so gesehen eigentlich nicht viel. Da das aber Tradition hat, schmökern sich die Seiten trotzdem rasant weg. Einige Handlungselemente treten altgewohnt auf der Stelle, nicht zuletzt die Beziehung von Gwen und ihrem Herzblatt. Andere kommen neu hinzu, wie eine Familienangehörige, die quasi aus dem Nichts auftaucht und das gleiche durchmachen muss, wie Gwen vor nicht allzu langer Zeit. Leider werden die Geschnehnisse wieder in die schon gut bekannte Schablone gepresst und auch, wenn alles da ist und stimmt, liest es sich inzwischen doch etwas fade, vor allem, wenn die Serie hintereinander weg gelesen wird. Gwen macht sich also auf die Reise, wird von ihren Freunden begleitet, die sie auch beständig beschützen, muss ein paarmal kämpfen, erringt den Preis (in dem Fall die Heilpflanze), hat großen Liebeskummer bei all dem und Ende.
Obwohl die Hauptfigur, steht Gwen ein wenig zu sehr im Mittelpunkt und benimmt sich nicht immer so, wie es wünschenswert wäre. Ihre Feunde verzeihen aber leicht und letztendlich scheint klar, wie alles ausgehen wird. Der Abschlussband muss es jetzt echt rausreißen und hoffentlich auch die meisten Handlungsstränge befriedigend abschließen. Es kommen nämlich ständig neue hinzu, ohne dass ersichtlich ist, wo das hinführen wird. Dabei ist klar, was passieren muss, denn Loki ist frei und wartet auf den Endkampf genauso sehnsüchtig wie der Leser. Gwen hat eine scharfe Widersacherin, die immer noch zu blass bleibt.
"Frostnacht" bietet gute Lektüre für zwischendurch, bereitet aber nur unzureichend auf den Showdown im Folgeband vor.


Mythos Academy:
0.5. First Frost
1. Touch of Frost (Frostkuss)
1.5. Halloween Frost
2. Kiss of Frost (Frostfluch)
3. Dark Frost (Frostherz)
4. Crimson Frost (Frostglut)
4.5. Spartan Frost
5. Midnight Frost (Frostnacht)
6. Killer Frost (Frostkiller)


http://www.jenniferestep.com/
Jennifer Estep ist Journalistin und New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab und lebt heute in Tennessee.

Mittwoch, 3. Februar 2016

Snippets - Literatur News im Dezember/Januar

Schreiben:


Der US-Selfpublishing-Dienstleister Smashwords hat erneut seine Verkaufsdaten ausgewertet. Ein Schwerpunkt der Analyse: Die Preissetzung von E-Books und die damit verbundenen Ziele.

Der Samiel Award: Der beste Schurke


Beim NaNoGenMo werden Algorithmen zum Roman-Autor

Schreibwettbewerbe im Februar ’16

via Twitter Juliane

Montag, 1. Februar 2016

Ausblick auf den Blog im Februar

Das war der Januar
Im Januar gab es ein Vintage-Kissen im Projekt und ich habe über "Zehn Bücher, die ich 2015 nicht gelesen habe, obwohl ich es gern wollte" nachgedacht, bereits zum dritten Mal in Folge.
Die Autorin Ju Honisch hat im Autorenplausch über ihr Werk "BISSE" geplaudert und ich habe mich gefragt, warum wir die "Fußnoten" abgeschafft haben.


Rezensiert: