Titel: Die Irrlichter
Autor: F. Siegmund (Hrsg.)
Seiten: 358
Preis: 13,90 Euro
ISBN: 978-3-940036-32-2
Erschienen am: 30.04.2015
Irrlichter.
Manche sagen, sie führen verirrte Wanderer ins Verderben, locken sie
ins Moor. Andere wiederum sagen, dass jene leuchtenden Wesen, die oft
als diffus verschwommenes Licht beschrieben werden, alle Pfade kennen.
Die Wahrheit liegt – wie wohl alle Wahrheiten – irgendwo dazwischen.
Aber vielleicht verhält es sich auch ganz anders …
In dieser Sammlung finden sich 26 Geschichten – 26 Versuche zwischen A wie Abenteuer und Z wie Zwielicht, dem Wesen des Irrlichts auf den Grund zu gehen. Folgen Sie den Lichtern zwischen die Zeilen von Christoph Marzi, Ann-Kathrin Karschnick, Thilo Corzilius, Diana Kinne, Markus Heitkamp und vielen, vielen mehr.
Mit einem Vorwort der Mittelalter-Fantasy-Folk-Band "Die Irrlichter".
In dieser Sammlung finden sich 26 Geschichten – 26 Versuche zwischen A wie Abenteuer und Z wie Zwielicht, dem Wesen des Irrlichts auf den Grund zu gehen. Folgen Sie den Lichtern zwischen die Zeilen von Christoph Marzi, Ann-Kathrin Karschnick, Thilo Corzilius, Diana Kinne, Markus Heitkamp und vielen, vielen mehr.
Mit einem Vorwort der Mittelalter-Fantasy-Folk-Band "Die Irrlichter".
Einzelunternehmer heißt nicht Einzelkämpfer!
Torsten Low - Verleger
Eine Frage, die mir recht häufig gestellt wird, ist: "Wie schaffst du das mit dem Verlag eigentlich alles?"
Sehr
oft erzähle ich dann etwas von "Zeitmanagement", von "Träumen" und
"Wünschen", von "der Macht der Gedanken" und von "Prioritäten".
Eines
der größten Geheimnisse des Erfolges habe ich bisher jedoch nicht
angesprochen: Es sind die tatkräftigen Helfer und Unterstützer!
****
Manche Gespräche mit befreundeten Unternehmern und deren Ehepartnern machen mich sprachlos.
"Was macht euer Geschäft?"
"Das musst du meinen Mann fragen; keine Ahnung, wie es zurzeit läuft. Aber ich glaube, ganz gut - sonst hätte er was gesagt."
"Willst du dich nicht ein bisschen mehr einbringen?"
"Ach wozu? Mein Mann hat doch so viel Spaß daran, da wäre ich nur im Weg ..."
Manche Gespräche lassen mich sogar am Verstand meiner Gesprächspartner zweifeln.
"Meine Frau wollte bei mir in der Firma anfangen."
"Das ist ja toll."
"Spinnst du, was ist denn daran toll? Ich konnt es ihr zum Glück ausreden."
Und manche Gespräche machen mich einfach nur traurig.
"Ich hab gehört, du bist arbeitslos. Willst du dich nicht von deiner Frau einstellen lassen?"
"Pah,
die mit ihrem Quatsch. Die soll ihren Kram mal schön alleine machen.
Ich hab letztens beim Wäschewaschen sogar die Laken vom Geschäft
aussortiert. So weit kommt's noch, dass ich für den Laden Wäsche
wasche."
"Spinnst du? Das ist doch euer Geschäft!"
"Quatsch - sie wollte das Gewerbe unbedingt haben, muss sie nun auch sehen, wie sie klarkommt."
****
Wenn
ein Unternehmen eine bestimmte Größe erreicht hat, ist es ganz
selbstverständlich, dass der Inhaber nicht mehr alles alleine machen
kann. Wieso ist es anscheinend nicht so selbstverständlich, dass der
Geschäftsinhaber seinen Lebensgefährten oder andere Familienmitglieder
zu Geschäftspartnern und Unterstützern macht?
Gut, diese drei Gespräche - die übrigens tatsächlich so oder so ähnlich stattgefunden haben - sind schon sehr extrem.
Aber
wenn ich mich auf Conventions und Buchmessen umschaue, sehe ich
ziemlich häufig Einzelkämpfer. Jene, die mit Ehepartner oder sogar
Kindern auf Veranstaltung dabei sind, sind in der Minderheit.
Als
ich damals zur Gewerbeeröffnung aufs Amt gegangen bin, war meine Frau
Tina mit dabei. Für uns beide stand es vom Tage der Geschäftsgründung an
fest, dass ich wichtige Entscheidungen für den Verlag mit ihr
zusammentreffe.
Und auch sonst gehörten für mich Familie und Verlag immer zusammen ...
***
Schon
kurz nach der Gründung, als ich meinen ersten Roman für die
Veröffentlichung vorbereitete, wurde mir klar, dass ich den Verlag nicht
allein stemmen konnte. Ich hatte den Roman selber geschrieben und
bereits gefühlte hundert Mal überarbeitet. Bei den letzten
Überarbeitungsgängen hatte ich eher das Gefühl, ich würde es
verschlimmbessern.
Also fragte ich meine Eltern. Mein Vater - ein
Vielleser - sagte sofort zu und machte sich an die Korrektur. Ich gebe
zu, mit einem echten Lektorat hatte das nicht viel zu tun. Mein Vater
agierte nach dem Motto: "In den Text greif ich nicht ein, der Stil ist
die Sache des Autors - und wenn er ein Wort oder eine Phrase merkwürdig
verwendet, wird er sich dabei sicher was gedacht haben." Auch die
Korrektur als solches war alles andere als perfekt, mein Vater las es
einmal, strich beim Lesen alles an, was er gefunden hatte und fertig war
der Lack.
Die Rechnung kam dann auch prompt. Nach 2 oder 3
überschwänglichen Rezensionen - wohlgemerkt nicht aus der Familie - kam
dann ein Brief von einem Rezensenten. Der erste Satz lautete wie folgt:
"Lieber
Torsten, ich habe dein Buch nicht rezensiert, weil ich der Meinung bin,
dass jeder Jungautor eine zweite Chance verdient hat!"
Ich gebe zu,
dass ich nach dieser Zeile sehr emotional reagiert habe. Ich habe den
Brief stellvertretend beschimpft und dann den Brief zerknüllt und in die
Ecke geworfen. Zwei Tage später hatte sich mein Gemüt abgekühlt, ich
holte den Brief aus der Ecke wieder raus, strich ihn glatt und studierte
ihn. In meiner Wut hatte ich nämlich nur die erste Zeile gelesen. Die
folgenden Zeilen ließen zwar mein Blut wieder aufwallen, aber im
Nachhinein betrachtet hatte der Rezensent mit allem, was er im Brief
anmahnte, recht. Also legte ich den Brief als Mahnung auf meinen Tisch.
Ich schrie ihn sogar noch mal kurz an - "Dir Arschloch zeig ich's
jetzt!" - und begann mit dem zweiten Roman.
Für mich war dieser Brief
wichtig, er wurde in den nächsten Jahren so etwas ähnliches wie ein
Ansporn, mich selbst zu übertreffen. Gleichzeitig zeigte er mir, dass
das Korrektorat allenfalls rudimentär und das Lektorat nicht existent
gewesen war. Diese Aussage überraschte mich - ich wusste vorher nicht
einmal, dass es einen Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat gab
(ja, ich bin recht blauäugig an das Unternehmen "Verlag" herangegangen).
Hier musste ich also ganz dringend nachbessern.
Ich nahm den Brief
mit zu meinen Eltern und las ihnen diesen vor. Sie waren genauso
schockiert, wie ich vorher. Dann nahmen sie das Buch zur Hand und
begannen anhand des Briefes sich das Buch noch mal durchzulesen. An
manchen Stellen kam dann der Kommentar von meinen Vater: "Ja, da habe
ich mir auch gedacht, dass da was nicht stimmt. Aber dann hab ich mir
gesagt, du bist der Autor, du wirst schon wissen, was du sagen willst."
Wir
machten einen Schlachtplan für die Zukunft. Wenn etwas sprachlich
holprig klang, wurde es angemarkert. Wenn ein Wort falsch verwendet
wurde, wurde es angemarkert. Wenn ein Anachronismus auftauchte, wurde es
angemarkert. Wenn eine Phrase oder ein Sprichwort verhunzt wurde, wurde
es angemarkert.
Von da an lasen beide, meine Mutter und mein Vater.
Und sie merkten, dass ein Durchgang nicht reichen würde. Sie gingen
jeden Text drei, vier Mal durch. Erst der eine, dann der andere. Einer
machte am linken Rand Anmerkungen, der andere rechts. Das Meyers und der
Duden lagen immer mit dabei. In kürzester Zeit hatten sie die ganzen
Rechtschreibregeln wieder intus. Nachdem jeder seine Markierungen
hinterlassen hatte, lasen sie den Text noch mal gemeinsam und
diskutierten jeden einzelnen angestrichenen Fehler.
Nachdem von
meinem ersten Roman eine geänderte Neuauflage erschienen war und auch
der zweite Teil von ihnen lektoriert worden war (der übrigens vom oben
erwähnten Rezensenten recht gut besprochen wurde), hatten sie beim
Lektorat der "Lichtbringer"-Anthologie zum ersten Mal mit anderen
Autoren als nur mir zu tun. Und seitdem sind sie für einen Teil der
Bücher für das Lektorat und Korrektorat zuständig.
Aber auch in
anderen Punkten waren und sind meine Eltern eine große Hilfe - ich
konnte mich immer mit ihnen unterhalten und sie um Rat fragen. Gerade in
den Anfängen der Verlagsgründung, wo es relativ viel "Neuland" für mich
zu erkunden gab, haben mir die regelmäßigen wöchentlichen Telefonate
von 2 Stunden sehr geholfen.
Für mich sehr wichtig war, dass ich
dabei meinen eigenen Weg gehen durfte. Wenn ich sie um einen Rat gefragt
habe, ihn dann aber nicht angenommen habe - ok. Sie nahmen es mir nicht
übel. Im Gegenteil.
Da gibt es eine schöne Anekdote, die zeigt, wie meine Eltern mit mir umgegangen sind.
Es
war kurz nach der Veröffentlichung von "Lichtbringer". Die
"Weltenbaum"-Ausschreibung war schon am Laufen, nebenher schrieb ich
meinen dritten Roman. In der Zeit bekam ich ein Angebot von einem
Herausgeberteam der Geschichtenweber. Sie hatten eine Anthologie bereits
komplett fertig, aber der Verlag war ihnen kurzfristig abgesprungen.
Nachdem wir mit "Lichtbringer" einen tollen Start gehabt haben, wurden
sie auf uns aufmerksam und fragten mich an, ob ich Interesse hätte.
Dazu
muss ich sagen, ich bin ein großer H.P.Lovecraft-Fan - und in jenen
Geschichten, die mir da angeboten wurden, wollten die Autoren in seine
Fußstapfen treten. Ich war unschlüssig, ob ich es schaffen könnte, diese
Anthologie noch nebenher zu stemmen.
Nunja, eigentlich war ich nicht unschlüssig - ich wollte nur die Bestätigung, dass ich das Richtige tue.
Ich
sprach mit meinen Eltern darüber - doch anstatt der erhofften
Bestätigung bekam ich von meiner Mutter Ablehnung. "Junge", sagte sie,
"das funktioniert nicht. Denk daran, dass du noch einen Hauptjob hast.
Nicht, dass du dich übernimmst und dich kaputtmachst und dann nicht mehr
deinen Hauptjob machen kannst." Als dann auch noch meine Frau in die
gleiche Kerbe schlug, kam in mir der Trotzkopf durch.
Im Nachhinein
ist diese Fürsorge einfach rührend, aber damals, als ich eigentlich
Bestätigung suchte, reizte es mich nur zum Widerspruch. Mit meinem
Lieblingsspruch - "Euch zeig ich's jetzt!" - nahm ich die
Herausforderung und die "Metamorphosen" an.
Fast zwei Jahre später -
wir hatten in dem Jahr 4 Neuerscheinungen herausgebracht - sprach mich
meine Mutter noch mal auf das Thema an: "Torsten, ich wollte mich bei
dir entschuldigen. Du hattest recht mit den Metamorphosen. Ich habe mir
Sorgen um dich gemacht, aber eigentlich hätte ich dir vertrauen müssen.
Ich werde nie wieder an dir zweifeln!"
Unsere Firma mauserte sich
eigentlich recht schnell zum Familienbetrieb. Ich selbst hatte nie
Ahnung davon, wie man Bilder zeichnet, sie bearbeitet und für den Druck
aufbereitet - und ich gebe zu, mir fehlte die Motivation, mich da
hineinzudenken.
Daher war ich froh, dass meine Nichte und mein Neffe
Interesse daran hatten, die Zeichnungen für meine Romane herzustellen.
Und ihre Fähigkeiten wuchsen mit jedem Roman. Nach drei Romanen war die
Zusammenarbeit dann erstmal beendet - aus den Teenies waren Twens
geworden, die einen eigenen Job hatten, eigenes Geld verdienten und
andere Hobbys entwickeln. Aber ich habe viel aus der Zeit gelernt -
beispielsweise klare Anweisungen zu geben, wie man ein Bild haben
möchte.
Als die beiden ganz ausstiegen, suchte ich mir Stück für
Stück Coverzeichner und Illustratoren für unseren Verlag. Bis heute sind
alle Grafiken, Zeichnungen, Cover zugekauft. Ein großer Batzen, um den
ich mich nicht kümmern musste.
Irgendwann war es dann soweit,
dass meine Eltern nicht mehr hinterherkamen, alle Romane und Anthologien
zu lektorieren und zu korrigieren.
2005 brachten wir ein Buch raus, 2007 das zweite. 2008 ein Buch. 2009 zwei Bücher. 2010 waren es bereits vier!
Ich
selbst war mit dem Vermarkten und der Programmplanung, der
Honorarauszahlung und der Autorenbetreuung komplett unter Wasser. Zudem
merkte man meinen Eltern an, dass sie langsam alt wurden. Nicht vom
Denken her - das Lesen, das Lektorat, die Diskussionen mit uns - all das
hielt den Geist rege. Aber langsam musste ich mich mit dem Gedanken
anfreunden, dass meine Eltern nicht immer da sein werden (man darf nicht
vergessen - heute sind sie 79 und 74 Jahre alt).
Es war an der
Zeit, mir Gedanken über einen Notfallplan zu machen. Und vor allem,
nicht nur einen Notfallplan zu haben, sondern den oder die Betreffende
bereits einzuarbeiten, damit am Tag X ein fließender Übergang möglich
war. Ich schaute mich lange um, diskutierte viel mit Autoren, die ich in
Schreibforen traf - und entschied mich schließlich für Maria. Seit
Anfang 2011 arbeitet sie für uns, die "Klabauterkatze" war ihre erste
Anthologie.
Aber meine Planung ging nur ein Jahr lang auf. Die Anzahl der Projekte explodierte.
2011
waren es sechs Bücher, 2012 bereits sieben! Und meist kamen die Bücher
bündelweise heraus, da für uns als Phantastik-Verlag zwei Termine
entscheidend waren - im Frühjahr die Leipziger Buchmesse, im Herbst der
Buchmesse-Con in Dreieich.
Da sich dadurch die Lektoratsphasen von
zwei, drei Büchern überschnitten, brauchte ich bald einen neuen Lektor.
Außerdem wurden meine Eltern zunehmend aktiv in der E-Book-Erstellung,
machten sie schlussendlich komplett allein und fielen damit für immer
mehr Romane aus.
An der Stelle holte ich Daniela ins Boot.
2013 acht, 2014 neun.
Es geht nicht anders - ein dritter Lektor muss ran. Mit Thilo ist unser Lektoratsteam vorläufig komplett.
Ich
komme nicht umhin, zuzugeben, dass mir ein Großteil der Arbeit an den
Anthologien von meinen Herausgebern abgenommen wird. Bis zur
"Klabauterkatze" las ich noch alle eingehenden Beiträge - aber das ist
mittlerweile einfach nicht mehr machbar.
Meine Herausgeber
unterstützen den Verlag wirklich ganzheitlich. Sie kommen mit einer Idee
auf uns zu, formulieren diese aus, machen eine Ausschreibung draus und
verteilen sie, nachdem ich mein OK gegeben habe. Sie sammeln die
Geschichten und die Adressen, lesen alles, bewerten, selektieren,
stellen eine Vorauswahl zusammen und reichen sie an mich weiter. Sie
machen sich Gedanken über das Cover, über den Grafiker, über den
Klappentext, die Werbung.
Sie triggern mich, wenn ich etwas im Trubel des Tagesgeschehens vergessen sollte.
Sie treten mich, wenn ich bummle.
Ansonsten arbeiten sie weitestgehend selbstständig.
Ohne sie wäre ich mittlerweile aufgeschmissen.
Auch
meine Autoren sind teilweise wirklich ganz grandiose Unterstützer. Es
gibt welche, die organisieren Lesungen auf eigene Faust und holen andere
Autoren dazu. Es gibt welche, die vertreten uns auf Veranstaltungen,
auf denen wir nicht anwesend sein können. Es gibt welche, die machen uns
auf Werbemöglichkeiten und Veranstaltungen aufmerksam. Und manche
unserer Autoren und Herausgeber sind mittlerweile unsere besten Freunde.
Im Forum tauschen sich unsere Autoren untereinander aus, motivieren
sich gegenseitig, helfen sich und geben mir das Gefühl, dass der Verlag
Torsten Low keine kleine Firma, sondern eine ganz großartige Familie
ist.
Und der eine oder andere kümmert sich auch ganz großartig um die jüngste Verlegerin Deutschlands.
Ja, die jüngste Verlegerin Deutschlands - auch sie gehört zu den helfenden Händen.
Wer
schon mal zugeschaut hat, wie Emily mit ihren Papa den Messestand
aufbaut, wird verstehen, was ich meine. Sie erzählt schon Tage vorher im
Kindergarten, wenn es auf Veranstaltung geht. Sie trägt Dutzende (!) 5
kg schwere Bücherkisten ins Auto. Sie hilft beim Standaufbau, verteilt
Prospekte, ist das Verlagsmaskottchen, der Wirbelwind, der
Gutelaunebringer am Stand.
Und sie versteht, dass es Phasen gibt, in
denen Papa sich ins Büro zurückziehen muss, weil neue Bücher gemacht
werden müssen, damit man neue Ware für die Messe oder Con hat. Dann
versucht sie Papa nachzueifern, malt Geschichten (Märchen oder selbst
erfundene) und klebt die losen Blätter mit Tesafilm zu Büchern zusammen.
Wir
werden oftmals gefragt, ob es nicht zu stressig sei - so mit Kind immer
auf Achse und auf Erwachsenenveranstaltungen. Doch ich kann nur sagen,
Emily liebt diese Veranstaltungen genau wie wir. Sie hat unter den
Autoren ihre "Freunde", auf die sie sich schon Wochen im Voraus freut,
ihre "Nessa" und ihren "Tommy", ihre "Heike" und ihren "Tom" und die
anderen alle, die sie abgöttisch liebt.
Die wichtigste Stütze des Verlages jedoch ist und bleibt meine Frau.
Ohne
Tina hätte ich den Verlag nicht gegründet. Sie hat mir in der
Anfangsphase Zuspruch gegeben, mich aufgebaut, wenn ich niedergeschlagen
war, und hat mich angetrieben, wenn ich aufgeben wollte.
Als ich mit
dem Verlag angefangen habe, war es meine Frau, die mich dazu
„gezwungen“ hat, Reziexemplare rauszuschicken. Ich wollte keine
Reziexemplare verschicken – ich hatte damals nur wenig Selbstvertrauen
und ich fürchtete die Reaktionen.
Später dann war es meine Frau, die
mich dazu „gezwungen“ hat, Lesungen abzuhalten. Ich wollte nie – NIE –
Lesungen abhalten. Ich hatte panische Angst davor. Als ich dann zu den
Tübinger Tolkientagen eingeladen wurde, meinte sie: „Du gehst zu dieser
Lesung! Du brauchst dich um nichts kümmern, ich fahre dich dorthin und
ich fahre dich auch wieder zurück. Aber du gehst zu dieser Lesung!“
Als
es dann immer mehr Termine gab, wurde meine Frau zu meinem wandelnden
Terminkalender. Ich gebe zu, ich komme manchmal am Freitagabend nach
Hause und frage erstmal blöd: „Wo geht es nachher eigentlich hin?“
Und sie ist auch das Organisationstalent, welches es schafft, mir jeden Monat mindestens 2 Veranstaltungen zu beschaffen.
Auch
für solche „Kleinigkeiten“ wie Postdienst (also das Wegbringen der
Versandtaschen) und Telefondienst, die in einem schnell wachsenden
Verlag manchmal doch umfangreicher werden können, als ursprünglich
gedacht, übernimmt sie seit Jahren.
Auf Veranstaltungen und zu Hause
hält sie mir den Rücken frei, kümmert sich um Emily und besorgt große
Teile des Haushaltes, damit ich abends Bücher verpacken oder
Buchprojekte stemmen kann.
Doch das Wichtigste von allen: Sie ist immer als Gesprächspartner da.
Wir
sind jedes Jahr gute 30.000 km mit unserem Lesemobil unterwegs – doch
die Zeit im Auto vergeht schnell, wenn man immer was zu reden, zu planen
und zu träumen hat. Im Auto erschaffen wir die Visionen von der Zukunft
unseres gemeinsamen Verlages.
****
Kommen wir auf die einleitende Frage zurück: "Wie schaffst du das mit dem Verlag eigentlich alles?"
Ich schaffe es, indem ich nicht alle Arbeiten an mich reiße. Ich schaffe es, indem ich nicht alles zu kontrollieren versuche.
Ich schaffe es, indem ich Arbeiten auf mehrere Schultern verteile, meinen Herausgebern und Lektoren vertraue.
Ich
schaffe es, indem ich meine Frau, meine Familie, meine Autoren und
meine Herausgeber von meiner Vision begeistere und ihnen den Wunsch ins
Herz pflanze, Teil dieser Vision zu sein.
Denn Einzelunternehmen sind keine Einzelkämpfer.
Mehr zum Verlag und seinen Werken: HIER.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.