Sonntag, 19. Februar 2012

Flüsternde Seelen - Amber Kizer


Titel: Flüsternde Seelen
Autorin: Amber Kizer
Originaltitel: Wildcat Fireflies
Verlag: Pan
ISBN: 3426283654
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2011
Seiten: 432
Serie: Meridian 02
Come in: Vom Verlag







Inhalt

Es sind knapp drei Wochen vergangen, seit die Fenestrae Meridian Sozu und ihr Beschützer und Freund Tenskatawa - Tens - Valders mit dem Wagen geflohen sind. In Carmel, Indiana müssen sie einen Zwischenstop einlegen und nehmen das Angebot von Joi, einer älteren Teestubenbesitzerin an und arbeiten bei ihr für Kost und Logis. In Meridian wächst die Gewissheit, dass es eine junge Fenestrae, ein Fenster für verstorbene Seelen zur anderen Seite, in der Nähe gibt, die kurz vor dem Erwachen ihrer Fähigkeiten steht und die Meridians Hilfe braucht.
Juliet lebt und arbeitet seit sie denken kann mit anderen Pflegekindern im örtlichen Altenheim. Sie weiß nicht, woher sie stammt und kann sich nicht gegen die tägliche Schikane wehren. Was sie jedoch weiß ist, dass sie in wenigen Tagen sechzehn Jahre alt wird und das noch jedes Kind vor ihr, das dieses Alter erreicht hat, spurlos verschwunden ist.
Meridian muss sich beeilen, wenn sie noch rechtzeitig kommen will. Denn die dunkle Seite, die Aternocti sind näher, als sie glaubt.

Cover

Die ZERO Werbeagentur hat sich beim deutschen Cover farblich erneut an das Original gehalten. Die kleinen Details im Rahmenschmuck verniedlichen den Inhalt zu sehr. Wo im ersten Teil noch Totenköpfe zu sehen waren, fliegen nun Schmetterlinge umher.

Meinung

Für Meridian sind seit den Ereignissen im ersten Teil der Meridian-Serie, die in Folge gelesen werden sollte, wenige Wochen vergangen. Für den deutschen Leser waren es mehr als zwei Jahre. Das legt sich ein Stück weit auf das Leseabenteuer, weil bestimmte Details längst aus dem Gedächtnis verschwunden sind. An dieser Stelle wäre eine kurze Zusammenfassung oder etwas ähnliches wie eine Einführung wünschenswert gewesen.
Nichtsdestotrotz dauert es nicht lange, um in den Roman, der diesmal von zwei Personen in der Ich-Form erzählt wird, hinein zu finden. Was beinahe sofort auffällt ist, dass sowohl die Schreibe der Autorin, als auch die Geschichte selbst wesentlich gereifter rüberkommen, als das beim ersten Teil "Dunkle Umarmung" der Fall gewesen ist.
Wie gewohnt bezaubert Amber Kizer durch die Art ihres Erzählens. Neben einem gewissen märchenhaften Gleiten kommt diesmal eine gehörige Portion Melancholie hinein, was Juliet und ihrer Situation zu verdanken ist. Zwar hätte dies noch ein wenig mehr Potential geboten, als hier ausgeschöpft worden ist, doch darf nicht vergessen werden, dass es sich bei "Flüsternde Seelen" um einen Jugendroman handelt. Leider neigt Frau Kizer nach wie vor dazu, sich in ihrer Erzählung zu verlieren und dann am Ende alles zu schnell abzuhandeln. Das ist schade, denn dass sie erzählen kann, hat sie nun erneut bewiesen. Doch eine gewisse Langatmigkeit kann auch hier nicht von der Hand gewiesen werden. Da heißt es durchhalten.
Obwohl sie einen gehörigen Spannungsbogen aufzubauen vermag, läuft dieser zu lange ohne erkennbaren Höhepunkt vor sich hin. Als endlich der Showdown naht, muss mit einer kleinen Enttäuschung gekämpft werden.
Meridian hat in Tens eine verwandte Seele und einen Intimfreund gefunden. Ihre Beziehung geht aber bisher nicht über heiße Küsse hinaus, obwohl sich Meridian mehr wünscht. Die Beziehung der beiden wird immer mal wieder ausführlich behandelt, nimmt aber keinen so großen Raum ein, als dass das Wesentliche aus den Augen verloren gehen würde.
Um Juliet zu finden, bedarf es einiger interessanter Nebencharaktere, die aber mitunter einige haarsträubende Geschichten erzählen. Darüber sollte hinweggesehen werden.
Juliet selbst ist eine starke Person und wirkt zunächst sehr sympathisch. Ihre Rolle ändert sich jedoch nicht. Zwar ist sie von ihrer Situation eingeengt und kann aus dieser nicht fliehen, aber ihr Leiden und ihre Opferrolle werden bald übertrüssig. Es bleibt abzuwarten, wie es in der Fortsetzung mit ihr weitergehen wird.
In "Flüsternde Seelen" sind es vor allem die Charaktere, die zu überzeugen wissen. Auch die Erzählweise der Autorin spornt zum Weiterlesen an. Jetzt muss sie sich aber mehr auf die Handlung und deren Ereignisse konzentrieren und das ein oder andere Detail beiseite lassen. Die Gefahr, zu ausführlich zu werden, schmälert das Lesevergnügen. Im zweiten Teil geht es auch wesentlich ruhiger zu, so dass er sicherlich Geschmackssache bleibt. Wer jedoch schon "Dunkle Umarmung" gerne gelesen hat und nur mäßige Action und viel Dramatik verschmerzen kann, ist zufriedenstellend bedient.


Meridian:
1. Dunkle Umarmung (Meridian)
2. Flüsternde Seelen (Wildcat Fireflies)
3. Speed of Light (November 2012)
4. Counting Tens (spring 2013)


Amber Kizer liebt saure Süßigkeiten, laute Popmusik und den Geruch von Lilien. Außerdem backt sie für ihr Leben gerne und lebt auf Whidbey Island, einer Insel, die leider nicht in der Südsee liegt, sondern vor der Küste des US-Bundesstaats Washington.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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