Sonntag, 31. Januar 2010

Im Januar gelesen


Ich möchte in diesem Jahr auch versuchen, eine Statistik darüber aufzubauen, was ich gelesen habe. Allerdings ist das etwas schwierig, weil einige Terminbücher dabei sind, Heftromane und "Anderes", was nicht unbedingt alles in den Blog kommt.

Drei Engel für Armand von Jim C. Hines
Die Märchenwelt: Ein sonniges Land mit blauen Bächen, wo weiße Häschen über grüne Wiesen hoppeln. Oft enden solche Geschichten mit: "Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage ..." Wissen Sie was? Das ist alles gelogen! Danielle Whiteshore (alias Aschenputtel) lebt nicht in einer solchen Welt. Ihre Stiefschwester beherrscht plötzlich machtvolle Magie und entführt Danielles Gatten, Prinz Armand.
- Mittig erst mal abgebrochen. Nehme es vielleicht irgendwann wieder auf. 444 Seiten

Silberlicht von Laura Whitcomb
Helen ist tot. Und doch ist es ihr nicht vergönnt, ins Himmelreich aufzusteigen. Als durchsichtiger Schatten einer einst wunderschönen Frau bleibt sie auf Erden gefangen. Niemand sieht sie und niemand kann sie berühren. Bis eines Tages ein Siebzehnjähriger ihr Leben verändert: Er blickt Helen direkt ins Gesicht und ... er lächelt!
- Rezi für den LL. 320 Seiten

Ghostwalker 02. Pfad der Träume von Michelle Raven
Die Leopardenwandlerin Kainda hat einen Traum: Sie will zurück in ihr Heimatland Afrika. Doch der Weg dahin ist gefährlich. Auf der Flucht vor unbekannten Verfolgern wird sie von einem Lastwagen angefahren und schwer verletzt. In der Tierklinik des San Diego Wild Animal Parks kümmert sich der Tierarzt Ryan Thorne aufopferungsvoll um sie und weckt Gefühle in ihr, die sie längst vergessen glaubte.
- Rezi für den LL. 448 Seiten

Fledermausland von Oliver Dierssen
Sind Sie schon einmal nackt einer Fledermaus begegnet? - Ein unglaublicher Roadtrip durch die Nacht.
Das ist nur eines der Probleme, mit denen Sebastian Schätz zu kämpfen hat, und langsam weiß er nicht mehr weiter: Die GEZ hetzt ihm eine Bande von Zwergen auf den Hals. Auf einer Toilette wird er von einem depressiven Vampir überfallen. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass die Frau, die er liebt, gar kein Mensch ist. Kann es für Sebastian noch schlimmer kommen? Ja, es kann ... Willkommen im Fledermausland!
- Rezi im Blog. 448 Seiten

Im Schatten dunkler Mächte von Karen Marie Moning
Die junge Amerikanerin MacKayla Lane sucht in Dublin nach dem Mörder ihrer Schwester Alina. Als ihr eine Seite aus Alinas Tagebuch zugespielt wird, ist sie schockiert angesichts der verzweifelten Zeilen ihrer Schwester. MacKayla muss erkennen, dass der Mörder ihr selbst immer näher kommt.
- Rezi im Blog. 430 Seiten

Milliardäre bevorzugt von Tasmina Perry
Für Karen Cavendish, Unternehmerin und Bademode-Designerin, wäre der schwerreiche Amerikaner Adam Gold das perfekte Accessoire. Molly Sinclair, ein ehemaliges Supermodel in den Vierzigern, sieht in ihm die Rettung vor finanziellem Ruin und sozialem Abstieg. Und Erin, die irische Provinzschönheit, angelt sich ihn als Arbeitgeber, um an die nötigen Kontakte für ihren Durchbruch als Schriftstellerin zu kommen. Eine von ihnen wird das Rennen machen. Doch kurz darauf passiert etwas, das die Töpfe der Gerüchteküche überkochen lässt.
- Rezi für den LL. 480 Seiten.

Kismet Knight, Vampirpsychologin von Lynda Hilburn
Der attraktive Vampir Devereux hat in den letzten 700 Jahren viel erlebt - doch nun lernt er eine Frau kennen, an der er sich die Zähne ausbeißen könnte: Die Psychologin Kismet glaubt nicht an das Übersinnliche und hält Vampire für Hokuspokus. Devereux versucht mit allen Mitteln, sie zu überzeugen - Kismet findet für jede seiner übermenschlichen Fähigkeiten eine rationale Erklärung.
- Noch beim Lesen, komme nicht recht voran. Rezi folgt. 459 Seiten


Lappalie von Kirsten Marohn
Jasmin ist zu beneiden. Sie liebt ihren Halbtagsjob als Regalauffüllerin im Superbiomarkt, ihre Chefin ist ihre beste Freundin, und privat ist sie mit Henrik, einem erfolgreichen Schriftsteller, verheiratet. Doch der schöne Schein trügt.
Seit jener Silvesternacht, als Jasmin einen Moment nicht aufpasste und ihr Schwiegervater die Situation ausnutzte, ist ihr Liebesleben ein Spießrutenlauf. Wie gerne würde sie Henrik erzählen, was damals in der Küche seines Vaters geschah, doch während Jasmin noch über die richtigen Worte grübelt, muss sie entdecken, dass ihr Ehemann den Studentinnen seines Schreibkurses längst mehr beibringt, als nur die korrekte Grammatik. Und dann ist da noch Sven, ihr Schwager, der seit der Hochzeit in sie verliebt ist ...
- Rezi folgt. 204 Seiten

Macht gesamt 3233 Seiten. (Unfertig gelesen Bücher fließen in die anderen Monate nicht mit ein.)


Samstag, 30. Januar 2010

Eine unwiderstehliche Versuchung - Barbara Pierce ♥♥♥♥


Der alternde Herzog von Solitea serviert seine Geliebte ab. Die will sich das nicht gefallen lassen und zielt auf das einzige ab, das dem Herzog etwas bedeutet: Seine Tochter. Fayre Carlisle, die von all dem keine Ahnung hat, wird von einem Charmeur entehrt und verlassen. Als sie aber merkt, was mit ihr geschehen ist, zieht sie sich nicht zurück, um den Klatschtanten aus dem Weg zu gehen, sondern stellt sich dem Gerede.
Inzwischen sucht Maccus Brawley, ein Mann mit gefährlicher Vergangenheit aber sehr viel Vermögen eine Frau. Die gefallene Fayre soll ihn in die Kreise einführen, zu denen er sonst keinen Zugang hätte. Im Gegenzug verspricht er ihr, sie bei ihren Racheplänen zu unterstützen.
Beide verlieben sich schon nach kurzer Zeit ineinander, doch Fayre will von Männern nichts mehr wissen.

In diesem sehr sinnlichen Roman gibt es leider auch einige Ungereimtheiten. Für eine betrogene Frau wirft sich Fayre zu schnell an den Hals von Maccus und vertraut ihm beinahe blind. Die erotischen Stunden sind gefühlvoll und anregend zugleich, aber eben auch unverständlich im Hinblick auf beider Vergangenheit.
Wer hier eine herrlich spannende Geschichte voller Rachegelüste erwartet, wird sicher enttäuscht sein, denn schnell wird klar, dass die ehemalige Geliebte alle Fäden in der Hand hält. Und diese auch nicht hergibt. So kommt Fayre gar nicht gegen sie an und das Ende läuft damit etwas unglaubhaft aus.
Trotzdem: historische Liebesgeschichten sollten vor allem in einem glänzen - hier wird in dieser Hinsicht sicher kein Leser enttäuscht sein. Nur das Beiwerk ist eben wenig geglückt.

http://www.barbarapierce.com/
Seit ihrer Kindheit spuken Barbara Pierce romantische Geschichten durch den Kopf. Als sie sich dann endlich hinsetzte und sie niederzuschreiben begann, wurde dies ein durchschlagender Erfolge. Die Presse lobte ihre historischen Liebesromane in den höchsten Tönen, ihre Leserinnen können gar nicht genug davon bekommen. Mit ihrem Mann und drei Kindern lebt Barbara Pierce in der Nähe von Atlanta.


Freitag, 29. Januar 2010

Brauchen Sie eine Tragetasche? - Sibylle Weischenberg ♥♥♥


Die Ich-Erzählerin schwankt von einem Unglück ins nächste und lässt den Leser daran teilhaben. Sie hat ihr Leben gründlich satt und möchte sich verändern. Das ist jedoch leichter gesagt als getan.
Als der Liebste weit weg ist und die Freundinnen nur noch herummäkeln, unternimmt sie eine Reise mit ihrem besten schwulen Freund nach London. Doch selbst das heitert sie nicht auf und sie versucht es mit einer Schiffsreise. Allerdings mit ihrer Mutter ...

Sibylle Weischenberg wird den meisten aus dem Glamour-Leben der Stars und Sternchen bekannt sein. Und natürlich auch aus dem Frühstücksfernsehen. Nach: "Ich hasse den Sommer: Von Bikinikäufen und anderen Katastrophen" und "Meine 30 Lippenstifte und ich: Vom vierten Frühling und nicht abziehbaren Preisschildern" ist dies nun der dritte Roman aus ihrer Feder. Allerdings ist er auch verständlich, ohne die anderen gelesen zu haben.
An den Titeln ist erkennbar, dass es sich hier um sehr leichte und oberflächliche Lektüre handelt.
Es sind Szenen aus dem Alltag, die von der Autorin auf mitunter recht amüsante Weise dargestellt werden. Obwohl sie sich und den Leser manchmal schon ziemlich damit quält, haben diese Szenen dennoch einen gewissen Wiedererkennungswert. Und genau der bringt dann eben doch den ein oder anderen Lacher mit sich.
Sehr verwirrend die zahlreichen Freundinnen, die kaum voneinander zu unterschieden sind. Gern würde ich so etwas sagen wie: Die müssten aber besser charakterisiert werden. Aber ich glaube, darum geht es hier gar nicht.
Hier fehlt es an einer Liebesgeschichte, aber wer sich gern etwas über das gebeutelte Leben einer Society-Lady erzählen lassen möchte, wird seinen Unterhaltungswert schon finden. Irgendwie.


Donnerstag, 28. Januar 2010

Im Schatten dunkler Mächte - Karen Marie Moning ♥♥♥♥♥


Teil 3: MacKayla Layne hat den Mörder ihrer Schwester gefunden - den Lord Master. Nun will sie ihn auch töten, dazu muss sie aber erst an ihn herankommen.
Sie lebt noch immer im Buchladen von Jericho Barrons, bekommt ihn selbst aber kaum zu Gesicht. Dafür taucht der Feenprinz V'lane umso öfter auf und versucht, sie zu betören. Barrons reagiert eifersüchtig, schließlich soll Mac das Buch und andere Feenobjekte nur für ihn finden.
Die Sidhe-Seherinnen, die in einem alten Kloster nahe Dublin leben, nehmen Kontakt zu Mac auf. Deren Anführerin Rowena allerdings möchte nichts von ihr wissen und heißt einige ihrer Schülerinnen, Mac zu überfallen, um ihr den Speer wegzunehmen. Ohne diesen aber kann Mac nicht gegen die zahlreichen dunklen Geschöpfe bestehen, die immer mehr in ihre lichte Welt drängen.
Von diesen drei Fronten erhofft sich Mac Hilfe, als sie erfährt, dass der Lord Master die Grenzen zwischen den Welten zum Einsturz bringen will. Aber wird sie es auch schaffen, dass die drei zusammen arbeiten?
Plötzlich bricht die Dunkelheit herein und Mac begreift, dass sie - trotz allem - allein steht ...

Fazit? Ein Buch, wie ich es haben will.
Ich gestehe zunächst aber, dass ich Teil 1 ("Im Bann des Vampirs") nie gelesen habe. Teil 2 ("Im Reich des Vampirs") habe ich vor so ziemlich genau einem Jahr rezensiert. Damals mit sehr gemischten Gefühlen, erinnerte ich mich doch sehr schnell an Personen und Schauplätze. Aber wie gewohnt gibt Moning eine ausführliche Einführung am Anfang. Trotzdem sollten Neueinsteiger von vorn beginnen, denn spätestens ab Band 3 ("Im Schatten dunkler Mächte") verdichtet sich die Handlung zu sehr.
Ich sehe durchaus die Schwächen des Romans. Jetzt suchen sie beispielsweise das doofe Buch und dann kann es keiner anfassen. Das macht mir alles aber nicht das Geringste aus.
Barrons wird auf einige Leser sehr unsympathisch wirken. Er ist verschlossen und gehemnisvoll wie eh und je, aber hier auch richtig düster und teilweise gewaltätig gegenüber Mac. Doch er kennt seine Grenzen. Ehrlich gesagt fand ich das gut gemacht von der Autorin - nicht nur Mac merkt, dass Barrons alles mit ihr machen könnte, wenn er wollte und sie nicht den Hauch einer Chance hätte. Aber er tut es nicht, was sie innerlich aber insgeheim hofft. Mir gefiel dieses kleine Spiel zwischen den beiden und ich hätte gern noch mehr davon gehabt.
Die Episode um die Sidhe-Seherinnen, die Mac nicht mitspielen lassen wollen, umfasst ebenfalls, was ich gern lese. (Es ist schwer, nicht zu viel zu verraten.)
Aber hier ist es vor allem Mac, die mich beeindruckt hat. In den ersten Teilen war sie das verwöhnte Südstaatengirl, hier ist sie mehr und mehr zur Kriegerin herangereift. Als sie merkt, dass sie immer nur allein gestanden hat, ist es fast zu spät. Und kennt Ihr all die Bücher, als im letzten Moment irgendjemand kam, um die Heldin zu retten? Vergesst es Mädels, hier nicht.
Mac steht allein, Mac kämpft allein. Sie ist eine der größten Sidhe-Seherinnen, wurde aber nie ausgebildet. Sie lernt das Kämpfen und wendet es Nacht für Nacht an. Sie sucht nach Hinweisen um das Puzzle zusammenzusetzen und bemüht sich redlich, alle Beteiligten zusammenzuführen. Denn keiner traut dem anderen.
Bei allem aber bleibt sie Mensch und Frau. Den Tod ihrer Schwester hat sie nicht verwunden und sinnt auf Rache. V'lane und Barrons sind in ihrem Kopf, aber nur einer von ihnen in ihren Gefühlen.
Das Ende. Teresa Medeiros schreibt auf ihrem Blog in einigen Schreibtipps am 11.01.2010: "It's the 1st sentence of your book that sells that book to the editor or reader. It's the last sentence of your book that sells the next book."
Das hat Karen Marie Moning sicherlich mehr verinnerlicht. Kaum, dass "Im Schatten dunkler Mächte" auf Deutsch erschien, will ich wissen, wie es weitergeht. Und zwar so stark, wie kaum bei einem anderen Buch. Und ich denke mit Erschrecken daran, wie lange es gedauert hat, ehe ich diese Ausgabe in der Hand halten durfte.
Ich sehe mich also nach dem vierten Teil im Original um. Das Hardcover übsteigt leider meine finanziellen Möglichkeiten und so kann ich nur auf TT hoffen. Es wird noch einen fünften und (erstmal) letzten Teil geben, der allerdings noch in Arbeit ist und im Original Ende 2010 erscheinen wird.
Fans der Autorin deuten auf verschiedenen Medien an, dass es einen Zusammenhang zwischen dieser Serie und der Highlander-Serie gibt. Letztere ist mir nicht bekannt, aber das wäre ein großer Anreiz, es einmal damit zu versuchen.
Was soll ich noch sagen? Wenn das Warten wirklich so lange dauert, lese ich vielleicht wirklich doch noch Teil 1.
Was auch immer ich davon halten werde, ich weiß, dass sich die Autorin mit Teil 3 selbst übertroffen hat.


Dienstag, 26. Januar 2010

Wenn Frauen kochen - Kate Jacobs ♥♥♥


Augusta (Gus) Simpson ist seit achtzehn Jahren Witwe und Mutter zweier Töchter. Doch sie ist auch der Star der Fernsehsendung "Kochen mit Gusto". Als sie ihren fünfzigsten Geburtstag plant, lässt sie ihr bisheriges Leben Revue passieren und merkt, dass nicht mehr alles so perfekt läuft. Ihre beiden Töchter Aimee und Sabrina trennen sich von ihren Freunden und leben einfach in den Tag hinein. Die Einschaltquoten gehen unaufhörlich nach unten und ihr Chef setzt ihr die junge Schönheitskönigin Carmen Vega vor die Nase, die für mehr Würze sorgen soll.
Im Fernsehteam gibt es auch einen neuen Kollegen - Oliver Cooper, der zwar um einiges jünger ist, aber dennoch ständig mit ihr flirtet.
Nicht nur in der neuen Live-Kochshow muss Gus beweisen, was sie kann. Sie gibt alles und nichts bleibt so, wie es war.

Kate Jacobs widmet sich nach dem Stricken wieder einem Thema, das Frauen zugewiesen wird. Dem Kochen.
Doch leider wird in diesem Roman kein heißes Kochduell geboten, kein Zickenkrieg oder wenigstens eine Reihe Schlagabtäusche. Hier stehen die Charaktere und ihre Beziehung zueinander im Vordergrund und das lässt die Handlung ein ums andere Mal in den Hintergrund treten. Auch ist Gus dabei nicht immer die alleinige Hauptperson, Carmen und die Töchter nehmen auch sehr viel Raum ein, um sich und ihre Gedanken darzustellen.
Das Kochen an sich spielt ebenfalls kaum eine Rolle, die Rede ist nicht einmal von einzelnen Zutaten, es brodelt, kocht oder backt so gut wie nichts.
So kommt es, dass die Seichtigkeit sowohl in der Handlung, als auch im Miteinander der Figuren keine Spannung aufbauen können und ich mich zwingen musste, weiterzulesen. Und das in einer mehrstündigen Zugfahrt, zu der ich nur an ein Buch herankam (die anderen waren im Koffer und der schwebte irgendwo über meinem Kopf).
Das Ende überzeugt nicht und so ist das eine der Geschichten, die mehr versprechen, als sie dann halten können.


Montag, 25. Januar 2010

Die Ebersols vereint - Buchzuwachs


Vor einiger Zeit las ich einen christlichen Liebesroman, der leider Teil 1 von insgesamt fünf war.
Jetzt sind sie vereint, dank Gesamtpaketen, die es in ausgewählten Online-Buchshops gibt.
In den Büchern geht es um die Amish-Familie Ebersol, die in den USA des Jahres 1946 lebt. Sie haben vier Töchter und die kommen alle in die Zeit des Rumspringe, in die Pubertät. Sie sollen sich ausprobieren und mit anderen jungen Leuten zusammensein. Die älteste Tochter Sadie lässt sich mit einem Englischen ein und bekommt heimlich ein Kind von ihm. Die zweite Tochter liebt einen Mann aus gesitteter Familie, aber ihr Vater hat einen anderen für sie vorgesehen. Im Laufe der Bücher werden viele Jahre der Familie erzählt und ich bin sehr gespannt, wie es nach Band 1 weitergeht.


Sonntag, 24. Januar 2010

Fledermausland - Oliver Dierssen ♥♥♥(♥)

Sebastian Schätz lebt in Hannover. Er jobbt in einem Asiamarkt und ist in die hübsche Kim verliebt, die ihn etwas auf Abstand hält.
Als er eines Tages eine Fledermaus in seinem Schlafzimmer entdeckt und versucht, sie - nicht gerade sehr rühmlich - zu vertreiben, ändert sich sein Leben radikal.
Plötzlich öffnet sich ihm eine neue Welt. Denn es gibt sie wirklich, die Gestalten und Wesen diverser Märchen und Sagen. Und sie haben nichts besseres zu tun, als ihm seine Kim abspenstig zu machen.
Das kann er sich natürlich nicht gefallen lassen, zumal er wirklich in die junge Frau verliebt ist, und gerät so von einer absurden Situation in die nächste.
Vampire mit leichten Depressionen, ein Domowoj, der in seinem Spülschrank lebt und gern Leichen anknabbert und ein Bhael, der plötzlich Jagd auf ihn macht, sind nur die Spitze des Eisbergs.
Als Sebastian merkt, dass sich der Domowoj ebenfalls in Kim verliebt hat und sie ihm abspenstig machen will, ist bald nicht mehr so ganz klar, wer hier Jäger und wer Gejagter ist.

Einen Erfahrungsbericht von einem Jurymitglied habe ich hier gefunden. Darin wird auch "Fledermausland" erwähnt. Offenbar hat Oliver Dierssen an einem (Schreib-)Seminar teilgenommen, den eine(s) der Jurymitglieder gegeben hat. Nach Rücksprache mit dem Verlag, vertraute man auf ihre Objektivität und daher ging sie besonders streng mit dem Manuskript um.
Er selbst sagt am Ende des Buches, dass die Geschichte entstand, als bei einem Freund eine Fledermaus im Schlafzimmer ...
So kann es manchmal gehen.
Ich selbst habe lange mit mir gerungen, ob ich dem Roman 4 oder 3,5 Punkte geben soll und mich dann für letzteres entschieden.
Die Idee, auf der "Fledermausland" beruht, gefällt mir sehr. Die Handlung spielt in einer deutschen Stadt - ob in Hannover oder Berlin ist doch eigentlich egal, Herr Dierssen oder? - und umfasst in den wesentlichen Punkten die Urban Fantasy.
Toll daran ist, dass wir hier nicht nur mit altbekannten Wesen konfrontiert werden, sondern Dierssen sich auch an unwestlichen Mythen vergreift.
Ebenfalls absolut gelungen die witzigen Stellen. Mir sind so etwa vier aufgefallen, aber an denen habe ich wirklich grandios gelacht.

Wenn Herr Dierssen die Phantasiegestalten weggelassen und sie durch Polizei oder Mafia ersetzt hätte, gäbe das einen stinklangweiligen Roman. Und so zieht sich leider auch sehr viel an der Handlung. Da hätten, gerade im letzten Drittel, einige Passagen ganz gestrichen werden können ohne, dass es das Geschehen irgendwie beeinflusst hätte. Irgendwann habe ich nur den Anfang einer Seite und deren Ende gelesen und nichts verpasst. Mit dem Showdown in Sebastians Leben habe ich nicht gerechnet, aber so wirklich kam der nicht mehr bei mir an.
Die meisten Figuren sind sympathisch gelungen, allen voran Sebastian, der ein wenig naiv, aber sehr tapfer von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Kim ist mir etwas blass gewesen, außer, dass sie hübsch und geheimnisvoll ist, könnte ich nicht viel über sie sagen (ohne zu viel zu verraten). Dabei ist sie doch die Motivation für Sebastians Streben. Ein bisschen schade dabei das Ende, bei dem sehr durchsichtig wird, dass es nur die eine Sache ist, die er von ihr will. Hätte er das nicht auch anderswo bekommen?
Klischee muss in so einem Roman sein, ganz klar. Schön, dass es sich in Grenzen gehalten hat und nicht allzu ausufernd geworden ist.

Alles in allem habe ich mich durchaus unterhalten gefühlt, war aber dennoch froh, als es vorbei war. Idee und Slapstick waren sehr gut, aber leider durch viel langgezogenen Text unterbrochen. 



Freitag, 22. Januar 2010

Interessante Fantasy-Neuerscheinungen Februar



Die Karawane - Jennifer Roberson
Die junge Audrun und ihre Familie haben es gerade noch geschafft: Sie konnten sich einer Karawane anschließen, die sie aus ihrem Heimatland fortbringt – weg von den brutalen Hecari, die Sancorra erobert haben – und mit an einen Ort nimmt, wo einer mysteriösen Weissagung gemäß Audruns ungeborenes Kind zur Welt kommen soll. Doch die Flucht erweist sich als riskant, und der Weg der Karawane führt gefährlich nah an Alisanos vorbei, dem verfluchten Dämonenwald, der sich aus eigener Kraft bewegen kann. Gefährlich nah – oder vielleicht sogar zu nah …?

Sternendieb - Colin Greenland
Science Fiction!
Die Frachterpilotin Tabea Jute steckt mal wieder in Schwierigkeiten: Das Gesetz ist ihr auf den Fersen, sie ist völlig pleite, und es kann nicht mehr lange dauern, bis man ihr Raumschiff pfändet. Da kommt Tabea ihr neuer Auftrag gerade recht: Sie soll den undurchsichtigen Marco Metz zum künstlichen Habitat Plenty bringen, wo er ein paar Geschäftspartner treffen will. Leicht verdientes Geld also! Doch was ein kurzer Flug hätte werden sollen, gerät bald zu einer atemlosen Flucht vor Verbrechern und Polizei gleichermaßen, die Tabea und Marco schließlich bis in die unergründeten Tiefen des Hyperraums führt ...

Die Dämonen des Feuers - M. F. W. Curran
Es steht geschrieben, dass Mhorrer die Ankunft des Herrn vorbereiten soll. Doch er schloss einst einen Pakt mit dem Teufel und ermöglichte den Dämonen der Finsternis den Zugang zur Erde. William Saxon und seine Armee sollen nun den Schatz des Mhorrer finden, um zu verhindern, dass die dunkle Macht endgültig entfesselt wird. Doch es entspinnt sich bald nicht nur ein harter Kampf gegen die Wächter der Finsternis, sondern auch gegen den berüchtigten Count Ordane, der den Schatz für sich will und dafür jedes Mittel einsetzt ...

Der Kinderdieb - Brom
Leise wie ein Schatten streift ein merkwürdiger Junge durch die Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die dringend Hilfe brauchen. Peter rettet sie – und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch er verrät ihnen nicht, dass dieses Land im Sterben liegt und dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr ...

Die Straße der Plünderer - Dave Duncan
Omar betreibt ein ganz besonderes Handwerk: Er handelt mit Geschichten. Dabei scheinen ihn die Götter häufig zur rechten Zeit an den rechten Ort zu leiten, um monumentale Ereignisse zu bezeugen. So auch, als die barbarischen Vorkan-Horden über die Straße der Plünderer zur Stadt Zanadon vorrücken. Unvermittelt findet sich Omar im Kreuzfeuer der Priester, des Heeres und steinreicher Geschäftsleute wieder ...

Die Sucherin - Ian Irvine
Die Sucherin Ullii kann die Matrix der Kraftfelder spüren, aus denen auf der Welt Santhenar alle Energie gewonnen wird. Diese Gabe macht Ullii zugleich hypersensibel. Jeder Laut, jede Berührung lässt sie erstarren. Wie soll sie da zwischen Gut und Böse entscheiden, während ringsum die Welt in Chaos versinkt?
Die Menschen von Santhenar, geleitet vom Rat der Skrutatoren, führen einen aussichtslosen Krieg gegen die nichtmenschlichen Lyrinx. Doch der Rat ist zerstritten. Der Oberste Skrutator Ghorr sieht in Ullii nur ein weiteres Werkzeug im Kampf um die Macht.
Nur eines vereint die Sucherin und den Skrutator: der Hass auf den Mann, der durch ein schreckliches Missgeschick Ulliis Bruder getötet hat. Und der vielleicht der Einzige ist, der die Menschheit noch retten kann.

Die Magier von Montparnasse - Oliver Plaschka
Justine, die junge Kellnerin des »Jardin«, der bärbeißige Wirt Alphonse und der glücklose Schriftsteller Gaspard – keiner von ihnen weiß, warum sich plötzlich ein seltsames Dämmerlicht über Paris legt.
Die geheime Société, die über alle Magie wacht, ist alarmiert und hat bereits ihre Vertreter entsandt, um den abtrünnigen Zauberkünstler Ravi und seine bezaubernde Assistentin Blanche zu bestrafen. Im »Jardin«, dem kleinen Hotel am Boulevard Raspail treffen sie schließlich aufeinander, um zu klären, was unerklärlich scheint. Der Kampf zwischen Wirklichkeit und Traum, der nun entbrennt, hält nicht nur Gaspard und Justine in Atem, sondern verschlingt die gesamte Stadt: Paris steht still, keine Glocke schlägt die Zeit. Das Pendel im Chor von Saint-Martin-des-Champs schwingt aus, und niemand weiß, ob sich die Welt noch dreht ...

Das Vampirjäger-Handbuch - Constantine Gregory
Wenn Sie dieses bescheidene Büchlein in Ihren Händen halten, lieber Leser, dann sind Sie wie ich fasziniert von der Suche nach dem Vampir: diesem diabolischen Geschöpf der Nacht, das wir mehr fürchten als alles andere.
Öffnen Sie diese Seiten, wenn Sie es wagen, und Sie werden darin alles Wissenswerte für die Jagd auf die Untoten erfahren. Sie bekommen Rat, wie Sie die Untoten erkennen, wo sie zu finden sind, wie man sich ihrer erwehrt – und wie man sie schließlich zur Strecke bringt.
Sie finden in diesem Handbuch alle meine geheimen Notizen, praktischen Anleitungen und hilfreichen Informationen für die Vampirjagd. Folgen Sie mir auf meiner ewigen Suche, und sammeln Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Aber vor allem: Seien Sie wachsam.


Sonntag, 17. Januar 2010

Im Bann der Begierde - Madeline Hunter ♥♥♥♥


Lady Roselyn Longworth hat sich zu einer Dummheit hinreißen lassen. Nach dem ihr Bruder Geld veruntreut hat und sie recht mittellos zurückließ, bat sie nicht ihre Freunde um Hilfe, sondern wurde die Geliebte des ebenfalls geprellten Viscount Norbury, Earl of Cottington. Der genießt zunächst die Zuwendungen der tadellos erzogenen Frau, doch als sie sich weigert, gewissen Neigungen nachzugehen, ist er sie schnell leid. Auf einer seiner Männergelagen, zu der auch Huren geladen sind, bietet er Roselyn zum Verkauf an. Die junge Frau ist davon völlig überrumpelt und muss sich in die entwürdigende Situation fügen.
Doch sie hat Glück: Der Protégé von Norburys Vater, Kyle Bradwell ist zufällig anwesend und erlöst sie, indem er sein gesamtes Vermögen - das eines bürgerlichen Mannes - für sie hergibt.
Obwohl befreit, gibt es für Roselyn kaum Hoffnung, da sie nun für immer ruiniert ist. Ihre Familie hat eine Idee: Sie bieten Kyle ihre Hand und eine gewisse Summe an, was er gern annimmt.
Roselyn und Kyle hegen längst Gefühle füreinander, als sie den Bund fürs Leben schließen, doch es stehen viele Geheimnisse zwischen ihnen.

Dieser Roman ist ein Teil der Rothwell-Serie und muss nicht in Reihenfolge gelesen werden. Zwar deuten sich einige Dinge an, die in den vorherigen Romanen geschehen sind, doch gelingt es Hunter mühelos, sie hier und da zu erklären.
Ausgangspunkt ist ein bekanntes Thema: Dame in Not wird gerettet. Doch zwei Dinge unterscheiden sich: Sie ist keine Jungfrau mehr und er ist ein Bürgerlicher. Das bringt es mit sich, dass ich hier sehr viel Gesellschaftskritik gefunden habe. Nicht nur, was die Frauen der Zeit angeht, sondern auch die Lage der Grubenarbeiter wird beleuchtet, da Kyles Vater ein solcher war.
Ebenfalls nimmt die "Suche nach Gerechtigkeit" einen großen Teil der Handlung ein. Beides drückt ein wenig auf die Liebesgeschichte, denn gerade am Beginn ist nur wenig Romantik zu finden.
Die Hauptfiguren des Romans sind sympathisch gelungen, aber es gibt kein Flirten und obwohl sie viel miteinander verbindet, finden sie erst recht spät zusammen.
Dann allerdings richtig - und Roselyn hat keine "Schäden" durch die Behandlung Norburys behalten.
Ein Roman, der mit viel Intrigen und Rachegelüsten gespickt ist, findet man hier nicht. Aber dennoch eine eher ruhig verlaufende Geschichte um ein Paar, das sich sehr zugetan ist.


Mittwoch, 13. Januar 2010

Neuer Header im Blog!


Ab heute habe ich einen neuen Header. Wie angekündigt, wurde er von Christian Ganser entworfen, der auch für das Lichtbringer Cover verantwortlich ist.
Wie genau man bei so einem Kunstwerk vorgeht, hat Chris mir hier verraten.
Ich persönlich hoffe, dass er ganz bald eine eigene Homepage eröffnet, um all seine zahlreichen Bilder der Öffentlichkeit vorzustellen.
Dass Chris vielseitig ist, hat er ganz besonders mit dem Headerbild bewiesen. Zwar gibt es auch hier Fantasyelemente (er liebt Schwerter!), aber es gibt auch viele Einzelthemen, die nicht alle auf einem Vorschlag von mir beruhen.
Mich fasziniert das Glas am meisten, weil es so echt aussieht. Aber auch die Trauringe haben es mir angetan. Die Farbkomposition fasst das Rot immer wieder auf. Vielleicht kann man an der Hintergrundfarbe noch ein kleines bisschen feilen, aber im Grunde gefällt mir das Bild ganz genauso wie es ist.
Was ich sagen will: Danke Chris! Vielen lieben Dank!


Scatterheart - Lili Wilkinson ♥♥♥♥♥ - (♥)


Im London des Jahres 1814 wächst ein Mädchen heran, das aus gutem Hause stammt, jedoch nie eine Prise des echten, wirklichen Lebens geschmeckt hat. Seit Jahren hat sie den jungen Hauslehrer Thomas Behr, der ihr nicht nur das Lesen beibringt, sondern auch andere Wissenschaften, die an Frauen nicht gern gesehen sind. Auch Hannah Cheshires Vater hat irgendwann genug und kündigt Thomas - schließlich soll aus seiner Tochter kein Blaustrumpf werden.
Doch der alte Mann hat noch einen anderen Grund: Das Geld ist knapp geworden nach seiner jahrelangen Spielsucht.
Hannah ahnt davon nichts. Sie vermisst Thomas, kaum dass er aus dem Haus ist. Vor allem die Geschichten, die er ihr erzählt hat, beflügeln ihre Phantasie. Besonders jene vom Mädchen Scatterheart: „Es war einmal ein armer Mann, der hatte eine Tochter, die war sehr schön. Aber sie war selbstsüchtig und eitel und ihr Herz war flatterhaft wie der Wind. Deshalb hieß sie bei allen Scatterheart.“
Als Hannahs Vater sich heimlich aus dem Staub macht und das Mädchen allein lässt, glaubt sie immer noch fest an einen Irrtum. Nach und nach verlassen die Diener das Herrenhaus und Hannah verzweifelt fast. Da kehrt Thomas zurück und bittet sie, seine Frau zu werden. Doch sie kann nicht glauben, was er ihr über den Vater erzählt und jagt ihn fort. "Ich werde Sie oder Ihresgleichen niemals heiraten. Ich bin die Torchter eines Gentlemans und werde einen Gentleman heiraten. Nicht irgendeinen ... dahergelaufenen Studenten."
Ihr Herz scheint bei diesen Worten zu zerspringen. In ihrer Trauer hebt sie ein Taschentuch von Thomas auf, welches auf den Boden gefallen ist und wird es bis zum Ende des Romans nicht mehr hergeben.
Als der Hunger an ihr nagt, sammelt sie einige Schmuckstücke zusammen und sucht nach einem Pfandleiher. Das Abschiedsgeschenk ihres Vaters - ein Paar Diamantohrringe - wird ihr dabei zum Verhängnis. Man bezichtigt sie des Diebstahls und sie wird in den Kerker gesperrt. Als sie ihren Namen verrät, weiß bereits die ganze Stadt, dass ihr Vater jeden betrogen hat, der ihm über den Weg gelaufen ist. Und das soll ja erblich sein ...
In einer unfairen Gerichtsverhandlung wird sie verurteilt, als Strafgefangene nach Australien deportiert zu werden.
Das einzige, das sie am Leben hält ist die Vorstellung, dass Thomas dort auf sie warten wird, da er in die Marine eingetreten ist.
Zusammen mit der jungen Frau Long Meg und dem verunstalteten Mädchen Molly (und vielen anderen Frauen) wird sie auf ein Schiff verfrachtet, das, wie sie hörte, ein ganzes Jahr auf dem Meer sein wird.
Aber da gibt es den ersten Offizier James, der ihr den Hof macht und ihr ein Leben in Reichtum und Luxus verspricht. Doch es ist nicht immer alles Gold, was glänzt.
Wie in der Geschichte um Scatterheart muss Hannah eine Wandlung durchmachen, viele Gefahren und Schicksalsschläge auf sich nehmen, ehe sie in ihr kleines Happy End findet.

Auf das Buch bin ich völlig zufällig gestoßen, aber schon im Laden hat es - übrigens eingeschweißt - eine magische Anziehungskraft auf mich ausgeübt.
Leider kommt auf keinem Coverbild, das ich bisher gesehen habe, das Cover wirklich gut zur Geltung. Das Lila des Buches ist wirklich sehr schön, tief und die Linien, die das junge Mädchen umgeben sind, genau wie Titel und Schiff, mit Glitzer unterlegt.
Es handelt sich hier um ein Young Adult Buch und warum sie gerade für junge Leute schreibt, beantwortet die Autorin, die selbst 1981 geboren wurde so: "It’s more fun. And you can do more interesting things. And the fans are better. And I don’t have to make my writing all fancy-schmancy."
Den Namen der Hannah Cheshire hat Lili Wilkinson einer ihrer Vorfahrinnen entlehnt, wenn die Geschichte insgesamt aber erfunden ist.
Dieses hervorragend recherchierte Buch erzählt die Geschichte einer Strafgefangenen, die sich notgedungen in Australien ein neues Leben aufbauen muss. Was sie dabei alles erlebt, schon auf dem Schiff und später auf dem Kontinent selbst, hat alles so stattgefunden, wie die Autorin es beschreibt. Ob es dadurch zu brutal für Jugendliche ist? Nein. Obwohl Wilkinson nichts beschönigt und die Geschichte so wiedergibt, wie es die Historie lehrt, übertreibt sie es mit der Darstellung keineswegs. Getrost nach dem Motto: Die Realität war schlimm genug, kein Grund noch mehr hinzuzufügen, um Salz in die Wunden zu streuen.
Hannah macht eine sehr glaubwürdige Wandlung durch und Seite um Seite wird sie dabei ein Stückchen mehr erwachsen, obwohl sie am Ende des Buches kaum älter als sechzehn sein kann. Selbst am Anfang ist sie nicht unsymphatisch und wächst dem Leser sogleich ans Herz. Sie rutscht von Unglück zu Unglück ohne je selbst Schuld daran zu tragen. Schließlich lernt sie von den Frauen, die sie umgeben, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Worte wie Ehre oder Stolz schmelzen auf und werden hohl angesichts der Tatsache, dass jeder Mensch letztendlich nur überleben will. Egal wie.
Ich selbst hatte vor Long Meg große Hochachtung, sie ist eine außergewöhnliche und sehr gut charakterisierte Figur. Mein Liebling sozusagen - vielleicht hat sie mich sogar etwas gelehrt.
James Handlungen sind ein wenig grenzwertig, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Sicherlich hat er sich in Hannah verliebt und ist es nicht gewöhnt, dass man ihm etwas wegnimmt. Dennoch grenzt es schon an Wahn, wie sehr er an ihr festhält.
Das große Wiedersehen am Ende ist nicht pathetisch ausgefallen, wie es befürchtet habe, sondern sehr realistisch dargestellt. Davor und dem gesamten Roman ziehe ich meinen Hut.
Alles in allem ist Seite um Seite sehr bewegend und emotional geschrieben. Ein Page Turner, den man kaum aus der Hand legen möchte.

Wilkinson was born in Melbourne, the daughter of prominent children's author, Carole Wilkinson, and film and television sound recordist, John Wilkinson.
Wilkinson has talked about remembering the day when, at age six, she learnt to read 'in her head' and has been immersed in the world of books ever since. She was first published at age eleven in Voiceworks, a creative writing magazine for young people.
Before completing an honours degree in Creative Arts at Melbourne University, Wilkinson spent six months living and working in Japan as an English teacher.

Der deutsche Verlag schreibt über sie:
Lili Wilkinson, geboren 1981, lebt in Melbourne, Australien. Seit ihrem sechsten Lebensjahr denkt sie sich Geschichten aus, von denen bereits einige veröffentlicht wurden. Sie schreibt u.a. für diverse Zeitschriften und arbeitet im Zentrum für Jugendliteratur der Staatsbibliothek von Victoria. Ihr Interesse an Jugendliteratur überrascht nicht, denn Lili Wilkinson ist die Tochter der erfolgreichen Autrorin Carole Wilkinson (z.B. "Hüterin des Drachens", Dressler).


Montag, 11. Januar 2010

(Film) Harry Potter und der Halbblutprinz ♥♥♥


Die Inhaltsangabe fällt mir diesmal sehr schwer, denn ich kenne die Bücher nicht und der Film war dann doch recht verwirrend.
Harry hat gegen Voldemort gekämpft und nun wissen alle, dass der dunkle Lord zurückgekehrt ist. Und während die Guten sich zusammenfinden, geht die Liebe in Hogwarts um. Hermine muss hilflos mitansehen, wie Ron mit einer anderen geht und Harry entdeckt, dass er Gefühle für Rons Schwester entwickelt hat.
Drako ist auserwählt, auf der dunklen Seite zu kämpfen, jedoch muss er dazu seinen inneren (Angst-)Schweinehund besiegen.
Und dann kommt der Tod nach Hogwarts ...

Es liegt sicher nicht nur daran, dass ich den vorhergehenden Harry Potter Teil so gut fand. Aber dieser hier gefiel mir gar nicht. Wenn die Handlung im Buch genau die gleiche ist, würde ich sagen, dass es sich hierbei um einen Lückenfüller handelt, bei dem die Autorin wohl selbst nicht recht wusste, wohin sie wollte und daher am Ende den Tod eingebaut hat, damit man diesen Band (in dem Fall hier Film) nicht schlichtweg ignoriert und übergeht.
Die Liebe geht um und das fand ich einfach nur affig dargestellt. Sicher, einige Schauspieler haben sich richtig Mühe gegeben, aber gerade Hermine und ihr Angriff auf Ron waren zu überspitzt.
Armer Professor Dumbledor, auf einmal war er ein Tattergreis. Warum nur so plötzlich? Und dann dieses Ende? Nö!
Ich will es jetzt nicht tot reden oder gar zu viel verraten, aber das ist der bisher schwächste Filmteil, den ich nur empfehlen kann, wenn man wissen will, wie es weitergeht. Obwohl sich die Handlung auch in drei Sätzen zusammenfassen lässt ...
Drei Herzen auch für schöne Bildaufnahmen, sonst wären es nur 2,5.


Sonntag, 10. Januar 2010

Ein Highlander zu Weihnachten - Sandy Blair ♥♥♥♥


Claire ist Antiquitätenhändlerin und muss dennoch jeden Cent zweimal umdrehen. Vor Jahren rettete sie einem alten Mann das Leben und traf sich dann regelmäßig mit ihm, um der beiderseitigen Einsamkeit entgegen zu wirken. Als er verstirbt, vermacht er ihr seinen gesamten Besitz. Darunter befindet sich auch ein Schwert mit dem Namen MacLeod und eine geheimnisvolle Truhe. Als sie diese untersucht, öffnet sich ein verstecktes Fach mit einer Art Pulver. Achtlos staubt sie damit herum und spricht die fremdartigen Worte nach, die sich auf der Truhe befinden. Unvermittelt steht der attraktive Cameron vor ihr, ein waschechter Schotte aus dem 17. Jahrhundert.
Beide sind völlig verwirrt und Cameron stürmt aus dem Haus. Da er sich aber in einer völlig veränderten Welt wiederfindet, kehrt er zurück und beide versuchen fortan, ihn wieder in seine Zeit zurückzubringen. Dabei kommen sie sich näher und für Claire ist es bald die große Liebe ihres Lebens. Aber Cameron hadert mit der Situation, denn seine gesamte Familie wurde im 17. Jahrhundert niedergemetzelt und er will zurück, um alle zu retten. Das geht aber nur, wenn er Claire verlässt ...

An diesem Roman stimmt alles, vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich habe "Ein Highlander zu Weihnachten" über die Festtage hinweg gelesen, denn auch die Handlung spielt zu dieser Zeit.
Zeitreiseromane sind immer so eine Sache: Wie glaubhaft soll so etwas schon sein? Mit ein bisschen Magie und einem Schotten, der sich zunächst gar nicht in unserer Zeit zurechtfindet, mehr, als ich das für möglich gehalten hätte.
Aber genau das macht auch den Reiz dieses Romans aus. Cameron hat selbstredend keine Ausweispapiere, weiß nicht, dass man nicht einfach irgendwo angeln oder nach Muscheln graben darf. Er wehrt sich bei der Leibesvisitation heftig. Diese komischen Momente, die aus seiner Sicht dargestellt wurden, lassen die Zeilen und Seiten nur so dahinfliegen.
Cameron ist ein sehr charmanter Mann, der mit viel Herz auch seine Muskeln spielen lässt. Seine Verwirrtheit macht ihn nur umso liebeswerter. Ein wenig störend fand ich - das aber nur ganz nebenbei - das wirklich jede Frau ihn angelächelt oder angehimmelt hat, er jedoch nur Augen für seine Claire hat. Irgendwann habe ich es auch kapiert. *g* Claire ist für meinen Geschmack zu "gütig" dargestellt, fast wie eine Maria. Aber das muss wohl so sein, denn schließlich soll sich auch Cameron in sie verlieben.
Warum ich dennoch keine fünf Herzen vergebe liegt daran, dass mir das Ende nicht so ganz gefallen will. Keine Sorge, es gibt ein Happy End! Jedoch fliegt das Jahr, von dem hier die Rede ist nur so dahin und wirkt dadurch extrem gestaucht. Wen das aber nicht allzu stört, wird einen sehr vergnüglichen und herzerwärmenden Roman finden, in dem der schottische Lord sich einmal ganz anderen Herausforderungen stellen muss.


Samstag, 9. Januar 2010

(Film) Ice Age 3 ♥♥♥(♥)


Die beiden Mammuts Manny und Ellie erwarten Nachwuchs und sind ganz aus dem Häuschen. Das Faultier Sid und der Säbelzahntiger Diego fühlen sich zurückgesetzt und verlassen das "Rudel".
Als Sid drei fremde Eier findet, die scheinbar niemandem gehören, adoptiert er sie.
Was er da noch nicht weiß ist, dass es sich dabei um T-Rex-Nachwuchs handelt - aus einer geheimen Unterwelt, in der sich das Prinzip Säugetier noch nicht durchgesetzt hat. Als sie schlüpfen, versorgt er sie, bis die richtige Mutter auftaucht und ihren Nachwuchs zurückfordert. Dabei entführt sie versehentlich auch Sid und die anderen des Rudels fühlen sich verpflichtet, ihn zu retten.
Sie treffen auf das tollkühne Wiesel Buck, der sich dort unten geschickt durchzusetzen weiß und das Ziel hat, den größten und bösesten aller Saurier zu töten. Und der wartet nur auf Frischfleisch ...

Diesmal bekommt auch Scrat eine kleine Geschichte nur für sich. Seine Nuss ist immer noch sein Begehr, doch es taucht ein Weibchen auf, das sich als seine große Liebe herausstellt. Problem: Sie will auch die Nuss.

Was mich an diesem Film immer wieder fasziniert sind die schönen und teilweise wie echt wirkenden Bilder - sogar in Kleinigkeiten, wie dem Fell der Mammuts.
Die Geschichte ist diesmal sehr emotional aufgebaut, ein Kind kündigt sich an, das Rudel muss sich teilen. Verletzte Gefühle sind da vorprogrammiert. Als es aber hart auf hart kommt, halten alle zusammen.
Die Szene mit dem Lachgas, das aus dem Abgrund aufsteigt, ist mir besonders im Kopf geblieben, denn ich musste sehr lachen. Witzig ist das meiste schon, die großen Lacher aber bleiben etwas auf der Strecke. Allerdings glaube ich, dass der dritte Teil auch mehr auf die Handlung (Actionlastig!) und die Gefühle setzt. Was ich dahingehend von der Altersbegrenzung 0 halten soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht genau, kann mir aber vorstellen, dass Kinder unter 10 ein paar Verständigungsschwierigkeiten haben.
Das Problem bei einem Teil 3 ist immer, dass sich die Grundidee von Teil 1 langsam etwas auslutscht und dahingehend denke ich mit Bange an Teil 4.
Trotzdem möchte ich "Ice Age 3" jetzt nciht schlecht machen. Mir hat er gefallen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.


Dienstag, 5. Januar 2010

Aus dem Verlagsleben geplaudert




Der Verleger Torsten Low plaudert aus dem Nähkästchen. Und das auch noch gern! In regelmäßigen Abständen wird er sich ein Thema wählen und einige Worte dazu aufschreiben. Alle, die sich näher dafür interessieren, sind herzlich eingeladen, sich diese Worte durchzulesen und zu kommentieren. Mehr noch: Interessiert ein Thema besonders? Dann her damit, Torsten antwortet gern.

Autor und Verleger

Eine Frage, die mir auf Veranstaltungen immer wieder gestellt wird, lautet: "Wie wird man ein Verleger?"

Ich muss ehrlich zugeben - ich habe keine Ahnung. Wir sind von vielen Dingen einfach überrollt worden...
Als ich 2004 meinen ersten Roman fertig hatte, wusste ich absolut nicht, was ich damit anstellen sollte. Ich hatte kein Zutrauen zu meinem Roman und ich hatte kein Selbstvertrauen. Dann hatte ich Horrorgeschichten über Druckkostenzuschüsse und dergleichen gehört. Und die Verlage, die nichts verlangten, schauten sich angeblich nur wenige Manuskripten an. Als ich mir von BoD ein Werbeexemplar zukommen ließ, brach es beim ersten Öffnen in zwei Hälften.

Kurz - ich war frustriert und habe die Verlagssuche aufgegeben, bevor sie begonnen hatte.
Und eigentlich wollte ich ja nur zwei Exemplare machen. Eins für mich, und eins für die gute Freundin, die eigentlich "Schuld" an dem Roman hatte. Naja - und wenn ich schon mal dabei war, konnte ich mir ja eine ISBN kaufen und mich damit unsterblich machen (Wer ein Buch mit einer ISBN herausbringt, hat die Verpflichtung, die Bibliotheksexemplare abzuliefern). Und vielleicht würde ich dann ja noch das eine oder andere zum Selbstkostenpreis verkaufen können. Das war so wenig, dass wir sie selber produzieren konnten. Ich rechnete insgesamt mit 5-10 Büchern, danach sollte das Thema eigentlich erledigt sein.
Was dann jedoch passierte, war der blanke Irrsinn.
Plötzlich bekamen eine ganze Menge Leute mit, dass ich ein Buch geschrieben hatte. Und mit einem Schlag hatte ich einen Haufen Vorbestellungen. Ich wollte dann natürlich alles ganz korrekt machen. Wir sind aufs Gewerbeamt und haben einen Verlag angemeldet.
Und das war es eigentlich auch schon.
Der Rest ist mittlerweile Geschichte.
2005 startete unser Verlag mit einem Roman, der auf unserem heimischen Laserdrucker ausgedruckt war und komplett von Hand gebunden wurde. Die Kalkulation war alles andere als wirtschaftlich.
Trotzdem verkaufte sich das Buch für einen Selbstverlag ausgesprochen gut. Meine Frau Tina entwickelte sich in der Zeit zu meiner Managerin und Marketingbeauftragten. Ohne die sagenhafte Unterstützung meiner Frau hätte der Verlag wahrscheinlich nicht mal das erste Jahr überlebt.
2007 folgte der zweite Roman aus meiner Feder. Auch dieser war reine Handarbeit. Im gleichen Jahr wurde ich auf meine erste Lesung eingeladen - auf die Tübinger Tolkien Tage. Bei der Podiumsdiskussion zum Thema "Wie werde ich ein Autor" saß ich neben Nina Blazon und Evelyn Okonnek und beantwortete die Fragen des Publikums.
Und bei diesen Fragen ist mir einiges klar geworden.
Ich bin nicht allein.
Es gibt viele Menschen, die gerne schreiben und es wert wären, veröffentlicht zu werden.
Mancher wahrscheinlich sogar mehr, als ich.
Aber nicht jeder hat die Chance oder die Möglichkeiten.
Für mich war an dieser Stelle ein Scheideweg. Ich musste mich entscheiden, was ich lieber machen würde. Einfach nur meine eigenen Romane schreiben, sie im Selbstverlag herauszugeben und meine Erfahrungen im Vermarkten von Büchern vor der "Konkurrenz" heimlich hüten.
Oder meine eigenen Geschichten ab und an etwas zurückzustellen, Autoren eine Chance zu geben. Und damit vielleicht einen Jungautor irgendwann mal die Tür zu einem großen Verlag zu öffnen.
Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden.
Natürlich schreibe ich auch weiterhin. Der dritte Teil meines Romanzyklus "Dunkel über Daingistan" ist soeben erschienen. Nach wie vor handgebunden.

http://www.verlag-torsten-low.de/

Sonntag, 3. Januar 2010

Küssen undercover - Daphne Uviller ♥♥♥♥



Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-40708-4
Euro: 8,95

Zephyr Zuckerman ist eine junge Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht recht gefunden hat. Zwei Studienfächer hat sie abgebrochen und ihre letzte Beziehung zu Hayden liegt mitllerweile auch schon zwei Jahre zurück.
Sie und ihre besten Freundinnen bilden das Gespann der Stearling Girls und ihr größtes Hobby ist es, Partys zu crashen. Dabei ziehen sie sich festlich an und schleichen sich bei Festivitäten ein.
Als Zephyr eines Tages von einer dieser Crashingtouren zurückkehrt, wird vor dem Haus ihrer Eltern, in dem sie ebenfalls lebt der Hausmeister James verhaftet. Um die Stelle schnellstmöglich zu besetzen und ihrer Tochter eine Möglichkeit zu geben, bieten die Hausbesitzer Zephyr den Job an. Die kann sich Besseres vorstellen, da sie aber sonst nichts mit sich anzufangen weiß und die Miete sparen kann, stimmt sie zu.
Dadurch lernt sie nun auch ihre Mitbewohner besser kennen. Die ältere, alleinstehende Witwe, die jeden Morgen pünktlich sieben Uhr anruft, weil sie "merkwürdige Geräusche hört" oder Roxana, die bildschöne Französin, die von Zephyr und ihren Freundinnen beneidet wird.
Es gehört ebenfalls zum Job, die leerstehenden Wohnungen durchzusehen und dazu gehört auch James'. Dabei stösst Zephyr auf eine geheime Tür in seiner Wohnung, die zu einem zweiten Treppenhaus im Hinterhaus führt. Als sie dieses untersuchen will, trifft sie auf den sehr attraktiven Kammerjäger Gregory und beide untersuchen das Phänomen genauer.
Die Treppe führt in den Wandschrank der attraktiven Roxana und ist mit rosa Seidenstoff ausgelegt. Nicht einmal den Stearling Girls fällt etwas dazu ein.
Doch im Laufe der Zeit kommen Zephyr und Gregory sich näher. Sie hat Zweifel, denn immerhin stammt sie aus einer studierten Familie und er ist lediglich Kammerjäger. Dass er, wie sie, ein Studium abgebrochen hat, zählt nicht.
Und dann wird Zephyr auch noch als Geschworene berufen und trifft dabei auch auf den Gerichtsreporter: Es ist Hayden!


Zunächst einige Worte zum absolut gelungenem Cover. Das amerikanische Original "Super in the City" ist durchweg in schwarz gehalten und stellt eine Häuserwand dar, in der zwei weiß umrandete Fenster zu erkennen sind.
Darin eine Hand und ein Vogel zu sehen. In zartrosa ist der Titel in die rechte untere Ecke gequetscht worden. Wie langweilig!
Auf der Autorenhomepage ist zu lesen, dass sich selbst die Autorin über das deutsche Cover gefreut hat. Die Zielgruppe (junger) Frauen wird damit schon optisch angelockt. In mehreren Abstufungen wechselt rosa zu rot. Im Hintergrund erkennt man die Skyline einer Großstadt, im Vordergrund sitzt eine dunkelhaarige, attraktive, junge Frau, in der ich mir sehr gut die Hauptperson Zephyr Zuckerman vorstellen kann. Sie trägt ein Partykleid und sitzt auf einem Stuhl. Obwohl sie den Leser charmant anlächelt, ist die silberne Schusswaffe in ihrer Hand nicht übersehbar. Nur warum sie barfuß ist, erschließt sich mir nicht.
Der Titel "Küssen" ist mit vielen Strasssteinen unterlegt.
Mir gefällt es wirklich sehr gut, wenngleich andere es eventuell kitschig nennen würden.


Obwohl ich nach Klappentext und Cover zunächst etwas anderes erwartet habe, hat mir der Roman sehr gut gefallen.
Der Anfang von "Küssen undercover" zieht sich leider etwas in die Länge, da die Autorin hier mit Rückblenden und Erinnerungen arbeitet und der Leser so das Gefühl bekommt, dass es mit der Handlung nicht recht nach Vorn geht.
Aber sobald Zephyr erst einmal eine Rohrzange in der Hand hält und sich um ausstehende Rechnungen kümmern muss, nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Zum einen liegt das an den zahlreichen Nebenfiguren, die Daphne Uviller sehr individuell gelungen sind. Natürlich schleicht sich in manche ein klein wenig Klischee, aber sie verpackt das alles so nett und witzig, dass es nach einer Weile in den Hintergrund tritt.
Ganz wichtig an solchen Ich-Romanen ist aber immer die Hauptperson. Zephyr Zuckerman - die Frau mit dem ungewöhnlichen Namen - ist mir symphatisch gewesen. Sie ist in manchen Dingen unstet und kann sich nicht recht für einen Lebensweg entscheiden, doch sie ist charmant und kämpft mit den Selbstzweifeln vieler junger Menschen. Der Druck, den sie glaubt, den ihre Eltern - beide Studierte - auf sie ausüben. Der Bruder, der einen prämierten Film gedreht hat. Ihre Freundinnen, die alle Akademikerinnen sind. Diese Zweifel projeziert sie dann auch auf Gregory, der sich dadurch zu Recht zurückgesetzt fühlt.
Obwohl mit den Partys, den Streichen der Stearling Girls und dem mehrmaligen Erwähnen von "Gregory sieht gar nicht nach (so etwas gewöhnlichem wie) einem Schädlingsbekämpfer aus", der Roman einen oberflächlichen Touch erhält, kann ich nicht behaupten, dass ich ihn so empfunden habe. Die Figuren waren mir durchweg symphatisch, Zephyr fand ich nach einer Weile regelrecht charmant und vor allem die Liebesgeschichte funktioniert.
Gregory trägt ein Geheimnis mit sich herum, das mit James und der mysteriösen Treppe zusammenhängt. Seine Gefühle für die schöne Hausmeisterin sind aber echt und als er einen fremden Mann bei ihr erwischt, bricht ihm das das Herz.
Ganz nebenbei hält die Krimigeschichte den Leser bei Atem, tritt aber nie in den Vordergrund, sondern begleitet Zephyr bei ihren Abenteuern, Phantasien und Liebesgeschichten.


Trotz des stockenden Anfangs, den Allüren und Phantasien der Hauptperson, ein gelungener Roman, der einige sehr witzige Szenen enthält. Ein wenig Oberflächlichkeit schleicht sich ein, die der Leser aber sicher gern verzeihen wird, angesichts der romantischen und herzerwärmenden Liebesgeschichte. Außerdem gilt es auch ein Geheimnis und damit einen spannenden Kriminalfall zu lösen. Damit ist sicher für viele Leserherzen etwas für sie ansprechendes dabei!


Rezensionsexemplar!

Samstag, 2. Januar 2010

(Film) Jane Austen's "Emma" 2009


Jane Austen's "Emma" ist 2009 neu verfilmt und am 4. Oktober in England erstmalig ausgestrahlt worden. In der vierteiligen Miniserie sind unter anderem folgende Schauspieler zu bewundern: Romola Garai als Emma, Jonny Lee Miller als Mr. Knightley, Michael Gambon als Mr. Woodhouse und Louise Dylan als Harriet Smith.
Regie führte Jim O'Hanlon, das Drehbuch stammt von Sandy Welch basiert aber natürlich auf dem Buch von Jane Austen.
Auf der offiziellen BBC-Homepage gibt es diverse Hintergund- und Zusatzinformationen. Auch können UK-Bewohner sich die einzelnen Episoden ansehen; für alle anderen gibt leider nur eine kleine Vorschau.

Mal sehen, wann die Serie bei uns ausgestrahlt wird, denn egal, wie die Meinungen aussehen werden, ich schaue sie mir auf jeden Fall an.

Freitag, 1. Januar 2010

Vorschau auf den Blog im Januar


Ich hoffe, alle Blogleser haben die Nacht des großen Lärms gut überstanden und wunderbar ins neue Jahr hineingefeiert!
Neues Spiel, neues Glück?
Für das Jahr 2010 habe ich mir einige Lesefragen gestellt oder bin auf Dinge in der Welt der Leser gestoßen, die mich geärgert haben. Das hat mein Leseverhalten doch ein wenig beeinflusst - was sich hier zeigen wird.
Im Januar wird es die üblichen Neuigkeiten, Kinohighlights, Vorschauen, Rezensionen und mehr geben. Endlich habe ich es geschafft, "Harry Potter und der Halbblutprinz" anzusehen und mein Leseverhalten ging doch recht stark in die historische Ecke, zwar nicht nur, aber vorrangig zu den so gefürchteten Nackenbeißern, die ich so liebe.

Hinweis:
Wenn ich von Kino- oder Romanvorschauen, Lesungen oder anderen Veranstaltungen berichte, sind diese Sammlungen keineswegs vollständig, denn ich picke mir die Dinge heraus, die für mich selbst ansprechend sind.

Tip:
Die leser-welt.de ist unter die Blogger gegangen.
Darkstar hat zu Twitter gefunden.
Im Forum werden viele Bücher besprochen, die nicht immer meiner Feder entstammen. Und was für tolle Sachen da nicht dabei sind!
Sie gliedern sich wie folgt auf:
Allgemein: Alltag, Historie, Humor und "Sonstiges"
Fiktion: Endzeit, Fantasy, Märchen und Science-Fiction
Spannendes: Abenteuer, Horror, Krimi, Mysterie, Spannung und Thriller
Emotionen: Beziehungen, Depression, Drama, Liebe und Erotik
Hörbücher, Neuerscheinungen, Interviews
Die Rezensionen von November und Dezember liste ich für alle, die mal schmökern gehen wollen auf.