Samstag, 31. Oktober 2009

Charleston Girl - Sophie Kinsella ♥♥♥♥♥



Die Autorin
Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre Schnäppchenjägerin-Romane um die liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood, von denen mittlerweile fünf vorliegen, werden von einem Millionenpublikum verschlungen. Die Verfilmung ihres Bestsellers »Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin« mit Isla Fisher in der Hauptrolle wurde zum internationalen Kinohit. Die Bestsellerlisten eroberte Sophie Kinsella auch mit ihren Romanen »Sag’s nicht weiter, Liebling«, »Göttin in Gummistiefeln« und »Kennen wir uns nicht?« im Sturm. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hertfordshire.

 

Die Grundidee der Handlung
Lara Lington wurde verlassen und trauert ihrem Ex Josh Barret nach. Dann lässt ihre ehemals beste Freundin sie auch noch hängen und sie muss das gemeinsame Geschäft allein führen. Von all dem dürfen ihre Eltern nichts erfahren, weshalb sie sich nicht bei denen blicken lässt.
Just in diesem Zeitraum stirbt ihre Großtante Sadie Lancaster. Obwohl sie über einhundert Jahre alt gewesen ist, weiß so gut wie niemand etwas über sie - was die Beerdigung zu einem Desaster macht. Und dann taucht auch noch der Geist der jungen Sadie aus den 20er Jahren auf, den aber nur Lara sehen und hören kann.
Sadie sucht ihre Libellenkette und weigert sich in die Ewigkeit einzugehen, ohne diese wiedergefunden zu haben. Lara soll ihr dabei helfen. Gar nicht so einfach, wenn man sich fragen muss, ob man verrückt geworden ist.
Doch Sadie will noch mehr: wieder jung sein, sich noch einmal verlieben und vor allem tanzen: den Charleston. Da sie als Geist das nicht mehr ausleben kann, muss Lara herhalten. Doch statt ihrer Großnichte dabei zu helfen, Josh wiederzubekommen, sucht sie einen neuen Mann für sie: Ed Harrison, einem zunächst kalten, förmlichen Geschäftsmann.
Zwar kommen Lara und er sich tatsächlich näher - sehr zum Unmut von Sadie, denn schließlich hat sie ihn für sich selbst ausgesucht - doch spukt Josh einfach noch zu viel in Laras Kopf herum. Dann wird das Chaos perfekt, als Lara die Kette findet und einen Riesenbetrug aufdeckt und auch ihre Ex-Freundin wieder auftaucht und das Ruder an sich reißen will.
Und sie ganz nebenbei merkt, dass sich ein neuer Mann in ihr Leben und ihr Herz schummeln will ...

Stil und Sprache
Sophie Kinsella schafft es immer aus einer zunächst hanebüchenen Geschichte eine großartige und vor allem glaubhafte Unterhaltungsstory zu zaubern.
Ihre Sprache ist klar und direkt, der Moderne genauso angepasst wie der Historie der 20er. Dabei übertreibt sie es keineswegs.
Salopp und fetzig wird die Handlung auch sprachlich vorangetrieben, ruht in sich bis sie rasant an Fahrt aufnimmt, um gleich darauf vor Emotionen nur so zu sprühen.
Kein Wort scheint zu viel und keines zu wenig, wenngleich nicht viele Leser darauf achten werden.

Figuren
Lara ist eine junge Frau Mitte zwanzig, die taff ihren Weg geht. Leider muss sie dabei gehörig gegen den Strom schwimmen und dabei auch noch schweren Baumstämmen und bissigen Krokodilen ausweichen.
Wie immer ist die Hauptfigur sehr gelungen; zum identifizieren und Spaß haben wie geschaffen.
Sadie, die nur wenig jünger ist dagegen gewinnt erst im Laufe der Geschichte an Symphatie. Zunächst scheint sie nur auf den eigenen Vorteil bedacht, ohne Rücksicht auf andere und deren Gefühle zu nehmen. Doch sobald klar wird, wie und warum sie ihr Leben gelebt hat, schließt man sie mehr und mehr ins Herz.
Josh ist eigentlich schon Legende, denn er ist der Ex und alle haben es kapiert nur eine nicht: Lara. Und je mehr alle gegen ihn reden, desto mehr will sie ihn. Die kleinen Erinnerungen und Anekdoten lassen auch den Leser schnell klar werden, dass er nicht zu ihr und sie nicht zu ihm passt.
Ed ist ein Held, wie er im Buche steht, so muss ein Mann sein. Kinsella schafft es erneut bravorös seine Emotionen und Gefühle in seiner Gestik lebendig werden zu lassen. Oft so sehr, dass man ihn selbst an sich reißen und mit einem (langen) Kuss trösten möchte.
Jede Figur ist ein Individuum und auf ihre ganz eigene Art lebendig!

Aufmachung
Das Buch ist sehr dick, liest sich aber enorm fix weg. Die in diesem Jahr sehr trendige Farbe lila und die beiden Frauen auf dem Cover ziehen sofort die Blicke auf sich. Wer mag nicht die zwanziger Jahre?
Natürlich ist der Autorenname genauso groß wie der Titel, was nur bei wenigen Autoren funktioniert; Sophie Kinsella gehört dazu, denn ihre Fangemeinde ist mittlerweile riesig.
Softcover und der klare Schriftgrad sind geschaffen für eine grüne Wiese im Freien, ebenso wie für das heimische Sofa.

Fazit
Kinsella wie sie leibt und lebt.
Aus einer zunächst hanebüchenen Geschichte wird eine eine großartige und vor allem glaubhafte Unterhaltungsstory gezaubert. Klar in Sprache und Stil, witzig, peppig, fetzig und mit einem großen Anteil der hervorragend recherchierten 20er Jahre, Unterhaltung pur.
Diesmal mit einer gehörigen Prise Emotion, die allerdings so sehr ans Herz geht, dass auch Happy End verwöhnte Leserinnen auf ihre Kosten kommen werden und sich nicht abschrecken lassen sollten.


4 Kommentare:

  1. Ich werde es mir wohl auch dann kaufen, wenn es es dann in der kleineren Größe gibt!! :o)

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  2. Ja, bisher ist es noch recht dicklich, aber Du bekommst auch eine Menge Buch dafür! Je nachdem, wie es Dir gefallen wird, liest Du es dann mehr oder weniger schnell weg *g*
    Kennst Du denn noch andere Bücher von der Autorin?

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  3. Anonym19.5.10

    Das war eines meiner Highlights im letzten Jahr.

    Rici

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  4. Hallo Rici,

    das glaube ich Dir gerne! Wirklich falsch kann man damit ja nichts machen. :)

    LG
    Soleil

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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