Sturmnacht - Jim Butcher

 

Harry Dresden, Detektiv und Magier, wird an einen Tatort gerufen, an dem zwei bizarre Leichen per Magie getötet wurden. Zeitgleich soll er einen verschwundenen Ehemann finden. Ein Mafiaboss und eine dunkle Präsenz sind auch dabei.

 

Titel: Sturmnacht
Autor: Jim Butcher
Originaltitel: Storm Front
Verlag: Feder&Schwert
ISBN: 978-3867621113‎
Euro: Nicht mehr im Handel erhältlich.
Veröffentlichungsdatum: April 2012
Seiten: 320
Serie: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 01
Come in: Leihgabe

 

 

 

Inhalt
Chicago: Harry (Blackstone Copperfield) Dresden arbeitet als Detektiv und Magier, wenn auch bisher nicht sehr erfolgreich. Als sich eine Ehefrau wegen ihres vermissten Mannes meldet, greift er zu, obwohl der Fall zunächst nichts Magisches an sich zu haben scheint. Zeitgleich bittet ihn Detective Karrin Murphy, die um seine echten Fähigkeiten weiß, an einen Tatort, an dem zwei bizarr angeordnete Leichen auf ihn warten. Harry sieht sofort, dass sie mittels Magie getötet worden sind. Der örtliche Mafiaboss bittet ihn nachdrücklich, sich aus dem Fall herauszuhalten und irgendeine dunkle Macht mischt sich im Hintergrund beständig ein. Nicht einfach zu händeln.

 

 

Meinung

Der erste Band der Reihe ist im Original bereits im Jahr 2000 erschienen. Das sollte sich der Leser vor der Lektüre bewusst machen, denn das ist an fast allen Ecken und Kanten zu spüren. Zum einem, was die technische Seite anbelangt – die jedoch keine große Rolle spielt, da Harry durch seine Magie alles außer Betrieb setzt. Geht er nur an Computer oder Fernseher vorbei, beginnen diese zu rauschen oder schalten sich ab. Deswegen besitzt er selbst keinen Computer. Um das auszugleichen, hat Butcher seinem Helden einen magischen Schädel, in dem eine Art Geist haust, an die Seite gestellt, der sich alles merken kann und im geeigneten Moment mit den Zutaten für einen magischen Trank herausrückt. Zum anderen, was das mitunter recht durchwachsene Frauenbild betrifft, mit dem sich jüngere Leser vielleicht nicht immer anzufreunden wissen. Dabei soll Harry nicht besonders draufgängerisch wirken. Er ist einer dieser alten, einsamen, meist völlig ausgebrannten Streiter, der eben alles mit sich allein ausmacht. Ein Einsiedler, der aber eine hübsche Frau zu schätzen weiß und sie nicht von der Bettkante schubsen würde. Es ist nicht zu behaupten, dass ihm alles bravourös gelingt, im Gegenteil, manchmal stellt er sich ein bisschen an. Die Ereignisse überrollen ihn, so dass er kämpfen muss und im letzten Moment die Oberhand behält. Das macht ihn allerdings auch sympathisch. Und zumindest am Anfang überschlagen sich die Ereignisse dermaßen, dass Seite um Seite vorbeifliegt.

Das Magiesystem ist von alter Schule. Es gibt Drudenfuß, Tränke, Sprüche und Co. Eine Art weißen Zirkel, der die Aktivitäten von Magiern, insbesondere die von Harry, im Blick behält. Dazu alles an Wesen, die die paranormale Welt hergibt, von Dämonen, Vampiren, Werwölfen über Feen, Geister und Trolle. Für die folgenden Bände ist also genug Stoff vorhanden.

Die Nebenfiguren sind zumindest so interessant, dass man dranbleibt. Karrin Murphy soll als besonders starke Frau gezeigt werden, sie ist Detective und stellt sich allem, ob bösen Mächten oder fiesen (männlichen) Kollegen. Eine Journalistin, mit der Harry ausgeht, ist auch dabei. Dazu einige übersinnliche Wesen, die einen ganz eigenen Humor mitbringen.

Die Fälle klären sich stringent und spannend, bis sie sogar recht brenzlig werden, wenn jemand glaubt, Harry Dresden sei ihm zu nah gekommen. Es wird zwar nicht immer ganz zeilenbindend geschrieben, aber die Mischung ist so gelungen, dass man einfach dranbleiben muss. Wer etwas für Krimis und Urban Fantasy übrig hat, sollte zugreifen, denn diese Gerneleser kommen in jedem Fall auf ihre Kosten.

 

 

Die dunklen Fälle des Harry Dresden

1. Storm Front (Sturmnacht)

2. Fool Moon (Wolfsjagd)

3. Grave Peril (Grabesruhe)

4. Summer Knight (Feenzorn)

5. Death Masks (Silberlinge)

6. Blood Rites (Bluthunger)

7. Dead Beat (Erlkönig)

8. Proven Guilty (Schuldig)

9. White Night (Weiße Nächste)

10. Small Favor (Kleine Gefallen)

11. Turn Coat (Verrat)

12. Changes (Wandel)

13. Ghost Story (Geistergeschichten)

14. Cold Days (Eiskalt)

15. Skin Game (Blendwerk)

16. ‎ Peace Talks (Friedensgespräche)

17. Battle Ground (Titanenkampf)

 

 

Jim Butcher, geboren 26. Oktober 1971 in Independence, ist der Autor der erfolgreichen Fantasy-Reihen Die dunklen Fälle des Harry Dresden und Codex Alera und des Steampunk-Romans Windjäger. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in seiner Heimatstadt in Missouri. Die dunklen Fälle des Harry Dresden sind Butchers erste Urban-Fantasy-Serie über Harry Blackstone Copperfield Dresden, Chicagos einzigen Magier-Detektiv. Die Serie verbindet geschickt über den sehr bodenständigen Harry Dresden Fantasy und Realität. Harry ist ein echter Magier, der sich als Privatdetektiv in einem "alternativen Chicago" durchschlägt, in dem Magie real ist, aber nur von ganz wenigen Menschen wahrgenommen wird. Der große Erfolg der Romane bescherte Butcher die Fernsehserie Dresden Files, die in den USA im Sci-Fi-Channel ausgestrahlt wurde.