Die achtzehnjährige Debbie, aufgewachsen auf einer irischen Milchfarm, schafft es an die Uni in Dublin. Doch dort prallen buchstäblich Welten aufeinander.
Titel: Snowflake
Autorin: Louise Nealon
Originaltitel: Snowflake
Verlag: mareverlag
ISBN: 978-3866486607
Euro: 24,00
Veröffentlichungsdatum: Juli 2022
Seiten: 352
Serie: nein
Come in: vorablesen.de
Inhalt
Die achtzehnjährige Debbie ist auf einer
irischen Milchfarm aufgewachsen. Ihre Mutter ist manisch-depressiv und hält
sich zumeist aus dem Alltag heraus. Ihr Onkel Billy versucht, ihr die Familie
zu ersetzen, doch auch er kämpft gegen seine eigenen Dämonen. Wie kompliziert
ihre Familienverhältnisse tatsächlich sind, bemerkt die junge Frau erst, als
sie sich an der Universität einschreibt. Das tägliche Pendeln in die Großstadt
Dublin eröffnet ihr neue Welten. Besonders ihre Kommilitonin Xanthe bringt sie
mit Partys, Jungs und Drogen in Kontakt. Als es einen Todesfall auf der Farm
gibt, spitzt sich die Situation zu.
Meinung
Inhaltlich weiß der Roman zu überzeugen, wenn er sich auch anders entwickelt, als nach dem Klappentext (und Cover) zu vermuten gewesen wäre. Es geht, gerade auch am Ende, sehr direkt zu, es wird düster und bedrückend, dafür sollte der Leser schon etwas übrig haben. Nichtsdestotrotz fließt das Geschehen geradezu vorbei und hält allerhand bereit.
Debbie ist ein Landei, wenn auch belesen, was sie vor allem ihrem Onkel verdankt, der ihr bereits als Kind Märchen und Mythologie nahegebracht hat. Ihre Mutter zieht sich oft in ihr Zimmer zurück und schreibt ihre Träume auf, die sie für Prophezeiungen hält. Seit sie einen Lebensgefährten hat, geht es mit ihr leichter, trotzdem ist Debbie klar, dass ihre Mutter in eine professionelle Behandlung gehören würde. In Kildare kennt jeder jeden, die Leute kommen noch zusammen, besonders zu Feiertagen. Jeder hat eine Last zu tragen, die Leute nehmen sich wie es ist.
In Dublin an der Universität ist das anders. Debbie ist freundlich und offen, stapft in ein paar Fettnäpfchen, wird ausgelacht und schnell als Außenseiterin links liegen gelassen. Ihre einfache Kleidung, ihr Dialekt und ihr fehlendes Wissen in Bezug zu Computern brandmarken sie. Doch dann lernt sie Xanthe kennen, die stylisch ist und aus einer vermögenden Familie stammt. Sie verbringen viel Zeit miteinander, wenn hier die Uni selten thematisiert wird. Es sind eher die Partys und mit wem man herumhängt. Debbie versucht, ihre Familie und deren Probleme zu verheimlichen, bis sie begreift, dass auch Xanthe ihre Leichen im Keller zu modern hat. Ob das tatsächlich als eine Art Gegensatz von der Autorin geplant war, vermag ich nicht zu sagen. Überhaupt ist es schwierig auszumachen, worauf die Autorin hinaus will bzw. was ihr Thema ist. Das macht so gesehen nicht viel aus, weil es sich flüssig liest und Debbie sympathisch ist. Trotzdem zieht es sich im letzten Drittel ein wenig, bis es kurz darauf emotional hoch hergeht.
Louise Nealon hat eine ruhige, aber atmosphärisch dichte und mitunter recht emotionale Story geschrieben, die besonders Lesern im Alter der beiden jungen Frauen zu empfehlen ist. Das zu-sich-selbst-Finden, die Welt und das Leben kennenlernen, dem damit verbunden Schmerz, aber auch viel Freude, das Übertreiben, die Erschöpfung … ein neuer Lebensabschnitt beginnt und auch, wenn wir immer das Davor mit uns herumtragen, sollten wir uns nicht davon bestimmen lassen. Gern gelesen.
Louise Nealon, geboren 1991, wuchs auf einer Farm in der Grafschaft Kildare, Irland, auf. Sie studierte Englische Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen’s University Belfast. 2017 gewann sie den Seán Ó Faoláin International Short Story-Wettbewerb und wurde mit dem Francis Ledwidge Creative Writing Award ausgezeichnet. »Snowflake« ist ihr erster Roman.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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