Titel: Der Sterne Zahl
Autorin: Kameron Hurley
Originaltitel: The Stars are Legion
Verlag: Panini Verlag
ISBN: 978-3833241048
Euro: 17,00
Veröffentlichungsdatum: September 2021
Seiten: 400
Serie: nein
Come in: Kauf (ME)
Inhalt
Eine Legion aus mittlerweile zerfallenden
Weltenschiffen zieht durchs All. Der Kampf um die Vorherrschaft ist lang und
blutig, bis es einem Schiff, der Mokshi, gelingt, aus der Flotte auszubrechen.
Zan soll die Einzige sein, die eben dieses Schiff betreten kann, doch sie ist
eine Gefangene ohne Gedächtnis. Auf dem Weltenschiff, auf dem sie erwacht,
nennt man sie Familie, doch obwohl sie starke Gefühle für Jayd entwickelt hat,
sieht sie sich in immer mehr Geheimnisse verwickelt. Als Jayd als Braut auf
eines der anderen Schiffe gebracht wird, recycelt man Zan – die sich vom Grund
des Schiffes wieder nach oben kämpfen muss. Denn der Schlüssel zu allem ist in
ihr und nur sie kann darauf zugreifen.
Meinung
Ein Roman, der es weder sich selbst noch dem Leser leicht macht. Er ist sehr ungewöhnlich, aber genau damit auch sehr lesenswert. Allerdings hat es knapp hundert Seiten gebraucht, ehe er und ich miteinander warm geworden sind. Einzig die Danksagung (die ich immer zuerst lese) hielt mich bei der Stange: Eine Geschichte, in der es nur Frauen gibt.
Zusammen mit Zan stürzt der Leser in eine Handlung, die anfangs sehr schwer zu verstehen ist. Wo befinden sich die Charaktere und was hat es mit diesen auf sich, was ist mit den Andeutungen Zayds gemeint und wer handelt hier überhaupt im Hinblick auf welche Gegebenheiten. Zudem ist die Erzählung sehr düster, fremdartig und blutig. Wer zudem mit „Weiblichem“ nicht zurechtkommt, ist schlecht beraten. In „Der Sterne Zahl“ werden Gliedmaßen oder Gebärmuttern wild untereinander getauscht. Nicht alle Frauen können Leben hervorbringen und nicht alle davon gebären Babys, sondern auch Dinge, die das jeweilige Schiff benötigt, wie Zahnräder. Da es keine Männer gibt, bestimmt das Schiff, wann eine Frau empfängt.
Zayd ist eine starke Persönlichkeit, die viele Jahre einen Plan verfolgt, der ihr am Ende nicht mehr so leicht fällt. Aber sie hält durch – und das direkt im Angesicht des Feindes.
Das Geschehen spielt sich anfangs in den oberen Ebenen und im All ab, es wird deutlich gezeigt, dass es den Schiffen nicht gutgeht, sie haben eine Art Krebs, der sie letztendlich zerstören wird. Einige sind gar bereits vergangen und das zusammen mit all den Personen, die in ihnen gelebt haben, denn offenbar sind die Frauen an ihr Schiff gebunden.
Als Zan recycelt wird – etwas, das mit falsch geborenen Babys, Feinden oder zu alt gewordenen Frauen stetig gemacht wird – erwacht sie im Bauch des Schiffes. Zusammen mit einer unerwarteten Mitstreiterin kämpft sie sich Ebene für Ebene nach oben. Dies zu verfolgen ist fesselnd gemacht. Auf den einzelnen Ebenen gibt es eigene Welten, die von Stämmen, Mutanten oder Städten bevölkert werden. Das „Loch im Himmel“ wird entweder ignoriert oder gar angebetet, ein Blick hinauf zeigt Götter oder nichts. Den meisten Frauen der unteren Ebenen ist nicht einmal klar, dass sie auf einem Schiff, nicht auf einem Planeten leben.
Zan bewegt sich durch vielfältige Lebensweisen, die gern einen genaueren und länger verweilenden Blick hätten erhalten dürfen. Sie bekommt weitere Mitstreiterinnen und immer weiter kämpfen sich diese voran. Das macht einen Großteil des Buches aus, bei dem es schwer ist, dieses zur Seite zu legen. Noch einmal der Hinweis, es ist blutig, düster und sehr direkt, das muss man mögen.
Das Ende hält nur ein kleines Happy End bereit, ist aber passend.
Es ist schade, dass dieses Buch so wenig Resonanz erfährt, denn es ist zwar anders, zeigt aber auch wie wandelbar und offen dieses Genre sein kann. Es ist vielleicht genau so etwas, das es braucht. Darum hoffe ich sehr, dass noch mehr Werke der Autorin übersetzt werden.
KAMERON HURLEY ist eine US-amerikanische Science-Fiction- und Fantasy-Autorin, die vor allem durch ihren Romanzyklus Bel Dame Apocrypha weltweite Bekanntheit erlangte. Sie verfasste außerdem die preisgekrönte Essay-Sammlung The Geek Feminist Revolution, die u. a. in der Huffington Post und dem Bitch Magazine veröffentlicht wurde. Ihre Sachbücher sind Bestseller und ihre Artikel in vielen namhaften Zeitungen erschienen. Sie verfasst außerdem eine regelmäßige Kolumne über das Schreiben für das Locus Magazine.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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