Freitag, 18. Februar 2022

Die Töchter Roms: Flammentempel - Debra May Macleod

 


Titel: Die Töchter Roms: Flammentempel

Autorin: Debra May Macleod

Originaltitel: Brides of Rome

Verlag: ‎ Rowohlt

ISBN: ‎ 978-3499003271

Euro: 12,00

Veröffentlichungsdatum: April 2021

Seiten: 432

Serie: Die Töchter Roms 01

Come in: Tausch

 

 

 

Inhalt
Rom, 45 v. Chr. Pomponia ist schon als Kind für den Orden der Vestalinnen auserkoren worden, in dem sie dreißig Jahre keusch der Göttin Vesta dienen muss. Die sehr angesehene Stellung birgt jedoch auch ihre Schattenseiten. Ihrer Liebe zu Quintus darf sie niemals stattgeben und die politische Lage verlangt nach Weitblick und Härte. Julius Cäsar ist ermordet worden, Kleopatra nach Ägypten geflüchtet, wo sie die wichtigen Getreidelieferungen zurückhält. Der neue Cäsar Octavius will sich mit allen Mitteln an der Macht halten, doch auch er besitzt mächtige Feinde. Als Pomponia zur Vestalis Maxima auserkoren wird, muss sie sich zwischen allem, was ihr jemals wichtig war, entscheiden.

 


Meinung

Ein Roman, der zwar nicht sehr in die Tiefe geht und mehr Fiktion als korrekte Recherche in sich trägt, aber dennoch zu unterhalten weiß und in sich abgeschlossen ist. Allerdings gibt es bereits zwei Fortsetzungen, die vermutlich vor dem Ende von Band eins neu ansetzen.

Obwohl nur als Nebenfigur eingesetzt, ist es besonders der Charakter der Kleopatra, der ins Auge rückt. „Flammentempel“ greift jedes Klischee zu dieser herausragenden Persönlichkeit auf, die Hollywood und diverse einschlägige Filme und Dokus zu bieten haben (Teppich, Bad in Milch, etc.). Wer mehr Wirklichkeit in einer sehr lesenswerten Biografie erfahren möchte, sollte zu Stacy Schiffs „Kleopatra“ (Link) greifen.

Die Handlung wird mehrere Jahre umfassen, so dass es einige Zeitsprünge auszuhalten gilt, die jedoch so geschickt gewählt wurden, dass es zu verschmerzen ist. Nur heißt es, ein bisschen aufmerksamer zu lesen.

Pomponia wurde einst von Julius Cäsar selbst ausersehen und kennt diesen persönlich, so dass es sie trifft, als er nicht mehr ist. Doch mit Octavius’ Schwester ist sie befreundet und begegnet auch ihm freundlich. Augustus, immerhin sein Schwiegersohn, ist auch sein ärgster Konkurrent und lebt lange bei und mit Kleopatra. Dass bisher kein Herrscher Roms ohne die Billigung der Vestalinnen herrschen konnte, ist ein wichtiger und realer Umstand, der den Frauen im Tempel einige Macht zugesteht, die Frauen in der römischen Gesellschaft sonst nicht besaßen. Und Debra May Macleod greift etliche Frauenschicksale auf, die von Ehefrauen, Sklavinnen, von Unbekannten oder Namen, die jeder kennt. Leider, und das ist ein großes Manko, geht die Autorin bei all dem nie wirklich in die Tiefe, oft wirkt das Geschehen wie ein bloßer Bericht. Der dennoch zu unterhalten weiß, aber ärgerlicherweise viel zu oft zu schnell und oberflächlich abläuft. Hier darf gern noch dran gearbeitet werden.

Ob Pomponia den gleichaltrigen Quintus liebt, wird bis zum Ende nicht richtig deutlich. Dass er ihr zutiefst ergeben ist, liegt auf der Hand. Aber zumeist fordert er und bringt sie damit in eine gefährliche Lage. Denn eine Vestalin, die fehlt, wird lebendig in ein dunkles Loch hinabgelassen, da ihr Frevel die Göttin, die ihre schützende Hand über die Stadt hält, erzürnen könnte. Es gibt keine klassische Liebesgeschichte. Dies ist die Story rund um eine Frau, die sich in ihrer Zeit und Welt beweisen muss – und das mit den wenigen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Für meinen Geschmack hätten die antagonistischen Kräfte ruhig etwas stärker sein können, aber die Autorin schafft es auch so, ein lebendiges (aber nicht immer reales) Bild der damaligen Gesellschaft aufzuzeigen und somit für einige unterhaltsame Lesestunden zu sorgen.



Die Töchter Roms:
1. Brides of Rome (Flammentempel)

2. ‎ To be Wolves (Wolfszeit)

3.
Empire of Iron (Feuer und Eisen)

 

 

Debra May Macleod ist Autorin historischer Romane sowie Sachbücher über die antike römische Religion der Göttin Vesta und der Vestalinnen. Sie absolvierte ein Jura-Studium sowie einen Bachelor of Arts in Englisch sowie Altphilologie. In dem Forschungsgebiet zur Tradition der Vestalinnen ist sie eine Institution. Sie wird als Expertin von Zeitung, Radio und Fernsehen befragt, nahm an Forschungsexkursionen Teil und erhielt so Zutritt zu Orten, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Ihr umfangreiches Wissen fließt in ihre Vestalinnen-Romane ein. Neben ihrer Arbeit als Romanautorin ist Debra Macleod erfolgreiche Beziehungsberaterin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Kanada und reist häufig nach Italien - zu Forschungs- und Urlaubszwecken.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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