Die Schwestern - Kendare Blake

 

Titel: Die Schwestern
Autorin: Kendare Blake
Originaltitel: Three Dark Crowns (Book 1)
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3764531447
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Mai 2017
Seiten: 448
Serie: Der Schwarze Thron 01
Come in: Geliehen

 

 

 

Inhalt
Auf der magischen Insel Fennbirn werden stets drei Prinzessinnen von der Königin geboren – Drillinge. Aber nur eine von ihnen wird den Thron besteigen, die anderen beiden müssen sterben. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden mit verschiedenen magischen Talenten geboren, die aber nur eine von ihnen zu beherrschen weiß. Als das Beltane-Fest näher rückt – Start der Kämpfe um den Thron – überschlagen sich die Ereignisse. Hinter den jungen Frauen stehen mächtige Familien, die durch die jeweilige Königin herrschen werden. Zwischen all den Intrigen und Wünschen einer Heranwachsenden müssen die Drillinge erst erkennen lernen, worauf es wirklich ankommt.

 

 

Meinung

Kendare Blake hat einen lesenswerten Roman für junge Leser geschrieben, der für die Zielgruppe zugleich düster, aber auch mit einem gewissen Herzklopfen daherkommt. Wer ohne große Kämpfe im Lesestoff leben kann, wird Seite um Seite vorbeifliegen sehen.

Jedes Kapitel ist einer der drei Schwestern, die im Alter von sechs Jahren voneinander getrennt wurden, gewidmet. Katharine, mit der das Buch beginnt, ist zu den Giftmischern gekommen. Sie isst und trinkt seit früher Kindheit giftige Lebensmittel und wird auch äußerlich, in etwa durch das Einreiben ihrer Haut, mit Gift gestählt. Leider scheint sich ihre Fähigkeit, mit Gift zu leben wie mit Luft, nicht zu stärken, im Gegenteil, sie verkraftet es nur sehr schlecht. Zudem ist sie die kleinste der Schwestern.

Arsinoe kleidet sich nicht gern in Röcke und liebt ihre Freiheit, sofern sie diese hat. Ihre gleichaltrige Freundin Jules ist eine stark begabte Frau, sie hat einen Berglöwen als Familien(Seelen)tier, während Arsinoe nicht in der Lage ist, die Natur zu beherrschen. Dabei sollte sie es, aber sie bringt keine Knospe zum Blühen. Vor Jahren hat sie versucht, von der Insel zu fliehen, aber die lässt keine potentielle Königin gehen.

Nur Mirabella beherrscht seit ihrer Kindheit die Magie der Elemente, zudem ist sie die Schönste der drei und alle glauben, dass sie die nächste Königin werden wird. Darum hat sich auch der Tempel mit seinen mächtigen Priesterinnen hinter sie gestellt, obwohl er eigentlich neutral sein sollte. Nur Mirabella zweifelt an sich, sie erinnert sich an ihre Schwestern und die ersten unbekümmerten Jahre, sie will keine von ihnen töten.

Hinter den dreien stehen mächtige Familien, die seit Jahrhunderten um ihre Vorherrschaft konkurrieren, vor allem um die Plätze im Schwarzen Rat, der sich aus Mitgliedern der Familien zusammensetzt.

Und dann gibt es da noch die jungen Männer, die die Herzen der Mädchen zum Schlagen bringen. Und das obwohl jede von ihnen auf die Freier vom Festland warten muss, von denen einer der nächste Prinzgemahl werden wird. Gefühle kann man nicht kontrollieren und das muss jede von ihnen schnellstens lernen.

Die Grundidee ist absolut überzeugend, eine Mischung aus Historie, Legende und Fantasy. Wünschenswert wäre gewesen, wenn es nicht gar zu sehr als Jugendroman angelegt worden wäre. Dann wäre es möglich gewesen, mehr in die Tiefe zu gehen, denn einige Szenen sind leider ein bisschen oberflächlich geblieben. Manchmal hilft auch der Zufall zu stark, wenn das auch alles überlesen werden kann.

Obwohl die drei Schwestern sind, unterschieden sie sich, allein durch die Art, wie sie aufgewachsen sind. Dennoch wären noch ein paar mehr Unterschiede wünschenswert. Zunächst scheint es seltsam, dass sie ihr Leben so annehmen wie es ist, sich in sehr enge Korsetts pressen lassen. Aber immer stärker wird deutlich, dass sie schlicht keine andere Wahl haben. Entweder sie nehmen ihr Schicksal an oder nicht. Dabei schwankt besonders Arsinoe immer zwischen aufgeben und sich beweisen, was mitunter auch melancholische Momente mit sich bringt.

Um die drei gibt es diverse andere Figuren, die Familien, in und mit denen sie leben und deren Verwicklungen. Ein Aufmerksames Lesen schadet also nicht. Übrigens stehen ganz allgemein weibliche Figuren im Vordergrund, männliche wirken oft wie Nebenwerk, was eine willkommene Abwechslung im Genre ist.

Blake schreibt klar, wenn sie sich auch nicht mit vielen Einzelheiten aufhält. Ihrer Erzählung zu folgen, ist nicht schwer und flugs ist das Buch ausgelesen. Besonders das Ende ist nicht aus der Hand zu legen, da überschlagen sich die Ereignisse geradezu. Formal ist es der Autorin gut gelungen, die Wechsel der Schwestern authentisch darzustellen.

Selbst YA-Muffel wie ich werden ihren Lesespaß an dem Werk finden, das mehrere Höhen und Tiefen in sich birgt, so dass es nie langweilig wird.

 

 

Der Schwarze Thron
1. Three Dark Crowns (Die Schwestern)
2. One Dark Throne (Die Königin)
3. Two Dark Reigns (Die Kriegerin)
4. Five Dark Fates (Die Göttin)

 

Kendare Blake studierte in London Creative Writing, ehe sie ihre Leidenschaft zum Beruf machte. Die New-York-Times-Bestsellerautorin hat bereits mehrere Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, der große Durchbruch gelang ihr mit der düsteren Fantasy-Saga »Der Schwarze Thron«. Kendare Blake wurde in Südkorea geboren und lebt heute in Kent, Washington. Die Tierliebhaberin liebt Reisen, Schokolade und Computerspiele.