Autorin: Kester Grant
Originaltitel: A Court of
Miracles
Verlag: Piper
ISBN: 978-3492705011
Euro: 17,00
Veröffentlichungsdatum: Dezember
2019
Seiten: 416
Serie: 1 von 3
Come in: Tausch
Inhalt
In einem
fiktiven Paris um 1820 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen und der
Adel treibt weiter sein grausames Spiel. Aber die Unterwelt der Stadt ist
erwacht; neun Gilden, die zusammen den Hof
der Wunder bilden, haben das Areal und die Geschäfte unter sich aufgeteilt.
Der Frieden hält, ist aber brüchig. Als Ninas Vater ihre Schwester Azelma an
die Gilde des Fleisches in die Prostitution verkauft, flieht sie in die
Diebesgilde. Ihr Versuch, die geliebte Schwester zu retten, schlägt fehlt, denn
sie hat ihren Feind – Gildenführer Kaplan – zu sehr unterschätzt. Als der auch
ihre jüngere Ziehschwester Ettie besitzen will, nimmt Nina erneut den Kampf
auf.
Kester
Grant hat einen lesenswerten Roman geschrieben, der jedoch noch reichlich Luft
nach oben besitzt und zu geradlinig daherkommt, nichtsdestotrotz zu unterhalten
weiß.
Der
Einstieg in die Geschichte gelingt leicht, weil es die Autorin versteht, durch
kleine Details und Gesten die richtige Atmosphäre zu schaffen. Sie erzählt
damit auch zwischen den Zeilen, was nicht nur die richtige Stimmung schafft,
sondern eng an die Ereignisse bindet. Ihre Protagonistin Nina ist ihr
sympathisch gelungen, wenn sie leider zu sehr Überheldin geworden ist. Das fünfzehnjährige
Mädchen, welches ohne Mutter und Schulbildung aufgewachsen ist, kombiniert
perfekt und tüftelt noch den genialsten Plan völlig allein aus. Und natürlich
gelingt ihr auch alles, also wirklich alles, was sie anfässt. Damit nimmt Grant
leider einen Großteil der Spannung aus der Geschichte, weil bereits am Beginn
einer Szene feststeht, ob und wie es gelingen wird. Da Nina auch sehr taff
rüberkommen soll (was sie auch tut), büßt sie damit einen gewissen Teil ihrer
Sympathie ein, denn sie scheitert nie, was sie dem Leser menschlich näher
gebracht hätte.
Grant
hat zudem zwei Zeitsprünge eingebaut, die ein wenig plötzlich geschehen und
nach denen Nina noch einmal doppelt so gewachsen – sowohl an Kraft und
Ausdauer, als auch an Schläue – scheint. Obwohl sie stets als zu dünn und
androgyn und wenig gutaussehend beschrieben wird, gibt es doch diverse
männliche Charaktere, die sich zu ihr hingezogen fühlen. Das ist in diesem
ersten Band noch sehr verhalten eingebaut. Aber wenn einer der jungen Herren
der einzige Prinz und Thronfolger ist, der ihr wie ein einfältiges Hündchen
folgt und der andere ein schweigsamer, düsterer Assassine, lässt das darauf
schließen, dass die Autorin an dieser Stelle noch einiges vorhat.
Der
letzte Zeitsprung und die Ereignisse danach wirken recht sprunghaft, wenn die
Autorin auch alle Handlungsfäden geschickt kombiniert und zu einem
befriedigenden Ende zusammenführt. Aber hier, in der entscheidenden Endszene,
alle wichtigen Charaktere sind in einem Raum versammelt, ist sich der Leser
bereits bewusst, dass nichts schiefgehen kann. Und so ist das Buch für Happy
End verwöhnte Leser bestens geeignet.
„Der
Hof der Wunder“ ist ein unterhaltsames Debüt, das durch eine überzeichnete
Heldin, der alles gelingt und eine manchmal zu sprunghafte Erzählweise in der
Fortsetzung gern noch zulegen darf.
1. The
Court of Miracles (Der Hof der Wunder)
2. Untitled
3. Untitled
Kester Grant ist
eine britisch-mauritische Schriftstellerin. Geboren in London und aufgewachsen in
England, im Kongo und auf Mauritius, fühlt sie sich heute mit ihrem Ehemann,
ihren Hunden und Katzen überall dort zu Hause, wo ihr die besten Ideen zum
Schreiben kommen. »Der Hof der Wunder« ist ihr erster Roman.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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