Dienstag, 24. März 2020

(DVD: Gesammelt) Von Gärtnerinnen in Versailles und einer jungen Königin


Die Gärtnerin von Versailles (Tausch)
Frankreich, Ende des 17. Jahrhunderts: Die unkonventionelle Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra erhält vom obersten Gartenarchitekten des Königs André Le Nôtre den Auftrag, einen Barockgarten zu bauen. Sonnenkönig Ludwig XIV. wünscht sich einen Park für sein neues Schloss in Versailles, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Keine leichte Aufgabe für die selbstbewusste Witwe, die fortan nicht nur gegen neidische männliche Kollegen und subtile Hofintrigen zu kämpfen hat, sondern sich auch immer stärker zu ihrem Auftraggeber hingezogen fühlt. Doch André ist verheiratet und sie selbst ist sich ihrer Gefühle nicht sicher. Während Andrés eifersüchtige Ehefrau die zarte Liaison mit aller Macht zu sabotieren sucht, drängt der ungeduldige König auf baldige Fertigstellung seines Gartens.

Die bekannten Schauspieler vermögen es leider nicht, über eine verwirrende, zähe Handlung und falsche historische Tatsachen hinwegzutäuschen. Einzig Kulisse und Kostüme sind positiv zu erwähnen. Die begabte Witwe hat ganz eindeutig den Tod von Ehemann und Kind nicht verwunden. Sie hat sich Abwechslung gesucht und ist auf die Architektur von Gärten gekommen. Nur wie, wo und warum genau wird bis zum Ende nicht geklärt. Ist sie schon immer ausgebildet worden, liegt es in der Familie, hatte sie ebenso begabte Lehrer? Die Hintergrundinformationen sind leider absolut missglückt, sogar die von historisch belegten Personen, die arme Königin in etwa. Dass Frauen jener Zeit und in dieser gesellschaftlichen Schicht keine Berufe ausübten, ist belegt. Vielleicht haben sich die Macher an dieser Stelle auch einfach nur darum gedrückt, ärgerlich ist es allemal. Die Handlung läuft recht zäh ab und bleibt manchmal sogar stecken. Immer wenn man meint, es geht endlich los, ist die Szene vorbei und quasi nichts passiert. Am Ende wird dann nur aufgelöst, woran die Witwe seelisch gebunden war. Es tut mir leid so ehrlich sein zu müssen, aber das sollte nur ansehen, wer wirklich großer Fan der Schauspieler ist oder ein paar Stunden zu verschwenden wünscht.


Victoria - Staffel 1 (Tausch)
England, 1837: Nach dem überraschenden Tod ihres Onkels Wilhelm IV muss Victoria im Alter von nur 18 Jahren den Thron besteigen. Hin- und hergerissen zwischen Gefühlen und Verpflichtungen, muss die junge Königin (Jenna Coleman, Doctor Who) an einem intriganten Hof und gegen den Willen der eigenen Familie in die Rolle der Herrscherin hineinwachsen.
Nur ihr engster Berater und innigster Vertrauter, Lord Melbourne (Rufus Sewell, The Man in the High Castle) steht ihr zur Seite, was am Hof schon bald Anlass zu skandalösen Spekulationen bietet. Das ändert sich, als der deutsche Prinz Albert (Tom Hughes, Silk) auftaucht und äußerst unwillig anfängt, um Victorias Hand anzuhalten …

Es ist lange her, dass ich etwas angesehen habe, das so viel Unbehagen in mir ausgelöst hat. Das Leben, auch wenn hier noch sehr jung, dieser großen Königin in einem typischen (Schmonzetten-)Jugendroman – und dann auch noch fürchterlich schlecht gemacht und historisch falsch! – wiederzufinden, hat am Ende einfach nur wehgetan. Politisch geschieht quasi nichts, die junge Königin wird nie bei ihrer Arbeit gezeigt, es spielt lediglich eine Rolle, wie sie sich kleidet, frisiert und was sie tun möchte. Wird sie eigentlich ausreichend vom Volk geliebt? Schließlich wird ihr auch noch eine Liebesgeschichte angedichtet, die es nie gegeben hat. Autsch!
Leider ist es den Machern generell nicht geglückt, sich in die Zeit Victorias oder die damals lebenden Personen hineinzuversetzen, die Neuzeit mit ihrem diskussionswürdigen Zeitgeist schreibt immer mit. Aber nicht einmal besonders gut. Viele Dialoge sind unterirdisch schlecht, von einer Handlung kann kaum gesprochen werden, sie zieht sich elend. Dann wurden auch noch Bedienstete in die Handlung einbezogen, die genau wie alle anderen Nebenfiguren in eine Schublade gepresst und dann dort vergessen wurden. Dadurch wirken die meisten aufgesetzt, besitzen weder Esprit noch Persönlichkeit, was die Schauspieler natürlich auch nicht rausreißen können. Es wirkt, als hätte hier etwas hineingeschrieben werden sollen, das es vor knapp zweihundert Jahren so noch gar nicht gegeben hat; was ja auch den Reiz an der Geschichte hätte ausmachen sollen. Dazu wäre es unbedingt nötig gewesen, sich an den Figuren zu halten, nicht an dem, wie man selbst die Welt gerne sehen möchte. Es wurde krampfhaft gepresst und gequetscht und am Ende blieb nur großer Quatsch mit Soße übrig. Nein, das war nichts. Finger weg!


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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