Frankreich, Ende des 17. Jahrhunderts:
Die unkonventionelle Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra erhält vom obersten
Gartenarchitekten des Königs André Le Nôtre den Auftrag, einen Barockgarten zu
bauen. Sonnenkönig Ludwig XIV. wünscht sich einen Park für sein neues Schloss
in Versailles, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Keine
leichte Aufgabe für die selbstbewusste Witwe, die fortan nicht nur gegen
neidische männliche Kollegen und subtile Hofintrigen zu kämpfen hat, sondern
sich auch immer stärker zu ihrem Auftraggeber hingezogen fühlt. Doch André ist
verheiratet und sie selbst ist sich ihrer Gefühle nicht sicher. Während Andrés
eifersüchtige Ehefrau die zarte Liaison mit aller Macht zu sabotieren sucht,
drängt der ungeduldige König auf baldige Fertigstellung seines Gartens.
Die
bekannten Schauspieler vermögen es leider nicht, über eine verwirrende, zähe
Handlung und falsche historische Tatsachen hinwegzutäuschen. Einzig Kulisse und
Kostüme sind positiv zu erwähnen. Die begabte Witwe hat ganz eindeutig den Tod
von Ehemann und Kind nicht verwunden. Sie hat sich Abwechslung gesucht und ist
auf die Architektur von Gärten gekommen. Nur wie, wo und warum genau wird bis
zum Ende nicht geklärt. Ist sie schon immer ausgebildet worden, liegt es in der
Familie, hatte sie ebenso begabte Lehrer? Die Hintergrundinformationen sind
leider absolut missglückt, sogar die von historisch belegten Personen, die arme
Königin in etwa. Dass Frauen jener Zeit und in dieser gesellschaftlichen
Schicht keine Berufe ausübten, ist belegt. Vielleicht haben sich die Macher an
dieser Stelle auch einfach nur darum gedrückt, ärgerlich ist es allemal. Die
Handlung läuft recht zäh ab und bleibt manchmal sogar stecken. Immer wenn man
meint, es geht endlich los, ist die Szene vorbei und quasi nichts passiert. Am
Ende wird dann nur aufgelöst, woran die Witwe seelisch gebunden war. Es tut mir
leid so ehrlich sein zu müssen, aber das sollte nur ansehen, wer wirklich
großer Fan der Schauspieler ist oder ein paar Stunden zu verschwenden wünscht.
England, 1837: Nach dem überraschenden
Tod ihres Onkels Wilhelm IV muss Victoria im Alter von nur 18 Jahren den Thron
besteigen. Hin- und hergerissen zwischen Gefühlen und Verpflichtungen, muss die
junge Königin (Jenna Coleman, Doctor Who) an einem intriganten Hof und gegen
den Willen der eigenen Familie in die Rolle der Herrscherin hineinwachsen.
Nur ihr engster Berater und innigster
Vertrauter, Lord Melbourne (Rufus Sewell, The Man in the High Castle) steht ihr
zur Seite, was am Hof schon bald Anlass zu skandalösen Spekulationen bietet.
Das ändert sich, als der deutsche Prinz Albert (Tom Hughes, Silk) auftaucht und
äußerst unwillig anfängt, um Victorias Hand anzuhalten …
Es ist
lange her, dass ich etwas angesehen habe, das so viel Unbehagen in mir
ausgelöst hat. Das Leben, auch wenn hier noch sehr jung, dieser großen Königin
in einem typischen (Schmonzetten-)Jugendroman – und dann auch noch fürchterlich
schlecht gemacht und historisch falsch! – wiederzufinden, hat am Ende einfach
nur wehgetan. Politisch geschieht quasi nichts, die junge Königin wird nie bei
ihrer Arbeit gezeigt, es spielt lediglich eine Rolle, wie sie sich kleidet,
frisiert und was sie tun möchte. Wird sie eigentlich ausreichend vom Volk
geliebt? Schließlich wird ihr auch noch eine Liebesgeschichte angedichtet, die
es nie gegeben hat. Autsch!
Leider
ist es den Machern generell nicht geglückt, sich in die Zeit Victorias oder die
damals lebenden Personen hineinzuversetzen, die Neuzeit mit ihrem
diskussionswürdigen Zeitgeist schreibt immer mit. Aber nicht einmal besonders
gut. Viele Dialoge sind unterirdisch schlecht, von einer Handlung kann kaum
gesprochen werden, sie zieht sich elend. Dann wurden auch noch Bedienstete in
die Handlung einbezogen, die genau wie alle anderen Nebenfiguren in eine
Schublade gepresst und dann dort vergessen wurden. Dadurch wirken die meisten
aufgesetzt, besitzen weder Esprit noch Persönlichkeit, was die Schauspieler
natürlich auch nicht rausreißen können. Es wirkt, als hätte hier etwas
hineingeschrieben werden sollen, das es vor knapp zweihundert Jahren so noch
gar nicht gegeben hat; was ja auch den Reiz an der Geschichte hätte ausmachen
sollen. Dazu wäre es unbedingt nötig gewesen, sich an den Figuren zu halten,
nicht an dem, wie man selbst die Welt gerne sehen möchte. Es wurde krampfhaft gepresst
und gequetscht und am Ende blieb nur großer Quatsch mit Soße übrig. Nein, das
war nichts. Finger weg!
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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