Autorin: Jeff Wheeler
Originaltitel: The Queen's
Poisoner
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453320161
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Mai 2019
Seiten: 400
Serie: Königsfall-Reihe 01
Come in: Tausch
Inhalt
Owen
Kiskaddon ist acht Jahre alt, als sein Vater sich zum Verrat am König, der als
Bruder- und Kindsmörder gilt, entschließt und ihn in einer Schlacht im Stich
lässt. Doch König Severn siegt und Owens älterer Bruder muss mit dem Leben
dafür bezahlen. Als neues Unterpfand wird Owen nach Königsfall an den Hof
geschickt und mit den anderen Kindern als Vorkoster für Severns Mahlzeiten
benutzt. Doch dann nimmt die Giftmischerin der abgesetzten Königin Kontakt zu
ihm auf und hilft ihm dabei, das Vertrauen des Königs zu gewinnen. Als sich
dann noch die seltene Magie der Quelle in Owen zeigt, scheint sein Leben
gesichert – wenn es da nicht die Feinde Kiskaddons gäbe, die sich deren Besitz
zu Eigen machen wollen.
Wheeler
hat einen unspektakulären, aber sehr unterhaltsamen Roman geschrieben, der
nicht zufällig recht bekannt klingt. Die englischen Rosenkriege haben ein
phantastisches Gewandt verpasst bekommen und werden durch die Augen eines
achtjährigen Kindes und mit ein wenig Magie vermischt präsentiert. Dabei
gelingt es dem Autor trotz einfacher Sprache, die mit wenig Details auskommen
muss, die Figuren um Owen sehr genau zu zeichnen und hervorragend zu
charakterisieren. Owen selbst kommt allerdings manchmal etwas zu kurz, was
jedoch zu verschmerzen ist, weil der Rest stimmt.
Wirklich
aktive Szenen gibt es nur wenige, denn meist unterhalten sich zwei Erwachsene
über den Kopf des Kindes hinweg über die Geschehnisse, sei es Politik oder die
ein oder andere Intrige. Wheeler lässt auch einen lose mit Owen und der
Giftmischerin verbundenen Spion in dessen Tagebucheinträgen von wichtigen
Ereignissen berichten. So erfährt der geneigte Leser zwar, was sich ereignet
hat, ist aber selten wirklich dabei. Seltsamerweise liest es sich trotzdem gut
und nicht eine Seite langweilig, wenn das Ende auch zu zackig daherkommt. Das
Einzige, das schwer zu durchschauen ist, sind die Familienverhältnisse Severns,
wer einst mit wem intrigiert hat und warum. Hier lohnt sich ein langsames
Lesen, weil es sonst nicht zu verstehen ist.
Eine
ihrem Stand und Handeln nach nicht angemessene Stelle erhält die Giftmischerin,
die sich einem Kind anvertraut, was zunächst wenig Sinn zu ergeben scheint,
sich am Ende allerdings auflöst. Sie lebt zurückgezogen, kann nur in den
Geheimgängen wandeln und leidet nach ihrer missglückten Hinrichtung große
Schmerzen. Sie nimmt sich des Kindes an und ist Owen ein großer Trost.
Aber
auch der König bleibt nicht das hartherzige Monster, für das Owen ihn anfangs
hält. Seine Geschichte erfährt der Leser nach und nach und es erscheint schwer,
sich dem düsteren Charme des Mannes zu entziehen, dessen Gunst Owen gewinnen
muss. Die Gefahr, in der der Junge schwebt, ist stets hintergründig spürbar,
wenn auch nicht so nervenaufreibend, wie der Klappentext sie verkaufen möchte.
Obwohl
noch einige Kritikpunkte offen sind, ist „Die Geisel“ kurzweilig gelungen. Und
trotz der bereits oft gelesenen Rosenkriege, durch die Augen eines Kindes
wieder erfrischend anders gezeigt. Lesenswert.
Königsfall-Reihe:
1. Die Geisel (The Queen’s
Poisoner)
2. Der Paladin (The Thief's
Daughter)
3. Der Verräter (The King's
Traitor)
4. The Hollow Crown
5. The Silent Shield
6. The Forsaken Throne
Mittwochs
von sieben bis zehn Uhr abends ist Jeff Wheeler
ein Autor. Den Rest der Zeit arbeitet er für Intel, ist Ehemann, Vater von fünf
Kindern und spielt eine wichtige Rolle in der örtlichen Kirchengemeinde. Er
lebt in Rocklin in Kalifornien. Wenn er während der Fahrt zur Arbeit nicht in
Hörbüchern versinkt, denkt er sich neue Geschichten zum Schreiben aus.
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