Wir schreiben das 28. Jahrhundert.
Gemeinsam mit der patenten Laureline ist Valerian als Spezialgent im Auftrag
der Regierung unterwegs. Ein Auftrag ihres Kommandanten führt das smarte
Pärchen in die intergalaktische Stadt Alpha, wo unterschiedlichste Spezies sich
arrangiert haben: 17 Millionen Lebewesen leben in Eintracht miteinander.
Valerian und Laureline realisieren jedoch alsbald, dass nicht alles Friede,
Freude, Eierkuchen ist. Eine dunkle Macht mehrt unmerklich seine Kraft.
Der
Film fiel mir zufällig in die Hand; offenbar wurde ein Comic verfilmt, der
bereits zahlreiche Fans vorweisen kann. Im Grunde vergeudet niemand seine Zeit,
wenn er sich die hübschen Bilder anschaut, dennoch sind einige Fragen offen
geblieben.
Warum
zwei Teenager? Das hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen, denn die
Figuren wurden als ältere Charaktere, die seit Jahrhunderten als Spezialagenten
arbeiten, beschrieben. Zudem wurde der männliche Part stets (in Worten, nicht
in Taten) als Frauenheld dargestellt, ist aber schon durch seine äußere
Erscheinung eher der artige, einfühlsame Typ. Sein Bestreben, seine Partnerin
zur Heirat zu überreden, war dementsprechend irritierend. Leider lief es dann
auch darauf hinaus, dass der Betaheld mehr Glück als alles andere vorweisen
konnte. Eine wirkliche Story ist kaum vorhanden und diese daher auch sehr
schnell durchschaut bis hin zur fast prophetischen Voraussicht, wie es wohl
weiter- und ausgehen würde. Eine recht spannende Teilhandlung wurde dann
überraschend durch eine Episode mit einer blauen, krakenartigen Aliendame, die
sich schließlich in Rihanna verwandelte, unterbrochen. Mir persönlich war das
zu grenzwertig, denn sie arbeitet, natürlich, in einem Amüsierbetrieb. Als was
überlasse ich der Fantasie.
Die
„Bösewichte“ sind bereits am Anfang identifiziert und erinnern nicht zufällig
an die Wesen aus Avatar. Erwähnter Anfang und die Auflösung wollen leider
ausgehalten werden.
Ich
bereue die Zeit, die ich mit dem Film verbracht habe, nicht. Kann man sehen,
muss man aber nicht.
1850: Auf einer Schiffsreise freundet
sich ein todkranker Notar mit einem blinden Passagier an. 1930er: Ein junger
Mann wird Assistent bei einem Komponisten, der seine besten Jahre hinter sich
hat. 1970er: Eine Journalistin deckt in San Francisco einen Skandal bei einem
Nuklearkonzern auf. Heute: Ein Verleger gerät in ein Altersheim, das sich als
siebter Kreis der Hölle entpuppt. Zukunft: In Seoul wird ein Arbeiter-Klon zur
Leitfigur einer Revolution gegen das totalitäre System. Nach der Apokalypse:
Ein Ziegenhirte wird von einer der letzten Überlebenden der Menschheit mit
einer Mission betraut.
Die
Geschichte setzt sich aus mehreren Einzelgeschichten zusammen, die zu
unterschiedlichen Zeiten der menschlichen Historie angesiedelt wurden (auch
fiktiver Zukunft) und deswegen zusammengehören, weil die gleichen Schauspieler
in ihnen agieren. Mit dabei Halle Berry und Tom Hanks, aber auch andere bekannte
Gesichter. Ich muss zugeben, dass es mir nicht gelungen ist, alle in ihren
jeweiligen Rollen zu identifizieren, was das Verstehen schwierig gemacht hat.
Die Episoden rund um die alten Leute habe ich leider bis zum Ende nicht
verstanden. Ansonsten ist es gut, dass mehrere zusammengesteckt wurden, denn in
„Cloud Atlas“ finden sich mehrere andere Bücher und Filme, fühlt sich der
Zuschauer stetig an alles Mögliche erinnert. Der Strang, der in Seoul spielt,
ist leider so vorhersehbar wie fad, dass er allein gar nicht wirken würde.
Am
meisten irritieren mich jedoch die vielen Unregelmäßigkeiten und offenen
Fragen. Vielleicht wurden die im Buch anders behandelt, aber im Film kommt man
leider nicht darüber hinweg. Nach dem ersten Drittel war die „Auflösung“ für
mich klar, es zog sich dann leider erheblich. Alles, was ich sehr interessant
fand, war die Sprache der Zukunft, die des Ziegenhirten, gespielt von Hanks. Er
lebt auf einer Insel mit einem hohen Berg, zu dem Halle Berry in ihrer Rolle
gern hinmöchte. Weil sie seine kleine Nichte rettet, bringt er sie dorthin.
Warum aber ist sie nicht gegen die Strahlung geschützt, so wie alle anderen,
die mit hoher Technologie agieren, die einfach lebenden Menschen aber schon?
Wer ist der zombiehafte Geist mit Zylinder (den der Ziegenhirte nicht kennen
dürfte), der Hanks stetig einredet, er solle sie töten? Wer sind die Krieger
mit den aufgemalten Totenkopfgesichtern? Und wenn es diese gibt und die Aussage
sein soll, dass einige Menschen eben immer „mehr“ wollen, warum liegt die
Auflösung dann im Verlassen des Planeten? Unsere Probleme lösen wir dadurch
nicht, wir nehmen sie mit.
Oftmals
ist der Film eine Aneinanderreihung von gewalttätigen oder intimen Bildern, so
dass der FSK mit 12 recht niedrig angesetzt ist, meine Empfehlung wäre mind.
16. Über das Frauenbild könnte ich ebenfalls einiges sagen; keine Sorge, die
asiatischen Frauen sind immer noch für die Erotik zuständig.
Hier
wird mit dem Thema „Befreiungskampf“, das sich durch alle Episoden zieht, etwas
vorgegaukelt, das mitunter doch recht gewöhnungsbedürftig ist. Tut mir leid,
aber mein Geschmack war das nicht.
Huhu Soleil,
AntwortenLöschenich habe beide Filme tatsächlich im Kino gesehen. XD Und stimme dir voll zu. "Valerien" war unterhaltsam und nett anzuschauen, mehr aber eben auch nicht.
Aus "Cloud Atlas" war ich damals auch mit einem großen Fragezeichen rausgegangen. Eine Freundin, die mich begleitet hatte, hat daraufhin das Buch angefangen und abgebrochen - es war offenbar auch nicht verständlicher als der Film.
Liebe Grüße
Alica
Ich meine mich zu erinnern, dass beide Filme, wie alles, was gerade aktuell ist, ziemlich gehypt wurden. Darum schaue ich gern erst später mal rein.
LöschenValerian ist okay, aber meine oben genannten Fragen haben dann doch gestört.
Der Atlas ... nun ja. Wenn das Buch auch nicht besser ist, fange ich wohl gar nicht erst damit an. Habe nämlich auch überlegt, ob ich es lesen soll. Wie gesagt, die Sprache der Zukunft hat mich sehr interessiert - und ich dachte, man versteht die Handlung dann besser. Schade.
"Valerian" ist ja bei der Kritik und den meisten Zuschauern ziemlich durchgefallen, aber ich fand den eigentlich ganz unterhaltsam und stellenweise durchaus originell. Das mit den Teenagern dürfte eher ein Besetzungsproblem sein. Dane DeHaan war zu der Zeit 30 Jahre alt, Cara Delevingne 27 und das ist wohl auch das Alter, das sie im Film haben sollen. Nur wirken sie 10 Jahre jünger ...
AntwortenLöschenJa, ich schreibe ja, dass niemand seine Zeit vergeudet. Bis auf die Rihanna-Szene hab ich ganz gern hingeschaut. Es ist aber noch deutlich Luft nach oben. :)
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