Autorin: Neil Gaiman
Originaltitel: Norse
Mythology
Verlag: Eichborn
ISBN: 978-3847906360
Euro: 22,00
Veröffentlichungsdatum: Februar
2017
Seiten: 256
Serie: nein
Come in: Tausch
Meinung
Es
war Zufall, dass mir dieses Buch in die Hände gefallen ist und ich muss
einräumen, dass ich froh bin, es nicht gekauft zu haben. Wer bereits in der
nordischen Mythologie etwas bewandert ist und andere Bücher gleichen Themas
gelesen hat, wird vermutlich eher enttäuscht sein.
Der Autor ist altbekannt, das Thema ebenfalls, beide zusammen hätten eine gewaltige Mischung ergeben sollen, die viel Eindruck macht. Doch zunächst hieß es, die sehr überschaubare Seitenanzahl in dem recht dünnen Büchlein zu verkraften. Gaiman hat sich nur wenige und davon die bekannteren Sagen herausgesucht und sie schlicht noch einmal neu erzählt. Ich hatte gehofft, er hätte dies in Romanform getan, aber er verbleibt im Stil der alten Sagen und Legenden, eben ohne große Beschreibungen, mit kurzen Sätzen und knapp auf den Punkt gebracht. Dass er sich damit so gar nicht aus der Masse derer, die genau das Gleiche getan haben, abhebt, war schon recht enttäuschend. Zudem hat er sich auf die männlichen Götter, besonders Thor, Odin und Loki beschränkt und die weiblichen, wenn überhaupt erwähnt, doch eher stiefmütterlich abhandelt.
Der Autor ist altbekannt, das Thema ebenfalls, beide zusammen hätten eine gewaltige Mischung ergeben sollen, die viel Eindruck macht. Doch zunächst hieß es, die sehr überschaubare Seitenanzahl in dem recht dünnen Büchlein zu verkraften. Gaiman hat sich nur wenige und davon die bekannteren Sagen herausgesucht und sie schlicht noch einmal neu erzählt. Ich hatte gehofft, er hätte dies in Romanform getan, aber er verbleibt im Stil der alten Sagen und Legenden, eben ohne große Beschreibungen, mit kurzen Sätzen und knapp auf den Punkt gebracht. Dass er sich damit so gar nicht aus der Masse derer, die genau das Gleiche getan haben, abhebt, war schon recht enttäuschend. Zudem hat er sich auf die männlichen Götter, besonders Thor, Odin und Loki beschränkt und die weiblichen, wenn überhaupt erwähnt, doch eher stiefmütterlich abhandelt.
Die
Reihenfolge der Geschichten macht Sinn und hangelt sich bis hin zum Ende aller
Dinge. Mit dabei sind unter anderem die Erzählungen, wie Loki drei
außereheliche Kinder zeugte, wie Freya an einen Riesen verschachert werden
sollte, man ihn aber darum betrog, Dichter und ihr Met und etwas zu den Äpfeln
der Unsterblichkeit.
Der
Beginn jedoch hat mir gut gefallen, weil es der Autor geschafft hat, die
Anfänge der Zeit nach nordischem Verständnis anschaulich zu schildern und die
Zusammenhänge gut verständlich darzulegen. Am Ende bietet „Nordische Mythen und
Sagen“ ein Glossar.
Leider
ist Neil Gaimans Werk auch für Anfänger in der Thematik nur als Beiwerk zu
empfehlen und hier auch nur für jene mit dem passenden Kleingeld. Mehr
Geschichten gut erzählt sind in diversen preiswerten Ausgaben zu finden, nicht
zuletzt in „Nordische Göttersagen“ von Waldtraut Lewin. Und wer es aus der
Feder deutscher Autoren in einer Anthologie wünscht, dem empfehle ich „Yggdrasil
der Weltenbaum: Thor und Odin“ aus dem Wölfchen Verlag.
Es
ist nicht wirklich schlecht, was Gaiman hier präsentiert, aber mit einer hochgestellten
Erwartungshaltung sollte nicht an sein Werk herangegangen werden.
Neil Gaiman, 1960
geboren, arbeitete zunächst in London als Journalist und wurde durch seine
Comic-Serie Der Sandmann bekannt. Neben den Romanen Niemalsland und Der Sternwanderer
schrieb er zusammen mit Terry Pratchett Ein gutes Omen und verfasste über
seinen Kollegen und Freund Douglas Adams die Biographie Keine Panik!. Er lebt
seit einigen Jahren in den USA.
Liebe Daniela,
AntwortenLöschendu hattest es zwar schon auf Instagram erzählt, aber es hier noch einmal in Ruhe und Ausführlichkeit zu lesen, ist dann trotzdem etwas anderes.
Schade, dass Gaiman kein besseres Gesamtpaket gelungen ist. Ich bin in Sachen nordische Mythologie nämlich tatsächlich Neuling und hatte gehofft, über Gaimans Buch endlich den Einstieg in die Sagenwelt zu finden. Nach deinen Zeilen bin ich aber froh, dass ich mir das Buch doch nie gegönnt habe - mein Bauchgefühl hielt mich immer davon ab. Allerdings habe ich zu Gaimans Büchern generell ein gemischtes Verhältnis: von genial bis langweilig habe ich bei seinen Geschichten schon alles gehabt.
Umso dankbarer bin ich dir aber auch wieder für den Tipp eines alternativen Buches. :)
Liebe Grüße
Kathrin
Hallo Kathrin,
Löschenschön, dass Du reinschaust :)
Ich hatte definitiv sehr hohe Erwartungen und war dementsprechend enttäuscht. Der Anfang, wie gesagt, ist für Anfänger gut zu empfehlen. Die Geschichten selbst sind stark selektiert und bieten leider nichts Neues. Dann lieber Lewin, die sehr viel mehr Geschichten versammelt hat (auch jene, die Gaiman thematisiert) und zudem auch sehr viel preiswerter ist.
Sag Bescheid, wenn Du durch bist :)
LG
Daniela
Oh, sehr spannend Daniela,
AntwortenLöschenich habe bisher nur sehr überschwängliche positive Kritiken zu dem Buch gelesen. Aber bei Gaiman setze ich mich schnell mal in die Nesseln. Sein American Gods war mein erster und ich war sehr begeistert, aber Neverwhere hat mich gar nicht abgeholt. Kann aber auch an der Übersetzung gelegen haben, die war etwas seltsam.
Jedenfalls danke für die differenzierte Betrachtung und v.A. den Tipp, was man noch bzw stattdessen lesen sollte. In das Thema wollte ich schon länger mal eintauchen.
Ich glaube, das hier mehr der Autorenname im Vordergrund steht. :) "American Gods" habe ich abgebrochen, "Sternwanderer" aber sehr, sehr gerne gelesen und gesehen. Habe noch etwas von ihm hier stehen und wollte es immer mal lesen. Mal sehen wann :)
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