Bilbo Beutlin, ein angesehener Hobbit,
findet sich eines Morgens in der Gesellschaft von Gandalf, dem Zauberer, wieder
– und von dreizehn Zwergen, die einer nach dem anderen unangemeldet in seine
Wohnhöhle hereinplatzen. Und damit ist es mit seinem geruhsamen Leben vorbei.
Gepackt von einer für Hobbits ungewöhnlichen Abenteuerlust nimmt er den Auftrag
an, den Zwergenschatz, den der Drache Smaug einst gestohlen hatte, wieder
zurückzuholen. Kein leichtes Unterfangen, denn Smaug sieht es gar nicht gerne,
wenn jemand seinem Goldschatz zu nahe kommt.
Dieses
Buch habe ich bisher nie gelesen. Dass ich es nun doch tat, hat mit einer
kleinen privaten Challenge zu tun, der ich 2019 nachgehen möchte: Alles von und
zu Tolkien zu lesen, was ich in die Finger bekommen kann.
„Der
kleine Hobbit“, für Kinder niedergeschrieben, erzählt, wie Bilbo zu dem Ring
der Ringe kam, vom Ende des Drachen Smaug und einer beinahe epischen Schlacht
von fünf Heeren.
Zunächst
lässt sich die Geschichte aber relativ geruhsam an, sie ist sehr einfach
geschrieben, aber dennoch anschaulich geschildert. Als unerwartet dreizehn
Zwerge bei Bilbo reinschauen (zusammen mit Gandalf), sieht sich der Leser
ebenso unerwartet mit Zeitungen konfrontiert, mit Lauten, die wie von einer
Lokomotive ausgestoßen klingen, Uhren und sogar dem Weihnachtsfest. Warum sich
hier und auch in anderen (Folge-)Werken immer alle „bei Sonnenaufgang“ treffen,
statt punkt sechs Uhr zweiunddreißig, schießt einem da vielleicht doch durch
den Kopf.
Die
meisten Figuren wirken oft eher statisch, erhalten nicht einmal einen Namen,
insbesondere sei hier Thranduil erwähnt, der schlicht „der Waldelbenkönig“ ist
(Legolas fehlt). Viel Profil lässt sich so leider nicht aufbauen.
Dennoch hat Tolkien eine spannende Geschichte niedergeschrieben, bei der viel
zwischen den Zeilen gelesen werden muss. Auch für Hintergründe für spätere
Geschehnisse unverzichtbar. Insgesamt gerne gelesen.
Das Imperium baut seine Macht aus. Mit
dem neu errichteten Todesstern will man künftig die komplette Galaxie nach
Belieben kontrollieren. Doch die Rebellenallianz setzt auf ein
Himmelfahrtskommando von todesmutigen Renegaten, angeführt von der zu allem
entschlossenen Jyn Erso, um die Pläne des Todessterns zu stehlen. Jyn ist die
Tochter des Mannes, der dazu gezwungen wurde, die Station zu konstruieren - und
in den Plänen hat er eine Information hinterlassen, wo der Schwachpunkt zu
finden ist.
Leider
eine komplette Zeitverschwendung. Der Film ist so extrem 08/15
Klischeehandlung, dass ich es kaum über mich gebracht habe, weiterzuschauen.
Altbekannter Anfang – Eltern werden vor den Augen des Kindes getötet/gefangen –
durchwachsener Mittelteil – einsame Kindheit/Jugend, jemand, der die Heldin
abholt, damit sie mitspielen darf (ja, Liebe gibt es auch), wahres Ziel im
Herzen finden – und ätzendes Ende – nein, es reitet niemand in den
Sonnenuntergang, aber den gibt es trotzdem.
Jyn ist
ein einziges Klischee, erhält kein Profil, tut nie etwas aus eigenen Antrieb
und bleibt so fast völlig ohne Ecken und Kanten, sprich: eine Figur, die
schnell vergessen ist. Dazu wirkt sie so gepresst wie die gesamte Handlung,
wackelt als Charakter gehörig. Handlung … unnötig gestreckt, nur auf eine
einzige Sache ausgerichtet, der sich alles andere unterordnen muss, dazu eine
nervtötende Slapstickfigur und extrem vorhersehbar. Es war furchtbar!
Tolkien hat selbst mal geschrieben, dass das Auenland ein Anachronismus wäre. Gerade beim Hobbit wirkt es tatsächlich so, als würde Bilbo bei seiner Reise auch in der Zeit zurückreisen. Ich liebe ja das Buch, trotz der einfachen Figurenzeichnung. Zumindest Bilbo, der eine meiners absoluten Lieblingsfiguren von Tolkien ist, ist meiner Meinung nach schon klar und auch vielschichtig charakterisiert.
AntwortenLöschenMir hat besonders der Anfang sehr gut gefallen, übrigens auch beim Film. Ich habe gerade HdR1 gelesen und auch dort gibt es Uhrzeiten :) Aber gut, ich habe es ohnehin mit einem Werk zu tun bekommen, das einem wohl einfach anders verkauft wurde. Darum macht selber lesen eben immer mehr Sinn. :) Da Bilbo hier die Hauptfigur ist, war er natürlich nicht gemeint ;-)
LöschenMae govannen, Daniela.
AntwortenLöschen"The Hobbit" Lustwandelt ein wenig durch die Landschaft (inklusive Gesang) bis das Geschehen die einzelnen Gefahrenorte (& Wesen) angeht. Für Kinder geschrieben, weswegen manche, die zuerst "The Lord of the Rings" lasen, erstaunt wurden. Sehr mögbare Lektüre.
Die zur Trilogie aufgeblasene Hobbit-Verfilmung ist dagegen zum Abgewöhnen...
'Rogue One' ist für mich nach 'Empire' der beste Star Wars-Film, weil sich seine Dramaturgie um die Zeichnung der Figuren kümmert. Sicher, kein Strindberg, aber mir sind die Charaktere schnell bedeutend geworden. Jyn Erzo ist für mich eine der starken Frauenfiguren, die die Saga tragen. Die letzten 30 Minuten sind die besten, die in einer Space Opera verfilmt wurden.
Sorry - der Star Wars Fan in mir... ;-)
Wobei ich die Schwachstellen der Filmereihe ausschließe (die Prequels, 'Return Of The Jedi' & den 'Solo'-Ausfall).
Anfang Mai startet übrigens ein Film über die frühen Jahre von J.R.R. Tolkien - 'Tolkien'.
May the Force be with you... :-)
bonté
Ich habe es, glaube ich, richtig gemacht und zuerst dieses Buch und dann HdR gelesen. Tatsächlich sind einige Anspielungen eher zu verstehen, wenn man das Werk kennt. Die Verfilmung habe ich nach dem Lesen angeschaut und bin leider ebenfalls nicht sehr angetan.
LöschenDa gehen unsere Meinungen leider diesmal sehr auseinander. In diesem 08/15 Streifen habe ich leider nichts Ansprechendes gefunden, auch keine starken Frauenfiguren. In den letzten Minuten war ich vermutlich schon geistig nicht mehr wirklich dabei und habe nur der Vollständigkeit halber fertig geschaut.
Die anderen von Dir genannten Filme will ich erst noch schauen, bin aber schon vorgewarnt :)
Und oh! Danke für den Hinweis!
...demnach hast Du die LotR-Filme bereits gesehen? (ich jeden Teil im Kino gute 20 Mal)
LöschenWenn Dir 'Rogue One' nicht viel sagen konnte, dann werden Dir vermutlich weder der ursprüngliche 'Star Wars', noch 'Empire Strikes Back' gefallen (zumal beide nur noch in einer "Special Edition" - auch die verhunzte genannt - zu haben sind). 'Force Awakens' & 'Last Jedi' sind ähnlich wie 'Rogue One' gestrickt.
Das "Kontrastprogramm" wären damit die Prequels; wenn Dir 'Phantom Menace' dito nicht zusagt (& keiner würde das besser verstehen als ich), dann ist Star Wars nicht Deine Wellenlänge.
Deine Erwähnung von Tolkien lud geradezu zum Filmtip ein (ich denke gern daran, welcher neue Film wem vielleicht gefallen würde).
Live long & prosper...
bonté
Die älteren Filme ja, die Hobbit-Filme erst dieses Weihnachten das erste Mal. Ich habe damals HdR im Kino gesehen, mir die drei grünen Bücher im Schuber gekauft und nie gelesen :) Das wollte ich endlich einmal nachholen.
LöschenDer war gut ;-) Ich mag Star Wars sogar sehr, aber was defintiv nicht meine Wellenlänge ist, sind schlecht erzählte Geschichten voller Klischees. Den alten Filmen lasse ich hier viel durchgehen, obwohl es hier schlicht stimmig ist, aber bei neuen Erzählungen erwarte ich da schon etwas mehr.
Und fürs Männerherz: Ich habe die neue Staffel "Poldark" angefangen. ;-)