Darsteller: Birgitte Hjort
Sørensen, Ardalan Esmaili, Joachim Fjelstrup,
Sprachen: Schwedisch,
Deutsch, Dänisch
Euro: je nach Anbieter
Veröffentlichungsdatum:
Oktober 2018
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 450 Minuten
Ausstattung: 3 DVD
FSK: 12
Come in: Agentur
Inhalt
Die
schwedische Polizistin Eva stößt bei einer Routinekontrolle auf einen
Raketensprengkopf, der voll einsatzfähig ist. Zusammen mit dem dänischen Offizier
Jesper soll sie der Sache nachgehen, denn die Hinweise auf einen islamistischen
Terroranschlag verdichten sich.
Derweil
trifft die Software-Spezialistin Victoria bei einer Geschäftsreise auf einen
alten Bekannten aus dem Studium, der sie um ein Interview bittet. Iayd jedoch
nimmt Victoria und ihren kleinen Sohn Oscar als Geiseln. Mithilfe der jungen Frau will sich Iayd Zugriff auf
die neue Drohnentechnologie verschaffen, an der Victoria beteiligt ist, denn
mit der Steuerung soll ein Sprengkörper ins Herz Schwedens geflogen und ein
Attentat verübt werden. Victoria, die Angst um ihren Sohn hat, stimmt zunächst
zu, begreift aber schnell, dass sie etwas unternehmen muss, wenn nicht hunderte
Menschen sterben sollen.
Meinung
An
der schwedisch-dänischen Koproduktion, an der das deutsche ZDFneo beteiligt
ist, lässt sich im Großen und Ganzen nichts aussetzen. Die Handlung ist solide
und baut sich spannend auf, bietet genug Höhen und Tiefen zum Mitfiebern und
allein durch die Grundsituation auch viele emotionale Momente. Die Charaktere,
die im Mittelpunkt stehen, kommen dem Zuschauer nahe, wenn die Nebenfiguren
aber leider recht blass verbleiben. Die Auflösung wirkt ein bisschen altbacken
und trivial, aber rundet das gesamte Bild gekonnt ab. Wer ein paar Abende zum
Mitfiebern sucht, ist mit den zehn Episoden (jede nicht ganz eine Stunde) auf drei
DVDs bestens beraten.
Ein
paar Kritikpunkte lassen sich allerdings finden. Zum einen ist die Serie trotz
ihres heiklen Themas viel zu brav geblieben und wirkt darum an manchen Stellen
ein wenig bemüht. Es ist zwar löblich, dass Victoria eine sehr selbstbewusste,
starke moderne Frau ist, die nichts gegen einen One-Night-Stand hat und zudem
in einer hohen Position als Softwarespezialistin arbeitet. Auch haben die
internationalen Macher darauf geachtet, dass die meisten Probleme dieser Serie eben
auch international oder gar global anzusehen sind und das gekonnt
eingeflochten. Victoria hält ihren Vortrag in Frankfurt, lebt in Schweden. Die
Polizei ist über Grenzen hinweg vernetzt.
Aber
am Realismus, der hinter allem steht, lässt sich doch einiges herumkritisieren.
Zunächst einmal spielt die Religion (egal welche) komplett keine Rolle, es
betet nie jemand, es werden keine religiösen Symbole benutzt, was leider dazu
führt, dass es austauschbar wirkt, was wiederum ein Killer für die Motivation
(was allerdings in erster Linie mit der Herkunft, nicht der Religion zu tun
hat) ist. Dann wird eine zwar taffe, aber ungeschulte Frau und Mutter eines
Kindergartenkindes als Doppelagentin benutzt, ohne auch nur zu versuchen, sie
und ihren Sohn in Sicherheit zu bringen. Das schafft zwar eine immense
Spannung, weil auch nie klar ist, wie sich Victoria in einzelnen Situationen
verhalten wird, lässt aber an der Intention zweifeln.
Victoria
steht mit beiden Beinen im Leben, sie hat viel erreicht und beißt sich durch.
Aber mit Fortlaufen der Handlung kommt auch sie an ihre Grenzen. Iayd ist jung
und hat eine sehr emotionale Hintergrundgeschichte mit auf den Weg bekommen,
die seine Handlungen leider stark trivialisiert und das Ende umso
vorhersehbarer macht. Trotzdem handelt es sich um zwei Charaktere, die gut
angelegt wurden und von den zu ihnen passenden Schauspielern gekonnt verkörpert
werden. Emotionen stehen zwischen beiden von Anfang an im Vordergrund, weil sie
auch auf engem Raum, meist in Victorias Wohnung, miteinander auskommen müssen.
Daneben
gibt es noch die Ermittler Eva und Jesper. Auch sie haben eine Vergangenheit,
die aber leider nur sehr kurz kommt, wenn es auch anzunehmen ist, dass diese
vielleicht in der nächsten Staffel stärker aufgegriffen werden.
Der
Versuch, niemandem auf die Füße zu treten, ist den Machern gelungen. Aber ein
Bösewicht ist nun einmal genau das und sollte es auch, wenn vielleicht auch nur
ab und zu, sein dürfen. Iayd wirkt einfach zu sympathisch, er geht hervorragend
mit Oscar um, kocht ihm sogar etwas oder spielt mit ihm. Victoria muss viel
durchstehen, aber meist gelingt ihr alles und das oft gleich beim ersten Mal.
Wer
über das alles hinwegsehen kann, sollte aber in jedem Fall hineinsehen. Schon
allein die Arbeit der Polizei und die Tricks, um mit Victoria in Kontakt zu
treten, haben es in sich. Spannung ist stets gegeben und die Schauspieler sind
mit dem Herzen dabei (vielleicht manchmal ein wenig zu viel). Die Serie spielt
mit den Erwartungen und Vorurteilen der Zuschauer, die aber genau deswegen
große Unterhaltung vorgesetzt bekommen. Am besten nicht zu viel darüber
nachdenken, einfach zur ansehen und am Ende Taschentücher bereithalten.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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