Samstag, 22. September 2018

(Bloggedanken) Der Perfektionismuswahn, oder: Wann ist Blog lesen eigentlich langweilig geworden?

Ein Text:
- der länger ist
- ohne Zwischenüberschriften
- mit nur einem Bild
- ohne Feinschliff
- mit kritischem Inhalt
- ohne Verlinkungen
- der nicht fürs Scanning geeignet ist
- ohne SEO
- in Blocksatz
- ...
Eat this, Neuzeit!

Jeder kennt diese Veranstaltungen, wo eine überschaubare Gruppe, die sich mehrheitlich kennt, zusammenkommt und sich über ihr Lieblingsthema unterhält. Vielleicht trinkt man einen Kaffee oder Saft dazu, tauscht Small Talk aus und lässt sich auch ein bisschen gehen (Kuchen zum Kaffee z.B.). Dann kommt sie, diese Person, die schon auf den ersten Blick anders zu sein scheint; die Kleidung sitzt akkurat, der Schmuck ist exzellent, jedes Haar an seinem Platz. Was sie sagt ist wohlüberlegt und total businesslike. Und plötzlich fangen alle an, über sich und ihr Tun nachzudenken: Passt meine Kleidung eigentlich zu diesem Anlass?, Musste X ausgerechnet diese Ohrringe tragen, die sind doch aus dem letzten Jahr?, Kann ich ernstnehmen, was Y sagt, der hat immerhin nur soundso viel von dieser Sache, müsste er nicht mehr haben?
Es kommt, wie es zwangsläufig kommen musste: Alle setzen sich gerade hin, legen noch einmal Make-up auf, bestellen was angesagt ist, nicht was sie mögen und denken lange nach, ob sie jetzt etwas sagen oder doch nur zustimmend nicken sollen.

Dieser Tage wird ein Blogger (egal welches Thema) mit Listen geradezu erschlagen. Die fünf wichtigsten As und die zehn nicht zu vernachlässigenden Bs und wenn du nicht genug Kommentare erhältst, dann liegt das sicher an diesen acht Cs. Wer professionell bloggen will, der sollte unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal haben, diese und jene Social-Media-Kanäle und in jedem Fall hochauflösende Fotos.
Aber was bedeutet eigentlich "professionell"? Wer legt fest, was "professionell" ist? Und warum müssen wir alle plötzlich "professionell" sein?
Immer öfter frage ich mich: Können wir nicht einfach mal was raushauen? Einfach mal einen Beitrag schreiben zu einem Thema, das uns gerade unheimlich bewegt, ohne darauf zu achten, die drei wichtigsten SEO-Begriffe im Text unterzubringen, das passende Foto/ die passende Grafik anzufertigen, hyperkorrekt auf Rechtschreibung und Grammatik und ja auch political correctness zu achten?
Das Ergebnis der "professionellen" Listen ist nämlich eine lähmende und vor allem langweilige Gleichheit und das bei lauter kleinen eigentlich individuellen Seiten, hinter der je ein Mensch mit eigenen Ansichten und Geschmäckern stehen sollte. Aber wenn man sich durch diverse Blogrolls klickt, trifft man auf eine Einheitlichkeit, die schnell beängstigend wirken kann. Vor allem auch deswegen, weil Inhalte immer stärker in den Hintergrund treten. Seine Meinung zu sagen ist nicht mehr in, vermutlich auch das Texte lesen nicht. Flüchten sich deshalb so viele Blogger in altbekannte Strukturen und Themenposts? Weil man hier nichts falsch machen kann und trotzdem eigenen Content bietet?
Als langjährige Bloggerin (wenn auch ein paar Jahre nicht sehr aktiv) weiß ich natürlich, dass es immer Zeiten gab, in denen wir über Ähnliches gemosert haben, aber nun ist ein Zeitpunkt gekommen, zu dem wir an diversen Stellen im www nachlesen können, dass Blogs - auch und vor allem Buchblogs - quasi tot sind oder es zumindest bald sein werden. Das Medium und seine Betreiber hätten es versäumt, sich weiterzuentwickeln - nur wie und/oder wohin vermag niemand genau zu benennen. Die Leser würden fehlen, die junge Generation weiche auf Instagram und Snapchat aus und Kommentare schreiben am Handy oder Tablet sei nicht praktisch.
Aber wäre es nicht denkbar, dass nicht fehlende Entwicklung schuld trägt an der Blogmüdigkeit, sondern eher zu viel davon?
Es kann auf Dauer unheimlich ermüdend sein, jeden Handgriff mehrmals zu überdenken, angefangen damit, ob man über das Thema wirklich schreiben soll, bis hin zur Aufnahme eines hochgestochenen Fotos (inkl. Arrangieren der Gegenstände), das Recherchieren, das Verlinken, SEO/Marketing ... - das Buch/die Rezension/das Lesen treten daneben in den Hintergrund. Und wozu das alles? Richtig: "professionell" gebloggt wird nur, wenn Kooperationen eingegangen und kostenlose Pröbchen/Marketingkampagnen abgegriffen werden können. Unbedacht dabei, dass man sich (fast unmerklich) den Wünschen derer anpasst, die einen bezahlen; die meisten Auftraggeber wollen zwar einen authentischen Bericht, aber - und das haben wir alle in den letzten Jahren mehrfach erlebt - anhand eines Leitfadens. Oder in der Vorgabe dessen, wie der fertige Beitrag auszusehen hat, viel zu oft spielt der Text nicht mal eine Rolle. Viele Blogger sind in den letzten Jahren daran gescheitert und haben erst Auszeiten genommen und dann ganz aufgehört. Das Gefühl mit etwas mithalten zu müssen, das in eine Art Vollzeitbeschäftigung ausgeartet ist, hat uns den Esprit, dieKraft und die Experimentierfreude genommen.
Ist nun "Back to the Roots" die Lösung?
Diese Frage legt nahe, dass früher alles besser war. Nein, war es nicht. Allein die technischen Möglichkeiten lassen sich kaum noch mit 2009, das Jahr, in dem ich zu bloggen begann, vergleichen - und das ist gut so. Aber ich wünsche mir sehr oft die Zeiten herbei, als wir uns einfach vor den Bildschirm setzten und loslegten. Heute schreibt bei den meisten eine Art innerer Kritiker mit, der alles zensiert und sein Go nur in bedingen Fällen gibt. Wer heute mit dem Bloggen beginnt, sammelt keine eigenen Erfahrungen mehr, weil mit den gängigsten (und eben immer gleichen) Formaten begonnen wird und so keine Experimente stattfinden. Die "Angst" sich vor der oben erwähnten perfekten, businessliken LeserIn gehen zu lassen, scheint zu groß. Und alles, was uns umgibt, ist auf Perfektion ausgerichtet - die gibt keinen Raum für "Fehler" (die in jedem Fall dazugehören!), denn selbst die sind arrangiert und bestens ausgeleuchtet.
Es fehlt eben immer irgendwie ein Stück - Echtheit?
An dieser Stelle "einfach machen" zu skandieren, erscheint zu leicht gedacht. Aber ohne all den (aufgesetzten) Perfektionsismus bliebe so viel mehr Zeit, sich um die wesentliche Dinge zu kümmern. Den Blog eines anderen lesen zum Beispiel (oder gar kommentieren). Und wäre die Anbindung an Auftraggeber nicht mehr so stark, könnte so einiges viel kritischer hinterfragt werden - was allerdings eine wie auch immer geartete Auseinandersetzung damit voraussetzt. Die meisten Angebote im www werden ja doch zumeist unhinterfragt genutzt. Und wer weiß schon, wie ein Buch eigentlich entsteht und welche Stationen es in einem Verlag durchläuft, vom Handel ganz zu schweigen. Welcher Verlag gehört zu welcher größeren Gruppe - und warum muss das nicht immer etwas Gutes sein? Wie läuft das im Ausland, wo Menschen z.B. sogar auf die Straße gegangen sind, weil sie sich eine unabhängige Literaturwelt bewahren wollten?
Ja, das Bloggen macht Arbeit und die sollte nicht unterschätzt werden. Sich aber Arbeit an der falschen Stelle aufzuhalsen, kann letztendlich sogar unglücklich machen, weil vieles davon mit dem, was man eigentlich erreichen wollte, kaum mehr etwas zu tun hat. Darum möchte ich dafür plädieren, wieder mehr das eigentliche "Kerngeschäft" eines Bloggers in den Fokus zu rücken.
Oder anders ausgedrückt: Mach dein eigenes Ding!
#machdeineigenesding




22 Kommentare:

  1. Ich sag an dieser Stelle einfach mal: "Danke!"

    Zu ergänzen hab ich gar nichts und möchte nur sagen, dass du es wunderbar auf den Punkt gebracht hast. Mich stört dieses "BloggerInnen sollen dies tun und das lassen" und diese optische wie inhaltliche Ähnlichkeit bzw. finde ich es schade, weil die Blogs dadurch auch für mich zu einer Masse verschwimmen und ich viele Blogs teilweise gar nicht mehr voneinander unterscheiden kann ("Welcher Blog war noch mal XY?" und "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, jemals etwas von diesem Blog gehört zu haben - dabei ist er in meinem Feedreader/ meiner Timeline"). Andere BloggerInnen, die ich einst für ihre individuelle und kreative Art schätzte, haben mich als Leserin verloren, weil nahezu jeder Beitrag eine Kooperation ist, "Werbung" schreit und keine persönliche Note mehr hat. Und wie du schon schreibst, geben viele, die sich dieser Entwicklung anpassen/ sich damit Druck machen, irgendwann auf. Mein Eindruck ist auch, dass diejenigen, die sich nichts/ kaum etwas aus dieser Mainstream-/Trend-Welle machen, die vielseitigsten Beiträge haben und auch am längsten bloggen.

    Aber am Ende muss jede/r für sich abwägen, was ihm/ihr mehr bedeutet: ganz vorne mitschwimmen, bekannt sein und gute Statistiken mit dem Risiko des Drucks und des Verlust der Individualität oder ein kleines Licht in der Blogwelt sein, aber dafür entspannt und mit ganzem Herzen schreiben, wann,wie und worüber man möchte.

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    1. Hallo Kathrin,

      kurz: Meine Kommis bei Dir verschwinden leider alle nachdem ich "Absenden" gedrückt habe. Was mache ich falsch?
      Danke für Deine Worte, unterschreibe ich auch. :) Mich irritieren vor allem diese vielen gleichförmigen weißen Blogs, die sich nur durch die Haarfarbe ihrer Bloggerinnen unterscheiden.
      Ich finde im Übrigen nicht, dass die, die individuell sind, kleine Lichter sind. Aber da könnte man sich totdiskutieren. ;-)
      Schön, dass Du mal wieder vorbeigeschaut hast!

      LG
      Daniela

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    2. Hallo Daniela,

      natürlich ist individuell nicht gleich klein - vermutlich ist das einfach so etwas, was mit der persönlichen Wahrnehmung zu tun hat. Dein Blog ist ja das beste Beispiel: sehr individuell, aber ein Urgestein und bestens bekannt. :)

      Wegen deinen Kommentaren muss ich am Wochenende mal in Ruhe nachsehen. Vielleicht sind die im Spam-Ordner gelandet?! Leider kam ich diese Woche immer erst spät von der Arbeit zurück und hab daher noch keinen Blick ins Dashboard werfen können.

      Liebe Grüße
      Kathrin

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    3. Vielleicht habe ich ja Glück gehabt und doch durchgekommen :) Danke, dass Du nachschaust!
      Ich kenne eine Menge individueller Blogs und lese furchtbar gern rein. Als "klein" habe ich sie nie empfunden und ich denke, das ist, was Du meinst. :)

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  2. Servus, Daniela.
    Das Neue wird nicht dadurch gefunden, dass alle uniform exakt das Gleiche machen. Kreativität kann nicht gelehrt, nur unterdrückt werden. Denke ich.

    Oh ja, die Gicht des "wir müssen alle sooo professionell sein!". Wenn die kleinen McKinnseys ausschwärmen, mit Rationalisierung & Selbstoptimierung die Klone ihrer selbst generieren wollen. Yikes.

    Nun, die einschlägigen Experten im Nebelstochern haben vor Jahrzehnten auch schon das "papierlose Büro" prophezeit. Deren Statements, über alles was die Zukunft des Jetzt angeht, kann man/frau also getrost ignorieren.

    Ein guter Blog springt den Besucher sofort an. Die direkte Folge ist Neugier & ein Kribbeln im Kommentarfinger.

    Der Stromlinie fehlt nun einmal jede Kante!

    bonté

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    1. Hallo Rob,

      ich habe gerade in einem Forum gelesen, dass niemand dort - und es ist ein Buchforum - Blogs lesen würde. Die Gründe sind zahlreich. Ich finde das schade, denn nur gegenseitig als Blogger zu lesen ist ein bisschen fad. Auf meine Frage, wie man die Forenleser dazu bringen könnte, in Blogs zu lesen, hieß es: gar nicht. Das glaube ich aber nicht ;-)
      Danke für Deine Meinung!

      LG
      Daniela

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    2. ...eigentlich lese ich Meinungen ganz gerne; egal in welchem Blog oder Forum. Inhalt steht über Ort. Das Naserümpfen über Buch-Blogs mag vielleicht von einer Kamm-Scherung über den kleinsten gemeinsamen Nenner her rühren. Manche könnten auch Snobismus dazu meinen.
      Interessierende Gedanken lassen sich überall finden - nicht minder in Blogs.

      bonté

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    3. Nun ja, die meisten dort meinten, dass es ihnen zu mühsam sei, sich druch etliche Blogs zu lesen, ehe sie den passenden für sich gefunden hätten. das kann ich durchaus nachvollziehen, geht mir ja nicht anders. :) Nur dass Blogs als homogene Masse wahrgenommen werden, finde ich schade. Das sollten sie nämlich nicht sein.

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  3. Ja, das ist es und hier wiederhole ich mich schon seit Jahren: Jeder will in der heutigen Zeit so fucking individuell sein und immer mehr ersaufen wir größtenteils im Einheitsbrei.

    Den Floh mit „Ihr müsst professionell sein“ haben den Bloggern leider Gottes bestimmte Blogger ins Fell gesetzt. Seit es heißt, man könne mit seinem Blog so viel Geld verdienen, schlägt der Geiz mal wieder das Hirn.
    Zudem haben wir eine gesellschaftliche Entwicklung, die die politische Korrektheit vor Vernunft und Verstand setzt. Es gibt keine Verrisse, keine Kritik, keine echte eigene Meinung und wenn doch, gibt es einen Shitstorm.
    Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass nur die wenigsten Online-User Blogs lesen. Blogger lesen Blogger und das sieht man auch an den Analysen von Lesestunden, wenn man diese etwas genauer betrachtet, sieht man auch, fast immer über die gleichen Themen gebloggt wird.

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    1. Hallo Jo,

      bei Dir habe ich sogar mehrere Namen und Mail-Adressen probiert. Hat Wordpress da grad Schluckauf? Kommis gehen jedenfalls gerade nicht. Ich hoffe, dass Dein Alltag bald weniger anstrengend sein wird! Und gute Besserung den beiden Kleinen, dem auf zwei und dem auf vier Beinen :)

      Mich wundert es vor allem, da ja viele "individuelle" Fotos machen. Übrigens etwas, das in oben erwähntem Forum keine Sau interessiert, da Cover eben Cover sei, was ja nicht ganz verkehrt ist. Ich habe mit dem Fotografieren auch wieder aufgehört, weil es einfach zu lange dauert und zu aufwendig ist.
      Im Juni-Ausblick habe ich etwas Ähnliches thematisiert, wie Du es auch schreibst, sehen wir also gleich ;-)
      Und wie könnte man das ändern? Ich würde nämlich gern :)

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  4. Hey Du,

    es sind drei Kommis durchgegangen. :-)

    Wie man es ändern kann? Vielleicht einfach nur mit gutem Beispiel vorangehen. Auch den einen oder anderen Shitstorm in Kauf nehmen und zu der eigenen Meinung stehen.
    Einfach ist das sicherlich nicht.

    Dass weniger gelesen wird, ist eine witzige Argumentation, denn wozu braucht man all diese Blogger-Awards und die Blogger schlechthin, wenn die Beiträge doch gar nicht gelesen werden? Das ist ein Widerspruch in sich.
    Worum geht es also wirklich beim Bloggen und worum geht es den Auftraggebern von Beiträgen? Und vielleicht sollte man sich dem Schwindel nicht hingeben, dass ein Auftragnehmer in seiner Meinung frei ist. Nach innen vielleicht, aber sobald es um Professionalität geht, nie mehr nach aussen.

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    1. Schön, dann lag es wohl an mir :)
      Oder man fässt einfach mal Themen an, für die sich die meisten sonst eher nicht interessieren (Buchpreisbindung ist ja gerade wieder aktuell und kann im schlimmsten Fall sehr wohl auf uns alle Leser zurückfallen). Da muss ja nicht jedes Mal ein Shitstorm folgen, nur weil man über Dinge spricht, für die sich der allgemeine Leser sonst nicht ganz so dringend interessiert.
      Das frage ich mich auch oft. Um Inhalte geht es auch bei Awards selten, denke ich. Da ist dann schon allein die Blog-URL entscheidend oder "professionelle" Aufmachung. Die "unabhängige" Schreibe spielt dagegen vermutlich gar keine Rolle, dafür aber das Genre (Vorurteil Belletristik).
      Das Gebrauchtwerden ist vielleicht eher für die interessant, die sich keine teuren Anzeigen oder Goodies leisten können. Selbst wenn ein Blogger "nur" drei andere Blogger zum Lesen motiviert, generiert das ja vielleicht schon ein wenig Umsatz.
      Nicht zuletzt gibt es auch noch das Ego und das sollte auch nicht ausgeblendet werden.

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  5. Danke schön!

    Was bloggen angeht, bin ich glaube ich auch noch irgendwo in der Vergangenheit stehengeblieben. Der Ruf nach kostenlosen Probematerial ist schon verlockend, weshalb ich mich auch mal hinein gelesen und mir SEO Tools installiert habe. Aber es macht wirklich einfach nur unglaublich viel Arbeit. Das neben Vollzeitjob und Familie ist kaum zu schaffen.
    Mir viel auf einem Blog mal eine reißerische Überschrift auf "---, so machst du alles richtig!", was ich von dem Blog nicht gewohnt war. Auf meine Nachfrage: SEO verlangt es.. Schön für Seo, aber mich schrecken solche Titel einfach nur ab, denn sie versprechen "Inhalt für Dummies". Bin ich mit der Ansicht alleine? Wenn nein, wieso verlangt Seo es dann??
    Auf Instagram wird immer mehr der Ruf nach "Natürlichkeit" laut. Und was machen die Leute? Posten ein Bild ohne Make-up oder ein unaufgeräumtes Zimmer, unter dem sie darauf pochen die Natürlichkeit in Person zu sein und machen danach weiter wie bisher. Na ob das damit gemeint war? Eine statierte so schön "alle schreien nach Natürlichkeit, aber das wollen sie doch eigentlich gar nicht sehen. Sie wollen doch eigentlich nur hübsche Bilder in einer perfekten Welt". Wenn ich mir meine Follower Zahlen angucke, kann ich da nur zustimmen.

    Aber für mich bleibt es dabei, ich stehe nicht auf Einheitsbrei!

    VG Anika

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    1. Hallo Anika,

      und willkommen im Blog!
      Ich wundere mich ja manchmal über die Besucher aus Japan, aber jetzt habe ich einen kleinen Anhaltspunkt :)
      Nach Deinem Text ist in jedem Fall klar, dass Du mehr über SEO weißt als ich :) Manchmal versuche ich, mich da reinzulesen, aber das allein ist schon recht kompliziert und langwierig (abgesehen davon, dass man für die richtigen Infos etwas kaufen muss, ein Buch z.B.)
      Die Klickbait-Überschriften empfinde ich generell als Problem, sie sollen ja nur Leser anlocken. Ich klicke bei so etwas ja gern einfach anderswo hin und könnte mir vorstellen, dass andere das auch so handhaben. Besonders nervig sind ja diese "Und du glaubst nie, was dann geschah" Zeilen.
      Follower kann man wohl auch anders generieren z.B. mit Käufen, also wie da manches zusammengekommen ist, weiß man nicht. Aber wenn man sie selbst gefunden hat, weiß man wenigstens, dass es sie wirklich gibt :) Mich findest Du übrigens hier: https://www.instagram.com/verlorene_werke/
      Ich finde es sehr schön, wenn es doch noch individuelle Menschen gibt, die einfach ihr eigenes Ding machen! :)
      Danke für Deinen Besuch.

      LG
      Daniela

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    2. Hallo Daniela,

      Leider weiß ich noch nicht genug über SEO, verstehe es nicht, oder verstehe es nicht es anzuwenden.
      Auf meinem Blog kann mir SEO egal sein, denn Geld möchte ich damit nicht verdienen, aber im beruflichen Bereich wäre es doch von Nutzen.
      Da Google und Co ihre Systeme aber regelmäßig, zumindest jedes Jahr einmal, umschmeißen, wäre es gefühlt ein Fulltimejob und dafür habe ich keine Zeit. Also beschränke ich mich auf das Nötigste.

      Ich klicke sogar seit jeher aus Prinzip neben die Top Beiträge von Google, die als Werbung markiert sind. Selbst wenn ich dann auf die gleiche Webseite klicke, die nicht als Anzeige dort steht...

      Und Follower kaufen kommt für mich absolut nicht in Frage!

      Viele Grüße
      Anika

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    3. Hallo Anika,

      ich denke regelmäßig darüber nach, mich mehr in SEO einzulesen, aber es gibt oft so viel anderes zu tun ...
      Auf die Anzeigen klicke ich nie. Und ich wüsste nicht mal, _wie_ man die kauft. Dann doch lieber mit mehr Gelassenheit und auf die natürliche Art - macht auch weniger Stress. :)

      LG
      Daniela

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  6. Guten Morgen!

    Ein wirklich ganz toller Beitrag, den ich vollauf unterschreibe. Ich bemühe mich zwar auch, etwas Schwung in meine Beiträge zu bringen und hole mir Anregungen, aber ich versuche trotzdem, meine Persönlichkeit zu behalten.
    Diese "stand up" Posts fehlen aber trotzdem, ich finde auch dass das ja eigentlich der Sinn des Bloggens war, der ein bisschen verloren gegangen ist. Vielleicht ändert sich aber wieder was auch mal in diese Richtung :)

    Deinen Beitrag hab ich übrigens bei Buchbahnhof entdeckt ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,
      vielen Dank und auch für die Verlinkung in FB!
      Ich würde mir wünschen, dass wieder ein bisschen mehr Schwung und damit eben auch mehr (kontroverse) Themen in Blogs kommen. Und hoffe ganz nebenbei, dass Rezensionen nicht immer kürzer oder gar abgeschafft werden, um dann bloßen Bildern mit Daumen rauf/Daumen runter Platz zu machen
      Danke Euch beiden!
      LG
      Daniela

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  7. Huhu und einen schönen Abend!
    Du sprichst einem da total aus der Seele. Ja man optimiert seinen Blog mal, weil einem selbst eben nicht immer alles gefällt. Zumindest geht es mir so, aber es muss ja nicht SEO konform sein oder eben "professionel".
    Mir soll es einfach Spaß machen. Und wenn ich mich verbiege oder 1000 Regeln einhalten muss, tut es das nicht.
    LG Chia

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    1. Hallo Chiawen,
      und herzlich willkommen im Blog!
      Ich glaube zudem, dass wir einige Themen viel offener besprechen könnten, wenn wir nicht nach vorgegebenem, "professionellem" Muster stricken würden. Und mehr Spaß bringt es auch :)
      Vielen lieben Dank fürs Vorbeischauen!

      LG
      Daniela

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  8. Hallo Daniela,

    vielen Dank dass du mir diesen tollen Beitrag verlinkt hast!

    Der bringt mich gerade wirklich dazu mich selbst zu reflektieren bzw. was ich mache.
    Und ich bekenne mich schuldig, als relativ „neue“ Buchbloggerin unglaublich viel von dem anzuwenden, dass du hier kritisierst.

    Was dem Beitrag in meinen Augen wirklich Mehrwert gibt.

    Für mich, als Newbie war und ist es nicht gerade einfach, in der Bubble Fuß zu fassen.
    Und es ist ein Riesenspagat zwischen altbewährtem Einheitsbrei und der eigenen Stimme/ Optik/ Meinung für mich.
    Denn natürlich möchte ich irgendwann auch in den Genuss von Kooperationen kommen und dafür arbeite ich auch hart.

    Ich blogge tatsächlich nicht um des bloggens Willen, und ich schäme mich auch nicht dafür das zu zugegeben.
    Derzeit bin ich tatsächlich dabei, meinen Buchblog zu professionalisieren, weil ich das möchte.

    Ebenso gibt es bei mir aber auch Beiträge, die polarisieren und ich hoffe doch schwer, dass ich nicht 0815 bin.
    Beim Lesen der Kommentare ist mir auch aufgefallen, dass viele das „Professionalisieren“ mit diesem unglaublich langweiligen Einheitsbrei auf Bookstagram gleichsetzen.

    Das ist etwas, dass ich auch nicht verstehe. Wenn jedes Bild aussieht, wie das andere und alle den gleichen weiß/pinken/beige Touch haben, so dass ich nicht weiß, wer wer ist und mich schnell auch langweile.
    Auffällig ist aber, dass es für die breite Masse funktioniert, und (nur) diese Accounts tausende von Followern haben.

    Professionell ist für mich auch Widererkennungswert.

    Viele liebe Grüße

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    1. Hallo Josephine,
      und willkommen im Blog!
      Gerne. Ich war damals wirklich angemeiert von den sehr zahlreichen Beiträgen zum Bloggen und wie eben dies professionell(er) wird. Und ich frage mich bis heute, was professionell sein soll? Was verstehst Du darunter, wenn ich fragen darf? Im Grunde vermutlich Geld (bei Buchblogs eher unwahrscheinlich), Aktionen oder Kooperationen. Nur wozu? Stärkt das Ego, macht aber auch einen Haufen Arbeit :))) Abgesehen davon wird an die Beiträge dann eine Vorgabe vom Auftraggeber gegeben und dann ist man nicht mehr unabhängig.
      Allerdings finde ich es bei Dir sehr interessant, dass Du von Anfang an damit dealst und ich werde in jedem Fall dranbleiben, weil mich interessiert, was daraus wird. Aber bitte nicht das Bloggen mit Instagram vergleichen/verwechseln. Zwar gibt es einen Buchblogpreis, der auch an reine Instagram-Kanäle einen Preis vergeben hat, aber als langjährige Bloggerin kann ich das nur verurteilen. Blogs und Instagram-Kanäle (oder auch reine Facebook-Buchkanäle) sind völlig unterschiedliche Medien, die an in meinen Augen nicht miteinander vergleichen kann. Allenfalls dass man sie nebeneinander benutzt.
      Wiedererkennungswert hast Du in jedem Fall :) Ich drück Dir die Daumen für Dein Vorhaben!
      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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