Titel: Luna
Autorin: Ian McDonald
Originaltitel: Luna - New Moon
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453317956
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2016
Seiten: 512
Serie: Luna 01
Come in: Tausch
Inhalt
Es
ist gerade zwei Generationen her, seit der Mond besiedelt wurde. Im
harten Kampf um die spärlichen Ressourcen haben sich fünf Familien - die
fünf Drachen - durchgesetzt. Adriana Cortas ist eine davon. Dank einer
Idee gelang es der inzwischen sehr betagten Frau, Corta Helios
zu begründen und an die Spitze zu bringen. Doch nicht alle sind davon
angetan und die Drachen streben danach, ihren eigenen Machtbereich zu
erweitern und die anderen zu vernichten.
Marina Calzaghe schlägt sich mit Gelegenheitsjobs herum und verdient oft nicht genug für den nächsten Atemzug. Als sie durch einen Zufall Adriana Cortas Sohn Raffa das Leben rettet, stellt man sie als seine Leibwache ein. Um atembare Luft oder andere Bestandsmittel muss sich sich ab sofort keine Gedanken mehr machen, dafür allerdings um die Familie Corta und deren Überleben. Und das scheint unsicherer zu sein als je zuvor.
Marina Calzaghe schlägt sich mit Gelegenheitsjobs herum und verdient oft nicht genug für den nächsten Atemzug. Als sie durch einen Zufall Adriana Cortas Sohn Raffa das Leben rettet, stellt man sie als seine Leibwache ein. Um atembare Luft oder andere Bestandsmittel muss sich sich ab sofort keine Gedanken mehr machen, dafür allerdings um die Familie Corta und deren Überleben. Und das scheint unsicherer zu sein als je zuvor.
In
dem eher unscheinbar wirkenden, aber immerhin als "Game of Throns im
Weltall" angepriesenen Werk, steckt eine sehr komplexe und durchdachte
und daher ansprechende Geschichte.
Dem Ruf, den Mond zu urbanisieren,
sind nicht viele gefolgt, denn wer länger als zwei Jahre dort
verbringt, muss für immer bleiben. Adriana ist ihm jedoch, direkt aus
den brasilianischen Favelas nachgekommen, nicht zuletzt um die arme
Familie unterstützen zu können. In einigen Rückblicken wird sehr
anschaulich von den ersten Jahren erzählt, auch davon, wie die einst
junge Frau eine Idee hatte und diese dann stringent umsetzte.
Eine so
harte Umgebung und die begrenzten Ressourcen vergeben keine Fehler,
weshalb die gesamte Gesellschaft - der weitaus größere Teil ist auf dem
Mond geboren, ohne Chance je die Erde selbst zu sehen - hart ist und
sich eigene, mittelalterlich anmutende Gesetze geschaffen hat. Dennoch
lieben sie ihre High Society, denen die fünf Drachen angehören: Sun,
Woronzow, Corta, Asamoah und Mackenzie. Die Verbindungen sind nicht
immer leicht zu durchschauen, denn es wird natürlich auch untereinander
geheiratet und das meist für eine begrenzte Zeit, zu genau bestimmten
Bedingungen, auch was die Nachkommenschaft anbelangt.
Es wird aus
Sicht der Cortas, Adriana und ihrer Söhne, der einen Tochter und den
beiden Enkeln erzählt. Das Leben als Begüterter ist durch nichts
begrenzt, es gibt Atemluft, Nahrung, auch Zugang zu technischen
Erweiterungen, medizinischer Behandlung und sogar Kaffee (importiert von
der Erde). Ein Allzweckdrucker sorgt für Kleidung (oft retro).
Marina
jedoch gehört nicht zu den unbesorgten Bürgern, ihr steht nur zu, was
sie sich selbst verdient hat. Jeder Atemzug wird berechnet, Wasser und
Nährstoffe ebenfalls. Es ist faszinierend, der jungen Frau über die
Schulter zu schauen und ihre Welt kennenzulernen. Bereits am Anfang
rettet sie zufällig das Leben Raffas, dessen Familie sie daraufhin
einstellt. Der Kontrast ist enorm. Hier keine Verbindung zu unserer Welt
und Zeit zu ziehen und Parallelen zu entdecken, fällt schwer. Ein
Zeigefinger hebt sich trotzdem nicht, er weist nur in die richtige
Richtung.
In der Geschichte geht es oberflächlich ruhig zu, bis auf
zwei, drei Anschläge geht sich niemand an die Gurgel, die meisten
Ereignisse sind politischer Natur und oft zwischen den Zeilen zu lesen.
McDonald nimmt sich Zeit, seine Mondgesellschaft und deren Vergangenheit
vorzustellen und das oft über die Figuren, die dennoch mit üblichen
Dingen wie Herzschmerz oder Vater-Sohn-Beziehungen zu kämpfen haben. Der
Autor geht sehr ausgereift und überlegt an die Sache heran und es ist
meist gar nicht so leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Gegen Ende
gibt es leider ein paar Szenen, die mehr in die Tiefe hätten gehen
sollen und wirken, als seien sie unter Zeitdruck eingefügt worden.
Die
meisten Figuren handeln gemäß ihrer Vergangenheit und sind sehr
lebensecht angelegt. Obwohl es mehrere Brüder sind, besteht nie
Verwechslungsgefahr, denn alle sind sehr individuell und stringent
umgesetzt worden. Die Vielschichtigkeit des Werkes lässt sich kaum
darlegen.
Der Vergleich zu Martin hinkt nicht, denn es geht um die
Herrschaft des Mondes, fünf intrigante Familien und ihre einzelnen
Mitglieder und eine Zukunft, die alles andere als geklärt ist. Wer etwas
für Intrigen, Hintergründe und eine zunächst recht ruhige Erzählung
übrig hat, ist bestens beraten.
Luna:
1. Luna - New Moon (Luna)
2. Luna - Wolf Moon (Luna - Wolfsmond)
3. Luna - Moon Risin
Ian
McDonald, 1960 in Manchester geboren, ist langjähriger Fernsehredakteur
und Schriftsteller. Mit 22 veröffentlichte er seine erste Story, seit
1987 lebt er hauptberuflich vom Schreiben. Viele seiner Science-Fiction-
und Fantasy-Romane sind mit Genre-Preisen wie dem Hugo, dem Locus und
dem Nebula Award ausgezeichnet. Ian McDonald lebt in Nordirland.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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