Titel: Das sechste Erwachen
Autorin: Mur Lafferty
Originaltitel: Six Wakes
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453319196
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: Juni 2018
Seiten: 480
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Das
Raumschiff "Dormire" ist mit zweitausendfünfhundert Personen im
Tiefschlaf unterwegs, um einen neuen Planeten zu kolonisieren. Überwacht
werden Flug und Passagiere von der Crew, fünf Klone und zudem
verurteilte Verbrecher, denen Straffreiheit am Ankunftsort zugesagt
wurde. Alle fünf erwachen ungeplant als frischgeklonte Menschen, umgeben
von Blut und ihren toten Vorgängern. Obwohl die Leichen darauf
hindeuten, dass sie bereits Jahrzehnte unterwegs sind, können sie sich
an nichts erinnern. Auch das Schiff ist vom Kurs abgekommen und die
Logbücher wurden gelöscht. Sie müssen nicht nur lernen, miteinander
auszukommen - nicht einfach, wenn einer von ihnen ein Mörder ist -,
sondern auch die aktuelle Situation händeln.
Mur
Lafferty hat einen durchdachten, mäßig spannenden Roman über Klone und
deren gesellschaftliche Auswirkungen geschrieben. Leider steht das Thema
so weit im Vordergrund, dass alles andere dahinter verschwindet.
Trotzdem sichern Aufbau und Charaktere einen soliden Lesespaß, so dass
der Roman gern empfohlen wird.
Es ist Maria, die den Hauptteil der
Erzählung übernimmt und über sie fügt sich am Ende auch alles zusammen.
Sie ist eine sympathische, wenig aufregende Frau mit großer Intelligenz.
Wie bei den anderen Figuren auch öffnet sie sich und ihre Vergangenheit
erst sehr langsam dem Leser.
Leider ist bereits die Erstszene, wenn
die Klone neu erwachen, sehr bezeichnend für die Auflösung und diese
hält nur wenig Überraschungen bereit. Aber in diesem Roman ist auch
eindeutig der Weg das Ziel. So ist in etwa schon der Ort eher unwichtig.
Das Raumschiff und seine Passagiere spielen keine Rolle und haben nur
ein oder zwei Gastauftritte. Im Prinzip geht es darum, dass die Figuren
isoliert sind und keine Hilfe von außen erwarten dürfen. Man muss sich
zusammenraufen, auch wenn das Misstrauen umgeht.
Lafferty siedelt das
Geschehen aber nicht nur auf der Dormire an, sondern auch in
zahlreichen Rückblenden auf der Erde/dem Mond, wenn die einzelnen
Charaktere näher beleuchtet werden. So wird geschildert, wie die
Gesellschaft mit dem Klonen und deren Ergebnissen umgeht - und das ist
leicht zu erraten: nicht immer friedlich. Es werden gewisse Gesetze
geschaffen und die Autorin widmet sich dem gesamten Thema philosophisch,
politisch und gesellschaftlich. Um ein paar neue Anregungen zu
erhalten, eignet sich der Roman in jedem Fall.
Obwohl es im
Mittelteil kleinere Längen gibt, fließt die Handlung stetig vorbei und
weiß gekonnt zu unterhalten. Gegen Ende, wenn die Anspannung sich
ausgeweitet hat, lässt Lafferty das Geschehen in einem fulminanten
Showdown - sowohl in Istzeit, als auch Vergangenheit - auslaufen.
Mur
Lafferty ist Autorin, Podcast-Produzentin, Gamerin, und Geek. Sie
machte sich mit Podcasts wie I Should Be Writing und The Angry Robot
einen Namen, und gewann den John W. Campbell Award for Best New Writer.
Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Durham, North Carolina.
Danke für den Lesetipp! Das Buch ist gleich auf der Wunschliste gelandet :)
AntwortenLöschenHallo Kerstin,
Löschenwillkommen im Blog!
Gerne und viel Spaß beim Schmökern. :)
LG
Daniela