Mittwoch, 30. Mai 2018

Feminist Fight Club: Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen - Jessica Bennett

Titel: Feminist Fight Club: Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen
Autorin: Jessica Bennett
Originaltitel: Feminist Fight Club: A Survival Manual For a Sexist Workplace
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404609758
Euro: 14,90
Veröffentlichungsdatum: März 2018
Seiten: 320
Kein Serientitel
Come in: Vom Verlag







Klappentext/ Inhalt:
Männer unterbrechen Frauen in Meetings besonders häufig. Sie machen sich auch gern die Ideen der Kolleginnen zu eigen. Und keinem Chef würde es jemals einfallen, einen männlichen Mitarbeiter Kaffee holen zu schicken. Nach wie vor müssen Frauen im Job gegen - oft subtilen - Sexismus kämpfen. Zeit also eine Bewegung zu gründen und für ein paar schlagkräftige Antworten zu sorgen. Mit Witz, Charme und jeder Menge praktischer Tipps bringt Jessica Bennett den Leserinnen bei, ihre Interessen durchsetzen. Und ein System auszutricksen, in dem eine erfolgreiche Frau nach wie vor als exotische Ausnahme gilt.


Meinung

Jessica Bennett saß eines Tages mit einigen Freundinnen zusammen, die alle beruflich ein wenig feststeckten und zunächst nicht ausloten konnten, woran das liegen könnte. Als sie tiefer in das Thema einstiegen, merkten sie, dass auch heute noch Männer und Frauen unterschiedlich an die Arbeitswelt herangehen und was man daraus lernen kann. Obwohl sie in diversen Berufen und Branchen arbeiteten, gründeten sie den Feminist Fight Club. Das ist überhaupt eine der wichtigsten Dinge, die man aus diesem Buch lernen kann: Frauen müssen zusammenhalten, auch wenn das unter Umständen bedeutet, dass die andere die Beförderung erhält und nicht frau selbst.
Im ersten Teil analysiert die Autorin, auf welche unterschiedlichen Männertypen eine Frau in ihrem Job treffen kann. Der Unterbrecher in etwa oder der Manneigner (der die andere Idee als eigene ausgibt). Jeweils mit realen Beispielen unterstrichen. Gleich nach der Beschreibung des jeweiligen Typus schließen sich nicht nur kurze Erklärungen an, wie mit bestimmten Situationen umzugehen ist, sondern auch, was frau dagegen tun kann.
Im zweiten Teil geht es darum, sich selbst als Frau näher kennenzulernen. Frauen reagieren einfach anders, das hat mit vielen verschiedenen Dingen zu tun, nicht zuletzt der Erziehung. So stellen Frauen gern mal ihr Licht unter den Scheffel, wenn sie gelobt werden, sabotieren sich selbst, bleiben ewige Assisstentin oder werden als stutenbissig bezeichnet. Auch hier fehlen reale Fälle nicht und gibt Bennett Tipps, was zu tun ist.
Im dritten Teil schließen sich Stolperfallen an, viele Klischees, an denen sich vorbeizumanövrieren ist. Frauen werden in gleichen Situationen oft anders wahrgenommen als Männer, gelten als streitsüchtig, zickig oder auch als "viel zu nett, um Chefin zu sein". Lächelt sie zu viel? Und wie kleidet sie sich eigentlich? Alles Dinge, denen die Autorin nachgeht und aufzeigt was zu tun ist und wie eben jenen Klischeedenkenden zu begegnen ist.
Im vierten Teil beschäftigt sich das Buch mit der speziellen Art, in der Frauen reden und sich ausdrücken. "Mach den Mund auf", aber selbstbewusst und mit klaren Aussagen. Was ist Upspeak? Und warum entschuldigen sich Frauen eigentlich so häufig? Bennett listet schließlich sogar einzelne Wörter, die tabu sein sollten.
Der fünfte Teil ist für alle Frauen gedacht, die schwierige Themen gern umgehen: nach einer Gehaltserhöhung fragen in etwa. Noch immer verdienen Männer in gleichen Berufen mehr Geld - was nicht immer am herrschenden Sexismus liegen muss. Wie frau an das Thema herangehen kann und welche Tricks und Kniffe es gibt, wie frau sich ganz speziell auf das wichtige Gespräch vorbereiten sollte, das ist in diesem Kapitel zu lesen.
Im letzten Teil schauen die Frauen sich an, wie ein Bekannter, sehr erfolgreich, in bestimmten Situationen reagiert und mit eben diesen Umgeht. "Was würde Josh tun?" spielt mit der Frage "Was wäre, wenn".
"Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen" ist ein unheimlich hilfreiches Buch geworden, das jedoch eher für Frauen zu empfehlen ist, die die 30 noch nicht überschritten haben. Denn wenn frau es dann noch nicht gelernt hat, kann ihr auch so ein Leitfaden nicht mehr helfen. Auch die gelungene Aufmachung ist eher auf Mittzwanziger zugeschnitten, viel rosa und zahlreiche Illustrationen, die den Inhalt hilfreich unterstützen und für ein wenig Abwechslung sorgen, dennoch aber mehr für eine Zielgruppe eingebaut wurden.
Wie Frauen einen eigenen Club gründen können und was dessen Leitsätze sein sollten, ist im hinteren Teil nachzulesen. Bennett hat diverse ähnliche "Clubs" gefunden, wo sich weltweit Frauen zusammengeschlossen und für eine gemeinsame Sache gekämpft haben.
Wer über seinen Berufsalltag verärgert ist, das Gefühl hat festzuhängen, aber nicht genau zu wissen weshalb, sollte in Jessica Bennetts Buch hineinsehen. Viele Tipps und Hineise sind klar analysiert und ohne Schnörkel vorgetragen. Holt euch, was euch zusteht, von nix kommt nix.

http://jessicabennett.com/
Jessica Bennett ist eine junge preisgekrönte Journalistin. Sie schreibt für die Washington Post, Newsweek, Vogue und Cosmopolitan. Für die New York Times verfasst sie eine regelmäßig erscheinende Kolumne. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Genderthemen, etwa die Wahrnehmung von Frauen in den Medien oder die Stellung von Frauen in der Unternehmenswelt.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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