Titel: Der Mond des Vergessens
Autorin: Brian Lee Durfee
Originaltitel: The Forgetting Moon
Verlag: Klett-Cotta
ISBN: 978-3608961416
Euro: 25,00
Veröffentlichungsdatum: März 2018
Seiten: 888
Serie: Die Fünf Kriegerengel 01
Come in: Vom Verlag
Inhalt
In
Gul Kana regiert der junge König Jovan, während sich bereits die Armee
des Engelsprinzen ins Land frisst. Einst gab es mehrere Götter, die in
einen gewaltigen Krieg verwickelt waren, in die sie auch ihre Anhänger
hineinzogen. Nun soll mit aller Macht eine Seite siegen - und dafür
gehen die Herrscher über Leichen.
Es ist die ältere Schwester Jovans, Jondralyn, die zuerst bemerkt, dass etwas mit ihrem Bruder nicht stimmt und die ihre Rolle als wunderschöne Prinzessin ablehnt. Heimlich lässt sie sich zur Kriegerin ausbilden - etwas, das für eine Frau im Heer und der Religion der Angreifer völlig normal ist, ihr jedoch reichlich Probleme bereitet. Währenddessen muss ihre Schwester Tala ein grausames Spiel über sich ergehen lassen, um die gemeinsame Cousine von einer schrecklichen Krankheit heilen zu können. Ein Bluthölzler, gefährliche Assassinen, stellt ihr kleine Aufgaben, die sie unter Einsatz ihres Lebens lösen muss.
Währendessen lebt der Waise Nail bei seinem Meister Shawcroft, als der Engelsprinz in seinem kleinen Ort anlangt und es dem Erdboden gleichmacht. Seltsamerweise beziehen sich die Vorgänge auf Nail. Eine alte Prophezeiung berichtet von der Wiederkehr der Götter und deren Kriegerengeln; Nail scheint im Zentrum davon zu stehen.
Die Schicksale verbinden sich, doch jeder kämpft für sich allein, bis es fast zu spät ist.
Es ist die ältere Schwester Jovans, Jondralyn, die zuerst bemerkt, dass etwas mit ihrem Bruder nicht stimmt und die ihre Rolle als wunderschöne Prinzessin ablehnt. Heimlich lässt sie sich zur Kriegerin ausbilden - etwas, das für eine Frau im Heer und der Religion der Angreifer völlig normal ist, ihr jedoch reichlich Probleme bereitet. Währenddessen muss ihre Schwester Tala ein grausames Spiel über sich ergehen lassen, um die gemeinsame Cousine von einer schrecklichen Krankheit heilen zu können. Ein Bluthölzler, gefährliche Assassinen, stellt ihr kleine Aufgaben, die sie unter Einsatz ihres Lebens lösen muss.
Währendessen lebt der Waise Nail bei seinem Meister Shawcroft, als der Engelsprinz in seinem kleinen Ort anlangt und es dem Erdboden gleichmacht. Seltsamerweise beziehen sich die Vorgänge auf Nail. Eine alte Prophezeiung berichtet von der Wiederkehr der Götter und deren Kriegerengeln; Nail scheint im Zentrum davon zu stehen.
Die Schicksale verbinden sich, doch jeder kämpft für sich allein, bis es fast zu spät ist.
Durfee
schreibt im Nachwort, dass er einst adoptiert worden ist und eine Figur
schaffen wollte, ganz nach bekanntem Vorbild (z.B. Rand bei Robert
Jordan), die gleiche Erfahrungen hinter sich gebracht hat. So entstand
die Figur des Nail, der nicht weiß, wer seine leiblichen Eltern sind und
bei dem eher wortkargen und ein bisschen grobschlächtigen Shawcroft
aufwächst, der ihm das Geheimnis um seine Herkunft leider nicht
enthüllen will. Nail ist nicht komplett sympatisch, aber ein normaler
junger Mann, der eben auch so seine Fehlerchen mit sich durch die Welt
trägt. Diese Welt ist sehr komplex, da Durfee hier ein sehr umfassendes
Bild geschaffen hat, das zudem über ein ausgeklügeltes Religionssystem
verfügt. Ich muss leider offen zugeben, dass ich nicht alles davon
verstanden habe, zumal sich einige der Namen auch sehr ähneln. Wer für
wen kämpft und warum, was es mit der geheimen Bruderschaft um die Göttin
Mia auf sich hat, das entzog sich meinem Verständnis. Allerdings ist
das auch in diesen fast neunhundert Seiten nicht ganz so wichtig und
kann überlesen werden. Die Lage zu überblicken, gelingt nämlich recht
leicht und das, obwohl sich hier viele diverse Charaktere, die sich je
Kapitel abwechseln, die Hand reichen. Es ist dem Autor gelungen, jede
Figur sehr einzigartig und mit einer eigenen Stimme darzustellen, so
dass es keine Schwierigkeiten bereitet, zu ermitteln, wo es gerade
weitergeht. Pro Charakter wechselt der jeweilige Ort und Umstand, auch
wenn es immer das gleiche Königreich bleibt. Damit baut sich ein fast
dreidimensionales Bild der Lage und eben dieses Reiches auf. Dabei
stehen die Chraktere aber nicht alle auf der gleichen Seite und agieren
aus teilweise völlig unterschiedlicher Motivation heraus.
Wer zu
Durfees Werk greift, darf im Übrigen nicht zimperlich sein. Hier geht es
sehr direkt zu, es werden Gliedmaßen abgetrennt und anderweitige
Grausamkeiten begangen, wem das nicht liegt, sollte nicht zugreifen.
Allerdings kam das recht überraschend, da der Anfang der Geschichte
darauf gar nicht hinzuweisen schien. Was die weiblichen Figuren
anbelangt, darf gern noch nachgebessert werden. Auch wenn Jondralyn
keine typische Prinzessin sein möchte, ist sie leider doch genau das.
Vielleicht wird sich das im Fortlauf der Handlung noch mehr verändern,
immerhin hat sie erst begonnen, etwas an dem Umstand zu verändern. Ihre
jüngere Schwester Tala ist eine der interessantesten Figuren geworden,
da es in ihrem Erzählstrang sehr spannend und rätselhaft zugeht. Sie
macht auch die spürbarste Entwicklung durch, von der zu hoffen ist, dass
auch diese noch längst nicht abgeschlossen ist. Die brutale Kriegerin
im Heer des Engelsprinzen, die sich auch mal glaubhaft über die
männlichen Gefangenen lustig macht und sie benutzt - niemand sagt, dass
Frauen netter sein müssen unter gleichen Voraussetzungen - trägt dennoch
Eifersucht mit sich herum, da ihr Auserwählter sich in eine der
Prinzessinnen verliebt hat. So scheinen eine Reihe interessanter Frauen
enthalten zu sein, aber so richtig aus ihrer Rolle brechen sie noch
nicht aus. Macht nichts, von ihnen zu lesen, bringt dennoch jede Menge
Spaß mit sich.
Die Handlung baut sich nach und nach eher gemächlich
auf, was dem Leser genug Zeit lässt, sich umzuschauen und mit der Welt,
die Durfee geschaffen hat, vetraut zu machen. Zwar sieht es mitunter so
aus, als wäre der ein oder andere Strang sehr vorhersehbar, aber der
Autor weiß das geschickt zu verschleiern und baut genug Höhen und Tiefen
ein, die für Abwechslung sorgen. So geschieht es, dass die über
achthundert Seiten sehr schnell gelesen sind und am Ende mit einem
kleinen Cliffhanger sehr neugierig auf die Fortsetzung machen, die aber
bisher nur im Original angekündigt ist.
"Der Mond des Vergessens"
bietet eine sehr bunte Mischung mit allerhand ansprechender Charaktere,
unterschiedlicher Völker, ausgeklügeltem Weltenbau und verspricht damit
jede Menge Lesespaß.
Die Fünf Kriegerengel:
1. The Forgetting Moon (Der Mond des Vergessens)
2. The Blackest Heart
Brian
Lee Durfee ist ein Künstler und Schriftsteller, der in Alaska und Utah
aufwuchs. Er hat unter anderem Illustrationen für Tolkien Enterprises
und Wizards of the Coast geschaffen. »Der Mond des Vergessens« ist sein
erstes großes High-Fantasywerk.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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