Titel: Das Erbe der Elfen
Autorin: Andrzej Sapkowski
Originaltitel: Krew Elfów
Verlag: dtv
ISBN: 978-3423247542
Euro: 14,90
Veröffentlichungsdatum: November 2009
Seiten: 380
Serie: Die Hexer-Saga 01
Come in: Vom Verlag
Inhalt
Dem
Hexer und Krieger Geralt ist es gelungen, die Enkelin der letzten
Königin Brokilons, Ciri, aus dem besiegten Königreich zu retten. Sie ist
das weissgesagte Überraschungskind, so dass er sie zu seinen Kameraden
bringt. Die Hexer können allerdings wenig mit dem jungen Mädchen
anfangen und tun mit ihr das Einzige, das ihnen einfällt: Sie bilden
sie, wie sie es mit einem Jungen tun würden, zur Hexerin und Kriegerin
aus.
Doch Geralt spürt, dass mehr hinter Ciri steckt und so bittet er die Magierin Triss um Hilfe. Ein Glücksfall für Ciri, die nicht nur mit der harten Ausbildung, sondern auch den Besonderheiten beim Erwachsenwerden zur Frau hadert. Die starken magischen Kräfte Ciris bedürfen einer speziellen Ausbildung, so dass beschlossen wird, das Mädchen zum Tempel der Melitele zu bringen. Bereits auf dem Weg wird deutlich, wie tief gespalten das Land ist. Und nicht alle können das Überleben der Thronerbin gutheißen ...
Doch Geralt spürt, dass mehr hinter Ciri steckt und so bittet er die Magierin Triss um Hilfe. Ein Glücksfall für Ciri, die nicht nur mit der harten Ausbildung, sondern auch den Besonderheiten beim Erwachsenwerden zur Frau hadert. Die starken magischen Kräfte Ciris bedürfen einer speziellen Ausbildung, so dass beschlossen wird, das Mädchen zum Tempel der Melitele zu bringen. Bereits auf dem Weg wird deutlich, wie tief gespalten das Land ist. Und nicht alle können das Überleben der Thronerbin gutheißen ...
Wer
zum ersten Band der Hexer-Saga greift, sollte sich klarmachen, dass dem
Werk noch diverse Kurzgeschichten und ein PC-Spiel vorausgehen und
zumindest ein Teil davon bekannt sein sollte. Sapkowski hält sich nicht
lange damit auf, die Charaktere einzuführen oder Gesellschaft und
Politik näher zu erläutern. Der Leser bewegt sich zusammen mit den
einzelnen Figuren durch eine Welt, die dann als gegeben hinzunehmen ist.
Allerdings macht es der Autor seinen Lesern auch nicht allzu schwer,
gerade wenn diese bereits (im Genre) belesen sind. Wer sich also auch
einfach mal auf eine Geschichte einlassen kann, sollte sich nicht
abhalten lassen, zum Buch zu greifen.
Die Gewichtung der Handlung liegt eindeutig auf den Figuren und Sapkowski hat ein echtes Händchen dafür, über Dialoge, Szenen und Mimiken die einzelnen Charaktere und deren Beziehungsgeflecht darzustellen. Mitunter bietet es sich an, im zwischen-den-Zeilen-Lesen geschult zu sein. Einzig Geralt selbst scheint ein wenig kurz zu kommen, auch wenn er seine Momente erhält, die sich aber an einer Hand abzählen lassen. Im Vordergrund steht in jedem Fall das Überraschungskind Ciri, zusammen mit ihren beiden Ausbilderinnen Triss und Yennefer. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht auch Themen an, die eher selten zu lesen sind, besonders in Werken eines männlichen Autors. Dabei geht dieser aber nicht bierernst an die Sache heran, sondern behält sich so einige Schmunzler und Augenzwinkler vor. Tatsächlich halte ich einige der Szenen und Begebenheiten für außerordentlich gelungen und so unterhaltsam, dass das Buch kaum aus der Hand zu legen ist.
Ciri ist jung, macht aber ohne zu murren alles mit, lernt fleißig und schmiedet Pläne für die Zukunft. Für das, was ihr auf dem Schlachtfeld wiederfahren ist, finden sich keine Worte, dass sie das jedoch nicht hinnehmen wird, steht fest. Für Geralt hat sie einiges übrig, was seiner Charakterisierung enorm dient, denn allein durch die Augen des Mädchens und später auch der anderen weiblichen Figuren, nimmt er feste Gestalt an. Wohlgemerkt himmeln ihn nicht alle an, was eben den gelungenen Kontrast bildet. Würde Yennifers und Geralts Beziehung einen Eintrag in Facebook besitzen, müsste dort vermutlich "es ist kompliziert" stehen, dabei ist sie die große Liebe seines Lebens. An welchem Punkt sie derzeit aber genau stehen, weiß er defintiv nicht. Der Autor hat dazu einige Briefe zwischen den beiden wechseln lassen, die vordergründig Ciri betreffen, sich im Prinzip aber um dieses Thema drehen. Yennifers Haltung ist genau zu spüren, wenn sie auch nicht viele Worte darum macht.
Lesern, die Monsterkämpfe und ganze Schlachten erwarten, wird hier wenig geboten. Zwar gibt es Kämpfe, aber sie spielen kaum eine Rolle. Sapkowski jedoch hat neben der Gleichberechtigung auch andere (immer wieder) aktuelle Themen eingeflochten, nicht zuletzt Rassismus, hier in Gestalt Elfen/Zwerge versus expandierende Menschen. Auch wer das Direkte nicht mag, ist schlecht mit Büchern aus der Feder des Autors beraten, denn es geht mitunter auch recht derb zu.
Alle anderen jedoch sollten sich nicht davon abhalten lassen, in Sapkowskis Werk hineinzusehen. "Das Erbe der Elfen" ist ein packender und geistreicher Fantasyroman, der nur auf den ersten Blick dem Mainstream standhält, im zweiten durch den gelungenen Mix zu überzeugen weiß. Erzählweise, Charaktere und Handlung haben von dem gewissen Blick über den Horizont in jedem Fall provitiert.
Die Hexer-Saga
1. Krew Elfów (Das Erbe der Elfen)
2. Czas pogardy (Die Zeit der Verachtung)
3. Chrzest ognia (Feuertaufe)
4. Wieża Jaskółki (Der Schwalbenturm)
5. Pani jeziora (Die Dame vom See)
Die Gewichtung der Handlung liegt eindeutig auf den Figuren und Sapkowski hat ein echtes Händchen dafür, über Dialoge, Szenen und Mimiken die einzelnen Charaktere und deren Beziehungsgeflecht darzustellen. Mitunter bietet es sich an, im zwischen-den-Zeilen-Lesen geschult zu sein. Einzig Geralt selbst scheint ein wenig kurz zu kommen, auch wenn er seine Momente erhält, die sich aber an einer Hand abzählen lassen. Im Vordergrund steht in jedem Fall das Überraschungskind Ciri, zusammen mit ihren beiden Ausbilderinnen Triss und Yennefer. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht auch Themen an, die eher selten zu lesen sind, besonders in Werken eines männlichen Autors. Dabei geht dieser aber nicht bierernst an die Sache heran, sondern behält sich so einige Schmunzler und Augenzwinkler vor. Tatsächlich halte ich einige der Szenen und Begebenheiten für außerordentlich gelungen und so unterhaltsam, dass das Buch kaum aus der Hand zu legen ist.
Ciri ist jung, macht aber ohne zu murren alles mit, lernt fleißig und schmiedet Pläne für die Zukunft. Für das, was ihr auf dem Schlachtfeld wiederfahren ist, finden sich keine Worte, dass sie das jedoch nicht hinnehmen wird, steht fest. Für Geralt hat sie einiges übrig, was seiner Charakterisierung enorm dient, denn allein durch die Augen des Mädchens und später auch der anderen weiblichen Figuren, nimmt er feste Gestalt an. Wohlgemerkt himmeln ihn nicht alle an, was eben den gelungenen Kontrast bildet. Würde Yennifers und Geralts Beziehung einen Eintrag in Facebook besitzen, müsste dort vermutlich "es ist kompliziert" stehen, dabei ist sie die große Liebe seines Lebens. An welchem Punkt sie derzeit aber genau stehen, weiß er defintiv nicht. Der Autor hat dazu einige Briefe zwischen den beiden wechseln lassen, die vordergründig Ciri betreffen, sich im Prinzip aber um dieses Thema drehen. Yennifers Haltung ist genau zu spüren, wenn sie auch nicht viele Worte darum macht.
Lesern, die Monsterkämpfe und ganze Schlachten erwarten, wird hier wenig geboten. Zwar gibt es Kämpfe, aber sie spielen kaum eine Rolle. Sapkowski jedoch hat neben der Gleichberechtigung auch andere (immer wieder) aktuelle Themen eingeflochten, nicht zuletzt Rassismus, hier in Gestalt Elfen/Zwerge versus expandierende Menschen. Auch wer das Direkte nicht mag, ist schlecht mit Büchern aus der Feder des Autors beraten, denn es geht mitunter auch recht derb zu.
Alle anderen jedoch sollten sich nicht davon abhalten lassen, in Sapkowskis Werk hineinzusehen. "Das Erbe der Elfen" ist ein packender und geistreicher Fantasyroman, der nur auf den ersten Blick dem Mainstream standhält, im zweiten durch den gelungenen Mix zu überzeugen weiß. Erzählweise, Charaktere und Handlung haben von dem gewissen Blick über den Horizont in jedem Fall provitiert.
Die Hexer-Saga
1. Krew Elfów (Das Erbe der Elfen)
2. Czas pogardy (Die Zeit der Verachtung)
3. Chrzest ognia (Feuertaufe)
4. Wieża Jaskółki (Der Schwalbenturm)
5. Pani jeziora (Die Dame vom See)
https://sapkowskipl.wordpress.com/
http://www.der-hexer.de/start
http://www.der-hexer.de/start
Sein
Beruf scheint so gar nicht zu einem Fantasyautor zu passen: Andrzej
Sapkowski ließ sich für den Außenhandel ausbilden und war in dieser
Branche mehr als zwanzig Jahre lang für polnische Firmen tätig. Aber
ganz erfüllt hat ihn dieser Job offenbar nicht, denn bereits 1986 wurde
in einer Zeitschrift seine Erzählung „Der Hexer“ veröffentlicht. In
Deutschland waren es vor allem die „Narrenturm“-Trilogie und die
„Geralt-Saga“, die seinen Namen in der Szene zum Begriff werden ließen.
Geboren wurde der Autor 1948 in Łódź. Er lebt weiterhin in seiner
Heimatstadt, als deren Ehrenbürger er sich seit 2008 bezeichnen darf.
Huhu,
AntwortenLöschenich habe die Kurzgeschichten zum Hexer letztes Jahr gelesen und mir von meiner Mutter jetzt auch die 5 Bände der Hauptreihe ausgeliehen. Ich bin sehr gespannt darauf, die Kurzgeschichten haben mir schon sehr gut gefallen. Ich mag die Art, wie Sapkowski schreibt und erzählt. :)
LG Alica
Hallo Alica und willkommen im Blog! :)
LöschenMir ging es ähnlich, ich habe die Kurzgeschichten gelesen (das ist aber schon etwas länger her) und hatte jetzt Lust auf die Romane. Teil 2 liegt schon hier :) Ich bin gespannt, wie Dir der Roman gefallen wird Viel Spaß beim lesen. :)