Titel: Entmannt
Autor: Brian K. Vaughan, Pia Guerra
Originaltitel: The Last Man
Verlag: Panini
ISBN: 978-3866073524
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Januar 2007
Seiten: 128
Serie: Y - The Last Man 01
Come in: Kauf
Inhalt
Von
einer Sekunde auf die andere geschieht es: Alle Lebewesen mit einem
Y-Chromosom sterben - 48% der Erdbevölkerung der Menschen sind dahin,
ebenfalls alle männlichen Tiere. Einzig Yorick und sein Kapuzineräffchen
Ampersand überleben. Nach dem ersten Schock machen sich die beiden auf,
um zu Yoricks Mutter zu gelangen, die im Weißen Haus arbeitet und
schließlich zusammen mit einer Agentin und einer Wissenschaftlerin, um
zu klären, woher die Seuche kam und ob das wirklich das Ende der
Menschheit ist.
Die wahren Herausforderungen liegen jedoch bei den überlebenden Frauen: "Geschäftsführer von 495 der 500 größten Wirtschaftsunternehmen sind tot. Genauso wie 99% aller Landbesitzer der Welt. Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika starben 95% aller Piloten, Lastwagenfahrer und Schiffskapitäne. Desgleichen 92% aller Gewaltverbrecher. 85% der Regierungsmitglieder der ganzen Welt sind tot. Ebenso 100% aller katholischen Priester, muslimischen Imame und jüdisch-orthodoxen Rabbies." Und das ist erst der Anfang.
Die wahren Herausforderungen liegen jedoch bei den überlebenden Frauen: "Geschäftsführer von 495 der 500 größten Wirtschaftsunternehmen sind tot. Genauso wie 99% aller Landbesitzer der Welt. Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika starben 95% aller Piloten, Lastwagenfahrer und Schiffskapitäne. Desgleichen 92% aller Gewaltverbrecher. 85% der Regierungsmitglieder der ganzen Welt sind tot. Ebenso 100% aller katholischen Priester, muslimischen Imame und jüdisch-orthodoxen Rabbies." Und das ist erst der Anfang.
Ein
eher ungewöhnliches Endzeitszenario, denn die Welt geht nur zur knapp
der Hälfte unter, Ressourcen sind alle noch vorhanden und keine Gebäude
sind eingestürzt. Die Überlebenden müssen sich zusammenraufen, das
immerhin ist gleich geblieben. Und siehe da, Frauen sind auch nur
Menschen, genauso korrupt, schwach oder gewaltätig wie andere eben auch.
Autor und Zeichner gehen aber ohne Zeigefinger und sogar recht locker
an das Thema heran, unterschwellig schwingt immer ein Augenzwinkern und
sehr viel (schwarzer) Humor mit. In etwa wenn das ehemalige aufgepimpte
Model einen Müllwagen fährt, der die Leichen einsammelt.
Yorick ist
ein eher junger Nerdcharakter, der das Leben bisher auf die leichte
Schulter genommen hat und oft nicht groß nachdenkt, ehe er etwas tut.
Dass in ihm, dem letzten überlebenden Mann, kein actionreicher
Muskelprotz, sondern eher ein unbedarfter Junge gewählt wurde, passt
hervorragend. Er macht eben nicht auf "Hahn im Korb", sondern weiß
genau, wie ernst die Situation nicht nur für ihn werden kann.
Die
Handlung wechselt von ihm zu den unterschiedlichsten Frauen, wobei noch
eine gewisse Zeit lang episodenhaft vor der Seuche angesetzt und in
einem Countdown heruntergezählt wird. Kongressabgeordnete, Soldatinnen,
Wissenschaftlerinnen, Fußballerinnen. Und plötzlich ist nichts wie
zuvor. Neben den Trauernden, immerhin haben alle Frauen der Welt auch
Väter, Brüder und Söhne verloren, gibt es auch agressive Gruppen, wie
die "Amazonen", die ein Zeichen in den Geschehnissen sehen und alle
Spermienproben vernichten, denen sie habhaft werden. Als ihnen zu Ohren
kommt, dass es einen Überlebenden gibt, machen sie Jagd auf ihn. Aber
auch andere Frauen müssen sich mit der neuen Sachlage auseinandersetzen.
Da ist in etwa die Landwirtschaftsministerin, die plötzlich Präsidentin
der USA wird oder die Witwen von Abgeordneten, die die Ämter ihrer
Männer übernehmen wollen, nicht zuletzt, da sie ohnehin bereits die
treibende Kraft hinter deren Tun gewesen sind.
Die Zeichnungen sind
sehr detailreich und leben oft von der Gestik und Mimik der Figuren, was
zum Aufbau der Geschichte hervorragend passt. Komposition, Bilder und
Handlung sind ideal angelegt für eine Verfilmung.
"Entmannt" ist
sehr durchdacht und besitzt daher mehr Tiefe, als zunächst anzunehmen
ist, hebt aber keinen Zeigefinger. Es ist auch keine Hommage an eines
der Geschlechter, der Comic durchdenkt nur Möglichkeiten und
philosophiert, wie Menschen mit einer Katastrophe umgehen würden. Und
mittendrin setzt er eine kleine Gruppe, die das Schicksal der Menschheit
in den Händen hält.
Sehr empfehlenswert!
Y - The Last Man:
1. Entmannt
2. Tage wie dieser
3. Ein kleiner Schritt
4. Offenbarungen
5. Ring der Wahrheit
6. Girl on Girl
7. Extrablatt
8. Japanische Nächte
9. Mutterland
10. Warum und weshalb
Brian K. Vaughan ist ein Comic- und Fernsehautor, der durch seine
Arbeiten für die Verlage Marvel Comics und DC Comics sowie an den
Fernsehserien Lost und Under the Dome bekannt geworden ist.
Pia
Guerra arbeitet seit Mitte der 90er als Comic-Zeichnerin. Für Marvel
fertigte eine Spiderman-Kurzgeschichte an. Für die Arbeit an Y - The
Last Man gewann sie sowohl den Harvey als auch den Eisner Award.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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