Freitag, 4. März 2011

Verrückt nach einer Vampirin - Barbara Monajem


Titel: Verrückt nach einer Vampirin
Autor: Barbara Monajem
Originaltitel: Sunrise in a Garden of Love and Evil
Verlag: Knaur
ISBN: 3426508028
Euro: 9,99
Veröffentlichungsdatum: November 2010
Seiten: 448
Serie: Bayou Gavotte #1
Come in: Geschenk




Inhalt

Ophelia Beliveau und ihre Halbschwester sind Vampire. Nicht die blutsaugenden, blassen Geschöpfe der Mythologie, sondern durch einen Gendefekt verändert. Sie ertragen durchaus Sonnenlicht und nehmen normale Nahrung zu sich.
Ophelia hat eine kleine Gärtnerei und als diese zum wiederholten Male verwüstet wird, ruft sie die Polizei.
Detective Gideon O'Toole ist nicht sehr davon angetan, weil er eigentlich gerade Feierabend machen wollte. Doch als er Ophelia sieht, ist sein Ärger wie weggeblasen, denn die junge Frau fasziniert ihn vom ersten Augenblick an.
Eine Freundin seiner Schwester wird von einem Unbekannten erpresst und als Ophelia dahinter kommt, dass sie diese Freundin kennt, will sie ihr helfen. Indem sie den Erpresser herausfordert und auf sich lenkt! Gideon muss sich etwas einfallen lassen, um sie zu beschützen. Das ist gar nicht so einfach, da Ophelia darauf besteht, keine Hilfe zu benötigen. Und überhaupt ist er ja so gar nicht ihr Typ - oder?

Cover

Das Cover ist in sich sehr stimmig und überzeugt. Es vermittelt zusammen mit dem Titel (fast) den richtigen Eindruck vom Inhalt und ich kann mir vorstellen, dass so manche Leserin stehen bleibt und das Buch in die Hand nimmt.

Meinung

Die Geschichte beginnt sehr lesenswert, als Ophelia in ihrem Garten steht und beinahe hilflos ansehen muss, was man ihrem geliebten Garten angetan hat. Aber schon nach wenigen Seiten wird leider deutlich, dass die Erzählung ihr anfängliches Niveau nicht halten kann. Und obwohl ich mehrmals angesetzt habe, war für mich auf Seite 134 (von 448) Schluss.
Das erste Kapitel beginnt mit einer Art Lexikoneintrag, in dem klargestellt wird, dass Vampire genetisch veränderte Menschen sind, die erst in der Pubertät herausfinden, was sie wirklich sind. Und dass diese Mutation so selten vorkommt, das niemand an die Existenz dieser Wesen glaubt.
Soweit so gut. Trotzdem gibt es im Fortlauf der Handlung einige Details, die dazu nicht passen. So ist mir nicht klar, ob die Menschen nun wissen, dass es Vampire gibt oder nicht. Ophelias Schwester hat einen Club, in dem Vampire verkehren, der aber eher von der harmlosen Sorte ist, weil dort gewisse Dinge - unter anderem bestimmte sexuelle Praktiken - nicht geduldet werden. In diesen Club kann jeder hinein und es gibt in der Umgebung noch einige mehr von der Sorte.
Desweiteren gibt es Bekannte und Freunde, die wissen, was Ophelia ist und selbst auch das ein oder andere Geheimnis hüten. Andererseits ist Gideon nicht klar, was Ophelia für ihn und jeden anderen Mann der Welt so anziehend macht. Und auch seiner Schwester muss sie erst erklären was los ist. Solche Dinge passen nicht zusammenpassen und können den Leser verwirren, weswegen sie hätten wesentlich genauer dargelegt werden müssen.
Ophelia ist leider auch ein eher widersprüchlicher Charakter. Sie mag ihr Vampirsein nicht, denn alle Männer fliegen auf sie und sie kann sich kaum noch dagegen wehren. Obwohl sie eine taffe Frau ist, lässt sie sich gern retten und dreinreden. Wie alt sie ist, wird nicht explizit erwähnt, aber schon nach wenigen dutzend Seiten wächst der Eindruck, dass sie im Teenageralter in ihrer Entwicklung stehen geblieben ist.
Obwohl die Handlung sich gut anlässt und einiges verspricht, sind es die Charaktere, allen voran das Hauptpaar, die verhindern, dass sich ein gewisser Leserythmus einstellt. Denn nicht der rote Faden steht im Vordergrund, sondern nur ein einziges Thema: Ophelia will Sex mit Gideon, weiß aber nicht, ob das so eine gute Idee wäre.
Obwohl ihr Garten verwüstet wurde und sie dem Erpresser auf die Spur kommt, ist nicht dies das erste Gesprächsthema bei ihren, eher ungesetzlich lebenden, Freunden. Statt ihnen davon zu berichten und nächste Schritte zu planen, gibt es einen ziemlich unreifen Dialog darüber, dass Gideon gut aussieht, viel versprechend wirkt und sie es einfach tun soll. Was mit den anderen Dingen ist, wird von den Freunden nicht angesprochen.
Gleiches wiederholt sich mit Ophelias Schwester, Gideons Schwester, einer alten Nachbarin, Ophelias Nichte ... und schließlich dürfen auch Ophelia und Gideon - nachdem sie sich keine vierundzwanzig Stunden kennen - sich darüber auslassen. Ich bin sicher, dass das so nicht geplant war, aber selbst Fünfzehnjährige wären zu reif für diese Art Gespräch.
Es ist einfach aufdringlich, wenn immer nur das eine thematisiert wird. Alle Männer wollen Ophelia. Gideon will Ophelia. Ophelia ist einmal sehr enttäuscht worden, will aber Gideon. Ich war ehrlich gesagt irgendwann so genervt, dass ich dachte: Tu es doch einfach! Es sind ohnehin keine echten Gefühle im Spiel, also lass dich von ihm verführen und gut ist.
Denn vielleicht wäre es dann mit der eigentlichen Handlung weitergegangen. Zwar ist es schön, wenn zwei Handlungsstränge nebeneinander ablaufen, aber sie müssen sich die Balance halten, sonst kann die Gesamthandlung nur verlieren.
Die Beziehung zwischen Ophelia und Gideon steht viel zu weit im Vordergrund und krankt daran, dass sie eigentlich keine ist, auf der Stelle tritt und von zwei unreifen Personen zu aufdringlich gelebt wird.
Ich komme mit solchen Kindereien nicht gut zurecht, darum habe ich mich dafür entschieden, aus der Handlung auszusteigen. Vielleicht ist das alles auch nur Ansichtssache, denn ich glaube, dass ein durchaus glaubhafter und spannender Plot in "Verrückt nach einer Vampirin" steckt. Nur leider konnte ich ihn aufgrund der aufgezählten Punkte einfach nicht sehen.





1. Verrückt nach einer Vampirin (Sunrise in a Garden of Love and Evil)
2. Tastes of Love and Evil



http://www.barbaramonajem.com/ 
Barbara Monajem hat ihre erste Geschichte in der dritten Klasse über Apfelbaumgnome geschrieben. Seitdem verfolgt sie zielstrebig eine Schriftstellerkarriere und benutzt ihre häufig wechselnden Wohnorte als Inspiration für ihre Romane. Heute lebt sie in Georgia im Süden der USA, und New Orleans diente als Vorbild für die kleine, eigenwillige Stadt Bayou Gavotte, in der ihr erster übersinnlicher Liebesroman VERRÜCKT NACH EINER VAMPIRIN spielt.

2 Kommentare:

  1. Schade, dass man sich nicht traut, mal Buchtitel abseits dem momentanen Trend (Vampire, Vampire und noch mal Vampire) zu wählen. Hier wäre es doch recht passend gewesen, auf das Original zurück zu greifen, zumindest etwas mit Garten hinein zu zaubern, wo doch der Garten keine unbedeutende Rolle spielt.

    "Sie mag ihr Vampirsein nicht, denn alle Männer fliegen auf sie und sie kann sich kaum noch dagegen wehren."

    Tja, einige Frauen haben schon echte Probleme ...

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  2. Immerhin sind Vampire drin, das ist ja manchmal nicht so ;)
    Leider war die Beziehungskiste zu aufdringlich, wäre das anders gewesen, es hätte sich bestimmt eine spannende Geschichte entwickelt. DAS finde ich schade, dass solche Storys ohne Liebesgeschichte nicht gut ankommen. Erst diese Woche habe ich von einer weiteren Reihe erfahren, die ich gerne gelesen habe, wo es Liebestechnisch aber eher sparsam zuging, die "erstmal" nicht fortgesetzt wird, obwohl im Original ein weiterer Teil gerade erschienen ist. Es ist zum Haare raufen! Dabei kann man noch nicht einmal den Verlagen einen Vorwurf draus machen, die müssen sich auch finanzieren. Aber hey! Was ist denn nur mit den Lesern los?

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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