Sonntag, 7. März 2010

Die unbeugsame Braut - Virginia Henley


Lady Georgina Gordon will sich auf keinen Fall an den reichen, aber verkommenen Duke of Bedford verheiraten lassen. Zwar wünscht ihre Mutter das schon aus dem Prinzip, weil sie alle ihre Töchter an Adlige bindet, doch Georgina spielt da nicht mit.
Auf einem Familienfest lernt sie den jüngeren Bruder des Duke John Russel kennen, der mit seinen Söhnen gekommen ist. Auch er ist sofort von der lebenshungrigen jungen Dame fasziniert. Doch John ist verheiratet und so dürfen diese Gefühle nicht sein, auch wenn seine Frau sich immer mehr in ihren Depressionen vergräbt und ihre Launen oft an den Kindern auslässt.
Der Duke hingegen ist es nicht gewohnt, abgewiesen zu werden und fasst den Plan, Georgina zu kompromittieren, so dass sie doch noch in die Ehe einwilligen muss. Die junge Frau aber weiß sich zu wehren, dennoch gibt es Gerede, das ihr schnell alle Chancen für die Zukunft zunichte machen kann.

Was mir an diesem Roman besonders gefiel war die Welt, in der sich die Figuren bewegen, nämlich die der Dukes und Prinzen. In der geschlossenen Gesellschaft der Reichen und Schönen des 18. Jahrhunderts gibt es jede Menge Unwahrheiten, Intrigen und Affären über die nur hinter vorgehaltener Hand geplaudert werden. Dann allerdings mit viel Vergnügen und Schadenfreude, wie auch Georgina herausfinden muss. In diese Welt einzutauchen ist erlaucht, amüsant und sehr unterhaltsam.
Leider kommt dabei die eigentliche Liebesgeschichte viel zu kurz. Sie wird nicht nur von den zunächst unzähligen Tragödien behindert, die auf jede Figur warten, sondern auch - das vor allem in der zweiten Hälfte - von den glücklichen Wendungen, die sich für das Paar ergeben. Wer also auf eine breit angelegte Beziehung (Kenenlernen, das bekannte Hin und Her/ an der Nase herumführen/ Flirten, Wendung, Bekenntnis) Wert legt, sollte überlegen, ob der Roman lohnt. Das soll aber nicht heißen, dass die Liebe völlig fehlt. Im Gegenteil, nur nimmt sie eben nicht so viel Raum ein.
Aber über der originellen Welt, die Henley schafft und der eigentlichen Handlung vergisst man das schnell und taucht mit Genuss in die Seiten ein.

http://www.virginiahenley.com/


4 Kommentare:

  1. Von Virginia Henley hab ich zwei Bücher bei mir stehen, eines zu Dreivierteln gelesen (Verführerisches Geheimnis) - aber da hab ich viel gelacht - und ein ungelesenes (Der Pirat und die Sklavin) :D Wälzer schreiben kann sie offensichtlich schon xD

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  2. Ich habe vor einigen Jahren mal was von Virginia Henley gelesen, aber so richtig haben mich ihre Geschichten nie gepackt (eines davon war auch "Verführerisches Geheimnis", an dem bin ich eeeewig gesessen! ;-)).
    Wie du es schreibst: die Liebesgeschichte ist einfach nur ein kleiner Teil des Ganzen.

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  3. Stimmt, die ultimativen Page-Turner schreibt sie nicht. Wenn man aber mehr an historischem Hintergrund interessiert ist... einige Sachen fand ich schon sehr interessant!

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  4. Wie gesagt, mir gefiel die Welt, in die man eintaucht. Die Liebe kommt zu kurz, klar, aber alles andere stimmt.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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