Sonntag, 28. Juni 2009

Die Zickenmafia - Karen Yampolsky



Jill White hat einen interessanten Werdegang hinter sich, als sie eine Zeitschrift gründet: Jill. Sie hat einen ganz besonderen Anspruch daran, es soll keine nackte Haut und blitzende Busen geben, die Rezepte sollen nicht "für's Abnehmen geeignet" sein und es kommen keine A-Promis aufs Cover. Kein Mädchen oder junge Frau soll mit dieser neuartigen Zeitschrift gemartet werden und Schuldgefühle eingeredet bekommen, die sie nicht braucht.
Zunächst läuft auch alles gut, doch dann bekommt Jill eine Chefin vor die Nase gesetzt, die genau das verkörpert, was Jill als Person und Zeitschrift ablehnt. "Anders" ist Ellen Cutter - CEO, alleinige Geschäftsführerin - ganz sicher nicht. Das Yuppiegirl liegt auf einer völlig anderen Wellenlänge. Und dann stellt sie auch noch Liz Alexander - die Unfähige, die sich nicht zu schade dafür ist, Lorbeeren einzuheimsen, die Jill verdient hat - als neue Verlegerin ein. Beide kennen sich aus dem Studium und sind ein Herz und eine Seele.
Es dauert nicht lange und Jill muss zusehen, wie immer mehr an ihrem Magazin herumgeschraubt wird. Wütende Leserbriefe und sinkende Verkaufszahlen scheinen unaufhaltsam ...


Das ist kein herausragender Roman, der es sicher auch nicht mit Größen wie "Der Teufel trägt Prada" (wie beworben, ich kenne allerdings nur den Film) aufnehmen kann. Wieder einmal habe ich den angepriesenen Zickenkrieg vermisst. Natürlich muss Jill sich eine Menge gefallen lassen und die süßlichen Chefinnen nerven nicht nur sie. Aber Schlagabtäusche fehlen.
Die Hälfte des Buches besteht zunächst erst einmal aus Jills Biografie, die sich sehr interessant und locker lesen lässt. Dafür gibt es von mir Pluspunkte. Leider habe ich das Buch getauscht, weil ich mich für alles, was mit dem Litertursektor zu tun hat, interessiere. Hiervon habe ich wenig erfahren und im Alltag Jills kaum zuschauen können. Dieser besteht nämlich nur daraus, dass sie im Büro angewackelt kommt, sich die Leiden der Mitarbeiter anhören muss, enttäuschte Leserbriefe beantwortet und zu ihren Chefinnen zitiert wird. Oh, und natürlich diverse Partys, auf die sie geht und dabei auch zahlreiche Prominente kennenlernen darf. In dieser Phase übrigens wird Jill sehr unsympathisch und ich musste mich zwingen, weiterzulesen.
Schließlich kehrt die Handlung vom Rückblick zum eigentlichen Geschehen zurück und irgendwie will man ja schon wissen, wie es ausgeht. Konsequent und logisch ist das Ende, das muss ich zugeben. Aber auf keinen Fall zufriedenstellend.
Mit diesen zahlreichen Gefühlen nach dem Lesen ausgestattet, kann ich den Roman nicht empfehlen. Er ist nicht wirklich schlecht, aber es gibt deutlich bessere, die sich eher lohnen.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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