Sonntag, 4. Januar 2009

Luisas Töchter - Lynn Austin




In Austins Roman werden die Lebensgeschichten dreier Frauen erzählt: Großmutter, Tochter und Enkelin. Wichtigste Frage dabei, die im Raum steht ist, wer der Vater der Tochter wirklich gewesen ist, den sie nie kennengelernt hat.
Emmas Eltern kamen vor dem ersten Weltkrieg aus Deutschland nach Amerika. In der ersten Geschichte wird von Luisa, ihrer Mutter berichtet. Schließlich lernen wir Emma kennen, dann ihre Tochter Grace ("Gnade") und schließlich Suzanne. Unterbrochen werden die einzelnen Geschichten von Szenen, die im Jahr 1980 spielen.
Suzanne will sich von ihrem Ehemann scheiden lassen, weil sie nicht wie ihre Mutter Untertanin sein will. Emma begreift, wie sehr ihre Entscheidung ohne Mann zu leben erst ihre Tochter und schließlich ihre Enkeltochter beeinflusst hat.
Durch ihren Umzug ins Seniorenwohnheim stößt sie auf viele Fotos und Erinnerungen. Es ist an der Zeit, endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Und so nehmen die Geschichten ihren Lauf.



Das Leben von Müttern und Töchtern
liegt eng beieinander. Jede kleine Entscheidung wirkt sich auf die nächste Generation und diese dann wieder auf die übernächste aus. Manchmal ist das gut, manchmal nicht.
Dieses Buch ist wirklich großartig! Schon lange ist es keinem Autor mehr gelungen, mich wirklich traurig und wehmütig zu machen, aber Lynn Austin hat es geschafft. Das lag an den Geschichten selbst, aber auch an den "Lehren", die die einzelnen Frauen daraus für sich und ihr Leben ziehen. Der Leser weiß leider schon von Anfang an, was es mit dem Vater auf sich hat, aber ich denke mal, das soll auch so sein. Denn dann liest man gewisse Passagen ganz anders.
Das Buch stammt aus dem Francke-Verlag, der sehr gern christliche Bücher präsentiert. Und obwohl es mich zuerst davor scheute, werde ich auch weitere Bücher aus dem Sortiment lesen, das habe ich mir fest vorgenommen.
Gott bestimmt das Leben aller vier Frauen, aber nie aufgesetzt oder vordergründig. Es gibt keinen Zeigefinger oder übertriebene Huldigung. Emma hat ihren Glauben verloren und die Frage, die im Raum steht ist, ob sie zu ihm zurückfindet. Grace hat Gott zu einer Art Vater gemacht, da sie nie einen anderen gehabt hat. Suzanne war lange Zeit viel zu beschäftigt (Ehemann, zwei Kinder, stellvertretende Chefredakteurin, eigenes Haus...) um in die Kirche zu gehen. Sie alle finden auf die ein oder andere Weise einen Weg zu ihm zurück. Niemand von den Personen ist untadelig, nicht einmal der katholische Priester und genau das macht die Charaktere so stark!
Austin ist es ebenso gelungen, die historischen Zeiten, in denen die Frauen jeweils lebten perfekt einzufangen, nicht nur was Umgebung und Politik anging, sondern auch die Lebens- und Denkweisen der Menschen. Das Buch lässt den Leser tief eintauchen in drei Frauenleben, unterschiedliche Zeiten und so manch einer wird auch für das eigene Leben einiges dazulernen. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen!


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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