Dienstag, 8. August 2017

(Autorenplausch) Betty Berger: Magenta Zwiebelberg

Titel: Magenta Zwiebelberg: ein Märchen
Autor: Betty Berger
Originaltitel, 272 Seiten
ISBN: 978-3740728168
Euro: 8,45













Eigentlich fing alles mit Winnetou an.

Immer waren es Abenteuerromane. Abenteuer mit Indianern, Abenteuer in fernen Ländern, Abenteuer im Mittelalter, Abenteuer im Weltraum, auf fernen Planeten, auf fernen Planeten mit Drachen, Abenteuer mit Magiern und Drachen auf fernen Planeten ...

Gelandet bin ich bei meiner Reise durch den märchenhaften Kosmos dann auf Sir Terry Pratchetts Scheibenwelt, diesem buntesten aller Universen und gleichzeitig unserem so ähnlich. Aber auch die Scheibenwelt wäre ohne Vorgänger nicht möglich gewesen, weil sich auch eine Art zu denken erst in den Gehirnen der Leute einnisten muß. Per Inspirationspartikel, vermutlich. Zu Terry Pratchetts Vorgängern gehören für mich zum Beispiel Douglas Adams, Robert Sheckley und Robert Asprin, die den Humor und die Satire in die Science-Fiction- und Fantasy-Literatur brachten, sowie die (natürlich auch britischen!) Fernsehserien „Mit Schirm, Charme und Melone“ (im Original „The Avengers“) und „Doctor Who“. Ganz besonders mag ich aber den Roman „Die fliegenden Zauberer“ von Larry Niven und David Gerrold, aus dem Jahre 1971, der als eine der ersten SF-Geschichten Magie und Technik als zwei Seiten derselben Medaille beschreibt und in dem es ein Astronaut auf einem fernen Planeten mit einem Zauberer zu tun bekommt, dessen Magie der Wirkmächtigkeit der Technologie seines Raumschiffs in nichts nachsteht.

Geschrieben habe ich ungefähr seit ich dreizehn bin. Mein erste Geschichte war eine Science-Fiction Geschichte. Dort begegnete meine Heldin einem Außerirdischen, der auf der Erde gestrandet ist und mit dem sie sich eine Seele teilt, allerdings im wahrsten Sinne des Wortes: per Seelenwanderung wurde sie nach ihrem Tod auf einem anderen (natürlich fernen) Planeten wiedergeboren! Und durch die lange Reise durchs All und die Zeitverschiebung gab es diese Seele nun zweimal. Diese Geschichte hat – zum Glück! - nie auch nur jemand im Ansatz und von weitem zu Gesicht bekommen.

Überwiegend habe ich dann Kurzgeschichten und Märchen geschrieben. Zum Teil ziemlich absurde Märchen. Auf meiner Homepage gibt es ein paar Kostproben. Und eine Leseprobe von „Magenta Zwiebelberg“.

Vielleicht fühlt sich jemand bei Magenta Zwiebelberg an Terry Pratchetts Tiffany Weh erinnert, da die Welt, in der sie lebt eine sehr englische ist, genau wie Pratchetts Scheibenwelt. Es schadet also nichts, wenn man eine britische Landschaft vor Augen hat, wenn man Magenta Zwiebelberg liest. Oder eine schottische. Mit einem großen, großen, geheimnisvollen See, eingebettet in eine Gegend voller Weiden mit Schafen und Kühen ...

Dort lebt also Magenta Zwiebelberg, meine Heldin. Ein Mädchen, ein junges Mädchen, eher noch ein Kind, ein ganz besonderes, ungewöhnliches Mädchen. Nicht, weil sie etwas besonderes ist (Prinzessin) oder kann (seiltanzen, zaubern o.Ä.), sondern weil sie, im Gegenteil, etwas ganz alltägliches, etwas, worüber andere nicht einmal nachdenken müssen, nicht kann: Steine, die sie ins Wasser wirft, hinterlassen keine Ringe.

Das macht sie zur Außenseiterin. Sie wird gemobbt, verhöhnt, gemieden ausgeschlossen. Sie ist den anderen Kindern und auch den erwachsenen Bewohnern der ländlichen Gegend, die sich zwischen Sarfan-See und Wolkenhorn erstreckt, einfach unheimlich. Aber eine Hexe ist sie deshalb noch lange nicht. Auch wenn ihr Vater versucht, sie bei Fräulein Drollich, der örtlichen Hexe, als Lehrling unterzubringen.

Wer im Science-Fiction und im Fantasy-Genre am liebsten knallige Special-Effects, unter denen man die Handlung nicht mehr sieht, erwartet, wird bei „Magenta Zwiebelberg“ wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein. Auch flammensprühende Zauberstabduelle à la Harry Potter gibt es in dieser Geschichte nicht. Zwar passiert auch jede Menge Magisches und es kommen sogar Zwerge vor, Hexen und ein Neidrymhör, aber hauptsächlich geht es um Magenta und darum, wie sie gerade durch ihre Eigenart zur Heldin wird und ihre Reise durchs und den Weg aus dem Labyrinth finden kann.

Ich möchte aber nicht allzu viel von der Handlung verraten, es soll ja spannend bleiben, deshalb hier nur noch schnell der Klappentext:

Die Steine, die Magenta Zwiebelberg ins Wasser wirft, verschwinden seltsamerweise, ohne Ringe zu hinterlassen, nur mit einem leisen ,plb', unter der Wasseroberfläche. Doch macht sie das schon zu einer Hexe?
In diesem Sommer lähmt eine schrecklichen Dürre das „Land-Diesseits-der-Berge“. Der sonst so tiefe Sarfan-See trocknet aus und gibt den Zugang zu einem verborgenen Labyrinth frei. Das darin Schlummernde, längst Vergessene, erwacht und findet hungrig seinen Weg zu den Menschen.
Auf einmal erweist sich Magentas Nichtfähigkeit als ausgesprochen nützlich und sie begibt sich auf den langen Weg durchs Labyrinth.


2 Kommentare:

  1. Hallo ich bin soeben auf Deinen Blog gestoßen und finde den richtig toll :)
    Der Post gefällt mir auch wahnsinnig gut so lasse ich Dir einfach mal ein Abo da.
    Vielleicht hast Du auch mal Lust bei mir vorbei zu schauen?
    http://www.printbalance.blogspot.de
    Ich würde mich jedenfalls tierisch darüber freuen :)
    liebe Grüße
    Andrea

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  2. Oh, vielen Dank! Schön, daß es Dir gefällt, freu mich!
    Natürlich schaue ich gerne mal bei Dir vorbei, ein erster Blick ist schon geworfen :-)
    Lieben Gruß
    Betty

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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