Dienstag, 24. Mai 2022

Habitat - Peter Cawdron

 


Titel: Habitat

Autor: Peter Cawdron

Originaltitel: Retrograde

Verlag: Heyne

ISBN: 978-3453319639

Euro: 12,99

Veröffentlichungsdatum: Januar 2019

Seiten: 352

Serie: nein

Come in: Kauf

 

 

 

Inhalt/Klappentext
Die Menschheit hat ihren Fuß auf den Mars gesetzt. Die neue Habitatsiedlung „Endeavor“ wird als Triumph des menschlichen Forscherdrangs gefeiert. Einhundertzwanzig Wissenschaftler, Techniker und Astronauten arbeiten hier. Sie sind auf alle Eventualitäten vorbereitet – nur nicht darauf, dass plötzlich die Funksignale von der Erde verstummen. Gefangen auf dem Mars, können die Kolonisten über die Katastrophe, die auf ihrem Heimatplaneten passiert sein mag, nur rätseln. Und hoffen, dass sie hier überleben …

 

 


Meinung

Diese Meinung wird einige Zeit nach dem Lesen verfasst und kann daher nur kurz und leider etwas ungenau sein. Die Geschichte liest sich flott weg und weiß stellenweise zu unterhalten. Leider krankt sie an dem Geist, an dem viele ähnliche Storys dieser Tage scheitern: dem Zeitgeist. Die Grundidee ist grandios und verspricht neben viel Action und Spannung auch einiges an breit gefächerten Emotionen.
Eine Gruppe von über hundert Menschen verschiedenster Nationen, alles Wissenschaftler, hat den Mars besiedelt. Hier leben und forschen sie. Zwischen den einzelnen Sektionen gibt es viel Kontakt, zum einen werden Labore und andere Einrichtungen gemeinsam genutzt, zum anderen werden die wenigen Stunden Freizeit miteinander verbracht, in etwa mit Kartenspiel. Der Autor lässt von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, dass er keiner Nation den Schwarzen Peter zuschieben möchte, die Protagonistin Liz, eine amerikanische Wissenschaftlerin ist mit einem chinesischen Kollegen verbandelt, mit dem sie eine intensive Beziehung führt. Von den meisten Marsbewohnern sieht und erfährt man so gut wie nichts (Liz, ihr Freund, das lesbische Paar, einige Hautfarben und der alte weiße Mann, der nur deswegen da ist und sonst nichts kann außer herumbrüllen), von den Russen lässt der Autor komplett die Finger, sie schließen sich in ihrer Sektion ein und werden nicht mehr gesehen. Zudem ist es am Ende keine der Nationen, Europa und insbesondere Deutschland spielt übrigens absolut keine Rolle, die die Katastrophe ausgelöst hat, sondern eine Künstliche Intelligent (KI), die quasi über allem steht und sich auch so verstanden haben möchte. Liz nun wird von dieser in die Irre geführt und darf sich beweisen, was gelungen ist. Es zieht sich ab mittig ein bisschen, aber das kann schnell überlesen werden. Die ganze Bandbreite an Möglichkeiten, die Brisanz, all die philosophischen, gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, menschlichen Gedanken, die durchzuspielen möglich gewesen wären, fasst der Autor leider nicht an. So gerät die Geschichte leider vorhersehbar und ab Auftauchen der KI leider auch aus der Spur.
Es liest sich gut, keine Frage, rasch weg und unterhält. Aber lange im Gedächtnis wird die Geschichte nicht bleiben, dazu ist sie zu lasch und geht zu wenig in die Tiefe. So kann sie zwischendurch gut und gern gelesen werden, wer aber mehr erwartet, wird enttäuscht sein.

 



Peter Cawdron ist in Neuseeland geboren und aufgewachsen, reiste einige Jahre durch die USA und Schottland, bevor er sich in Australien niederließ. Er schreibt Science-Fiction-Romane und hat sich dabei auf Action- und Abenteuerromane mit wissenschaftlichem Hintergrund spezialisiert.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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