Titel: Stalker
Autoren: Arkadi und Boris Strugatzki
Originaltitel: Пикник на обочине
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453321014
Euro: 12,99
Veröffentlichungsdatum: Dezember 2021
Seiten: 400
Serie: nein
Come in: vom Verlag
Inhalt/Klappentext
Red Shewhart ist ein Stalker, ein Glücksritter,
der illegal immer wieder in die Sperrzone eindringt, in der einst die Aliens
gelandet sind. Dort spürt er die Hinterlassenschaften der Außerirdischen auf,
um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Niemand weiß, wie diese Artefakte
funktionieren und wozu sie einmal gedient haben. Manche von ihnen bergen
tödliche Gefahren, während andere die Unsterblichkeit versprechen. Red und sein
Freund Kirill suchen nach einem ganz besonderen Gegenstand, der sie so reich
machen wird, dass sich die Stalker nie wieder ins Sperrgebiet wagen müssen.
Doch die Zone gibt ihre Geheimnisse nicht so einfach preis ...
Meinung
Auf der Erde sind Außerirdische reingeschneit, aber nicht lange geblieben. Geblieben sind jedoch sechs Zonen, in denen die Natur der Erde nicht mehr wirkt und in denen diverse Dinge, die Artefakte genannt werden, zurückgeblieben sind. Dazu übrigens unbedingt nach dem Lesen (!) das Arbeitstagebuch durchblättern. Die Wissenschaft ist sich nicht einig, was es mit allem auf sich hat, es bürgert sich jedoch die Überlegung ein, die Aliens seien auf einer Art Wanderung und hätten auf der Erde lediglich eine Rast eingelegt, ohne die Menschen groß wahrzunehmen. Ähnlich wie Menschen am Wegesrand picknicken und dann ihren Müll zurücklassen, so haben es die Besucher gemacht. Die Regierungen haben die Gebiete isoliert, was für die Menschen, die in der Umgebung wohnen, kein leichtes Leben ist. Einige haben sich als Stalker (früher: Schatzgräber) selbständig gemacht und holen aus der Zone unerlaubt einige dieser Dinge heraus (die nicht immer ungefährlich sind). Als die Todesrate unter ihnen steigt, muss Red sich entscheiden wie es weitergehen wird.
Die Handlung umfasst mehrere Jahre, in denen verschiedene Bereiche der Gesellschaft abgeklopft werden, immer mit dem Protagonisten im Mittelpunkt. Er, der er vieles hinterfragt, verliebt sich, heiratet und bekommt Kinder. Auch seine Umgebung wird näher gezeigt. Viel echtes Leben, nicht immer sympathisch, aber stringent umgesetzt. Die Beschreibung der Besuche in der Zone wirken zeitlos und können auch heute unbekümmert gelesen werden.
Zeitlos sind auch diverse Überlegungen, die Red besonders am Ende in Monologen durchdenkt.
Ein Roman, der gelesen gehört, nicht nur von Fans des Genres oder russischer Autoren. In „Stalker“ liegt eine überzeugende Neuversion vor, die zeigt, dass der Verlag einige Überlegungen, Zeit und Mühe hineingesteckt hat. Gelungen und gern weiterempfohlen.
Arkadi (1925–1991) und Boris (1933–2012) Strugatzki zählen zu den bedeutendsten und erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit. Ihre Romane sind nicht nur faszinierende Parabeln über die Stellung des Menschen im Universum, sondern auch schonungslose Abrechnungen mit Ideologiegläubigkeit und Personenkult. Etliche ihrer Texte durften in der Sowjetunion nicht erscheinen. Inzwischen hat die Gesamtauflage ihrer Werke die fünfzig Millionen überschritten, sie wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Viele ihrer Romane wurden verfilmt – Andrei Tarkowskis Adaption von »Picknick am Wegesrand« unter dem Titel »Stalker« gehört zu den Klassikern der Filmkunst.
Danke für die tolle Rezension! Das Buch interessiert mich, doch bisher war ich unsicher.
AntwortenLöschenHallo Nicole,
Löschengerne.
Wenn Du es noch nicht kennst, ist die neue Version in jedem Fall was für Dich. Aber immer im Kopf behalten, wie alt das Werk ist und warum es das mit so besonders macht. Ich würde in jedem Fall empfehlen, es zu lesen, besonders weil es im Genre einfach als Klassiker dazugehört :)
Viel Spaß beim Schmökern!
LG
Daniela
Hallo Daniela,
Löschenich lasse es jedenfalls auf der Wunschliste. Besonders der Punkt mit dem echten Leben finde ich recht interessant.
Liebe Grüße
Nicole