Dienstag, 6. April 2021

Die Erfindung von Mittelerde. Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte - John Garth

 


Titel: Die Erfindung von Mittelerde. Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte

Autor: John Garth

Originaltitel: The Worlds of J. R. R. Tolkien

Verlag: wbg Theiss

ISBN: 978-3806242607

Euro: 32,00

Veröffentlichungsdatum: Februar 2021

Seiten: 208

Serie: nein

Come in: vom Verlag

 

 

 

Inhalt/Klappentext
Orte, Mythen und Sprachen: Tolkiens Grundlagen für Herr der Ringe & Der Hobbit

Was sind die realen Vorbilder für die Schauplätze von Tolkiens Romanen? Inspiration fand der Schriftsteller in den Landschaften, Bergen und Wäldern Großbritanniens, aber auch in seiner südafrikanischen Heimat und auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. Gestützt auf sein profundes Wissen über Leben und Werk Tolkiens identifiziert der mehrfach preisgekrönte Autor John Garth die Orte, die dem Schöpfer von Mittelerde als Anregung für das Auenland, Bruchtal oder die Höhlen von Helms Klamm dienten.

Auf Tolkiens Spuren: eindrucksvolle Entdeckungsreise durch eine fantastische Welt

John Garths umfassende Recherchen laden in 11 Kapiteln dazu ein, Tolkiens beispiellosem Einfallsreichtum zu folgen, und zeigen, auf welch vielfältige Weise der Kult-Autor die Realität für seine kreativen Zwecke umwandelte. Die Erfindung von Mittelerde - Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte macht Lust darauf, noch Unbekanntes in Mittelerde zu entdecken und weite Reisen in die Welt von Tolkiens Fantasie zu unternehmen!

 


Meinung

„Wissen, Bildung, Gemeinschaft: Die wbg widmet sich der Vermittlung und Förderung von Wissen und Bildung. Als Non-Profit-Organisation ist die wbg eine starke Gemeinschaft von 85.000 Mitgliedern in ganz Deutschland.“
In den letzten Monaten hat sich der Verlag auch literarischer Themen und Autoren angenommen. Dank Mitgliedern und internem System ist es dem Verlag möglich, Projekte umzusetzen, denen sich ein allein auf Profit orientierter Verlag nicht widmen könnte. So sind faszinierende Werke wie „Verrückt nach Karten: Geniale Geschichten von fantastischen Ländern“ entstanden. Ob man sie literarische Begleitbücher nennt oder Sachbücher, bleibt den Lesern überlassen.
John Garth nun hat sich einem der bekanntesten Autoren des phantastischen Genres angenommen: John Ronald Reuel Tolkien. Dieser erblicke 1892 das Licht der Welt und verbrachte seine ersten drei Jahre in Afrika, ehe die Mutter mit ihm und seinem Bruder nach England zurückkehrte. Vielleicht reifte bereits zu diesem Zeitpunkt im Gehirn des kleinen Jungen eine Welt heran, die der unseren gleicht, aber in Zeit und Wirklichkeit von ihr abgerückt ist. Später würde Tolkien einmal angeben, er habe den Engländern eine eigene Mythologie und Historie schenken wollen – diese reifte Jahrzehnte in zahlreichen Manuskripten, eigene Schriften und Sprachen inklusive. Und Tolkien arbeitete stetig an diesem Werk. Aber was hat ihn dazu gebracht und wovon ist er inspiriert und angetrieben worden? Garth versucht, in elf Kapiteln plus Einleitung und ausgedehntem Anhang eine Antwort zu geben. Selbst Fans Tolkiens und seiner Werke werden Neues erfahren.
England und besonders die Orte, an denen Tolkien seine Kindheit und Jugend verbrachte, haben jene Orte bedingt, die sich in Mittelerde wiederfinden lassen. Andere Länder haben ihn ebenfalls beeinflusst, nicht zuletzt Deutschland mit seinen sehr dichten Wäldern, besonders der Schwarzwald. In der Schweiz war Tolkien gern wandern, wenn seine Schicksalsgemeinschaft auch mehrheitlich aus Frauen bestand.
Tolkien arbeitete immer und stetig an seinen Werken, besonders beeindruckend ist zu erfahren, dass er sogar während des Ersten Weltkriegs im Schützengraben (!) geschrieben hat. Wie viele Autoren lassen sich heute von Social-Media-Kanälen ablenken …
John Garth hat sein Werk hervorragend strukturiert, er beginnt am (Lebens-)Anfang und arbeitet sich stetig vor. Dabei nimmt er auch auf andere Begleitbücher zu Tolkien Bezug, meist indem er etwas hinzuzusetzen hat.
„Die Erfindung von Mittelerde“ wird durch 120 farbige Bilder unterstützt, die sich sehen lassen können. Leider ist es rechtlich nicht gestattet, diese zu zeigen, aber in den gängigen Leseproben oder auf der wbg-Verlagsseitezu John Garth‘ Buch (LINK) sind einige zu bestaunen. Es handelt sich um ein festes Hardcover in handlichem Format von 21,5x27cm und knapp 210 Seiten. Das einzige Manko daran ist die mitunter recht kleine Schrift, die hochkonzentriert gelesen werden will.
Dass sich nur jene Leser Garth‘ Werk widmen sollten, die mit den Geschichten Mittelerdes vertraut sind, versteht sich von selbst. Es wäre andernfalls kaum möglich, die vielen Bezüge, Mythologien, die Geografie und sogar die Historie zu verstehen. Ein bisschen Allgemeinwissen schadet ebenfalls nicht.
Garth schreibt klar, aber nicht trocken, er weiß zwischen allen Fakten gut zu unterhalten. Trotzdem sollte – auch wegen der Schrift – ein wacher Geist mitlesen. Wer ein Geschenk für einen Fan sucht oder auch etwas für das eigene (phantastische) Bücherregal sollte nicht an „Die Erfindung von Mittelerde. Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ vorbeigehen. Inhaltlich hat es extrem viel zu bieten und ist zudem auch hochwertig aufgemacht.
Dieses Nachschlagewerk, das auf Tolkiens Spuren wandelt, ohne eine reine Biografie zu sein, bietet Einblick in die geistigen Welten eines hochbegabten Mannes.

 


John Garth studierte englische Literatur in Oxford. Er arbeitet als Journalist für verschiedene Tageszeitung, u.a. die »Times« und den »Telegraph«. Zuletzt erschien von ihm »Tolkien und der Erste Weltkrieg«. Das Buch wurde mehrfach ausgezeichnet.

4 Kommentare:

  1. Hey Daniela,

    das Buch hatte ich auch schon im Blick, fürchte aber, dass ich mittlerweile zu wenig in Mittelerde "drinstecke", um alles zu verstehen. Tolkiens Werke sind bei mir... sehr lange her. :'D Aber ich behalte es mal im Blick, vllt ist das was für meine Mutter, die zumindest "Der Herr der Ringe" schon mehrfach verschlungen hat.

    Liebe Grüße
    Alica

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    1. Hallo Alica,
      ich denke, es reicht, wenn Du die Hauptwerke einmal gelesen hast. Gelesen, nicht auswendig gelernt ;-) Dass Du halt weißt, was es mit den Dingen auf sich hat. Für Gerneleser in jedem Fall zu empfehlen!

      LG
      Daniela

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  2. Hallo Daniela :)

    Das klingt wirklich spannend, auch wenn ich gestehen muss, dass ich kein Fan von "Der Herr der Ringe" in Buchform bin. Es ist zwar mittlerweile schon 15 Jahre her, aber damals habe ich mich durch die Bücher gequält und im dritten Band abgebrochen - die Filme gehören allerdings zu meinen meistgesehenen. Auch "Die Kinder Húrins" konnte mich nicht begeistern :/

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo Lisa,

      ich habe auch viele Jahre gebraucht, um mich an die Bücher zu wagen. Als der erste Film erschien, habe ich es mal versucht, aber leider aufgegeben. Vielleicht gibt es für jedes Buch seine Zeit ... ich musste definitiv erst etwas älter werden, um sie zu mögen. Mich fasziniert aber das Drumherum, also die Idee(n) und die Ausgestaltung vom Autor fast noch ein bisschen mehr. Ist nämlich mindestens ebenso spannend. :)

      LG
      Daniela

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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