Titel: Die kalten Sterne
Autor: John Birmingham
Originaltitel: The Cruel Stars
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453320772
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: Januar 2021
Seiten: 544
Serie: Band 01
Come in: vom Verlag
Inhalt
Als Lucinda Hardy ihr neues Kommando antritt,
ahnt sie nicht, dass nicht bockige Kollegen ihr größtes Problem sein werden.
Auch die zwölfjährige Prinzessin Alessia glaubt, ihr Leben könne nicht
schlimmer werden, als man sie ohne Implantate zwingt, Unterricht in Musik und
Sprachen zu nehmen. Der Anthropologe McLennan, der zudem ein wiedergeborener
Held des letzten Krieges ist, sieht sich neuen Studenten ausgesetzt, die sein
Werk stören.
All das ist nebensächlich, als die Sturm
angreifen. Hundert Jahre ist es her, dass sie besiegt wurden – jene, die sich
den Cyberimplantaten verweigern und die Menschheit „rein“ davon halten wollen.
Im Verborgenen sind sie zu neuen Kräften gelangt und zerstören mit ihrem
allumfassenden Angriff alles und jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.
Meinung
Der erste Band der neuen Space-Opera-Reihe, dessen Folgeband im Original für Januar 2022 angekündigt ist, kommt sehr unterhaltsam daher, ist aber nichts für zartbesaitete Leser.
Es sind mehr als fünf Charaktere, die die Handlung erzählen und denen je ein Kapitel gewidmet ist. Der Autor konzentriert sich ab mittig auf drei von ihnen, es kann aber erwartet werden, dass die anderen in der Fortsetzung aufholen werden.
Im ersten Drittel werden die meisten der Figuren in ihrem Alltag vorgestellt. Birmingham hat dabei auf eine bunte Mischung gesetzt, Frauen und Männer zu gleichen Teilen und ein lesbisches, sehr schießwütiges Pärchen. Die Mischung überzeugt, alle Figuren wirken stimmig und auf ihre eigene Art sympathisch. Leider ist oft nicht ganz klar, wie sich der Autor seine Zielgruppe vorgestellt hat, vermutlich etwas jünger, denn es geht mitunter sehr flapsig zu. Die manchmal zu sehr ins Fäkale abgleitende Sprache und die oft in den Glamauk führenden Situationen lassen jedenfalls darauf schließen.
Schon bald greifen die Sturm an, die sich aus Menschen aus allen Teilen der Erde zusammensetzen, denen gemein ist, dass sie Implantate und alles was damit verbunden ist (z. B. sich in einen neuen Körper versetzen lassen) ablehnen. Sie werden von den meisten anderen Figuren als Nazis bezeichnen – und bleiben leider genau das. Birmingham gibt ihnen außer dem Klischee keine eigene Stimme, sie sind „die Bösen“ und bleiben es bis zum Schluss. Leider greift der Autor keine einzige der sich aus der Situation ergebenden Fragen auf, lässt Figuren darüber philosophieren oder ähnliches. Die einen sind die Guten, die anderen die Bösen und irgendwo mittendrin sitzen die bekannten Figuren und werden Schritt für Schritt zusammengeführt, um ihren Kampf aufnehmen zu können. Der immerhin ist spannend und sehr unterhaltsam gelungen. Trotzdem will am Ende der letzte Funken nicht ganz überspringen, dazu scheint das große Potential nicht vollends ausgeschöpft. Vielleicht schreibt Birmingham für eine Verfilmung, die sich tatsächlich anbieten würde, da sie dafür wiederum alle Anleihen besitzt: einfache Grundlagen, genau benannte Seiten, bunt gemischte Figuren, viel Emotionalität. Amüsiert großartig. Nur nachdenken sollte niemand, denn dann wird es schwammig. Wer aber ohnehin nur ein bisschen (Lese-)Spaß haben möchte, ist genau richtig. Obwohl es sich um ein seitenstarkes Buch handelt, ist es rasch und gerne gelesen.
1. The Cruel Stars
2. The Shattered Skies
3. The Empty Heavens
John Birmingham wurde 1964 in Liverpool geboren und wuchs in Australien auf. Er arbeitete als Journalist und Berater für das australische Verteidigungsministerium, bevor er sich dem Schreiben von Romanen widmete. Heute ist er einer der populärsten australischen Autoren der Gegenwart.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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