Samstag, 8. Mai 2021

Bad Monkeys - Matt Ruff

Titel: Bad Monkeys
Autorin: Matt Ruff
Originaltitel: Bad Monkeys
Verlag: dtv
ISBN: 978-3423211796
Euro: 9,95
Veröffentlichungsdatum: November 2009
Seiten: 272
Serie: nein
Come in: Kauf (ME)










Inhalt
Jane Charlotte sitzt als verurteilte Mörderin in einer psychiatrischen Anstalt und erzählt dem Gutachter ihre Lebensgeschichte. Nach einer sehr durchwachsenen Kindheit bringt sie als Jugendliche einen gefährlichen Sexualstraftäter zur Strecke – und erhält zum ersten Mal Kontakt zu einer geheimen Organisation, die sich „Bad Monkeys“ nennt. Diese zieht die gefährlichsten Verbrecher aus dem Verkehr und das mittels NT-Waffen (Natürliche Todesursache) und anderer unglaublicher Dinge. Doch erst als Jane fast vierzig ist, nimmt diese Organisation wieder Kontakt zu ihr auf und sie wird Agentin. Aber da ist auch noch die Gegenbewegung, die das Böse sogar noch fördert. Beweise für ihre Erzählungen scheint es fast keine zu geben und ihre Aussagen werden immer abstruser. Sagt sie die Wahrheit oder nicht?

Meinung

Obwohl es nach den ersten Seiten so aussah, als würde es nicht über diese hinausgehen, flog schließlich Seite um Seite vorbei. Es handelt sich definitiv um ein Buch, auf das der Leser sich einlassen muss, schon allein, weil schlecht zu sagen ist, womit genau er es zu tun bekommt. Thriller, Phantastik, Drama? Alles mit dabei. Der Autor schafft es, dem Geschehen immer wieder neue Wendungen und Höhepunkte zu verpassen, so dass ein zur Seite legen kaum möglich ist. Erst gegen Ende, von vielen hochgelobt, geht es für mich persönlich zu weit. Es scheint, als hätte plötzlich alles ganz schnell gehen müssen und der Autor vor einer Wahl gestanden, die er zunächst (so) nicht hat treffen wollen.

Jane hat eine eher durchwachsene Kindheit hinter sich, als sie mit vierzehn zu alten Verwandten des unbekannten Vaters geschickt wird. Sie schlägt sich so durch, geht aufs College, weiß danach aber nichts mit sich anzufangen, da sie immer auf den einen Anruf wartet. Sie lebt in Absteigen, arbeitet weit unter Wert und lässt sich gehen. Drogen sind immer im Spiel und Gewalt auch. Sie ist keine Figur, die vom Leser gemocht werden will, kommt ihm aber dennoch nahe und sei es wegen ihrer eindrücklichen Lebensgeschichte. Sie packt zu und lässt sich nicht unterkriegen, ist aber alles andere als ein aufrechter Charakter.

Es geht hart und deftig zu in diesem Werk, wer das nicht abkann, sollte nicht zugreifen. Auch sprachlich geht es eher salopp und heftig zu, die Leseprobe ist anempfohlen.

Die Handlung beginnt relativ stringent und greift erst einmal die wesentlichen Punkte der Lebenshistorie auf. Dabei erzählt Jane ihre Geschichte in der Ich-Form selbst. Ihre Kapitel wechseln sich mit jenen ab, in denen aus Sicht des Psychologen in der dritten Form erzählt wird. Diese sind aber meist nur kurz gehalten, während Jane viel Platz eingeräumt wird. Ihre Geschichte wird immer stürmischer und chaotischer, wenn sie versucht, auf die Fragen und Anmerkungen ihres Gesprächspartners, in kursiv gehalten, einzugehen. Beinahe ist es so, dass man ihr glauben möchte. Eine gute und eine schlechte Organisation, wie Himmel und Hölle. Aber was ist gut und wo fängt böse eigentlich an? Ruff will sicher etwas Bestimmtes zwischen den Zeilen zeigen und sagen, es ist aber nur sehr schwer möglich, das auch zu erkennen. Und dann wirft er das am Ende auch noch einmal komplett um.

„Bad Monkeys“ weiß in jedem Fall krass zu unterhalten und war sicher nicht mein letztes Buch von Matt Ruff.



Matt Ruff, 1965 geboren in Queens/New York, studierte Englische Literatur und Creative Writing. Er genießt längst Kultstatus und eine große und stetig wachsende internationale Fangemeinde. Mit seiner Frau Lisa Gold lebt er heute in Seattle.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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