Freitag, 25. September 2020

Die Stadt der toten Klingen - Robert Jackson Bennett

Titel: Die Stadt der toten Klingen
Autorin: Robert Jackson Bennett
Originaltitel: The Divine Cities 02: City of Blades
Verlag: Lübbe
ISBN: 978-3404208715
Euro: nicht mehr im Handel erhältlich.
Veröffentlichungsdatum: November 2017
Seiten: 720
Serie: Die göttlichen Städte 02
Come in: Kauf










Inhalt
Turyin Mulagesh, Generalin a. D., ist nicht die beste Ruheständlerin, denn zu viel aus ihrem Leben hat sie zu verarbeiten. Als sie die letzten Monate für ihre Pension abarbeiten soll, lässt sie sich, obwohl das eine Finte ist, darauf ein. Eine Geheimagentin ist verschwunden und Turyin soll herausfinden, was aus ihr geworden ist – ausgerechnet in der Stadt Voortyashtan, Sitz der besiegten Göttin Voortya. Feindesland, in mehr als einer Hinsicht, wie die Generalin schnell zu spüren bekommt. Die Anzeichen mehren sich, dass die Verschwundene ein gefährliches Geheimnis aufgedeckt hat, das sie ihren Verstand kostete. Sollte Turyin ihren Auftrag zu Ende bringen, droht ihr das gleiche Schicksal. Und dann scheint sich die Göttin selbst zu regen …


Meinung
Der zweite Band  der „Die göttlichen Städte“ – Reihe kann unabhängig gelesen werden, wenn es auch ratsam ist, die Bücher in der für sie bestimmten Reihenfolge anzugehen.
Leider kann der zweite Band bei Weitem nicht mit seinem Vorgänger mithalten, da sich nicht nur das Setting komplett ändert – der Kontinent wechselt –, sondern auch die im ersten Band sehr anziehende und komplexe Welt viel zu kurz kommt. Nichtsdestotrotz hat Bennett einen spannenden und sehr unterhaltsamen Roman geschrieben, der besonders Lesern, die eine viel Raum einnehmende Krimihandlung im Genre zu würdigen wissen, gefallen wird. Zwar sind die meisten Umstände schnell geklärt, aber der Autor versteht es, die Abläufe geschickt ineinander zu verweben und die ein oder andere Finte zu legen.
Turyin ist eine gestandene Frau, deren Taten als Mädchen immer mal wieder als Rückblick in die Handlung eingewoben werden. So schnell macht der Frau, die nur noch eine Hand besitzt, niemand etwas vor. Auch nicht ihr alter Kommandant, der in der Festung, die als überragendes Bollwerk die Stadt überwacht, das Sagen hat. Als das seltsame Erz, das vor Ort gefördert wird, Flashbacks längst vergangener Zeiten aufleben und sich vermuten lässt, dass die einst besiegte Göttin vielleicht gar nicht tot ist, kann die Generalin gar nicht anders, als die Sache zu beenden.
An die Welt aus Band 1 erinnert leider kaum etwas; ein einziges Mal telefoniert die Protagonistin, ansonsten ist es ein recht auswechselbarer Fantasyhintergrund. Leser des Vorgängers werden sich über das Wiedersehen mit einer weiteren eindrucksvollen Figur aus eben diesem freuen, die einiges durchmachen muss, aber dem Leser noch immer sehr nahegeht.
Am Ende gibt es einen Showdown, der diesen Namen wirklich verdient hat und keine Wünsche offenlässt. Nicht für alle hält er ein Happy End bereit, aber genau das macht seinen Reiz aus.
„Die Stadt der toten Klingen“ gehört zu seinem Vorgänger und auch, wenn es selbst nicht aus der breiten Masse heraussticht, so führt es eine durch eine grandiose Ausgangslage, den Genremix und eine spannende, unterhaltsame Erzählweise überzeugende Geschichte fort.


Die göttlichen Städte:
1. City of Stairs (Die Stadt der tausend Treppen)
2. City of Blades (Die Stadt der toten Klingen)
3. City of Miracles (Die Stadt der träumenden Kinder)


Robert Jackson Bennett wurde 1984 in Baton Rouge, Louisiana, geboren und wuchs in Texas auf. Er studierte an der University of Texas in Austin, wo er auch heute noch mit seiner Frau und seinem Sohn lebt. Für seine Romane hat er bereits zahlreiche Preise gewonnen, darunter zweimal den begehrten Shirley Jackson Awards in der Kategorie 'Bester Roman' sowie eine Philip K. Dick Award Citation of Excellence.

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