Darsteller: David Thewlis,
Miranda Richardson, Ken Stott, Finn Cole, Kyle Soller
Sprachen: Deutsch, Englisch,
Euro: je nach Anbieter
Veröffentlichungsdatum: November
2019
Produktionsjahr: 2015
Spieldauer: 85 Minuten
Ausstattung: 1 DVD
FSK: 12
Come in: Agentur
Inhalt
England
1912. In der fiktiven Industriestadt Brumley feiert die wohlhabende Unternehmerfamilie
Birling die Verlobung ihrer Tochter Sheila mit Gerald Croft. Die Verbindung
soll zwei einflussreiche Familien zusammenschweißen und deren Ansehen mehren.
Mitten in der Feier läutet es an der Tür und Inspektor Goole wird
hereingeführt. Er hat keine schönen Neuigkeiten, die er nach und nach der
Familie offenbart. Eine junge Frau aus der Arbeiterklasse, die mit allen
bekannt war, hat Suizid begangen. Wie die einzelnen Verstrickungen zu bewerten
sind und was genau letztendlich zu der Verzweiflungstat geführt hat, kitzelt
Goole aus den Anwesenden heraus. Aber wer genau ist schuld am Tod der jungen
Frau?
Meinung
Die
Verfilmung beruht auf einem Theaterstück, das 1945 erstmals in Leningrad und
Moskau aufgeführt wurde, da ein geeigneter Veranstaltungsort in England nicht
gefunden werden konnte. Das wurde ein Jahr später aber nachgeholt. Die sehr
sozialkritische Geschichte hat also schon einige Jahre auf dem Buckel und ist
zudem auch als Schullektüre in Buchform zu erstehen. Das gilt es zu beachten,
wenn die optisch hervorragend umgesetzte Bildsprache betrachtet wird. Denn
leider ist durch die Archetypen, die zur Veranschaulichung der inhaltlichen
Aussage herangezogen wurden, die Story recht vorhersehbar und damit mitunter
etwas fad. Das reicht vom reichen Fabrikantensohn, der sich „die Hörner
abstoßen will“, über die herablassende Lady, die vordergründig Bittstellern
helfen möchte, aber nur ihre Rolle genießt, über das alleinstehende
Arbeitermädchen, das mit großen Hoffnungen in die Stadt gekommen ist, aber
einfach kein Glück hat. Nicht einmal der nichtsnutzige Sohn, der schlicht
ungeliebt ist und sein Herz bei eben diesem Mädchen findet, fehlt nicht.
Dabei
bleibt allein die Rolle des Inspektors bis zum Ende mysteriös und nicht leicht
zu durchschauen, ein Ende, das mit einer überraschenden Nacherzählung
aufzuwarten scheint. Was mit dieser ausgesagt werden soll, hat sich mir leider
nicht erschlossen. Warum wurde das Unglück von ihm nicht verhindert, wenn es
doch möglich gewesen wäre?
Die
BBC hat sich jedoch nicht lumpen lassen, wenn es um die Besetzung der einzelnen
Rollen und Kostüme wie Setting geht. David Thewlis (Harry Potter, Legend) als
Inspektor gehört genauso dazu wie Ken Stott (Der Hobbit, Messias), Chloe Pirrie
(The Crown, Death In Paradise) oder Kyle Soller (Poldark). Trotz der sehr engen
und fast klischeehaft zu nennenden Rollen gelingt es allen, eben diesen Leben
einzuhauchen und eine halbwegs schwelende Spannung in das Geschehen zu bringen.
Ich
glaube, wer ein bisschen belesen ist, vielleicht besonders im historischen
Romanbereich oder bei soziologischen Themen (oder beidem), wird keine für ihn
interessante Geschichte vorfinden. Verschwendete Zeit ist es durch die
positiven Punkte dennoch nicht – und wer weiß, vielleicht regt es einige
Zuschauer dazu an, einmal über den eigenen Umgang mit anderen Menschen
nachzudenken. Wie oft ist ein unbedachtes Wort gesprochen?
„An
Inspector Calls“ ist guter Stoff für zwischendurch.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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