Autorin: Beaven, Dunk, Goss
Originaltitel: Do Preserve:
Make your own jams, chutneys, pickles and cordials
Verlag: Tempo
ISBN: 978-3455003468
Euro: 12,00
Veröffentlichungsdatum: März
2018
Seiten: 176
Serie: Do Books
Come in: vom Verlag
Was
ist Do?
Im
Jahr 2008 fanden die ersten DO Lectures statt – ein Event, das zunächst auf
einer Hühnerfarm in Wales abgehalten wurde. „Es war nur eine Idee, eine
Mischung aus Festival und Konferenz, aber ohne Namensschilder und schlechten
Kaffee. Eine überschaubare Zahl an Rednern und Teilnehmern zelteten zusammen an
der Westküste von Wales und verbrachten drei Tage als Gemeinschaft zusammen.
Die Idee dazu hatten Clare und David Hieatt. Was sie wollten, war Menschen
zusammenzubringen: Movers and Shakers, Leute mit ungewöhnlichen Ideen, die
Dinge verändern wollten und das auch taten. Sie sollten ihre Geschichten
erzählen und damit andere inspirieren, rauszugehen in die Welt und etwas zu
TUN.“, heißt es im Pressetext.
Entstanden
sind mittlerweile achtzehn Bücher, die laut zugehöriger Homepage „whose ideas
have inspired others to go and Do“ und in diverse Sprachen übersetzt wurden.
„Each book is fairly short, about 100 pages, as it focuses on the ‘doing’
rather than the background theory. Concise, practical, visually striking guides
that make it easier to Do stuff.“, heißt es dort weiterhin.
https://thedobook.co/
Nachhaltigkeit ist topgefragt. Nahrung haltbar zu
machen, war für unsere Vorfahren überlebenswichtig und damit Alltag. Und nach
ein/zwei Generationen, die es gewohnt sind, alles, was sie benötigen, in
Supermärkten einkaufen zu können, finden viele Menschen wieder zu diesen alten
Dingen zurück. Auch die Do-Lectures legen Wert auf regionalen Anbau und
hochwertige Lebensmittel, womit sie am Puls der Zeit liegen, einem, in dem wir
nicht mehr genau wissen, was in unserem fabrikproduzierten Essen eigentlich
verarbeitet wurde – und das meist nur, damit Lebensmittel preiswert angeboten
werden können. Bei Selbstgemachtem gibt es dieses Problem nicht.
Das
Buch aus der Feder von drei versierten Köchinnen umfasst knapp 170 Seiten, ist
aber randvoll mit Rezepten angefüllt. Dabei haben die Autorinnen diese in
einzelne Abschnitte aufgeteilt: Zucker, Essig, Abfüllen, Salz, Öl, Alkohol,
Zuckerfrei, Trocknen.
Leider
lässt die geringe Seitenzahl keine großen Abhandlungen darüber zu, wie genau
die einzelnen Arbeitsschritte ablaufen (sollten), wenn es auch kurze
Anleitungen dazu gibt. In etwa welche Materialien benötigt werden, wie die
Gläser befüllt und anschließend luftdicht verschlossen werden. Hier jedoch sind
wir beim größten Manko angekommen: Für Anfänger ist das Buch leider nicht
geeignet. Ich selbst musste sowohl meine Oma anrufen, als auch die Weiten des
www bemühen, um vieles zu verstehen. Nicht bei allen Einmacharten ist es in
etwa notwendig, die befüllten Gläser in kochendes Wasser zu stellen. Auch kam
mir die geringe Haltbarkeit, die die meisten Rezepte aufwiesen, merkwürdig vor.
Ich vermute, dass es rechtliche Gründe hat, hier so tief zu gehen, denn über
den Winter kommt man so mit seiner Familie nicht, der dauert länger.
Was
ich mir also an dieser Stelle gewünscht hätte, wären „Insidertipps“ gewesen. In
der Einleitung bedauern die Autorinnen, sich nicht allen Möglichkeiten widmen
zu können, in etwa fehlen Pökeln und Räuchern. Dass viel geballtes Wissen
hinter all den Rezepten steckt, ist beinahe auf jeder Seite herauszulesen,
allein es versteckt sich leider oftmals.
Wer
jedoch bereits Erfahrung mitbringt, wird viele, sicher auch bekannte, Rezepte
vorfinden. Für einen Überblick, was alles generell möglich ist, eignet sich „Einmachen:
Marmelade, Chutney, eingelegtes Gemüse und Sirup“ ebenfalls sehr gut. Immerhin
soll die Buchreihe der DO’s ja zum Tun anregen. Ein bisschen Recherche gehört
aber, fürchte ich, dazu.
Ich
selbst habe mir das Rezept von Seite 60: „Süß eingelegte Pilze mit Thymian“ aus
dem Abschnitt „Essig“ herausgesucht, weil es Anfängertauglich schien und
zugegeben nicht viel Vorarbeit erforderte. Tatsächlich ist der Spuk dann auch
sehr schnell getan und es eignet sich für kleine Küchen und Geldbeutel (was
leider nicht auf alle Rezepte zutrifft). Ich habe alte Marmeladengläser
verwendet. Leider fehlte eine Angabe, wie viel 500ml Weißweinessig plus weitere
Zutaten ergeben, es sind bei mir genau zwei Gläser geworden, wenn auch mit Ach
und Krach.
Laut
der zwei kurzen Punkte, die beschreiben, wie vorzugehen ist, sollen alle
Zutaten kleingeschnitten und in die Gläser gefüllt werden. Dann wird der Sud
gekocht und drüber gegeben, die Gläser fest verschlossen – und fertig.
Es
hat sich allerdings herausgestellt, dass der Inhalt nach dem Sud doch ziemlich
schnell schrumpft. Nach einer Wartezeit von sechs Tagen sogar noch ein wenig
mehr.
Das
www weiß in einem Nebensatz in einem Forum zu berichten, dass man die Pilze, in
meinem Fall übrigens Champignons, mitkochen soll, weil dann mehr ins Glas geht.
Wie
lange man warten muss, um das Glas wieder öffnen und den Inhalt essen zu
können, fehlt leider ebenfalls. Im Internet sind sich die Leute offenbar auch
nicht ganz einig, es reichte von einem bis zehn Tage. Bei mir waren es sechs
und acht.
Die
Gewürze sind sehr fein herauszuschmecken und können individuell angepasst
werden. Aber leider ist es viel zu viel Essig, der die Pilze in meinem Fall
leider komplett verdorben hat, so dass sie ungenießbar waren. Süß oder
süß-sauer sind sie leider ebenfalls nicht gewesen.
Aber
ich habe die ganze Aktion dann noch einmal wiederholt und das Rezept an
diejenigen aus dem www angepasst. Nur mit reinem Essig hat niemand Pilze
eingelegt, das wird vermutlich auch nichts. Vielleicht ist es eine regionale
Ländersache (Prozentangaben zum Essig fehlen), aber es macht tatsächlich Sinn,
mindestens die Hälfte mit Wasser auszugleichen und den Honiganteil leicht zu
erhöhen. Danach schmeckt es wirklich richtig gut!
Für
einen ersten Überblick und für versierte Köche*innen ist das Buch prima. Was
alles möglich ist, in einem Buch untergebracht. Zum Tun regt es ebenfalls an,
was ja der Sinn der Sache ist. Ich war persönlich auch so angestachelt, dass
ich das Experiment wiederholen musste und mir durchaus vorstellen könnte, das
Rezept erneut zu wiederholen, wenn auch mit meinen eigenen Zutatenanteilen.
Zudem wird Frühling und in diesem Jahr möchte ich neben Blüh- auch einige
Nutzpflanzen auf dem Balkon ziehen. Die müssen dann in der Küche verwertet
werden – in „Einmachen: Marmelade, Chutney, eingelegtes Gemüse und Sirup“ habe
ich viele, viele Anregungen gefunden, wie genau das aussehen könnte.
Mimi
Beaven betreibt mit ihrem Man eine Farm im Hudson Valley. Für sie
heißt Einmachen, die jährliche Ernte in Vorräte für die kalten Wintermonate zu
verwandeln.
Anja
Dunk, aufgewachsen in Wales, ist Jägerin und lebt heute
außerhalb von London als Köchin und Caterer.
Jen
Goss lebt mit ihrer Familie in West Wales und hat
eine eigene Cateringfirma.
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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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