Titel: Die Banner von Haven
Autorin: Carrie Vaughn
Originaltitel: Bannerless
Verlag: Arctis
ISBN: 978-3038800088
Euro: 18,00
Veröffentlichungsdatum: Februar 2018
Seiten: 304
Serie: The Coast Road 01
Come in: Tausch
Inhalt
Nach
dem großen Kollaps und angesichts einer noch immer unberechenbaren
Natur musste die Menschheit lernen, wieder von vorn anzufangen. Die
letzte Überlebende der alten Zeit, die sich noch an Computer erinnern
konnte, ist kürzlich gestorben. Aufgrund der Ressourcenknappheit müssen
Haushalte nicht nur beweisen, dass sie in der Lage sind, für ihren
eigenen Lebensunterhalt zu arbeiten, sie müssen überdies ein Banner
beantragen, welches ihnen gestattet, ein Kind in die Welt zu setzen.
In dieser Zeit wird die junge Ermittlerin Enid zusammen mit ihrem Partner Tomas zu einem Todesfall gerufen, der nur auf den ersten Blick wie ein Unfall wirkt. Das örtliche Komitee ist heillos zerstritten und dann taucht auch noch Dak, Enids einstige Jugenliebe auf. Die junge Frau muss Licht ins Dunkel bringen, ehe es zu spät ist.
In dieser Zeit wird die junge Ermittlerin Enid zusammen mit ihrem Partner Tomas zu einem Todesfall gerufen, der nur auf den ersten Blick wie ein Unfall wirkt. Das örtliche Komitee ist heillos zerstritten und dann taucht auch noch Dak, Enids einstige Jugenliebe auf. Die junge Frau muss Licht ins Dunkel bringen, ehe es zu spät ist.
Carrie
Vaughn erzählt die Geschichte Enids in zwei Zeitebenen. Die aktuelle
befasst sich mit dem Mordfall, der aufzuklären ist, die andere geht
viele Jahre zurück und beschreibt Enids jugendliche Wanderjahre. Bei
beiden tritt das Dystopische des Romans stark in den Hintergrund, es ist
mehr Mittel zum Zweck und wird nicht weiter ausgebaut.
Enid ist
eine sympatische junge Frau, die ihren Platz in der Gesellschaft erst
finden musste, dabei aber auch die Jugend auskostet. Dak ist ein
fahrender Sänger, der von Ortschaft zu Ortschaft zieht und dort singt
und musiziert. Ein Lebensstil, den Enid zunächst äußerst anziehend
findet und sich daher gern auf die Avancen des Herumstreuners einlässt.
Dabei lernt sie die Welt kennen, die bisher für sie doch reichlich
überschaubar gewesen ist. Es hat nicht viel den großen Kollaps überlebt,
aber wichtige medizinische und einige solarbetriebene technische
Errungenschaften, haben es in die Neuzeit geschafft. Alle Frauen
erhalten mit Eintritt in ihre fruchtbaren Tage ein Implantat, das ihre
Zeugungsfähigkeit unterdrückt. Erst wenn ein Hof genug erwirtschaftet,
um eine weitere Person durchbringen zu können, wird es entfernt und der
Natur freien Lauf gelassen.
Enid ist Ermittlerin geworden, eine Art
Polizei, die auf Ordnung und die Durchsetzung der neuen Gesetze pocht.
Sie untersteht Tomas, der sie schon als Jugendliche ein wenig unter
seine Fittiche genommen hat. Leider scheint der Mordfall von Anfang an
sehr vorhersehbar und im weiteren Verlauf gibt es diesbezüglich auch
keine nennenswerten Überraschungen, was es leider mitunter etwas dröge
gestaltet. Einzig der Wechsel der Zeitstränge der aufeinanderfolgenden
Kapitel sorgt für weiteres Leseinteresse.
Am Ende bleibt leider
ebenfalls offen, was genau die Autorin eigentlich aussagen wollte - und
ob mir das zugesagt hat. Im Grunde ist es einerseits eine Art
Coming-of-Age-Geschichte, zum anderen ein Krimi im ländlichen Setting.
Die Banner und damit die Möglichkeit sich fortzupflanzen sind immer
zentrales Thema, auch wenn das so gesehen eigentlich eher hintergründig
ist. Geburtenkontrolle auf der einen Seite, aber eben auch Kinderlose
und Neid, und zu viele Kinder plus Hunger bei jenen, die nicht zur
Gemeinschaft an der Küstenstraße gehören auf der anderen Seite. Ich
komme leider nicht ganz dahinter, was genau mich an diesem Bild stört.
Vielleicht, dass es kaum genug Ressourcen für alle gibt, aber
irgendwoher diese ominösen Implantate kommen, die keiner Frau
gesundheitlich Schaden zufügen und offenbar auch gut verträglich sind.
Dass Fortpflanzung auch nicht länger in der Hand eines Einzelnen, einer
Frau, liegen. Dass jene in der Gemeinschaft mit ihren strikten, harten
Regeln gut leben können, jene, die außerhalb stehen, aber aus
irgendeinem Grund nicht auf die Idee gekommen sind, Landbau zu betreiben
oder Häuser zu bauen, sondern quasi von der Hand in den Mund leben. Am
Weltenbau wackelt es gehörig, fürchte ich. Und die (mögliche) innere
Aussage gefällt mir nicht.
"Die Banner von Haven" vermögen es leider nicht, den Funken überspringen zu lassen.
The Coast Road:
0.5. Where Would You Be Now?
1. Bannerless (Die Banner von Haven)
2. The Wild Dead
Carrie
Vaughn wurde 1973 in Kalifornien geboren. Sie ist Autorin der
New-York-Times-Bestsellerserie »Midnight Hour« und zahlreicher
Science-Fiction- und Fantasy-Romane. Ihre Geschichten waren für den Hugo
Award nominiert und sind u.a. in George R.R. Martins Wild-Cards-Serie
erschienen. Sie lebt heute in Boulder, Colorado.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar, IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Sie können Ihre Kommentare später jederzeit wieder löschen. Detaillierte Informationen finden Sie unter "Datenschutz" oben unter dem Header. Wer keine Datenübertragung wünscht, hat die Möglichkeit, einen anonymisierten Kommentar zu hinterlassen. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.