Sonntag, 1. Oktober 2017

Ausblick auf den Blog im Oktober

Das war der September
Im September war Heike Stöhr so freundlich, etwas zu ihrem neuen Roman zu erzählen: (Autorenplausch) Heike Stöhr: Die Fallstricke des Teufels.





Rezensiert:


Das war das Postfach im September
Am Meer die eigene Bestimmung erkennen.
Erfolg im Job? Solide Partnerschaft? Alles erreicht! Aber ist das wirklich schon alles? Welches Wort
steht auf der Visitenkarte des eignen Lebens? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt für das gerade
erschienene neue Buch des norddeutschen Autors Udo Schroeter. „Meer als Alles.“ (adeo Verlag).
Geschrieben ist es wie die erfolgreichen Vorgänger „Bin am Meer.“ und „Endlich wieder am Meer.“
wie eine fiktive Erzählung, basiert jedoch auf wahren Begebenheiten.
Seit 2006 lebt Udo Schroeter mit seiner Familie auf der dänischen Insel
Bornholm und gibt dort (Angel-)Seminare für die gehetzten Sinnsucher
unserer Tage. Er zeigt ihnen, wie sie aus der „Höher-Schneller-Weiter-
Spirale“ ausbrechen und ihre Bestimmung finden können.
Auch Angelführer Leif, der Held der Erzählung „Meer als Alles.“, ist
ein Mensch, der die richtigen Fragen stellt und damit das Leben anderer
verändert. In Gesprächen am Strand und am Lagerfeuer hilft er dem Sinnsucher
Daniel dabei, alte Schmerzen aus der Vergangenheit und Sorgen
um die Zukunft loszulassen. Daniel erfährt aufs Neue: Das Leben ist hier
und es ist jetzt. Es kommt darauf an, seine Bestimmung zu erkennen und
das Wort zu finden, das auf der Visitenkarte des eigenen Lebens steht …
Mit vielen Natur-Aufnahmen von Udo Schroeter.

Von der Kunst, ein leises Leben zu führen
Wie gelingt ein gutes Leben? Welche Zutaten braucht es dazu? Sind laute Menschen besser dran? Wie schaffen es die „Leisen“, ihren Wünschen und Vorstellungen gemäß zu leben, ohne von den „Lauten“ an den Rand gedrängt zu werden? In ihrem neuen Buch „Leise Menschen – gutes Leben“ geht Dr. Sylvia Löhken diesen Fragen auf den Grund. Ihre Antworten überraschen. Gerade leise Menschen verfügen über Stärken, die auf dem Weg zu einem erfüllten Leben wichtig sind.
Nicht äußere Faktoren machen uns glücklich. Für ein gelungenes Leben kommt es vor allem auf unsere innere Haltung an. Introvertierte Menschen haben eine andere Grundhaltung als extrovertierte Persönlichkeiten. Im Vergleich zu den „Extros“ verfügen „Intros“ über besondere Stärken, wie analytisches Denken, Einfühlungsvermögen und eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Doch jede Stärke birgt auch eine potenzielle Schwäche in sich: nämlich dann, wenn das rationale Denken zu Verkopftheit wird, die typische Sensibilität Konfliktscheue verursacht oder man vor lauter Konzentration auf Kleinigkeiten das große Ganze aus den Augen verliert. Diese spezifischen Hürden sind es, die introvertierte Menschen ins Stolpern bringen. Letztlich entscheiden sie aber über die Frage nach dem persönlichen Lebensglück.
Die Beststeller-Autorin Sylvia Löhken, selbst ein leiser Mensch, zeigt in „Leise Menschen – gutes Leben“ zehn Stärken und Hürden von Intros auf. Dieses Entwicklungsbuch für introvertierte Persönlichkeiten macht Mut, persönliche Verhaltensmuster zu erforschen und dem Bedürfnis nach Rückzug nachzukommen. Eine Kernthese: Aus der Stille wächst die Kraft, das eigene Potenzial bewusst zu leben. Mit umfangreichem Wissen und durch Gespräche mit bekannten Introvertierten beschreibt die Autorin fundiert und praxisnah, wie die eigene Persönlichkeitsstruktur der Schlüssel zu einem erfüllten Leben werden kann.
„Glück erfahren wir, wenn wir in der Lage sind, unser Leben selbstbestimmt in die eigene Hand zu nehmen. Mein neues Buch soll Intros bei der Gestaltung ihres eigenen leisen Wegs zur Seite stehen und eine Ideensammlung für Veränderungen sein,“ so Löhken.

Sind die Medien noch zu retten?
Immer mehr Menschen beklagen, was sie sehen, hören und lesen und die Medienkritik nimmt zu, bis hin zum Vorwurf der »Lügenpresse«. Doch welche Kritik ist berechtigt, und welche nicht?
Ein Großteil der Kritik argumentiert politisch: Medien würden bestimmte Strömungen verschweigen, andere dagegen fördern. Trifft dieser Vorwurf wirklich zu oder gibt es noch andere Gründe, weshalb Medien immer mehr an Reichweite verlieren? Dieses Buch geht den Gründen für die aktuelle Vertrauenskrise nach und stellt fest, dass viele Fehler und Defizite gar keine komplizierten Ursachen haben, sondern auf mangelhafter Kenntnis und Anwendung des journalistischen Handwerks beruhen: Medien verkaufen Meinungen als Tatsachen, schmieden aus Eitelkeit Kampagnen oder halten sich nicht an rechtsstaatliche Prinzipien.
Die beiden Autoren legen den Finger in die Wunde und unterbreiten konkrete Vorschläge, was Medien liefern sollten, um glaubwürdig zu sein:
• Journalismus statt Politik,
• sachliche Berichte statt Polemik und
• Kommunikation auf Augenhöhe statt von oben herab.
Ein Buch für Medienmacher und Mediennutzer – und alle politisch Interessierten dazu.
Denn guter Journalismus ist heute so wichtig wie kaum zuvor.

Fredi Malinowski und Martin Hein mit Tanja May
Fantasy
Keine Lügen – Für unseren Traum riskierten wir (fast) alles
Die Geschichte des Schlagerduos Fantasy alias Martin und Freddy klingt wie ein modernes Märchen – und sie ist es auch. Beide waren bettelarm, verfolgten aber ihren Traum: Sie wollten berühmt werden. Wer weiß, was aus den beiden geworden wäre, hätte nicht Schlagerstar Andrea Berg die sympathischen Sänger 2012 entdeckt. Sie engagierte sie als Vorband für ihre Tournee – und endlich, nach bald zwanzig harten Jahren, hatten sie Erfolg. Heute haben sie Millionen Fans und verkauften bisher rund zwei Mio. Tonträger. Ihr Album Freudensprünge, von Dieter Bohlen produziert, kam 2016 auf Platz 1 der deutschen Album-Charts. (...)

Emma Garnier - Grandhotel Angst
Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt Nell, nachzuforschen. Sie stößt auf eine Geschichte von Schuld und Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht. Bis Nell plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben …

PORT ROIS
ATOMIC PIECES
»Atom« von griechisch átomos bedeutet »unteilbar«, die atomaren Teilchen
seien die grundlegenden Bausteine, aus denen alles besteht. Dachte man
zumindest lange. Eine weitere Erfahrung der Unzulänglichkeit menschlicher
Erkenntnis: Atome teilen sich auf in Neutronen und Protonen, diese weiterhin in
Quarks und… und auch alle weiteren Einsichten müssen schulterzuckend – weil
alles Lebensweltliche transzendierend – hingenommen werden. Wenn Raphael
Kösters, Sänger der Band Port Rois, im Titelsong des 2017 erscheinenden
Debütalbums also von diesen atomaren Teilchen des Lebens und der Dinge
singt, muss er sich absichern. Und das geht wiederum nur im Dialog mit den
Anderen: »Do you hear what I say? And can you relate? Do we still compete or
do we resonate?«
Ja, eine Resonanz findet Kösters auch und vor allem bei seinem Songwriting-
Partner Frank Hagemann. Die beiden Musiker aus Köln und Düsseldorf wissen
was sie tun, nehmen langjährige unterschiedlichste Banderfahrungen (u.a. The
Dimensions, underparts) zusammen, um zu einer Leichtigkeit zu kommen, die
die musikalischen Muster nie schemenhaft und thematische Referenzen nie
bemüht erscheinen lässt. »Atomic Pieces« schwingt als Gitarrenmusik zwischen
The Sound (Fading) und Weezer (Giants), zwischen 80s Wave und Indierock der
»Nullerjahre« – aber wer kann schon sagen, was das noch bedeuten soll. Port
Rois sind Punks with an Archive: Die Resonanz ist da, bei der Einsicht, dass man
nichts Neues artikuliert, sondern Komplexe umformuliert und in seiner
Nachträglichkeit immer etwas hinterherjagt und damit angreifbar ist: »It is
simple to break a man who cherishes something fading.«
Für Port Rois stehen an Stelle des Moments und Impulses der Prozess und die
Bricolage: Nach der bereits 2012 erschienenen Erstlings-EP »Permanent
Midnight« und mehreren Besetzungswechseln stand Anfang 2014 der
Neuanfang. Statt etwas ad acta zu legen, arbeitete die Band an Songs,
konservierte hier eine Idee, eine Struktur, probierte dort einen Sound, eine
Technik. In Eigenregie wurde ab Sommer 2016 aufgenommen. Großteils im
Proberaum. Nicht, weil so die Punk-Erzählung eben geht, sondern weil diese
Isoliertheit auch Freiheit sein kann, Abwesenheit von Zeit- und Gelddruck. Und
weil man so vielleicht doch etwas Neues findet, einen unerwarteten Sound, eine
eigene Ästhetik. »Atomic Pieces« gelingt eine Mischung aus Transparenz und
krachigem Lo-Fi. Und hat den Platz für Verspieltheiten, gibt den Raum um
Akzente wie Orgeln und ein starkes Saxophon in Blood Brothers nicht bemüht,
sondern einfach wirken zu lassen. Jack Shirley (Oathbreaker, Deafheaven, Joyce
Manor) sorgte in den Atomic Garden Studios in San Francisco schließlich dafür,
dass die Leichtigkeit auf »Atomic Pieces« trotz allem drückt.
So gelingt Port Rois ein Debütalbum, das mehr ist als eine erste (Selbst-)
Präsentation. Das sich nicht aufhält mit Posen, mit Distinktion, mit Absicherung.
Sondern das Fragen stellt, das sich mühelos innerhalb eines System bewegt, in
einem Netzwerk, in dem eine klare Positionsbestimmung immer und immer
wieder schwerfällt, in dem sich immer alles bewegt und sich Perspektiven
verändern. Und das sich damit auseinandersetzen will: »Take up the dialogue«
Als Anspieltipp empfehle ich den Song „Giants“, zu dem es auch bereits ein Video gibt: https://www.youtube.com/watch?v=3Dxqjw106uw

gibt es die zweite große Liebe des Lebens? Und wie schafft man es, auf der Suche nach ihr nicht in jedes erdenkliche Fettnäpfchen zu treten?
Selbstironisch, aufgewühlt und entwaffnend offen erzählt Michalis Pantelouris davon, wie man sich als alleinerziehender Vater und frischgebackener Single auf die Suche macht – eine berührende und komische Reise durch das Herz eines erschütterlichen Romantikers.
Tausende von Zuschriften, Liebeserklärungen und Heiratsanträgen aufgrund seiner SZ-Kolumne ließen Michalis Pantelouris dieses Buch schreiben, in dem er verrät, was alles während seiner Suche nach der zukünftigen Lieblingsfrau geschah.

mit „KRIEG DER WELTEN“ hat H.G. Wells 1898 Geschichte geschrieben, der Roman gilt bis heute als der bekannteste Science-Fiction-Roman aller Zeiten. Außerirdische landen auf der Erde und verbreiten Angst und Schrecken, bis ihr fehlender Immunschutz gegen menschliche Krankheitserreger der Invasion ein Ende bereitet. Zahlreiche Verfilmungen haben dafür gesorgt, dass diese Erzählung bis heute unvergessen bleibt.
Mit Stephen Baxters „DAS ENDE DER MENSCHHEIT“ erscheint nun die von H.G. Wells Erben autorisierte Fortsetzung des Bestsellers.
Vierzehn Jahre sind vergangen, seit die Invasion der Marsianer Englands Städte in Schutt und Asche legte. Vierzehn Jahre, seit die Angreifer vom roten Planeten an den Mikroben der Erde zugrunde gingen. Seitdem herrschen Frieden, Wohlstand und Fortschritt. Als man erneut den Start von Marsraketen beobachtet, macht sich daher keiner Sorgen – bis auf Walter Jenkins. Und er hat recht. Denn die Marsianer kommen zurück. Und sie wollen nur eins: Rache.

Liebe Blogger,
Wollt ihr wissen, wie man im Management richtig durchstartet?
Dann haben wir hier genau die richtigen Bücher für euch rausgesucht! Von Design Thinking über Storytelling, bis hin zu Managing for Happiness - diese Titel zeigen, dass Management Spaß machen kann. Und wie Design Thinking, Problemlösungen und Entwicklung neuer Ideen auch praktisch gelingen können, beschreiben die Autoren in den sechs vorgestellten Spitzentiteln.
Ihr wollt eines der Spitzentitel von Vahlen gewinnen? Dann müsst ihr einfach nur den unten verlinkten Buchtrailer auf eurem Blog veröffentlichen und uns eine E-mail mit eurem Namen, Anschrift und Link vom Post an Gewinnspiel@xyz senden. Die ersten 40 Blogger dürfen sich ein Buch ihrer Wahl aussuchen. Einsendeschluss ist der 01.11.2017.
Wie diese Story zu einer fesselnden Geschichte wird, erläutert Ihnen der erfolgreiche Drehbuchautor Edgar von Cossart in seinem aktuellen Buch „Storytelling“: Einfache Regeln und viele Ideen werden Ihr Publikum packen. (...)

»Vincents Sternennacht« ist eine fundierte spannende Reise durch 40.000 Jahre Kunstgeschichte, die Künstler und ihre Werke aus der ganzen Welt in spannenden und phantasievollen Erzählungen erlebbar macht.
»Diese Geschichte der Kunst beginnt mit dem Löwenmenschen vor 40.000 Jahren in einer Höhle in Deutschland und endet mit Ai Weiwei auf einem Fußweg in Peking im Jahr 2014. In der Zwischenzeit treffen wir über 50 Künstler an allen möglichen Orten: an einem Berg, in einem Steinbruch und mitten in der Wüste, in Hütten und Dampfbooten, Palästen und Gräbern – und natürlich in Ateliers und Werkstätten. Wir beobachten sie beim Malen und Zeichnen auf Felsen und Wände, Holz, Leinwand und Papier. Sie stellen Skulpturen aus Stein, Metall, Lehm, Draht oder sogar Haferbrei her. Geduldig setzen sie winzig kleine Mosaiksteine in Gips, fügen Fragmente bunter Glasscherben oder Flaschenverschlüsse zusammen, zerreißen Zeitungen und fotografieren. Warum verbringen Menschen ihre Zeit mit so etwas? Jeder Künstler in diesem Buch könnte dir darauf eine andere Antwort geben.« (aus dem Vorwort)
Der Kunsthistoriker Michael Bird und die Illustratorin Kate Evans haben mit »Vincents Sternennacht« ein unvergessliches Buch geschaffen, das lange Freude macht. Es enthält Reproduktionen berühmter Kunstwerke, eine kurze Zeitachse wichtiger Ereignisse und besondere Doppelseiten über Orte, die für die Kunstgeschichte besonders wichtig waren. Eine wunderschöne und bezaubernde Einführung in die Kunst für jedes Bücherregal, jede Hausbibliothek und jeden Nachttisch.

was tust Du, wenn Deine Welt plötzlich nicht mehr dieselbe ist? Auf der Suche nach ihrem entführten Freund Arthur reisen die vier Freunde Lance, Jannifer, Falk und Eric durch die halbe Welt, jeder auf sich allein gestellt. Wundersame Gestalten tauchen auf, mysteriöse Ereignisse, surreale Orte, sprechende Eidechsen. - "Arthurs Enführung" ist der erste Band der fantastischen Trilogie "Der Doppelweg" von Bernd Desinger.


Das bringt der Oktober
Der Oktober ist ziemlich Fantasylastig und ich habe einige sehr lange vor mir hergeschobene Rezensionen eingeplant. Desweiteren hat sich der Autor Alexander Ruth bereit erklärt, etwas zu seinem neuen Roman "Die Weiße Libelle" zu erzählen. Schließlich folgen noch die üblichen Verdächtigen und vielleicht die ein oder andere Überraschung.


Was mich bewegt hat
Es gab da neuerdings auch einen Preis für Buchblogs. War ja auch Zeit irgendwie, wo doch jeder inzwischen einen eigenen Preis hat. Die Veranstalter und die Jury, der Ablauf und überhaupt sprachen dann jedoch eine eigene Sprache. Als die Longlist dann veröffentlicht wurde, bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gekippt. Nun ja, die vielen hundert werden schon schrumpfen - und es wird wie immer nicht mit Qualität zu tun haben, was dann später unterm Strich verbleibt. Tut mir leid, aber dieser ganze Schwachsinn rund um Blogs nervt nur noch.
Edit: Die Shortlist ist wenig überraschend, wenn man einen Blick für gewisse Dinge entwickelt hat.

Ich arbeite seit einigen Wochen wieder daran, mehr in die Blogosphäre einzutauschen, aus der ich etwa anderthalb Jahre so gut wie ausgetreten war. Darf ich es offen sagen? Ich war entsetzt. Die neueren Entwicklungen sind fürchterlich und ich finde es mehr als schade, dass sich Blogger, die eigentlich unabhängig sein sollten und somit auch viel bewegen könnten, so sehr vor den Karren spannen lassen. Vielfältig ist leider so gut wie nichts mehr. Es geht nur noch um Perfektion, meist im Bild (!) und so gut wie überhaupt nicht mehr um diese feinen, kleinen Entdeckungen abseits des Mainstreams und der großen Verlage. Zudem scheint es, als hätten sich viele Blogger einen kleinen Nebenerwerb eingerichtet, indem sie nur gewisse REs besprechen und diese dann über diverse Quellen weiterverkaufen. Der Schaden, den sie damit anrichten, muss inzwischen so groß sein, dass wir uns alle über gewisse (zukünftige) Entwicklungen nicht mehr wundern müssen. Und ich frage mich ernster als je zuvor (und ich habe mich viele Dinge ja schon jahrelang gefragt), ob es beim Buchbloggen noch um Bücher und deren Inhalte geht oder mittlerweile um ganz anderes.

Dahingehend passt es sehr gut, dass mir über eine Tauschbörse beständig Bücher über den Weg laufen, die dort OVP (Original verpackt) angeboten werden - wohlgemerkt teure Hardcover mit über zwanzig Euronen. Ich bin so nicht zuletzt auch an Jay Kristoffs "Nevernight" (das ich abgebrochen habe) und Emmi Itärantas "Die Stadt der verbotenen Träume" (noch ungelesen) gekommen. Aber auch diverse andere wurden angeboten. OVP! Bedeutet, irgendwoher bekommen, sehr vermutlich kostenlos und dann einfach ohne Nutzen weitergegeben (umsonst natürlich nicht).
Ich glaube, über den Schaden, der so angerichtet wird, macht sich kaum ein Blogger Gedanken. Dabei gehört das ganz zwingend dazu. Wer nicht weiß und sich noch nicht einmal annähernd dafür interessiert, wie ein Buch entsteht, vom Schreiben bis hin zum Veröffentlichen und darüber hinaus, sollte sich überlegen, ob das Bloggen über Bücher das Richtige für ihn ist. Ganz besonders wenn noch behauptet wird, das Lesen und die Bücher würden einem etwas bedeuten.

Eine Institution (Fantasy) sagte mit großem Brimborium ihre Teilnahme an der LBM ab und das mit dem Grund, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen würde in Leipzig, da dort der Anteil der Wähler einer gewissen Partei in Deutschland vergleichsweise groß sei. Es gab (in meinen Augen zu Recht) große Proteste. Natürlich liegt es in der Entscheidung eines jeden Einzelnen, ob man zu bestimmten Orten fährt oder nicht. Aber die Begründung und auch die Öffentlichkeit dabei (tu es einfach nicht, Punkt) stießen so manchem sauer auf. Ein ganzes Bundesland wurde unter Generalverdacht gestellt. Nicht, dass das Ossi-Bashing derzeit nicht wieder Hochkonjunktur erfährt, aber hier war auch sehr deutlich meine Grenze erreicht. Wie weit ist es von hier bis zu "Wir veröffentlichen keine ostdeutschen Autoren, sie könnten ja auch diese Partei wählen"? Hier wurde meiner Meinung nach sogar gegen Sitten und Gesetz verstoßen. Und trotzdem winkt man es mittlerweile nur noch ermattet durch; es macht keinen Sinn mehr mit den Leuten zu diskutieren. Am meisten lassen sich jene darauf ein, die behaupten, Ossis taugen nichts, sind ungebildet und leicht zu beeinflussen (für das Falsche). Und dann schaue ich eine Woche vor der Wahl TV-Nachrichten und ein großes Thema ist der steigende Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft und der Beitrag beginnt mit den Worten: "Sachsen. Ein Land der Tristesse." Ich würde also sagen, die Jahrzehnte mit ähnlichen "Nachrichten" haben dann doch gefruchtet. Und während man einerseits hört, wie sehr man den einen helfen und sie integrieren muss, selbst aber auch fast dreißig Jahre nach der Wende immer noch weniger verdient (und da hängt so viel mehr dran!) und dann andererseits stetig zu hören bekommt, was man aufgrund seiner Herkunft für ein schlechter Mensch ist (über die einen darf man es sagen, über die anderen nicht?) verliert man einfach irgendwann die Lust. Wie wäre es also, sich einfach mal an die eigene Nase zu fassen und darüber nachzudenken, ob man nicht auch selbst zu den so leicht Beeinflussbaren gehört? Ein gespaltenes Land nutzt nämlich sehr vielen, aber nicht dem Volk, das in diesem beheimatet ist.


Auf den Nadeln:
Ein weißes Tuch mit Seidenanteil für die Hochzeit einer Freundin.


Gelesen:


4 Kommentare:

  1. Hallo!
    Ein schöner Blick zurück und ebenso einen Ausblick auf den Oktober. Danke dir wurde ich auf "Die Fallstricke des Teufels" aufmerksam, das ich un bei Lovelybooks gewonnen habe und nun auf das Buch zur LR warte.
    Schmunzeln musste ich betreffend deiner Meinung zur Long- und Shortlist der Blogger. Hier kann ich dir einfach nur recht geben. Eine absolute Augenauswischerei...leider!

    Ich wünsche dir einen schönen Lesemonat Oktober!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,

      schön, dass Du mal wieder reinschaust! :)
      Super! Dann bin ich schon auf Deine Meinung gespannt, das Buch macht sicher optisch schon was her. Schon mal viel Spaß beim Lesen!
      Ich fände einen ernstzunehmenden Wettbewerb unter Buchbloggern eigentlich mal ganz spannend - schon allein, weil man so auch neue Blogs für sich entdecken kann. Aber das müsste dann vielleicht auch anders ablaufen.

      Danke, Dir auch!
      LG
      Daniela

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    2. Hallo liebe Daniela,
      ich schon öfters bei dir ein, aber da ich ja wenig Fantasy lese, kann ich kaum kommentieren ;)
      Naja, Wettbewerb fände ich nicht ganz so gut, da dies vielleicht dann doch nicht den gewünschten Erfolg erzielen könnte. Die Aktion von Steffi von Angeltearz fand ich zum Beispiel gut...
      Liebe Grüße
      Martina

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    3. Freut mich! Und vielleicht sind ja zukünftig einige Bücher dabei, die Dich etwas mehr interessieren. :)
      Vielleicht ist Wettbewerb das falsche Wort. Ich lerne nur gern neue Blogs kennen, habe aber weder Lust noch Zeit, mich durch Blogsrolls zu klicken und dann leider eben doch nur immer das Gleiche in anderem Design zu finden.
      Welche Aktion genau ist das denn?

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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