Keine typische Romantasy, sondern ein
chinesisch-phantastisches Liebesdrama, das sehr spannend und ergreifend
daherkommt.
Titel: Verdorbenes Herz
Autorin: Teng Luo Wei Zhi
Originaltitel: Black Moonlight Holds the BE Script
Verlag: Bramble HC
ISBN: 978-3426567920
Euro: 25,00
Veröffentlichungsdatum: Oktober 2025
Seiten: 528
Serie: Till the End of the Moon 01
Come in: vorablesen.de
Inhalt
Li Susu, die Tochter des Oberhaupts der
Hengyang-Schule, reist 500 Jahre in die Vergangenheit. Sie wurde ausgewählt, um
Tantai Jin, den Dämonenkönig, zu besiegen, der die Welt in Schutt und Asche
gelegt hat. Sie soll ihn in seinem menschlichen Körper ausfindig machen und den
bösartigen Dämonenknochen entfernen – ohne zu wissen wie. Dazu schlüpft Li Susu
in den Körper der herrischen Generalstochter Ye Xiwu – die mit Tantai Jin, ein
Geiselprinz im Xia-Reich, verheiratet ist. Als sie erkennt, welch
entsagungsreiches Leben er bisher geführt hat, gerät ihr Plan ins Wanken. Und
dann stirbt Tantai Jins kaiserlicher Vater des Nachbarreiches – eine Chance,
die sich der hintergangene Prinz nicht entgehen lässt.
Meinung
Was Leser vom Buch abhalten könnte, wären die
zahlreichen Charaktere mit den für europäische Augen eher ungewohnten Namen.
Jedoch verfügt das Buch über Familienstammbäume, in denen vorab alle aufgezählt
werden; wer nun gar verwirrt ist, kann dort nachschlagen. Geübte Leser
benötigen die Listen nicht, denn die Gewöhnung erfolgt rasch und im
Handlungsverlauf ist schnell erschlossen, wohin welcher Name gehört.
Ebenfalls sollte nicht unterschätzt werden,
dass sich diese Liebesgeschichte ganz offensichtlich auf vier Bücher erstreckt
und damit sehr langsam beginnt. Wer bereits hier große Gefühle oder gar spicy
Szenen sucht, ist falsch. Die Beziehung von Tantai Jin und Li Susu beginnt
bereits kompliziert, da sie in den Körper der verhassten Ehefrau, einer
verwöhnten Göre, fährt. Die Heirat ließ sich nicht vermeiden und war von beiden
nicht gewollt. Ye Xiwu ist in den Thronprinzen des Xia-Reiches vernarrt
gewesen, der sich jedoch für ihre uneheliche Schwester entschieden hat. Hier
sollte übrigens ein bisschen historisches Vorwissen mitgebracht werden. Der
Vater der beiden jungen Frauen hatte eine Ehefrau, deren Tochter Ye Xiwu ist.
Zusätzlich hat er sich Nebenfrauen genommen, die ihm ebenfalls Kinder geboren
haben, aber die Hierarchie ist eindeutig: eheliche Kinder zuerst.
Li Susu nun ist von den Gegebenheiten
überrascht und versucht, sich an diese anzupassen. Fast sofort ist erkennbar,
wie schlecht Tantai Jin behandelt wird – und es offenbar schon immer wurde. Als
Geiselprinz ist er mit nur sechs Jahren an den Hof gebracht worden, wo er im
Kalten Palast mit einer Amme leben musste. Leider wird nicht erklärt wieso –
eine Geisel sollte doch zumindest so wertvoll sein, dass sie am Leben gehalten
und eben nicht ausgehungert wird. Später haben sich sowohl Bedienstete als auch
die Prinzen des Reiches an ihm abreagiert. Auch im Ye-Anwesen scheint es ihm
nicht besser ergangen zu sein, da er nicht einmal Wechselkleidung besitzt. Lis
Susus veränderte Gefühlslage ihm gegenüber erfolgt recht langsam und muss
aufmerksam verfolgt werden. Zwar schreibt die Autorin sehr offen und aus der Sicht
jeder Figur, doch setzt sie mehr auf kleine Details, die zunächst gedeutet
werden müssen, statt klarer Hinweise. Das hat einen Reiz für sich, ist aber
vermutlich auch nicht für jeden Leser gemacht.
Die Handlung zieht sich über mehrere Monate,
was sie glaubhafter macht. Wer mit gewaltvollen Inhalten nicht klarkommt,
sollte nicht zugreifen. Hier geschehen den Figuren schlechte Dinge, sie
hungern, werden geschlagen oder getötet. Tantai Jin ist kein Waisenknabe, er
hat das Böse bereits in sich. Und auch Li Susu kommt nicht verzärtelt daher,
ihr Auftrag ist klar und zählt immer zuerst, außerdem ist sie geschickte
Schwertkämpferin und verfügt über latente magische Fähigkeiten. Probleme
bereitet ihr nur, dass sie gar nicht weiß, wie ein Dämonenknochen entfernt werden
muss. Das wird später im Buch einige Nebenstränge bedingen, von denen in den
Fortsetzungen wohl noch einiges zu erwarten ist.
Schön gemacht war das Verhältnis der beiden
zueinander. Nicht romantisch, aber immerhin so, dass sie merken, dass etwas mit
ihnen geschieht. Nur wissen beide nicht, allen voran Tantai Jin, warum sie so
fühlen. Und gehen später nicht gerade zärtlich, sogar sehr bösartig,
miteinander um. Und Li Susu schafft es immer irgendwie, Tantai Jin
zuvorzukommen oder ihm eins auszuwischen. Ein kleines Augenzwinkern ist also
auch dabei.
Wen all das nicht abschreckt, der sollte
unbedingt zugreifen. Teng Luo Wei Zhis „Verdorbenes Herz“ ist keine typische
Romantasy, das ist ein chinesisch-phantastisches Liebesdrama, das sehr spannend
und ergreifend daherkommt. Nicht im üblichen platten Sinne, sondern geschickt
und einnehmend geschildert. Für Fans historischer, chinesischer und
phantastischer Inhalte bestens geeignet.
Till the End of the Moon:
1. Verdorbenes Herz
2. Gefährlicher Traum
3. Flüchtiges Leben
4. Letzter Kampf
Teng
Luo Wei Zhi ist
Autorin bei der Online-Plattform Jinjiang Literature City. Ihr Schreibstil
zeichnet sich durch ihr Feingefühl und ihre Romantik aus. Zu ihren bekanntesten
Werken zählen Just Spoil You, Black Moonlight Holds the BE Script, The Gods
Miss You Tonight und Devil’s Temperature. Weltweite Bekanntheit erlangte sie
durch den Erfolg der Serienadaption des Dramas Black Moonlight Holds the BE
Script, das unter dem Namen Till the End of the Moon veröffentlicht wurde und
zahlreiche Rekorde gebrochen hat.


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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!
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