Das war der September
Im
September war Heike Stöhr so freundlich, etwas zu ihrem neuen Roman zu
erzählen: (Autorenplausch) Heike Stöhr: Die Fallstricke des Teufels.
Rezensiert:
Das war das Postfach im September
Am Meer die eigene Bestimmung erkennen.
Erfolg im Job? Solide Partnerschaft? Alles erreicht! Aber ist das wirklich schon alles? Welches Wort
steht auf der Visitenkarte des eignen Lebens? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt für das gerade
erschienene neue Buch des norddeutschen Autors Udo Schroeter. „Meer als Alles.“ (adeo Verlag).
Geschrieben ist es wie die erfolgreichen Vorgänger „Bin am Meer.“ und „Endlich wieder am Meer.“
wie eine fiktive Erzählung, basiert jedoch auf wahren Begebenheiten.
Seit 2006 lebt Udo Schroeter mit seiner Familie auf der dänischen Insel
Bornholm und gibt dort (Angel-)Seminare für die gehetzten Sinnsucher
unserer Tage. Er zeigt ihnen, wie sie aus der „Höher-Schneller-Weiter-
Spirale“ ausbrechen und ihre Bestimmung finden können.
Auch Angelführer Leif, der Held der Erzählung „Meer als Alles.“, ist
ein Mensch, der die richtigen Fragen stellt und damit das Leben anderer
verändert. In Gesprächen am Strand und am Lagerfeuer hilft er dem Sinnsucher
Daniel dabei, alte Schmerzen aus der Vergangenheit und Sorgen
um die Zukunft loszulassen. Daniel erfährt aufs Neue: Das Leben ist hier
und es ist jetzt. Es kommt darauf an, seine Bestimmung zu erkennen und
das Wort zu finden, das auf der Visitenkarte des eigenen Lebens steht …
Mit vielen Natur-Aufnahmen von Udo Schroeter.
Von der Kunst, ein leises Leben zu führen
Wie
gelingt ein gutes Leben? Welche Zutaten braucht es dazu? Sind laute
Menschen besser dran? Wie schaffen es die „Leisen“, ihren Wünschen und
Vorstellungen gemäß zu leben, ohne von den „Lauten“ an den Rand gedrängt
zu werden? In ihrem neuen Buch „Leise Menschen – gutes Leben“ geht Dr.
Sylvia Löhken diesen Fragen auf den Grund. Ihre Antworten überraschen.
Gerade leise Menschen verfügen über Stärken, die auf dem Weg zu einem
erfüllten Leben wichtig sind.
Nicht äußere Faktoren machen uns
glücklich. Für ein gelungenes Leben kommt es vor allem auf unsere innere
Haltung an. Introvertierte Menschen haben eine andere Grundhaltung als
extrovertierte Persönlichkeiten. Im Vergleich zu den „Extros“ verfügen
„Intros“ über besondere Stärken, wie analytisches Denken,
Einfühlungsvermögen und eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Doch jede
Stärke birgt auch eine potenzielle Schwäche in sich: nämlich dann, wenn
das rationale Denken zu Verkopftheit wird, die typische Sensibilität
Konfliktscheue verursacht oder man vor lauter Konzentration auf
Kleinigkeiten das große Ganze aus den Augen verliert. Diese spezifischen
Hürden sind es, die introvertierte Menschen ins Stolpern bringen.
Letztlich entscheiden sie aber über die Frage nach dem persönlichen
Lebensglück.
Die Beststeller-Autorin Sylvia Löhken, selbst ein leiser
Mensch, zeigt in „Leise Menschen – gutes Leben“ zehn Stärken und Hürden
von Intros auf. Dieses Entwicklungsbuch für introvertierte
Persönlichkeiten macht Mut, persönliche Verhaltensmuster zu erforschen
und dem Bedürfnis nach Rückzug nachzukommen. Eine Kernthese: Aus der
Stille wächst die Kraft, das eigene Potenzial bewusst zu leben. Mit
umfangreichem Wissen und durch Gespräche mit bekannten Introvertierten
beschreibt die Autorin fundiert und praxisnah, wie die eigene
Persönlichkeitsstruktur der Schlüssel zu einem erfüllten Leben werden
kann.
„Glück erfahren wir, wenn wir in der Lage sind, unser Leben
selbstbestimmt in die eigene Hand zu nehmen. Mein neues Buch soll Intros
bei der Gestaltung ihres eigenen leisen Wegs zur Seite stehen und eine
Ideensammlung für Veränderungen sein,“ so Löhken.
Sind die Medien noch zu retten?
Immer
mehr Menschen beklagen, was sie sehen, hören und lesen und die
Medienkritik nimmt zu, bis hin zum Vorwurf der »Lügenpresse«. Doch
welche Kritik ist berechtigt, und welche nicht?
Ein Großteil der
Kritik argumentiert politisch: Medien würden bestimmte Strömungen
verschweigen, andere dagegen fördern. Trifft dieser Vorwurf wirklich zu
oder gibt es noch andere Gründe, weshalb Medien immer mehr an Reichweite
verlieren? Dieses Buch geht den Gründen für die aktuelle
Vertrauenskrise nach und stellt fest, dass viele Fehler und Defizite gar
keine komplizierten Ursachen haben, sondern auf mangelhafter Kenntnis
und Anwendung des journalistischen Handwerks beruhen: Medien verkaufen
Meinungen als Tatsachen, schmieden aus Eitelkeit Kampagnen oder halten
sich nicht an rechtsstaatliche Prinzipien.
Die beiden Autoren legen
den Finger in die Wunde und unterbreiten konkrete Vorschläge, was Medien
liefern sollten, um glaubwürdig zu sein:
• Journalismus statt Politik,
• sachliche Berichte statt Polemik und
• Kommunikation auf Augenhöhe statt von oben herab.
Ein Buch für Medienmacher und Mediennutzer – und alle politisch Interessierten dazu.
Denn guter Journalismus ist heute so wichtig wie kaum zuvor.
Fredi Malinowski und Martin Hein mit Tanja May
Fantasy
Keine Lügen – Für unseren Traum riskierten wir (fast) alles
Die
Geschichte des Schlagerduos Fantasy alias Martin und Freddy klingt wie
ein modernes Märchen – und sie ist es auch. Beide waren bettelarm,
verfolgten aber ihren Traum: Sie wollten berühmt werden. Wer weiß, was
aus den beiden geworden wäre, hätte nicht Schlagerstar Andrea Berg die
sympathischen Sänger 2012 entdeckt. Sie engagierte sie als Vorband für
ihre Tournee – und endlich, nach bald zwanzig harten Jahren, hatten sie
Erfolg. Heute haben sie Millionen Fans und verkauften bisher rund zwei
Mio. Tonträger. Ihr Album Freudensprünge, von Dieter Bohlen produziert,
kam 2016 auf Platz 1 der deutschen Album-Charts. (...)
Emma Garnier - Grandhotel Angst
Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die
ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das
Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem
großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs
funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht
nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch
Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt
Nell, nachzuforschen. Sie stößt auf eine Geschichte von Schuld und
Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht.
Bis Nell plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu
haben …
PORT ROIS
ATOMIC PIECES
ATOMIC PIECES
»Atom« von griechisch átomos bedeutet »unteilbar«, die atomaren Teilchen
seien die grundlegenden Bausteine, aus denen alles besteht. Dachte man
zumindest lange. Eine weitere Erfahrung der Unzulänglichkeit menschlicher
Erkenntnis: Atome teilen sich auf in Neutronen und Protonen, diese weiterhin in
Quarks und… und auch alle weiteren Einsichten müssen schulterzuckend – weil
alles Lebensweltliche transzendierend – hingenommen werden. Wenn Raphael
Kösters, Sänger der Band Port Rois, im Titelsong des 2017 erscheinenden
Debütalbums also von diesen atomaren Teilchen des Lebens und der Dinge
singt, muss er sich absichern. Und das geht wiederum nur im Dialog mit den
Anderen: »Do you hear what I say? And can you relate? Do we still compete or
do we resonate?«
Ja, eine Resonanz findet Kösters auch und vor allem bei seinem Songwriting-
Partner Frank Hagemann. Die beiden Musiker aus Köln und Düsseldorf wissen
was sie tun, nehmen langjährige unterschiedlichste Banderfahrungen (u.a. The
Dimensions, underparts) zusammen, um zu einer Leichtigkeit zu kommen, die
die musikalischen Muster nie schemenhaft und thematische Referenzen nie
bemüht erscheinen lässt. »Atomic Pieces« schwingt als Gitarrenmusik zwischen
The Sound (Fading) und Weezer (Giants), zwischen 80s Wave und Indierock der
»Nullerjahre« – aber wer kann schon sagen, was das noch bedeuten soll. Port
Rois sind Punks with an Archive: Die Resonanz ist da, bei der Einsicht, dass man
nichts Neues artikuliert, sondern Komplexe umformuliert und in seiner
Nachträglichkeit immer etwas hinterherjagt und damit angreifbar ist: »It is
simple to break a man who cherishes something fading.«
Für Port Rois stehen an Stelle des Moments und Impulses der Prozess und die
Bricolage: Nach der bereits 2012 erschienenen Erstlings-EP »Permanent
Midnight« und mehreren Besetzungswechseln stand Anfang 2014 der
Neuanfang. Statt etwas ad acta zu legen, arbeitete die Band an Songs,
konservierte hier eine Idee, eine Struktur, probierte dort einen Sound, eine
Technik. In Eigenregie wurde ab Sommer 2016 aufgenommen. Großteils im
Proberaum. Nicht, weil so die Punk-Erzählung eben geht, sondern weil diese
Isoliertheit auch Freiheit sein kann, Abwesenheit von Zeit- und Gelddruck. Und
weil man so vielleicht doch etwas Neues findet, einen unerwarteten Sound, eine
eigene Ästhetik. »Atomic Pieces« gelingt eine Mischung aus Transparenz und
krachigem Lo-Fi. Und hat den Platz für Verspieltheiten, gibt den Raum um
Akzente wie Orgeln und ein starkes Saxophon in Blood Brothers nicht bemüht,
sondern einfach wirken zu lassen. Jack Shirley (Oathbreaker, Deafheaven, Joyce
Manor) sorgte in den Atomic Garden Studios in San Francisco schließlich dafür,
dass die Leichtigkeit auf »Atomic Pieces« trotz allem drückt.
So gelingt Port Rois ein Debütalbum, das mehr ist als eine erste (Selbst-)
Präsentation. Das sich nicht aufhält mit Posen, mit Distinktion, mit Absicherung.
Sondern das Fragen stellt, das sich mühelos innerhalb eines System bewegt, in
einem Netzwerk, in dem eine klare Positionsbestimmung immer und immer
wieder schwerfällt, in dem sich immer alles bewegt und sich Perspektiven
verändern. Und das sich damit auseinandersetzen will: »Take up the dialogue«
Als Anspieltipp empfehle ich den Song „Giants“, zu dem es auch bereits ein Video gibt: https://www.youtube.com/watch?v=3Dxqjw106uw
gibt
es die zweite große Liebe des Lebens? Und wie schafft man es, auf der
Suche nach ihr nicht in jedes erdenkliche Fettnäpfchen zu treten?
Selbstironisch, aufgewühlt und entwaffnend offen erzählt Michalis Pantelouris
davon, wie man sich als alleinerziehender Vater und frischgebackener
Single auf die Suche macht – eine berührende und komische Reise durch
das Herz eines erschütterlichen Romantikers.
Tausende von
Zuschriften, Liebeserklärungen und Heiratsanträgen aufgrund seiner
SZ-Kolumne ließen Michalis Pantelouris dieses Buch schreiben, in dem er
verrät, was alles während seiner Suche nach der zukünftigen
Lieblingsfrau geschah.
mit
„KRIEG DER WELTEN“ hat H.G. Wells 1898 Geschichte geschrieben, der
Roman gilt bis heute als der bekannteste Science-Fiction-Roman aller
Zeiten. Außerirdische landen auf der Erde und verbreiten Angst und
Schrecken, bis ihr fehlender Immunschutz gegen menschliche
Krankheitserreger der Invasion ein Ende bereitet. Zahlreiche
Verfilmungen haben dafür gesorgt, dass diese Erzählung bis heute
unvergessen bleibt.
Mit Stephen Baxters „DAS ENDE DER MENSCHHEIT“ erscheint nun die von H.G. Wells Erben autorisierte Fortsetzung des Bestsellers.
Vierzehn
Jahre sind vergangen, seit die Invasion der Marsianer Englands Städte
in Schutt und Asche legte. Vierzehn Jahre, seit die Angreifer vom roten
Planeten an den Mikroben der Erde zugrunde gingen. Seitdem herrschen
Frieden, Wohlstand und Fortschritt. Als man erneut den Start von
Marsraketen beobachtet, macht sich daher keiner Sorgen – bis auf Walter
Jenkins. Und er hat recht. Denn die Marsianer kommen zurück. Und sie
wollen nur eins: Rache.
Liebe Blogger,
Wollt ihr wissen, wie man im Management richtig durchstartet?
Dann
haben wir hier genau die richtigen Bücher für euch rausgesucht! Von
Design Thinking über Storytelling, bis hin zu Managing for Happiness -
diese Titel zeigen, dass Management Spaß machen kann. Und wie Design
Thinking, Problemlösungen und Entwicklung neuer Ideen auch praktisch
gelingen können, beschreiben die Autoren in den sechs vorgestellten
Spitzentiteln.
Ihr wollt eines der Spitzentitel von Vahlen gewinnen?
Dann müsst ihr einfach nur den unten verlinkten Buchtrailer auf eurem
Blog veröffentlichen und uns eine E-mail mit eurem Namen, Anschrift und
Link vom Post an Gewinnspiel@xyz senden. Die ersten 40 Blogger dürfen
sich ein Buch ihrer Wahl aussuchen. Einsendeschluss ist der 01.11.2017.
Wie
diese Story zu einer fesselnden Geschichte wird, erläutert Ihnen der
erfolgreiche Drehbuchautor Edgar von Cossart in seinem aktuellen Buch
„Storytelling“: Einfache Regeln und viele Ideen werden Ihr Publikum
packen. (...)
»Vincents Sternennacht«
ist eine fundierte spannende Reise durch 40.000 Jahre Kunstgeschichte,
die Künstler und ihre Werke aus der ganzen Welt in spannenden und
phantasievollen Erzählungen erlebbar macht.
»Diese Geschichte der
Kunst beginnt mit dem Löwenmenschen vor 40.000 Jahren in einer Höhle in
Deutschland und endet mit Ai Weiwei auf einem Fußweg in Peking im Jahr
2014. In der Zwischenzeit treffen wir über 50 Künstler an allen
möglichen Orten: an einem Berg, in einem Steinbruch und mitten in der
Wüste, in Hütten und Dampfbooten, Palästen und Gräbern – und natürlich
in Ateliers und Werkstätten. Wir beobachten sie beim Malen und Zeichnen
auf Felsen und Wände, Holz, Leinwand und Papier. Sie stellen Skulpturen
aus Stein, Metall, Lehm, Draht oder sogar Haferbrei her. Geduldig setzen
sie winzig kleine Mosaiksteine in Gips, fügen Fragmente bunter
Glasscherben oder Flaschenverschlüsse zusammen, zerreißen Zeitungen und
fotografieren. Warum verbringen Menschen ihre Zeit mit so etwas? Jeder
Künstler in diesem Buch könnte dir darauf eine andere Antwort geben.«
(aus dem Vorwort)
Der Kunsthistoriker Michael Bird und die
Illustratorin Kate Evans haben mit »Vincents Sternennacht« ein
unvergessliches Buch geschaffen, das lange Freude macht. Es enthält
Reproduktionen berühmter Kunstwerke, eine kurze Zeitachse wichtiger
Ereignisse und besondere Doppelseiten über Orte, die für die
Kunstgeschichte besonders wichtig waren. Eine wunderschöne und
bezaubernde Einführung in die Kunst für jedes Bücherregal, jede
Hausbibliothek und jeden Nachttisch.
was tust Du, wenn Deine Welt
plötzlich nicht mehr dieselbe ist? Auf der Suche nach ihrem entführten
Freund Arthur reisen die vier Freunde Lance, Jannifer, Falk und Eric
durch die halbe Welt, jeder auf sich allein gestellt. Wundersame
Gestalten tauchen auf, mysteriöse Ereignisse, surreale Orte, sprechende
Eidechsen. - "Arthurs Enführung" ist der erste Band der fantastischen Trilogie "Der Doppelweg" von Bernd Desinger.
Das bringt der Oktober
Der
Oktober ist ziemlich Fantasylastig und ich habe einige sehr lange vor
mir hergeschobene Rezensionen eingeplant. Desweiteren hat sich der Autor
Alexander Ruth bereit erklärt, etwas zu seinem neuen Roman "Die Weiße
Libelle" zu erzählen. Schließlich folgen noch die üblichen Verdächtigen
und vielleicht die ein oder andere Überraschung.
Was mich bewegt hat
Es
gab da neuerdings auch einen Preis für Buchblogs. War ja auch Zeit
irgendwie, wo doch jeder inzwischen einen eigenen Preis hat. Die
Veranstalter und die Jury, der Ablauf und überhaupt sprachen dann jedoch
eine eigene Sprache. Als die Longlist dann veröffentlicht wurde, bin
ich vor Lachen fast vom Stuhl gekippt. Nun ja, die vielen hundert werden
schon schrumpfen - und es wird wie immer nicht mit Qualität zu tun
haben, was dann später unterm Strich verbleibt. Tut mir leid, aber
dieser ganze Schwachsinn rund um Blogs nervt nur noch.
Edit: Die Shortlist ist wenig überraschend, wenn man einen Blick für gewisse Dinge entwickelt hat.
Ich
arbeite seit einigen Wochen wieder daran, mehr in die Blogosphäre
einzutauschen, aus der ich etwa anderthalb Jahre so gut wie ausgetreten
war. Darf ich es offen sagen? Ich war entsetzt. Die neueren
Entwicklungen sind fürchterlich und ich finde es mehr als schade, dass
sich Blogger, die eigentlich unabhängig sein sollten und somit auch viel
bewegen könnten, so sehr vor den Karren spannen lassen. Vielfältig ist
leider so gut wie nichts mehr. Es geht nur noch um Perfektion, meist im
Bild (!) und so gut wie überhaupt nicht mehr um diese feinen, kleinen
Entdeckungen abseits des Mainstreams und der großen Verlage. Zudem
scheint es, als hätten sich viele Blogger einen kleinen Nebenerwerb
eingerichtet, indem sie nur gewisse REs besprechen und diese dann über
diverse Quellen weiterverkaufen. Der Schaden, den sie damit anrichten,
muss inzwischen so groß sein, dass wir uns alle über gewisse
(zukünftige) Entwicklungen nicht mehr wundern müssen. Und ich frage mich
ernster als je zuvor (und ich habe mich viele Dinge ja schon jahrelang
gefragt), ob es beim Buchbloggen noch um Bücher und deren Inhalte geht
oder mittlerweile um ganz anderes.
Dahingehend passt es sehr gut,
dass mir über eine Tauschbörse beständig Bücher über den Weg laufen,
die dort OVP (Original verpackt) angeboten werden - wohlgemerkt teure Hardcover mit über
zwanzig Euronen. Ich bin so nicht zuletzt auch an Jay Kristoffs
"Nevernight" (das ich abgebrochen habe) und Emmi Itärantas "Die Stadt
der verbotenen Träume" (noch ungelesen) gekommen. Aber auch diverse
andere wurden angeboten. OVP! Bedeutet, irgendwoher bekommen, sehr
vermutlich kostenlos und dann einfach ohne Nutzen weitergegeben (umsonst
natürlich nicht).
Ich glaube, über den Schaden, der so angerichtet
wird, macht sich kaum ein Blogger Gedanken. Dabei gehört das ganz
zwingend dazu. Wer nicht weiß und sich noch nicht einmal annähernd dafür
interessiert, wie ein Buch entsteht, vom Schreiben bis hin zum
Veröffentlichen und darüber hinaus, sollte sich überlegen, ob das
Bloggen über Bücher das Richtige für ihn ist. Ganz besonders wenn noch
behauptet wird, das Lesen und die Bücher würden einem etwas bedeuten.
Eine
Institution (Fantasy) sagte mit großem Brimborium ihre Teilnahme an der
LBM ab und das mit dem Grund, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen
würde in Leipzig, da dort der Anteil der Wähler einer gewissen Partei in
Deutschland vergleichsweise groß sei. Es gab (in meinen Augen zu Recht)
große Proteste. Natürlich liegt es in der Entscheidung eines jeden
Einzelnen, ob man zu bestimmten Orten fährt oder nicht. Aber die
Begründung und auch die Öffentlichkeit dabei (tu es einfach nicht,
Punkt) stießen so manchem sauer auf. Ein ganzes Bundesland wurde unter
Generalverdacht gestellt. Nicht, dass das Ossi-Bashing derzeit nicht
wieder Hochkonjunktur erfährt, aber hier war auch sehr deutlich meine
Grenze erreicht. Wie weit ist es von hier bis zu "Wir veröffentlichen
keine ostdeutschen Autoren, sie könnten ja auch diese Partei wählen"?
Hier wurde meiner Meinung nach sogar gegen Sitten und Gesetz verstoßen.
Und trotzdem winkt man es mittlerweile nur noch ermattet durch; es macht
keinen Sinn mehr mit den Leuten zu diskutieren. Am meisten lassen sich
jene darauf ein, die behaupten, Ossis taugen nichts, sind ungebildet und
leicht zu beeinflussen (für das Falsche). Und dann schaue ich eine
Woche vor der Wahl TV-Nachrichten und ein großes Thema ist der steigende
Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft und der Beitrag beginnt mit den Worten:
"Sachsen. Ein Land der Tristesse." Ich würde also sagen, die Jahrzehnte
mit ähnlichen "Nachrichten" haben dann doch gefruchtet. Und während man
einerseits hört, wie sehr man den einen helfen und sie integrieren muss,
selbst aber auch fast dreißig Jahre nach der Wende immer noch weniger
verdient (und da hängt so viel mehr dran!) und dann andererseits stetig
zu hören bekommt, was man aufgrund seiner Herkunft für ein schlechter
Mensch ist (über die einen darf man es sagen, über die anderen nicht?)
verliert man einfach irgendwann die Lust. Wie wäre es also, sich einfach
mal an die eigene Nase zu fassen und darüber nachzudenken, ob man nicht
auch selbst zu den so leicht Beeinflussbaren gehört? Ein gespaltenes
Land nutzt nämlich sehr vielen, aber nicht dem Volk, das in diesem
beheimatet ist.
Auf den Nadeln:
Ein weißes Tuch mit Seidenanteil für die Hochzeit einer Freundin.
Gelesen:
Hallo!
AntwortenLöschenEin schöner Blick zurück und ebenso einen Ausblick auf den Oktober. Danke dir wurde ich auf "Die Fallstricke des Teufels" aufmerksam, das ich un bei Lovelybooks gewonnen habe und nun auf das Buch zur LR warte.
Schmunzeln musste ich betreffend deiner Meinung zur Long- und Shortlist der Blogger. Hier kann ich dir einfach nur recht geben. Eine absolute Augenauswischerei...leider!
Ich wünsche dir einen schönen Lesemonat Oktober!
Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
Löschenschön, dass Du mal wieder reinschaust! :)
Super! Dann bin ich schon auf Deine Meinung gespannt, das Buch macht sicher optisch schon was her. Schon mal viel Spaß beim Lesen!
Ich fände einen ernstzunehmenden Wettbewerb unter Buchbloggern eigentlich mal ganz spannend - schon allein, weil man so auch neue Blogs für sich entdecken kann. Aber das müsste dann vielleicht auch anders ablaufen.
Danke, Dir auch!
LG
Daniela
Hallo liebe Daniela,
Löschenich schon öfters bei dir ein, aber da ich ja wenig Fantasy lese, kann ich kaum kommentieren ;)
Naja, Wettbewerb fände ich nicht ganz so gut, da dies vielleicht dann doch nicht den gewünschten Erfolg erzielen könnte. Die Aktion von Steffi von Angeltearz fand ich zum Beispiel gut...
Liebe Grüße
Martina
Freut mich! Und vielleicht sind ja zukünftig einige Bücher dabei, die Dich etwas mehr interessieren. :)
LöschenVielleicht ist Wettbewerb das falsche Wort. Ich lerne nur gern neue Blogs kennen, habe aber weder Lust noch Zeit, mich durch Blogsrolls zu klicken und dann leider eben doch nur immer das Gleiche in anderem Design zu finden.
Welche Aktion genau ist das denn?