Titel: Die Fallstricke des Teufels
Autor: Heike Stöhr
Originaltitel, 512 Seiten
ISBN: 978-3423261593
Euro: 16,90
„Die
Fallstricke des Teufels“ ist mein erstes Buch. Von Kindheit an war ich
fasziniert von Geschichte und Geschichten. Irgendwie folgerichtig
studierte ich daher Geschichte und Germanistik in Leipzig und wurde
Lehrerin. Meine Diplomarbeit zur sächsischen Geschichte führte mich
damals ins Pirnaer Stadtarchiv und damit auch schon indirekt auf die
Spur meines Debütromans.
Hier zunächst die historisch belegbaren Fakten:
Vermutlich
im Sommer 1542 bekommt Martin Luther einen Brief aus Pirna.
Superintendent Anton Lauterbach ist tief erschüttert über Ereignisse in
seiner Gemeinde und sucht bei seinem Mentor Luther Rat und Trost. Leider
blieb dieser Brief nicht erhalten, dafür existiert Luthers
Antwortschreiben an Lauterbach noch.
Aus Luthers Brief vom 25.
Juli 1542 geht hervor, dass sich drei Mitglieder aus Lauterbachs
Gemeinde unter äußerst merkwürdigen Umständen erhängt haben. Luther und
Lauterbach waren der Meinung, dass diese Ereignisse der Teufel
persönlich bewerkstelligt haben müsse. Schließlich sei es unmöglich,
dass man sich sitzend, stehend oder an einem locker eingeschlagenen
Pfahl erwürgen könne. Am Rand seines Antwortschreibens notiert Luther
noch: „Hans Franck hat sich stehend an ein Strohseil an ein klein Holz,
welches nicht über einen quer Finger in der Mauer stak, erhängt.“
Soweit die Fakten, die allerdings jede Menge Fragen aufwerfen:
Selbstmord
galt vor 450 Jahren immerhin als schwere Sünde. Und dann gleich drei
Selbstmorde in einem halben Jahr in einer Stadt mit 3000 Einwohnern? Und
alle wurden durch Erhängen unter eigenartigen Umständen begangen?
Wie
Luther und Lauterbach konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand
auf so eigenartige Weise selbst erhängen würde. Im Gegensatz zu den
beiden Reformatoren glaubte ich jedoch, hierbei müsse es sich um Mord
handeln. Nur sind Glauben und Wissen bekanntlich nicht dasselbe, weshalb
ich beschloss, einen Spezialisten zu fragen. Jemand, der sich
hauptberuflich mit mehr oder weniger rätselhaften Todesfällen
beschäftigt, würde mir doch sicher sagen können, ob ich mit meiner
Vermutung richtig lag.
Also telefonierte ich mit dem (laut Radio
eins) berühmtesten Kriminalbiologen der Welt - mit Dr. Mark Benecke. Er
bedachte die dürftigen Fakten und meinte, es sei sehr wohl möglich, sich
auf die beschriebene Weise zu erhängen. Allerdings wäre auch noch
anderes denkbar: ein Unfall bei Würgespielen vielleicht oder auch mit
autoerotischem Hintergrund. Oder aber, der „Unfall“ könne die Folge
einer Folterung gewesen sein.
Trieb damals also womöglich jemand in
Pirna ein teuflisches Spiel? Aber wer? Und worum könnte es dabei
gegangen sein? Was wollte er dadurch vielleicht gewinnen?
Das
Objekt der Begierde in meinem Roman ist ein geheimnisvolles Buch.
Sophia, die Heldin, findet es im Kontor ihres Vaters, eines Kaufmanns.
Die Schriftzeichen in dem Buch entziehen sich ihrem Verständnis, aber
die faszinierenden, geheimnisvollen Illustrationen regen ihre Fantasie
an. Sophia, die als Kind ihre Mutter und ihren kleinen Bruder an die
Pest verlor, kennt bald nur noch ein Ziel: Sie will das seltsame Buch
entschlüsseln, das sie einst im Kontor des Vaters fand, denn darin hofft
sie ein Heilmittel gegen den Schwarzen Tod zu finden. Die
Entschlüsselung des Buches wird für sie zu einer Obsession.
Aber
sie ahnt nicht, dass es in Pirna jemanden gibt, der auf der Suche nach
diesem Buch ist, das er als sein rechtmäßiges Erbe betrachtet. Dieser
Mann ist bereit, wirklich alles zu tun um in dessen Besitz zu gelangen,
denn er glaubt, es enthalte ein Rezept für ewiges Leben.
Vorbild
für das mysteriöse Buch in meinem Roman ist das sogenannte Voynich –
Manuskript, eines der rätselhaftesten Bücher aller Zeiten.
Das
Manuskript aus dem 15.Jahrhundert wurde in einer Schrift verfasst, für
die es bis heute kein Äquivalent gibt. Die zahlreichen Illustrationen
tragen ebenfalls kaum zum Verständnis des Inhaltes bei, obwohl sie dem
Auge des Betrachters auf den ersten Blick vertraut erscheinen. Dennoch
gibt es für die Pflanzenbildnisse keine Entsprechungen in der realen
Welt, und die dargestellten Szenen ergeben für uns keinen Sinn. Die
Theorie, das Buch könne eine fantastische Fälschung vom Beginn des
20.Jahrhunderts sein, wurde inzwischen mit Hilfe der Radiokarbonmethode
widerlegt. Doch darüber hinaus entzieht sich das Voynich–Manuskript noch
heute sämtlichen Methoden moderner Entschlüsselungsversuche!
Wer mehr erfahren möchte, kann sich auch auf meiner website: http://www.buecherskorpion.eu umsehen.
Das hört sich wirklich interessant an!! Kommt gleich auf meine Wunschliste!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Ja, das dachte ich auch gleich! Schade, dass mir momentan die Zeit fehlt ... aber zukünftig nicht ausgeschlossen :)
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