Titel: Die Gemeinschaft der Dolche
Autorin: Marie Lu
Originaltitel: The Young Elites
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3785583531
Euro: 18,95
Veröffentlichungsdatum: Januar 2017
Seiten: 416
Serie: Young Elites 01
Come in: Vom Verlag
Klappentext/ Inhalt:
Über
Nacht verfärbten sich Adelinas wunderschöne schwarze Haare plötzlich
silbern. Seit sie das mysteriöse Blutfieber überlebte, ist die Tochter
eines reichen Kaufmanns gezeichnet und von der Gesellschaft verstoßen.
Aber die Krankheit hat ihr nicht nur eine strahlende Zukunft genommen,
sondern auch übernatürliche Kräfte verliehen. Und Adelina ist nicht die
Einzige. Die Gemeinschaft der Dolche wird vom König gejagt und
gefürchtet, denn mit ihren unerklärlichen Fähigkeiten sind sie imstande,
ihn vom Thron zu stürzen. Doch dazu benötigen sie Adelinas Hilfe ...
Marie
Lus "Gemeinschaft der Dolche" zeigt leider in Bestform, was mit der
heutigen Jugendliteratur nicht stimmt. Die Filmrechte seien schon
verkauft, heißt es und es bleibt zu hoffen, dass es nie zu bewegten
Bildern kommt, wobei ich vermute, dass die gesamte Story nur dafür
geschrieben worden ist. Es handelt sich um eine bunte Glitzerwelt,
hinter der absolut gar nichts steckt, noch nicht einmal eine wirkliche
Geschichte.
Adelina ist eine junge Dame, die an einen reichen Mann
verschachert werden soll, wohlgemerkt nicht in einer Ehe. Die
Sechzehnjährige mit den weißen Haaren und dem kunstvollen Geflecht
Narben im Gesicht beginnt die Story selbst, indem sie ein Gespräch ihres
Vaters belauscht und sofort die Flucht ergreift. Dabei handelt es sich
leider um keinen geglückten Einstieg; die Figur bleibt fremd bis zuletzt
und vermag es nicht, den Leser für sich einzunehmen. Obwohl die Autorin
diverse Rückblicke ins jeweilige aktuelle Geschehen eingeflochten hat,
bleibt das zu sporadisch und leider auch halbherzig, als dass später
nachvollziehbar wäre, warum der Charakter so ist wie er ist. Es fehlt
schlicht der Ausgangspunkt, die "normale" Adelina, die ja durchaus Grund
hatte, zu dieser Antiheldin zu reifen.
Schon kurz nach ihrer Flucht tötet sie unabsichtlich ihren Erzeuger und wird von einer geheimnisvollen Gruppe gerettet, die die gleichen mysteriösen Kräfte besitzt wie sie selbst. Jede einzelne der nun folgenden Figuren sieht ausnahmslos gut aus und verfügt über irgendwelche auffälligen äußerlichen Attribute, in etwa ungewöhnliche Haarfarben (gern auch mal zwei zeitgleich, rechts die eine, links die andere). Leider geht es über diese Äußerlichkeiten nie hinaus. Die Personen bleiben flach, agieren - tun aber nichts. Ein Überblättern mehrerer Seiten verträgt die Geschichte gut, denn wirklich verpasst wird nichts. Leider lebt besagte Gruppe, die sich um einen hochrangigen Adligen gedrängt hat, in einem Bordell. Auch hier gibt es gewisse Anspielungen und Szenen, die eher nicht in die Hände der Zielgruppe gehören, denn mit dem Thema wird extrem lasch umgegangen.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, zieht sich die "Handlung" wie Kaugummi. Erst beim Epilog kommt wieder etwas Fahrt ins Geschehen, ob das jedoch ausreicht, über diesen Roman mit einem immerhin stolzen Preis hinwegzutäuschen, wage ich zu bezweifeln.
Reicht es, nur exzellent gut aussehende Figuren in eine bunte Schillerwelt, die historisch angehaucht ist, zu setzen, die üblichen Klischees zu verwursten, mit sexuellen Anspielungen und Morden zu würzen? Es gibt nichts zwischen den Zeilen zu entdecken, die Atmosphäre ist schlicht, die Charaktere schon beinahe lieblos und die Handlung so banal, das sie schon fast keine ist. Immerhin, das Cover sieht gut aus. Wem das reicht, der sollte zugreifen, alle anderen Finger weg.
Young Elites.
1. The Young Elites (Die Gemeinschaft der Dolche)
2. The Rose Society
3. The Midnight Star
Schon kurz nach ihrer Flucht tötet sie unabsichtlich ihren Erzeuger und wird von einer geheimnisvollen Gruppe gerettet, die die gleichen mysteriösen Kräfte besitzt wie sie selbst. Jede einzelne der nun folgenden Figuren sieht ausnahmslos gut aus und verfügt über irgendwelche auffälligen äußerlichen Attribute, in etwa ungewöhnliche Haarfarben (gern auch mal zwei zeitgleich, rechts die eine, links die andere). Leider geht es über diese Äußerlichkeiten nie hinaus. Die Personen bleiben flach, agieren - tun aber nichts. Ein Überblättern mehrerer Seiten verträgt die Geschichte gut, denn wirklich verpasst wird nichts. Leider lebt besagte Gruppe, die sich um einen hochrangigen Adligen gedrängt hat, in einem Bordell. Auch hier gibt es gewisse Anspielungen und Szenen, die eher nicht in die Hände der Zielgruppe gehören, denn mit dem Thema wird extrem lasch umgegangen.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, zieht sich die "Handlung" wie Kaugummi. Erst beim Epilog kommt wieder etwas Fahrt ins Geschehen, ob das jedoch ausreicht, über diesen Roman mit einem immerhin stolzen Preis hinwegzutäuschen, wage ich zu bezweifeln.
Reicht es, nur exzellent gut aussehende Figuren in eine bunte Schillerwelt, die historisch angehaucht ist, zu setzen, die üblichen Klischees zu verwursten, mit sexuellen Anspielungen und Morden zu würzen? Es gibt nichts zwischen den Zeilen zu entdecken, die Atmosphäre ist schlicht, die Charaktere schon beinahe lieblos und die Handlung so banal, das sie schon fast keine ist. Immerhin, das Cover sieht gut aus. Wem das reicht, der sollte zugreifen, alle anderen Finger weg.
Young Elites.
1. The Young Elites (Die Gemeinschaft der Dolche)
2. The Rose Society
3. The Midnight Star
Marie
Lu, Autorin der Bestseller-Trilogie Legend, wurde 1984 in Shanghai
geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University
of Southern California studierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei
den Disney Interactive Studios, ehe sie sich ganz dem Schreiben
widmete. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und drei Hunden in
Santa Monica, nahe dem Meer. Ihre wenige Freizeit verbringt sie mit
Lesen, Zeichnen, dem Spielen von Assassin´s Creed und Im-Stau-Stehen.
Ich habe von der Autorin "Legend" begonnen und ziemlich bald aufgegeben. Das hier klingt noch viel schlimmer ...
AntwortenLöschenIst es. Ich habe Band 1 "Legend" gelesen und war damals schon nicht so begeistert, es ging aber noch.
LöschenDanke für die Info.
AntwortenLöschenBin überrascht, das Buch wird ja extrem gehyped (umso überraschter war ich, das jetzt bei dir zu finden), aber mich hatten weder Titel noch Cover angesprochen und deshalb hatte ich den Klappentext gar nicht erst unter die Lupe genommen.
Kann ich mir also auch sparen ,-) Danke für’s Warnen.
(Wobei ich für die Jugendliteratur allgemein nicht so schwarz sehe, wie Du. Hier macht vermutlich auch endlich mal das Label Young Adult echt Sinn …)
Äh ... gerne? :)
LöschenDas Buch stand überraschend vor meiner Haustür und da YA fix zu lesen ist, habe ich reingeschaut. Man stockt relativ schnell, aber loses Drüberlesen ab der Hälfte verträgt dieses Buch recht gut.
Ja, gibt genug gutes Zeug. Und nein, ehrlich? Ich hab ja letztes Jahr so viel gelesen (nicht alles hier besprochen), da gibt es doch mannigfaltig Sachen, die zumindest diskussionswürdig sind. Übrigens nicht zuletzt das Frauenbild.