Donnerstag, 26. Mai 2016

Wie Monde so silbern - Marissa Meyer

Titel: Wie Monde so silbern
Autorin: Marissa Meyer
Originaltitel: Cinder
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3551583352
Euro: 18,90
Veröffentlichungsdatum: Juni 2015
Seiten: 384
Serie: Die Luna-Chroniken 01
Come in: Tausch









Inhalt

Die siebzehnjährige Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und deren beiden Töchtern. Als der Vater noch lebte, ging es der Familie wesentlich besser, aber nun verdient allein Cinder als Mechanikerin den Lebensunterhalt. Eines Tages, kurz vor einem großen Ball, taucht Prinz Kai an Cinders Marktstand auf und bittet sie um Hilfe bei der Reparatur seines Droiden.
Wenig später bricht die geheimnisvolle Krankheit auf dem Markt aus, der niemand gewachsen ist und an der selbst der König leidet. Auch Cinders kleine Schwester, an der ihr viel liegt, wird krank und abtransportiert. Die Stiefmutter lässt vor Wut auch Cinder, der sie die Schuld daran gibt, fortbringen und zu Forschungszwecken untersuchen. Im Labor trifft die junge Frau auch wieder auf den Prinzen. Er läd sie ein, auf dem Ball seine Begleiterin zu sein, doch er weiß nicht, dass Cinder ein Cyborg ist, mehr Maschine als Mensch. Obwohl sie ihn mag, schlägt sie deshalb aus.
Kurze Zeit später kündigt sich die Königin von Luna an und verlangt nach der Hand des Prinzen. Doch mit der Eheschließung würde sie ihren Machtbereich vergrößern und auch die Bevölkerung der Erde versklaven.

Meinung

Meyers erster Band der Luna-Chroniken hat sich schnell weggeschmökert und kann auch mit einer guten Grundidee glänzen. Aber leider verharrt er, wie die meisten Jugendromane dieser Tage, zu sehr an der Oberfläche und wirft mehr Fragen auf, als er klärt. Die Welt, in der Cinder lebt (die wohlgemerkt die unsrige in einer fiktiven Zukunft ist), wird kaum gezeigt und die meisten Details werden in wenigen Sätzen abgehandelt. Wieso Cyborgs, egal wie viel oder eher wenig Maschine sie sind, geächtet sind, erschließt sich nicht. Auch ein Arbeiter, der die Hand verloren und dann ersetzt bekommen hat, fiele in das Raster.
Obwohl die Handlung auf dem bekannten Märchen des Aschenputtels basiert, ist sie doch etwas vorhersehbar geworden. Wieso der Leser, aber nicht eine der Figuren auf logische Schlussfolgerungen kommt, bleibt unklar.
Cinder ist sympathisch gelungen, kann sich aber leider kaum von typischen Heldinnen eingängiger Jugendromane abheben. Es mag dem Märchen geschuldet sein, dass diese Prota auch mal ungeschminkt und schmutzig - in diesem Fall Maschinenöl - herumlaufen darf, aber Ballkleid und Schuhe stehen schon bereit. Der dazugehörende Prinz taucht gleich am Anfang auf. Auch hier ungeklärt, wie er überhaupt aus dem Palast und auf den Markt hat gelangen können, wenn jemand so einfaches wie Cinder ihn mit nur einem Blick erkennen kann. Denn das dürften dann auch andere. Natürlich ist er sofort von ihr fasziniert, aber insgesamt treffen sie zu selten aufeinander und geht die gegenseitige Anziehung viel zu schnell, um glaubhaft zu sein.
Es ist aber genug Speed im Geschehen und es wird ebenfalls geschliffen erzählt, ohne unnötig kompliziert zu werden, so dass die Seiten nur so vorbeifliegen.
Am Ende heißt es dann tapfer sein, denn offenbar sollte das Märchenende schneller kommen, als es für die Ideen der Autorin gereicht hat. Sie hätte dafür vermutlich die ihr vorgegebene Seitenzahl erheblich verfehlt, so dass das Geschehen quasi mittendrin aufhört und das an einem der Höhepunkte, der nicht geklärt wird. Ein Blick zum zweiten Teil enttäuscht hier sehr, denn jedes Buch basiert auf einer anderen Märchenprinzessin und so setzt die Erzählung nicht nahtlos an den Bruch an.
"Wie Monde so silbern" ist zwischendurch gut weggeschmökert, sollte aber eher geliehen, als gekauft werden.


Die Luna-Chroniken
1. Cinder (Wie Monde so silbern)
2. Scarlet (Wie Blut so rot)
3. Cress (Wie Sterne so golden)
4. Winter (Wie Schnee so weiß)
5. Fairest

http://www.marissameyer.com/
Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Katzen in Tacoma, Washington. Die vier Bände der "Luna-Chroniken" sind ihr Debüt als Schriftstellerin.Die Filmrechte der Serie wurden laut der Autorin bereits verkauft und derzeit wird nach einem geeigneten Regisseur gesucht.

5 Kommentare:

  1. Deine Kritikpunkte kann ich so nur unterschreiben. Ich fand auch, dass die Hintergrundwelt tausend Fragen aufgeworfen hat - und im 2. Band hatte ich sogar den Eindruck, dass es dort noch viel schlimmer ist. Die Erzählung setzt allerdings durchaus nahtlos an, es kommt halt einfach ein weiterer Handlungsstrang hinzu, der beim 2. Band etwas mehr im Mittelpunkt steht (zum Glück, da ich Cinders Plot im Folgeband sehr zäh zu lesen fand).

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    1. Band 2 habe ich auch ertauschen können, bin gespannt. Immerhin lesen sich die Bücher ja fix weg. Dass es weitergeht, finde ich gut. Was ich gelesen habe, war eben, dass es eine andere Figur ist, aus deren Sicht erzählt wird und obige Prota eher am Rande auftaucht.

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    2. Ich hätte übrigens bei Band 2 echten Diskussionsbedarf in Bezug auf einen Punkt, der sonst anscheinend niemanden zu stören scheint. Daher bin ich sehr gespannt darauf, was du dazu sagen wirst.

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  2. Da liegst du falsch, im zweiten Teil geht Cinders Geschichte einfach weiter.

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Es ändert sich nichts am Kommentieren, nur muss jetzt dieser lange untere Absatz dabeistehen. Ich danke allen, die mir einen Gruß dalassen!

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