Originaltitel: Not a Drop to Drink
Verlag: Heyne fliegt
ISBN: 978-3453268975
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: August 2014
Seiten: 320
Kein Serientitel
Come in: Tausch
ISBN: 978-3453268975
Euro: 14,99
Veröffentlichungsdatum: August 2014
Seiten: 320
Kein Serientitel
Come in: Tausch
Inhalt
Die sechzehnjährige Lynn lebt allein mit ihrer Mutter auf einer abgelegenen Farm, die einen kleiner Weiher in der Nähe besitzt. Dieser ist das Kostbarste, was beide in dieser wasserlosen Welt haben und sie bewachen ihn scharf. Eines Tages geschieht ein Unglück und Lynns Mutter stirbt. Das Mädchen ist nun auf sich allein gestellt in einer Welt, die es nicht kennt. Im Osten hat eine kleine Familie halt gemacht - ein gleichaltriger Junge mit seiner hochschwangeren Schwägerin und deren kleinen Tochter - und im Westen scheint sich eine neue Macht zu erheben. Lynn muss ihren Platz in der Welt überdenken, aber vor allem ihren Weiher beschützen.
Meinung
Die Problematik "Wasser" wird auch in unserer Welt zu einem immer ernst zunehmenderen Thema, das schon in absehbarer Zeit zu etlichen (politischen) Spannungen führen wird. Eine mögliche Welt mit sehr beschränkten Ressourcen dieses Elements schafft McGinnis mit diesem Werk. Dabei deutet sie jedoch nur lose an, was außerhalb der Farm abgeht, auf der Lynn lebt und die sie nur wenige Male verlassen wird. Am Ende scheint es, als wolle die Autorin neben allem anderen auch das Größenverhältnis aller zusammenlebenden Menschen thematisieren. In den großen Städten mag Wasser vorhanden, wenn auch genau bemessen sein. Aber dafür heißt es auch, so gut wie alle Freiheiten, bis hin zur Anzahl des Nachwuchses, aufzugeben. Weitab gibt es kleinere Quellen und Weiher, an denen wenige Menschen miteinander auskommen können, die jedoch scharf bewacht werden müssen. Keine Aufgabe, die allein zu bewältigen ist. Und da ist auch noch der Mensch selbst, seine Psyche, sein Empfindungsvermögen.
An der sechzehnjährigen Lynn wird das sehr schön
gezeigt. Sie ist allein mit ihrer Mutter aufgewachsen und da sie keinen
Kontakt zu anderen hatte, immitiert sie diese anfangs perfekt. Sie tut
die gleichen Dinge und benutzt sogar die gleichen Schimpfworte - auch
nachdem sie dann allein ist.
Es sind die Leute, die uns umgeben, unser Umfeld, die uns formen und da ist es am Ende gar nicht mehr so schlimm für Lynn, dass da eben plötzlich auch andere sind. Der Weg dahin ist steinig.
Lynn kommt gut allein klar und weiß im Prinzip nicht, was sie verpasst. Der Anfang des Romans schildert im Grunde erst einmal das Leben auf der Farm, wie Gemüse angebaut, im Wäldchen gejagt, zum Schutz im Keller gelebt, aber vor allem der Weiher beschützt wird. Es gibt bereits Vandalen, die jedoch verjagt werden können. Was ein Menschenleben wert ist lernt das Mädchen nach dem Motto: Töte zuerst, sonst wirst du getötet. Auch wenn es sich dröge anhört, McGinnis schildert das alles in einer Art "The Walking Dead" Feeling (ohne Zombies natürlich), die wirklich gut zu lesen ist.
Auch wenn vom Marketingteam des Verlages eine Liebesgeschichte auf den Umschlag gedichtet wird (der Klappentext ist übrigens komplett falsch), so gibt es diese nicht wirklich und ein Happy End diesbezüglich schon gar nicht. Das ist übrigens etwas, das zunächst sehr positiv hervorsticht; Lynn bekommt keinen Mann an die Seite gestellt, der ihr sagt was sie zu tun und zu lassen hat, sie macht alles allein und am Ende ist sie es, die nicht nur die Handlung bewegt, sondern auch den Showdown liefert. Zwar gibt es den alten Stebbs, aber der ist mehr wie eine Art Mentor und sie ignoriert ihn mehr, als dass sie auf ihn hört. Leider, leider übertreibt es die Autorin jedoch mit einer Sache enorm: Jede Frau außer Lynn wird vergewaltigt und zwar wirklich jede einzelne. Sogar die Schwangere. Deren Mutter, die der Gruppe nachreist. Sogar bei dem kleinen Mädchen wird vermutet, dass es versucht werden wird. Es sind stets jene, die eigentlich für Sicherheit sorgen sollen, die sich an den zu Schützenden vergreifen. Auch die Feinde in der nahegelegenen Stadt haben nichts besseres zu tun, als ein paar (recht junge!) Frauen gefangen zu halten und das nur zu einem Zweck.
Das eigentliche Ende nach dem Showdown versöhnt mit diesem Umstand, über den man in Dystopien wohl leider lernen muss hinwegzulesen. Vielleicht wollte McGinnis eine Endzeitwelt darstellen, in der (wie sonst auch) die Frauen die Verlierer sind, in der diesmal jedoch eine junge Frau ums Überleben kämpft - das eigene, wie auch um das von anderen. Ein Tick weniger davon hätte dem Werk allerdings gut getan.
Wer richtig hinsieht, wird eine intensive und auch zeitweise emotionale Geschichte hinter der nüchternen Schilderung von Lynns Leben finden. Es steht immer die Figur "Lynn" im Vordergrund, von der Welt gibt es nur wenig zu sehen. Das macht allerdings nichts, denn aufgrund der inneren und äußeren Spannung der Handlung ist "Bis zum letzten Tropfen" rasch und trotz allem gerne ausgelesen.
Dieser Roman ist als in sich abgeschlossen zu betrachten, es gibt aber inzwischen eine Fortsetzung: "In a Handful of Dust". Sie spielt zehn Jahre später und macht Lucy, das kleine Mädchen, das Lynn bei sich aufnimmt, zur Hauptfigur.
Es sind die Leute, die uns umgeben, unser Umfeld, die uns formen und da ist es am Ende gar nicht mehr so schlimm für Lynn, dass da eben plötzlich auch andere sind. Der Weg dahin ist steinig.
Lynn kommt gut allein klar und weiß im Prinzip nicht, was sie verpasst. Der Anfang des Romans schildert im Grunde erst einmal das Leben auf der Farm, wie Gemüse angebaut, im Wäldchen gejagt, zum Schutz im Keller gelebt, aber vor allem der Weiher beschützt wird. Es gibt bereits Vandalen, die jedoch verjagt werden können. Was ein Menschenleben wert ist lernt das Mädchen nach dem Motto: Töte zuerst, sonst wirst du getötet. Auch wenn es sich dröge anhört, McGinnis schildert das alles in einer Art "The Walking Dead" Feeling (ohne Zombies natürlich), die wirklich gut zu lesen ist.
Auch wenn vom Marketingteam des Verlages eine Liebesgeschichte auf den Umschlag gedichtet wird (der Klappentext ist übrigens komplett falsch), so gibt es diese nicht wirklich und ein Happy End diesbezüglich schon gar nicht. Das ist übrigens etwas, das zunächst sehr positiv hervorsticht; Lynn bekommt keinen Mann an die Seite gestellt, der ihr sagt was sie zu tun und zu lassen hat, sie macht alles allein und am Ende ist sie es, die nicht nur die Handlung bewegt, sondern auch den Showdown liefert. Zwar gibt es den alten Stebbs, aber der ist mehr wie eine Art Mentor und sie ignoriert ihn mehr, als dass sie auf ihn hört. Leider, leider übertreibt es die Autorin jedoch mit einer Sache enorm: Jede Frau außer Lynn wird vergewaltigt und zwar wirklich jede einzelne. Sogar die Schwangere. Deren Mutter, die der Gruppe nachreist. Sogar bei dem kleinen Mädchen wird vermutet, dass es versucht werden wird. Es sind stets jene, die eigentlich für Sicherheit sorgen sollen, die sich an den zu Schützenden vergreifen. Auch die Feinde in der nahegelegenen Stadt haben nichts besseres zu tun, als ein paar (recht junge!) Frauen gefangen zu halten und das nur zu einem Zweck.
Das eigentliche Ende nach dem Showdown versöhnt mit diesem Umstand, über den man in Dystopien wohl leider lernen muss hinwegzulesen. Vielleicht wollte McGinnis eine Endzeitwelt darstellen, in der (wie sonst auch) die Frauen die Verlierer sind, in der diesmal jedoch eine junge Frau ums Überleben kämpft - das eigene, wie auch um das von anderen. Ein Tick weniger davon hätte dem Werk allerdings gut getan.
Wer richtig hinsieht, wird eine intensive und auch zeitweise emotionale Geschichte hinter der nüchternen Schilderung von Lynns Leben finden. Es steht immer die Figur "Lynn" im Vordergrund, von der Welt gibt es nur wenig zu sehen. Das macht allerdings nichts, denn aufgrund der inneren und äußeren Spannung der Handlung ist "Bis zum letzten Tropfen" rasch und trotz allem gerne ausgelesen.
Dieser Roman ist als in sich abgeschlossen zu betrachten, es gibt aber inzwischen eine Fortsetzung: "In a Handful of Dust". Sie spielt zehn Jahre später und macht Lucy, das kleine Mädchen, das Lynn bei sich aufnimmt, zur Hauptfigur.
http://www.mindymcginnis.com/
Mindy
McGinnis beschäftigt sich ununterbrochen mit Büchern und Geschichten:
Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie in einer Bibliothek. Ihre
zweite Leidenschaft gehört dem überleben in der Wildnis. Sie kocht gern
Konserven ein, musste sich bisher aber noch nie außerhalb der
Zivilisation behaupten. Mindy McGinnis lebt in Ohio.
Das Buch ist schon eine Weile auf meiner Wunschliste...krabbelt einmal mehr nach oben, dann wieder nach unten. Ich konnte mich noch nicht entschieden, ob ich es kaufen soll...aber wenn es ohne Liebesgeschichte auskommt, stimmt mich das schon SEHR positiv! ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Ich habe auch eine Weile überlegt, vor allem auch wegen einiger Meinungen. Aber am besten ist es doch, man bildet sich eine eigene. Es gibt eine Art Liebesgeschichte, aber nur am Rande und bei weitem nicht, wie man das kennt. Versuch's einfach mal :)
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