Originaltitel: The Slow Regard of Silent Things
Verlag: Klett-Cotta
ISBN: 978-3608960204
Euro: 17,95
Veröffentlichungsdatum: Februar 2015
Seiten: 173
Kein Serientitel; gehört jedoch zu einer Serie
Come in: Vom Verlag
ISBN: 978-3608960204
Euro: 17,95
Veröffentlichungsdatum: Februar 2015
Seiten: 173
Kein Serientitel; gehört jedoch zu einer Serie
Come in: Vom Verlag
Meinung
Rothfuss beginnt sein Werk in der Vorbemerkung mit: "Du solltest dir dieses Buch vielleicht nicht kaufen." und lässt einem Nichtkenner seiner Werke hier schon gleich einmal das Herz in die Hose rutschen. Sein: "Erstens solltest du, wenn du meine anderen Bücher noch nicht gelesen hast, nicht mit diesem beginnen." macht wenig Lust, überhaupt mit der Lektüre anzufangen. Dabei sind doch gerade die kürzeren Sachen eines Autors bravourös dazu geeignet, sich einmal näher mit ihm zu befassen und seine Schreibe kennenzulernen. Dafür aber, das sage ich wie der Autor klar und deutlich, ist "Die Musik der Stille" absolut ungeeignet und kann im ungünstigsten Fall sogar in die andere Richtung ausschlagen.
Der
ohnehin schon schwierige Einstieg für Nichtkenner des Hauptwerks wird
durch die
einleitenden Worte noch weiter verkompliziert, weil sie nicht so einfach abzustreifen sind.
Auri ist weiblich, das wird klar thematisiert, doch wer sie ist, wo sie lebt oder wie alt sie ist wird völlig unterschlagen. Auch, wenn am Ende eine beinahe niedliche, absonderliche Geschichte gelesen ist, sind es doch die ungesagten Dinge, die das für Kenner offenbar besondere Leseerlebnis erschwert haben. Dabei wäre ein Fingerzeig hier und da gar nicht so schwer gewesen.
Auri lebt in ihrer eigenen Welt, ihrer eigenen Welt des Geistes und ihrer eigenen Welt unter und in Ruinen und verlassenen Zimmern. Sie sammelt Dinge und sucht einen passenden Platz für sie, alles vor dem Hintergrund, dass in wenigen Tagen ER da sein wird. Auch hier wird nicht näher darauf eingegangen, was damit gemeint ist, das macht allerdings insofern nicht viel, als dass es die schlichte Aufregung im Herzen Auris und deren Darstellung ist, die eine Rolle spielt. Das Ende jedoch, so denke ich, wird nur dann seine volle Wirkung entfalten, wenn man es versteht. So ist es schade, dass die Story um Auri ihr volles Potential ein wenig verschenkt - ein Umstand, den der Autor sicher vorausgeahnt haben muss, weil er im Vor- UND Nachwort immerwährende Entschuldigungen für ein eventuelles Missfallen findet. Leider auch dergestalt, dass er den Personenkreis für ein Gefallen extrem einengt und damit allen anderen das Gefühl gibt, sie seien auch noch selbst schuld. Obwohl ich das Werk für ein Liebhaberwerk halte, haben mich diese Worte doch dazu bewegt, mit dem Lesen des Hauptwerkes zu warten.
Auri nun ist eine sympathische Figur, deren Tun man gar nicht weiter verstehen muss, weil es Dinge sind, die nur sie vollends verstehen kann und wird. Ihr dabei über die Schulter zu blicken, liest sich flott weg. Mit ein wenig mehr Hintergrund würde sie sich dennoch anders entfalten können.
Das Besondere am Werk sind die Illustrationen. Aus rechtlichen Gründen können diese nicht gezeigt werden, wer aber die Möglichkeit hat, im Laden ins Buch zu blättern, sollte sie sich einmal ansehen. Sie stammen von Marc Sominetti und sind reine Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die zunächst ziemlich düster daherkommen, später stärker aufhellen und mehr Details erkennen lassen. Sie werden es im übrigen auch sein, die den Preis des recht dünnen Büchleins bewirken, denn sie sind im Einkauf nicht immer preiswert.
Am Ende ist "Die Musik der Stille" nur ein Werk für echte Fans, weil andere schlicht nichts mit der Figur und ihrem Umfeld anfangen können.
einleitenden Worte noch weiter verkompliziert, weil sie nicht so einfach abzustreifen sind.
Auri ist weiblich, das wird klar thematisiert, doch wer sie ist, wo sie lebt oder wie alt sie ist wird völlig unterschlagen. Auch, wenn am Ende eine beinahe niedliche, absonderliche Geschichte gelesen ist, sind es doch die ungesagten Dinge, die das für Kenner offenbar besondere Leseerlebnis erschwert haben. Dabei wäre ein Fingerzeig hier und da gar nicht so schwer gewesen.
Auri lebt in ihrer eigenen Welt, ihrer eigenen Welt des Geistes und ihrer eigenen Welt unter und in Ruinen und verlassenen Zimmern. Sie sammelt Dinge und sucht einen passenden Platz für sie, alles vor dem Hintergrund, dass in wenigen Tagen ER da sein wird. Auch hier wird nicht näher darauf eingegangen, was damit gemeint ist, das macht allerdings insofern nicht viel, als dass es die schlichte Aufregung im Herzen Auris und deren Darstellung ist, die eine Rolle spielt. Das Ende jedoch, so denke ich, wird nur dann seine volle Wirkung entfalten, wenn man es versteht. So ist es schade, dass die Story um Auri ihr volles Potential ein wenig verschenkt - ein Umstand, den der Autor sicher vorausgeahnt haben muss, weil er im Vor- UND Nachwort immerwährende Entschuldigungen für ein eventuelles Missfallen findet. Leider auch dergestalt, dass er den Personenkreis für ein Gefallen extrem einengt und damit allen anderen das Gefühl gibt, sie seien auch noch selbst schuld. Obwohl ich das Werk für ein Liebhaberwerk halte, haben mich diese Worte doch dazu bewegt, mit dem Lesen des Hauptwerkes zu warten.
Auri nun ist eine sympathische Figur, deren Tun man gar nicht weiter verstehen muss, weil es Dinge sind, die nur sie vollends verstehen kann und wird. Ihr dabei über die Schulter zu blicken, liest sich flott weg. Mit ein wenig mehr Hintergrund würde sie sich dennoch anders entfalten können.
Das Besondere am Werk sind die Illustrationen. Aus rechtlichen Gründen können diese nicht gezeigt werden, wer aber die Möglichkeit hat, im Laden ins Buch zu blättern, sollte sie sich einmal ansehen. Sie stammen von Marc Sominetti und sind reine Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die zunächst ziemlich düster daherkommen, später stärker aufhellen und mehr Details erkennen lassen. Sie werden es im übrigen auch sein, die den Preis des recht dünnen Büchleins bewirken, denn sie sind im Einkauf nicht immer preiswert.
Am Ende ist "Die Musik der Stille" nur ein Werk für echte Fans, weil andere schlicht nichts mit der Figur und ihrem Umfeld anfangen können.
http://www.patrickrothfuss.com/content/index.asp
http://www.kvothe.de/die-koenigsmoerder-chronik/
http://www.kvothe.de/die-koenigsmoerder-chronik/
Patrick
Rothfuss ist am 6. Juni 1973, in Madison, der Hauptstadt des
US-Bundesstaats Wisconsins, geboren. Er machte einen Bachelorabschluss
in Englisch, den er später um einen Master Abschluss erweiterte. Während
seiner Studienzeit ging Rothfuss diversen Aktivitäten nach. So nahm er
Hörspiele auf, versuchte sich in Improvisations Comedy und begann
zeitweilen sechs verschiedene Kampfstile zu lernen (von denen er jedoch
keine besonders gut beherrscht). Inzwischen lehrt Patrick Rothfuss an
seiner alten Uni Englisch. Er selbst hält sich aber eher für einen
Studenten als für einen Professor.
Habe ich es richtig verstanden, du hast "Der Name des Windes" noch gar nicht gelesen und dich auch vom Vorwort nicht abschrecken lassen? :)
AntwortenLöschenIch werde mir mit dem Buch Zeit lassen und es noch ein Weilchen aufheben. Wer weiß wann Band 3 endlich erscheint und so habe ich immer zumindest die Option ein Buch von ihm zu lesen. Auri ist ein ganz großartiger Charakter, ich freu mich drauf!
Liebe Grüße,
Tina
Jep, richtig verstanden. :)
LöschenLass dich von dieser verständlicherweise irritierenden Leseerfahrung nicht abhalten. Der Name des Windes ist mit diesem Bändchen wirklch nicht vergleichbar.
AntwortenLöschenLG,
André
Bibliothek von Imre
Es ist nicht nur das. Ich habe in letzter Zeit noch mehr zu dem Werk erfahren, das nicht unbedingt dafür spricht aus meiner Sicht (Im Monatsanfang war ein bisschen in den Kommentaren dazu), besonders zu den Frauenfiguren. Da gibt es doch zig Werke mehr, die ich mir vorher unbedingt noch anschauen muss. ;-)
LöschenMir ging's ja genau anders rum:
AntwortenLöschenIch mochte Patrick Rothfuss Trilogie nicht und hab Band 1 recht schnell dann gelangweilt abgebrochen, fand DIE MUSIK DER STILLE und Auri aber total ansprechend und finde eben auch, dass man es gerade als NICHT-Fan / Leser der ursprünglichen Reihe toll finden kann.
Aber das ist meine subjektive Meinung halt.
Oh, sieh mal an. Nun ja, ich habe das Buch daheim, aber ich bekomme immer weniger Lust anzufangen. Vielleicht bringe ich es schlicht hinter mich, denn neugieriger werde ich dadurch ja auch :)
LöschenWenn Du das Werk nicht kennst, siehst Du schlicht nicht durch wer Auri ist und wo und was sie da tut. Das alleine ist schon schwierig. Nein, ich denke immer noch, man sollte es als Zusatzwerk betrachten, als solches ist ja auch geschrieben worden.
Ich bin mal gespannt, wie es mir damit gehen wird, da ich ja gerade erst vor kurzem erst "Die Furcht des Weisen" gelesen (bzw. gehört) habe. Den erforderlichen Hintergrund habe ich also, wobei Auri auch im Hauptwerk ein Mysterium ist und man nicht viel über sie weiß. Aber natürlich, wer "er" ist, kann man dann gleich einordnen.
AntwortenLöschenBin auch gespannt, wie Du es aufnehmen wirst. Wieder als Hörwerk?
LöschenNein, diesmal gedruckt. Sonst würden mir die Illustrationen entgehen. :-)
LöschenStimmt. :)
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